Ex-Blizzard-Boss schlägt vor, dass ihr Entwicklern nach dem Durchspielen ein Trinkgeld bezahlt

Moderne AAA-Titel kosten gut und gerne 70 Euro. Jetzt schlägt Mike Ybarra vor, dass ihr gute Entwickler zusätzlich mit einer Bonuszahlung belohnt.

Wenn Aloys Reise euch besonders gut gefallen hat, dann solltet ihr in Zukunft wohl ein Trinkgeld geben. Wenn Aloys Reise euch besonders gut gefallen hat, dann solltet ihr in Zukunft wohl ein Trinkgeld geben.

Während für die einen moderne Videospiele mittlerweile viel zu teuer sind, finden andere, dass ihr noch mehr für euer Lieblingshobby bezahlen solltet. Zumindest, wenn ihr mit der Qualität der Spiele zufrieden seid. Ein kontroverser Vorschlag von Mike Ybarra hat dazu eine Diskussion auf Twitter bzw. X angefacht.

Was ist passiert?

Vor einigen Tagen schrieb ehemalige Blizzard-Chef, dass er in letzter Zeit sehr gerne in umfangreichen Singleplayer-Spielen versinke. Diese würden ihn häufig so sprachlos zurücklassen, dass er darüber nachdenke, ob die Entwickler nicht ein Trinkgeld für ihre tolle Arbeit verdient hätten.

Am Ende eines Spiels habe ich oft gedacht: Ich wünschte, ich könnte diesen Leuten noch 10 oder 20 Dollar geben, weil es mehr wert war als meine anfänglichen 70 Dollar und sie nicht versucht haben, mich jede Sekunde abzuzocken.

Konkret bezog sich Ybarra dabei auf Horizon Zero Dawn, God of War, Red Dead Redemption 2, Baldur's Gate 3 und Elden Ring. Zwar wisse er, dass 70 Euro bereits ein stolzer Preis seien, aber zumindest die Option, Trinkgeld zu geben, würde er manchmal wirklich gerne haben. »Manche Spiele sind eben so besonders«.

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Weiter schrieb Ybarra: »Ich weiß, dass die meisten wahrscheinlich des Trinkgelds überdrüssig sind. Aber ich sehe das bei Spielen anders als im Restaurant, wo man den Druck hat, Trinkgeld zu geben.« Für ihn sei die Freiwilligkeit seines Vorschlags eine wesentliche Komponente.

Kann das gut gehen?

Wie diese Trinkgeld-Funktion allerdings konkret aussehen sollte, ließ Ybarra offen. Und auch einige andere wesentliche Punkte blieben ungeklärt: Wer würde das Trinkgeld bekommen? Der einzelne Entwickler, das Unternehmen oder der CEO? Und wie könnte das Geld gerecht aufgeteilt werden? Auch in anderen Branchen fehlt es beim Trinkgeld häufig an Transparenz.

Kein Wunder also, dass Ybarras Idee auf X promt Kritiker auf den Plan rief. Statt ein Tringeld für Entwickler zu fordern, sollten die CEOs und Chefs der Branche, wie Ybarra selbst vor kurzem einer war, lieber dafür sorgen dass die Entwickler von vorne herein gerecht bezahlt würden. Als ehemaliger Blizzard-Boss habe Ybarra da gut reden, spotteten Nutzer.

Auch unabhängig davon seien die Preise für Spiele bereits jetzt hoch, bemerkten einige User. Angesichts der Inflation sei es für viele Menschen unrealistisch, noch mehr zu zahlen.

Gerade amerikanische User störten sich zudem an einem Übergreifen des Trinkgeld-Systems auch auf andere Branchen. In den USA sind Trinkgelder von 15 bis 20 Prozent üblich und werden in der Gastronomie auch erwartet.

Andere User nahmen es mit Humor: »Und wenn ich das Spiel nicht mag, geben sie mir dann das Geld zurück?!«

Was haltet ihr von Mike Ybarras Idee? Findet ihr eine Art Trinkgeld on top für Vollpreistitel in Ordnung um gute Entwicklungsarbeit zu belohnen? Oder seht ihr eher die Publisher in der Pflicht, die Entwickler für ihre Arbeit gerecht zu bezahlen? Wie viel dürfte ein Vollpreisspiel eurer Meinung nach überhaupt maximal kosten? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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