Mittelalterspiele sind immer eine gute Idee. Insbesondere von Strategie- und Aufbauspielserien wie Mount & Blade, Age of Empires oder Crusader Kings können viele GameStar-Lesern kaum genug bekommen.
Das kleine isländische Entwicklerstudio Haenir Studio will nun mit Blight: Survival etwas völlig Neues wagen. Die ersten Screenshots lassen die Herzen von Mittelalterfans jedenfalls direkt höherschlagen – so gut haben Ritter, Landsknechte und heruntergekommene Bauernhäuser selten ausgesehen. Unreal Engine 5 sei Dank.
Aber ob dieser spielgewordene Historientraum jemals in Erfüllung gehen wird ... das steht auf einem anderen Blatt.
Worum geht’s in Blight: Survival?
Beim Namen Blight: Survival könnte man meinen, dass man hier ein Survival-Spiel à la Valheim oder The Forest erwarten sollte. Das heißt: mit Crafting, Basisbau und einer offenen Welt. Doch laut den Entwicklern steht Survival vielmehr für Survival-Horror im Stil von Resident Evil.
Also, worum geht’s überhaupt? Gemeinsam mit bis zu drei Freunden soll man sich durch eine vom Krieg zerrüttete Welt kämpfen, in der aus den Überresten der vielen Toten eine neue Seuche entstanden ist. Sie breitet sich rasant aus und verwandelt alle Infizierten in ziemlich grässliche Abscheulichkeiten. Quasi der T-Virus des Mittelalters.
Auf Schritt und Tritt soll es brutale Kämpfe gegen Menschen und Monster geben. Damit diese so abwechslungsreich wie möglich sind, könnt ihr haufenweise unterschiedliche mittelalterliche Waffen und Rüstungen erbeuten, mit denen ihr euren Spielstil individualisiert. Außerdem gibt es eine Charakterentwicklung mit freischaltbaren Fähigkeiten.
Die Entwickler versprechen ein Kampfsystem wie in Mordhau oder Chivalry 2, bei dem direktionales Angreifen und Blocken im Mittelpunkt steht. Außerdem stecken auch Stealth-Passagen mit drin. Wie sich das Ganze am Ende wirklich spielt, lässt sich aber noch nicht sagen – von echtem Gameplay fehlt bislang noch jede Spur. Und ob das Spiel überhaupt jemals veröffentlicht wird, ist aktuell noch mehr als fraglich.
Blight: Survival hat noch einen langen Weg vor sich
Blight: Survival klingt ziemlich ambitioniert und sieht auf den ersten Bildern, dank Unreal Engine 5, auch atemberaubend gut aus. Eigentlich viel zu gut für so ein kleines Spielestudio – bei Haenir arbeiten aktuell nämlich nur zwei Entwickler. Und dass sie so ein Projekt nicht alleine stemmen können, wissen sie selbst.
Nachdem Blight: Survival innerhalb eines Monats bei über 13.000 Spielern auf ihrer Steam Wunschliste gelandet ist, haben sich die Entwickler auf Reddit und Steam nun den Fragen der Fans gestellt. Ihre transparenten Antworten schüren allerdings keine große Hoffnung.
Zwar haben beide Entwickler bereits Erfahrung in der Spielebranche sammeln können, arbeiten laut eigenen Aussagen aber eigentlich im Bereich Animation. Das ist vermutlich auch der Grund, warum bislang nur kurze Konzeptvideos geteilt wurden, in denen Animation zu Stealth Kills und dem Öffnen von Türen gezeigt werden:
Link zum Twitter-Inhalt
Es müssen also deutlich mehr Experten angeheuert werden, die nicht nur im künstlerischen Bereich tätig sind. Level Designer, Game Designer und so weiter. Ohne Firmenkapital ist dies allerdings nicht möglich. Deshalb arbeitetet Haenir aktuell an einem Gameplay Reveal, mit dem ein Publisher oder andere potenzielle Geldgeber überzeugt werden sollen.
Doch damit das klappt, müssen die Isländer ein klares Konzept vorlegen können. Eines, das sich auch umsetzen lässt. Liest man sich die ganzen Beiträge der Entwickler durch, sieht es nicht danach aus. Man will Left 4 Dead und Vermintide Konkurrenz machen, aber auch dem eingestellten PS4-Titel Deep Down nacheifern. Außerdem soll es nicht näher benannte Soulslike-Elemente geben. Und PvP-Multiplayer darf natürlich auch nicht fehlen, mit Invasionen à la Dark Souls oder Sniper Elite 5.
Wirklich alles, was sich die übereifrigen Fans wünschen, sollen sie laut den Entwicklern auch bekommen. Selbst Steam Trading Cards sind schon eingeplant. Und für Leute, die das Mordhau-Kampfsystem nicht mögen, soll es einen vereinfachten Modus geben - auch, weil die Entwickler selbst nicht so gut mit diesem System klarkommen.
Irgendwie will man es gerade allen recht machen. Und aus großen Ambitionen können irgendwann auch tolle Spiele werden. Doch erfahrungsgemäß sollten sich insbesondere unerfahrene Entwickler zunächst einmal kleinere Ziele stecken, da der Schritt vom Traum zur Realität einfach nicht mehr umzusetzen ist.
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