Dragon's Dogma 2: Ausgerechnet eine Ziege ist meine letzte Rettung - und dafür liebe ich das Rollenspiel

Meinung: Unsere Autorin bekommt in einem aussichtslosen Kampf eine ungewöhnliche Helferin. Genau damit erobert das Rollenspiel Herz.

Dieses Bild hat schon was etwas Biblisches. Die kleine Ziege ist nicht nur die Retterin unserer Autorin, sondern beweist mal wieder, warum Dragons Dogma 2 für sie so gut als Rollenspiel funktioniert. Dieses Bild hat schon was etwas Biblisches. Die kleine Ziege ist nicht nur die Retterin unserer Autorin, sondern beweist mal wieder, warum Dragon's Dogma 2 für sie so gut als Rollenspiel funktioniert.

Zugegeben, in Dragon’s Dogma 2 habe ich mich schon in so einige brenzlige und verrückte Kämpfe gebracht. Ein Kampf war jedoch anders, denn meine Rettung war ausgerechnet eine Ziege ... Und genau dieses kleine Tierchen und eine herrlich bizzare Situation beweist mal wieder, warum ich das Rollenspiel nicht aus der Hand legen kann.

Johanna Heuck
Johanna Heuck

Nachdem Johanna eine Schauspielausbildung absolvierte und dann bemerkte, dass sie gar nicht als Schauspielerin arbeiten möchte, versuchte sie es mit ihrer zweiten Leidenschaft: dem Schreiben. Glücklicherweise möchte sie tatsächlich als freie Autorin arbeiten. Eine weitere Leidenschaft von ihr sind Videospiele. Wenn Johanna nicht vor ihrer PlayStation zu finden ist, wo sie mit Pfeil und Bogen Roboterdinosaurier abschießt, ist ihre Nase bestimmt in einem Buch vergraben. Und wenn alles zu viel wird, wird sich einfach in Animal Crossing versteckt.

Unerwartet flauschige Hilfe

Meine drei Vasallen und ich schleppen uns mit letzter Lebenskraft aus der Höhle von Guerco heraus. Verzweifelt suche ich schon nach einem Lagerplatz, damit wir unsere Wunden versorgen können. In der Ferne erblicke ich schon voller Vorfreude ein paar Rauchschwaden ... doch zu früh gefreut. Mit einem lauten Gebrüll saust ein Greif direkt vor uns auf den Boden zu und fordert uns zu einem Kampf heraus.

Ich bin mir nicht genau sicher, was mich in diesem Moment dazu bewegt, in diesen Kampf zu ziehen. Schließlich ist mein Heilmagier vorhin von uns gegangen. Und auch der Rest meiner Bande steht schon mit einem Fuß im Grab.

Ihr könnt es euch bestimmt schon denken: Der Kampf verläuft nicht gut. Wie soll er denn auch? All meine Vasallen sind zwar tapfer und halten durch, unsere Lebensenergie schrumpft aber im Sekundentakt. Ich verleibe mir meinen letzten Heiltrank gerade ein, als ein weiterer Angriff mir meine Lebensleiste auf zwei Lebenspunkte schlägt. Perfekt. Der Heiltrank hat sich ja richtig gelohnt.

Um den Greifen zu besiegen, brauchte ich die Hilfe einer Ziege. Wer hätte das gedacht? Ich wünschte, ich könnte F drücken, um Respekt zu erweisen. Um den Greifen zu besiegen, brauchte ich die Hilfe einer Ziege. Wer hätte das gedacht? Ich wünschte, ich könnte F drücken, um Respekt zu erweisen.

Doch es ist zu spät zum Aufgeben. Wir sind zu weit gekommen. Der Greif hat nur noch eine Lebensleiste übrig, den krieg ich noch. Dafür muss aber ein kleines Wunder her.

Ich sehe zunächst gar nicht, wie meine Heldin aus der Ferne angaloppiert. Eine Ziege. Mutig stürzt sie sich in den Kampf - und geht im selben Augenblick direkt zu Boden. Doch mit ihrem selbstlosen Opfer rettet sie mein Leben. Mit einem gewagten Sprint renne ich zu der Ziege herüber, loote sie und tatsächlich: ein Bestienrippchen. »Stellt eine kleine Menge an Gesundheit wieder her« steht in der Beschreibung. Ein Lichtblick für meinen gebrochenen Körper.

Ich verspeise die Bestienrippchen - Danke, Ziege! - und kehre zurück an die Seite meiner Vasallen. Und tatsächlich: Mit vereinten Kräften schaffen wir es noch, den Greif zu besiegen.

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Unvergessliche Rollenspiel-Momente

Dragon’s Dogma 2 beweist immer wieder, wie vielfältig ich als Spielerin in meiner Herangehensweise eigentlich sein kann. Auf meiner Reise schickt mir das Spiel ausgerechnet eine Ziege als Rettung in einen aussichtslosen Kampf. Ich überlebe den Greifen, nachdem ich ein solch großes Risiko eingegangen bin, nur, weil eine Ziege auf dem Schlachtfeld neben mir stirbt. Und für Momente wie diese liebe ich das Rollenspiel.

Dragon’s Dogma 2 ist ein bisschen wie ein Roguelike: Ich bereitet mich auf meinen »Run«, also meine Erkundung und Reise in neue Gebiete, vor. Dabei habe ein bestimmtes Ziel vor Augen und weiß auch ungefähr, worauf ich mich einstellen kann. Doch was tatsächlich auf dem Weg passiert, ist eine ganz andere Geschichte - hier ist nichts gescriptet und ich kann meine Umgebung zu meinen Vorteilen nutzen, wie es mir passt. Oder ich reagiere absolut spontan auf die Ereignisse und erschaffe mir so unvergessliche Momente.

Der hohe Chaos-Faktor und die unzähligen Zufallsbegegnungen machen Dragon's Dogma 2 für mich zu einem unglaublich dynamischen Spiel. Ich weiß, dass ein Großteil meines Abenteuers außerhalb der Quests ganz anders verläuft als der anderer Spielerinnen und Spieler.

Genau das macht ein gutes Rollenspiel für mich aus. Ich liebe es, viele unterschiedliche Möglichkeiten zu haben, um an mein Ziel zu kommen. Wenn ich dann noch weiß, dass sie jedes Mal für ein anderes Spielerlebnis sorgen, kribbelt es mir direkt in den Fingern, alle Wege auszuprobieren.

Und manchmal sind es eben die ganz kleinen und einzigartige Momente, die mir stärker in Erinnerung bleiben als große Quests oder epische Geschichten.

Mein Profi Tipp zum Schluss? Nun, stürzt euch nicht einfach unüberlegt in Kämpfe. Es sei denn, es ist eine Ziege in der Nähe, um euch zu retten. Wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich glaube, ich habe da hinten einen Zyklopen gesehen. Mal sehen, was diesmal passiert.

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