Dragon’s Dogma 2 war für mich eine Premiere: Es war das erste Rollenspiel mit actionbetonten Kampfsystem, bei dem mich die magische Laufbahn nicht enttäuscht hat. So sehr ich andere Genrevertreter wie Gothic, Dark Souls oder Skyrim liebe, habe ich mich mit dem Design der Zauber nicht anfreunden können.
Denn hier sind magische Attacken oft durch Mana oder eine ähnliche Ressource begrenzt, ohne die ich keine Zauber mehr wirken darf. Kann ich die Ressource also nicht wieder auffüllen, machen Feinde schnell Kleinholz aus mir - denn traditionell sind magische Klassen nur mit wenigen Lebenspunkten, leichten Rüstungen und Stäben ausgerüstet.
Und auch die Lernkurve ist meist eher demotivierend: Erst mit genügend Erfahrung und deshalb gegen Ende des Spiels dürfen wir auf das gesamte Zauber-Arsenal zurückgreifen. Ein kurzes Vergnügen! Dragon's Dogma 2 schlägt einen ganz eigenen Weg ein und macht aus einem Magiemuffel einen Magie-Liebhaber!
1. Keine Grenzen
Erstens: Auch magische Klassen greifen auf eine Ausdauerleiste zurück, die sich flott regeneriert. Das ist spannend, denn so versuche ich, so viel wie möglich aus meiner Ausdauer herauszuholen und trotzdem handlungsfähig zu bleiben, indem ich sie nie in Gänze verbrauche.
Das kann ich durch diverse Aktionen beeinflussen: Zauberspeicher, Schnellzauber, Tränke und andere Optionen lassen uns mit unserer Ausdauer taktieren, statt sie nur einfach immer wieder zu leeren und aufzufüllen.
Geht die komplette Ausdauer doch mal flöten, können wir immerhin noch einen Standardzauber wirken, der selbst keine Ausdauer verbraucht. Der beeindruckt zwar nicht, lässt mich aber wenigstens meiner Fasson treu bleiben (und langweiliger als Feuerpfeile aus Gothic sind sie auch nicht). Deshalb finde ich es schade, wie viele Spiele darauf verzichten, magischen Klassen ein Äquivalent zum normalen Schwertangriff oder Bogenschuss mitzugeben.
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2. Mittendrin statt nur dabei
In Dragon’s Dogma 2 bin ich beweglich und nicht die klassische Glaskanone, die nur hinten steht und keinen Schaden abbekommen darf. Zwar kann ich auch hier nur auf Roben und Stäbe zurückgreifen, doch dank des Schutzzaubers bin ich für ein und später ganze drei Treffer einfach mal unverwundbar.
Dazu kommt der Zauber Levitation. Mit dem fliege ich agiler (und graziler) als alle anderen Klassen herum und kann dabei munter mit meinem Stabzauber umher schießen. Schon das macht einfach wahnsinnig Spaß.
Doch Dragon’s Dogma 2 fördert es darüber hinaus auf eine clevere Weise, mich näher in die Schlacht zu bewegen: Meine unterstützenden Zauber haben nämlich oft eine geringe Reichweite. Um meinen Verbündeten zu helfen, ist es also wichtig, auch mal direkt zu ihnen und damit in Reichweite der Gegner zu kommen.
Das ist spannend und fühlt sich mehr nach gemeinsamen Kampf denn Einzelgang an. Und dabei kann ich die Gelegenheit nutzen, auch mal selbst an einem großen Vieh hochzuklettern, um ihm mit einem kräftigen Blitzregen einzuheizen.
3. »Early Access«
Außerdem erlaubt uns Dragon’s Dogma 2 auch noch, meine Fertigkeiten ziemlich früh im Spiel zu lernen. Levitation, Schutz, Feuersbrunst und Blitzregen stehen mir nach ein paar Kämpfen gegen Goblins zur Verfügung. Super!
Trotzdem bin ich nicht übermächtig. Denn die Schwächen diverser Gegnergruppen, das richtige Timing meiner Zauber und den Umgang mit der Begrenzung auf vier Zauber gleichzeitig muss ich trotzdem erst lernen. Das hat dann aber etwas mit meinem Spielvermögen zu tun, nicht mit künstlichen Schranken des Spiels.
Das wünsche ich mir auch von anderen Genrevertretern: früher Zugang zu starken Zaubern, deren Umgang jedoch einiges an Geschick erfordert, ähnlich den verschiedenen Waffentypen in der Souls-Serie oder Waffengattungen in Ego-Shootern.
Dazu eine magische Ressource, deren Management komplexer ist, als sie nur immer wieder mit Items aufzufüllen und generell ein bisschen mehr Durchhaltevermögen und weniger Zerbrechlichkeit. Doch auch Dragon’s Dogma 2 ist leider nicht perfekt. Was ich nämlich wirklich vermisse: auch mal mit meinem Zauberstab direkt zuschlagen oder zustechen zu dürfen. In das Auge einen Zyklopen, zum Beispiel ...
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