Vorwurf gegen Kalypso: »Für mich war es psychisch einfach zu viel«

Einer der erfolgreichsten Arbeitgeber der deutschen Spielebranche steht in der Kritik. Ehemalige und aktuelle Mitarbeiter werfen Kalypso toxische Arbeitsbedingungen, systematische Benachteiligung und fehlendes Vertrauen vor. Kalypso dementiert die Vorwürfe und verweist auf eine nach eigener Wahrnehmung hohe Mitarbeiterzufriedenheit; vereinzelte Kritik – noch dazu ehemaliger Mitarbeiter – spiegele nicht die Realität und die tatsächliche Unternehmenskultur wider.

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Trennungen sind schwierig. Wenn Menschen sich entzweien, wurden für gewöhnlich zuvor Gefühle verletzt, Vertrauensverhältnisse erschüttert oder Fehler zu spät aufgearbeitet. Trennungen gehen auch selten glatt von der Bühne, alte Wunden schmerzen noch lange nach der ersten Verletzung. Manchmal sind Trennungen nicht mal das Ende, sondern erst der Anfang einer Kaskade von Veränderungen.

Kalypso Media musste in den letzten Jahren einige Trennungen durchmachen. Recherchen der GameStar zufolge verließen in den letzten fünf Jahren insgesamt mindestens 30 Personen das Unternehmen, das aktuell weltweit mehr als 170 Angestellte beschäftigt - wobei der Großteil dem Geschäftssitz im rheinland-pfälzischen Worms den Rücken kehrte. 

»Das Kalypso, was ich am Anfang noch kennengelernt habe, existiert nicht mehr. Es ist alles mittlerweile umgewälzt«, sagt eine Person, die Kalypso seit vielen Jahren kennt und ihren echten Namen nicht veröffentlicht sehen will.

2021 feierte Kalypso sein 15-jähriges Bestehen und zeichnete 25 Mitarbeiter aus, die seit mehr als einem Jahrzehnt dem Publisher oder einem Tochterunternehmen die Treue halten. Einige ehemalige Angestellte bezeichnen die Awards jedoch als »Greenwashing« und meinen damit, dass die Realität ganz anders aussieht.

Update vom 18. Oktober 2022: Der für diesen Artikel interviewte Kalypso-Inhaber und Co-Geschäftsführer Simon Hellwig ist im Alter von 46 Jahren gestorben. Kalypso Media hat dazu eine Pressemitteilung veröffentlicht.

Ausgehend von einem folgenreichen Zerwürfnis der beiden Gründer gab es bei Kalypso unter anderem Austritte in den Abteilungen PR, Marketing und Produktion. Die Gründe dafür sind nicht einhellig, zeichnen zum Teil aber das Bild eines Unternehmens im Kampf gegen sich selbst. »Für mich war es am Ende, bevor ich gegangen bin, auf jeden Fall so, dass ich nur noch zur Arbeit gekommen bin und mich auf die Toilette gesetzt und geheult habe, weil es für mich psychisch einfach zu viel war«, sagt eine Ex-Mitarbeiterin, die das Unternehmen vor weniger als zwei Jahren verlassen hat.

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