Ein Handelskanal bricht zusammen
Konsolen werden mit Verlust verkauft. Daran knüpft sich die Hoffnung, dass der Hersteller den Umsatzverlust durch Spieleverkäufe wettmachen kann. Der einzige Grund, warum Einzelhändler Konsolen verkaufen, ist die Erwartung, mit den Spielen Geld zu machen. Je mehr Spiele aber über das Internet vertrieben und an Online-Geschäftsmodelle wie Werbung oder Abogebühren geknüpft werden, desto stärker sinkt der Bedarf an klassischer Schachtelware – und entsprechend das Interesse daran, Konsolen im Einzelhandel zu verkaufen.
Das ist genau das, was der Musikindustrie passiert ist, als sich das Geschäft ins Internet verlagerte. Ganze Regale voller CDs wurden durch ein paar iTune- Karten ersetzt, die an der Kasse hängen. Die einzige Rolle, die der Laden um die Ecke in der Online- Welt noch spielt, ist die als sicherer Austauschplatz von echtem gegen virtuelles Geld. In dem Maße, in dem die Konsolen ihr Geschäft in Richtung online verlagern, zersetzen sie gleichzeitig ihren wichtigsten Absatzkanal, den Einzelhandel. In ein paar Jahren wird vom Regalplatz für Spiele nichts anderes übrig sein als ein paar Haken, an denen Punktekarten für virtuelle Währungen baumeln.
Verluste jenseits von Gut und Böse
Die einfachste und grundlegendste Beobachtung aber ist die: Sony und Microsoft haben mit ihren Investitionen in die aktuelle Konsolengeneration Milliarden verloren, die sie nie wieder hereinholen werden. Sie können diese Verluste gegenüber ihren Aktionären nicht vertreten, sie können sie nicht wettmachen – warum also sollten sie jemals eine weitere Konsole entwickeln? Wenn Sony sagt, dass die Lebensdauer der Playstation 3 auf zehn Jahre angesetzt ist, dann meinen sie in Wirklichkeit, dass sie es schlicht nicht vertreten können, in absehbarer Zeit eine weitere Konsole zu produzieren. Wenn man Microsoft fragt, welcher Verantwortliche im Haus die nächste Generation der Xbox entwirft, erhält man keine Antwort.
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