Wenn ihr wie ich noch zu der Generation gehört, die damals jeden Monat im Videospielmagazinen des Vertrauens (also natürlich GameStar) geblättert hat, dann wird euch dieses Gefühl bekannt vorkommen: Über Blizzards neue Projekte zu lesen, erzeugte vor 25 Jahren noch regelrecht Ehrfurcht.
Allein die Zeit bis zum Release von Diablo 2 und später Warcraft 3; was war das nicht aufregend! Jahrelang wurde jeder abgedruckte Screenshot gefeiert, jede neue Preview aufmerksam gelesen - denn Blizzard, das waren Meister ihres Faches. Als Spieler zelebrierte ich jeden neuen Release und meine damaligen Idole (allesamt Spieleredakteure) waren sich einig: Blizzard kann nicht scheitern.
Inzwischen ist eine Menge Zerg-Blut den Fluss herabgeflossen und wie wir alle wissen: Blizzard Entertainment ist nicht mehr das gleiche Unternehmen wie damals. Ich würde sogar noch weitergehen: 33 Jahre nach der Gründung von Silicon & Synapse fehlt den Entwicklern von Diablo, Warcraft und Starcraft zunehmend eine eigene Identität.
Sie waren mal unangreifbar
Ich kann nicht der einzige gewesen sein, der beim Blick auf die personelle und unternehmerische Situation bei Blizzard zuletzt den ein oder anderen Seufzer der Verzweiflung ausgestoßen hat. Die Abgänge von Blizzard-Präsident Mike Ybarra und Mitgründer Allan Adham Ende Januar 2024 sind schließlich nur das letzte blutige Pumpen beim großen Aderlass eines meiner einstigen Lieblingsentwickler.
Bereits vor den gut 1.900 Entlassungen bei Microsoft und dessen neuer Tochterfirma Activision Blizzard kehrten immer wieder bekannte Gesichter der Firma den Rücken. So etwa der Designer Samwise Didier, der ganz maßgeblich für den Stil vieler Blizzard-Spiele verantwortlich zeichnete und der mir 2012 mal in einem Interview zu Heart of the Swarm sagte: »Wenn es ekelhaft ist, habe ich meinen Job gut gemacht!«
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