»Die Wahrheit in nackten Zahlen: Nur 30 bis 35 Prozent der GameStar-Leser haben einen Rechner zur Verfügung, auf dem Ubisofts Dark Messiah of Might & Magic halbwegs so aussieht, wie es aussehen soll. Mit HDR und 1280x1024 Auflösung. Dann ist es sehr hübsch, aber immer noch weit entfernt vom optischen Maximum der Source-Engine. Alle anderen verzichten oder drehen soweit runter, bis ihr teuer erworbenes Highend-Spiel matschig und grob wird. Anderes Beispiel: Anno 1701. Zehn Prozent unserer Leser liegen mit ihren Maschinen unter den Mindestanforderungen. Und den ordentlichen Bereich (1280x1024, Normal Mapping, mittlere Details) erreichen nur gut 45 Prozent. Bei mehr als der Hälfte der GameStar-Leser (die in der Ausstattung mit Technik weit, weit, weit über dem deutschen Durchschnitt liegen) kommt also von der Grafikpracht aktueller Spiele nur ein Bruchteil an. Und wir sprechen hier, zumindest im Falle von Anno 1701, von einem Massenmarktspiel, einem Titel für jedermann, mit dem der Hersteller (wenn man die grauselige TV-Werbung als Anhaltspunkt nimmt) ja auch neue Käuferschichten ansprechen will.
Wir verstehen ja, dass Entwickler und Publisher versuchen, die aktuelle Technik auszureizen, um die Spiele noch schöner zu machen. Und ein Magazin wie GameStar, das Screenshots mit 1600x1200-Auflösung veröffentlicht, ist am Grafikhype sicher nicht unschuldig. Aber die Hersteller müssen aufpassen, dass sie nicht einen wesentlichen Teil des Marktes außen vor lassen und frustieren. Wenn Highend-Optik, dann bitte so sauber programmiert, dass die Engine bis hinunter zum 1-GHz-PC skaliert, mit ansehnlichen Ergebnissen. Mal wieder ist World of Warcraft das Beispiel dafür, wie man's richtig macht: Das Spiel hat niedrige Hardware-Anforderungen und gleicht den schlechten Eindruck der eher groben Optik durch Stil, Farben und intelligenten Levelbau einigermaßen wieder aus. So holt man sich alle Spieler ins Boot -- und kann entsprechende Stückzahlen verkaufen.«
Gunnar Lott, Chefredakteur
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