Wenn ihr dystopische Untergangsszenarien mögt, dann müsst ihr Civil War im Kino sehen!

Am 18. April 2024 startet Alex Garlands dystopisches Action-Epos Civil War. Darin wird eine erschreckende nahe Zukunft gezeigt, in der die USA rapide in einem verheerenden Bürgerkrieg zerfallen.

Um was geht’s in Civil War? In einer sehr nahen Zukunft ist die politische und gesellschaftliche Spaltung der USA an einem Punkt angelangt, an dem gut die Hälfte der Mitgliedsstaaten aus den USA austreten und eigene Allianzen bilden. Darunter sind die “Florida-Alliance”, die New People’s Army” sowie die “Western Forces”.

Letztere bestehen aus einem kuriosen Bündnis aus Texas und Kalifornien. Da der mittlerweile in der dritten Amtsperiode regierende US-Präsident die Sezession nicht hinnehmen will, eskaliert die Lage rapide und schon bald kommt es zu harten militärischen Aktionen der Regierung gegen die Aufständischen. 

Das alles führt aber nur dazu, dass alles noch schlimmer wird und schon bald die Western Forces nach Washington marschieren und das Weiße Haus ausgerechnet am Unabhängigkeitstag stürmen wollen.

Civil War: Den neuen Trailer zum Action-Thriller von Alex Garland gibts jetzt auch auf deutsch Video starten 1:24 Civil War: Den neuen Trailer zum Action-Thriller von Alex Garland gibt's jetzt auch auf deutsch

Im Film begleiten wir dabei ein Team aus vier Journalisten und Kriegsberichterstattern, die hautnah am Geschehen dabei sind und alles aufzeichnen. Dabei erleben sie aus erster Hand das Chaos, die Verwüstung und die Schrecken des zweiten US-Bürgerkriegs.

Wer sind Regie und Hauptdarsteller? Der Kopf hinter Civil War ist der britische Star-Regisseur und Autor Alex Garland. Filmfans kennen ihn sicherlich aus Titeln wie dem Mystery-Titel Annihilation oder dem SciFi-Thriller Ex Machina.

Außerdem schrieb Garland das Script für den Kult-Film Dredd und war darüber hinaus Co-Autor beim Game Enslaved: Odyssee to the West. Civil War ist sein bisher größtes und ambitioniertestes Projekt, nach dem er erst einmal nicht mehr als Regisseur arbeiten möchte.

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In den Hauptrollen seht ihr Kirsten Dunst (Spider Man) als Kriegsberichterstatterin Lee, Wagner Mourna (Narcos) als ihren Kollegen Joel, Stephen McKinley Henderson (Dune) als Lees Mentor Sammy sowie die junge Fotografin Jessie, gespielt von Cailee Spaeny (The Craft).

3 Gründe, warum ihr Civil War sehen müsst!

Civil War ist ein besonders eindringlicher und packender Kriegs- und Actionfilm. Das dystopische Setting, in dem die US-Regierung zu einer tyrannischen Diktatur mutiert und wildgewordene Milizen schreckliche Kriegsverbrechen begehen, fasziniert und verstört zugleich.

Daher ist der Film ein Muss für alle Fans von dystopischen Schreckensvisionen. Einige besonders eindrucksvolle Gründe für den Kinogang findet ihr in den folgenden Absätzen.

Die Fackel der Freiheit ist im 2. Bürgerkrieg der USA ein Scharfschützennest. Die Fackel der Freiheit ist im 2. Bürgerkrieg der USA ein Scharfschützennest.

Das Setting wirkt erschreckend real 

Die USA zerfallen in einem zweiten Bürgerkrieg? Diese Vorstellung war vor gut 10 Jahren noch ungleich unrealistischer, als sie heute erscheint. Der Film geht dabei aber weder auf das aktuelle Jahr der Handlung noch auf die Gründe für den Konflikt ein.

Und irgendwie muss er das auch gar nicht. Angesichts der seit Jahren immer schlimmer werdenden politischen und gesellschaftlichen Spaltung der Vereinigten Staaten erscheint es gar nicht mehr so abwegig, dass die ganze Situation irgendwann einmal komplett kippt und die USA auseinanderbrechen.

Zumindest im Film ist dies offenbar sehr schnell passiert und gleich drei größere Blöcke haben sich von den ehemals Vereinigten Staaten losgesagt. Dabei gibt es Gebiete, in denen Panzer rollen und Luftangriffe alles in Schutt und Asche legen.

Vor der immer weiter eskalierenden Konfliktsituation sind die Protagonisten zusehend machtlos. Vor der immer weiter eskalierenden Konfliktsituation sind die Protagonisten zusehend machtlos.

An anderen Stellen bekriegen sich Scharfschützen und wieder andere Teile des Landes erscheinen geradezu idyllisch und scheinen vom Krieg (noch) nicht erfasst zu sein.

Auch die Soldaten im Konflikt sind Spielball der Ereignisse. Welche Politik hinter dem jeweiligen Gefecht steht, scheint sie gar nicht zu interessieren. Sie töten halt, bevor man sie selbst tötet.

Andere wiederum scheinen fest der jeweiligen Doktrin zu folgen. In einer besonders eindringlichen Situation werden die vier Journalisten von einem bewaffneten Mann in Uniform bedroht.

Joel versucht zu vermitteln und appelliert daran, dass sie doch alle Amerikaner seien. “Ja, aber welche Art von Amerikaner?” entgegnet der Uniformierte daraufhin zynisch. Diese Szene allein zeigt eindrucksvoll und beklemmend, wie schnell sich vermeintlich unumstößliche Konzepte komplett auflösen.

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Die Zuschauer sind hautnah im Geschehen

Civil War ist trotz aller Bildgewalt kein strahlendes Action-Epos. Anstatt eines Hochglanz-Schlachtengemäldes bekommt ihr eine Story, die stets aus der Perspektive der vier Journalisten - und damit von ganz unten - erzählt wird.

Der Film zeigt auch nicht das große Bild des Konflikts, sondern ist die meiste Zeit ein Road-Movie. Die Protagonisten reisen mit Umwegen von New York aus zur Frontlinie in Washington DC quer durch die vom rapide eskalierenden Bürgerkrieg heimgesuchten Staaten. Ihr Ziel: den US-Präsidenten noch zu einem letzten Interview erreichen. Und das, obwohl es heißt, dass man Journalisten in der Hauptstadt sofort erschieße.

Civil War erzählt ein erschreckendes Zukunftsszenario, bei dem wir hautnah dabei sind. Civil War erzählt ein erschreckendes Zukunftsszenario, bei dem wir hautnah dabei sind.

Dabei sind die Zuschauer stets hautnah dabei, denn die Ereignisse erlebt ihr direkt aus der Perspektive der neutralen Beobachter, also der Hauptfiguren und der verschiedenen Menschen, die sie unterwegs treffen. 

Diese besondere, persönliche und hautnahe Erzählweise betont der Film noch weiter, indem viele Szenen mit wackelnden Handkameras gedreht wurden, sodass man sich noch mehr mitten im Geschehen wiederfindet.

Der Film vermeidet politische Stellungnahmen

Kriegsfilme laufen stets Gefahr, den Krieg und Gewalt zu glorifizieren und romantisch zu überhöhen. Nur wenigen Filmen gelingt es, den Konflikt als monströses Hintergrund-Ereignis zu präsentieren, vor dem die Figuren mehr oder weniger hilflos ums Überleben kämpfen.

Das Meisterwerk Apokalypse Now aus dem Jahr 1979 schafft dieses Kunststück sehr gut und erste Kritiker vergleichen bereits Civil War mit diesem Kultfilm. Wie in Apocalypse Now haben die Protagonisten in Civil War eine klare Mission, doch der Weg dorthin ist eine wahre Höllenfahrt durch ein Land, das zunehmend zerfällt und wo nichts mehr so sein wird, wie es einst war.

Wer hier gegen wen kämpft und warum der Konflikt derart eskaliert ist, spielt hier nur eine zweitrangige Rolle. Es ist eh schon zu spät, daran noch etwas zu ändern.

Politik spielt in Civil War keine Rolle, was auch immer passiert ist, es ist jetzt eh zu spät! Politik spielt in Civil War keine Rolle, was auch immer passiert ist, es ist jetzt eh zu spät!

Dadurch bezieht der Film auch gezielt keine politische Stellung. Auch ähnelt der US-Präsident keiner aktuellen politischen Figur der realen US-Politik, noch sind die abtrünnigen Staaten und ihre Ziele ein Abziehbild der Konföderation aus dem ersten US-Bürgerkrieg.

Tatsächlich verfremdet der Film diese Prämisse noch weiter, indem ausgerechnet das erzkonservative Texas eine Allianz mit dem liberalen Kalifornien eingegangen ist und gemeinsam die Hauptstadt stürmt. Eine für Amerikaner absolut bizarre Vorstellung, die aber die nötige Verfremdung schafft, um den Film nicht zu einem politischen Versatzstück zu machen.

Es geht in Civil War also nicht um Kritik an einer bestimmten Partei oder politischen Strömung, sondern darum, was passiert, wenn man in einem Klima großer gesellschaftlicher Spaltungen nicht mehr einander zuhört. Die grausame, ultimative Konsequenz davon wird euch in Civil War schonungslos vorgeführt.

All das macht Civil War zu einem eindringlichen, verstörenden und dramatischen Film, der jeden Fan von dystopischen, erschreckenden Zukunftsszenarien begeistern dürfte. Plant also schonmal einen Kinotrip ab dem 18. April 2024!