Ancestors Legacy im Test - Company of Herolds

Dorf um Dorf, Stellung um Stellung: Das Echtzeit-Strategiespiel Ancestors Legacy entpuppt sich im Test als schnelles, brachiales Schlachtenepos à la Company of Heroes – nur eben im Mittelalter.

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6. Juni, D-Day: Unser Trupp sucht hinter den feindlichen Linien nach versprengten Überlebenden. Immer wieder müssen wir Patrouillen ausweichen, uns in Wäldern oder Kornfeldern verstecken. Mit diesen wenigen Männern sollen wir die Verteidiger ausschalten und uns an der Küste festbeißen?

Dabei hat doch alles so gut angefangen: Unsere Boote steuerten zielstrebig auf den Strand zu, voll besetzt mit kampferprobten Soldaten. Doch unser Strandabschnitt lag sofort unter heftigem Abwehrfeuer, links und rechts von uns zerbarsten Boote in Feuerbällen, nur knapp schafften wir es an Land, wurden weiter beschossen. Wir hatten einfach keine Chance gegen die Langbogenschützen!

Rassimus und Antisemitismus beim Entwickler aufgedeckt

Eine Recherche der Initiative "Keinen Pixel den Faschisten!" brachte im September 2021 rassistisches, frauenfeindliches und LGBTQ-feindliches Gedankengut bei Mitarbeiter von Destructive Creations ans Licht. Im Zuge dessen wurden auch subtile rechte Codes und Referenzen in Ancestors Legacy entdeckt, die uns im Test nicht aufgefallen waren. Wir passen unsere Wertung nicht an, verweisen aber an dieser Stelle auf die Gesinnung des Studios und werden entsprechende Hinweise auch in unserer künftigen Berichterstattung über Spiele von Destructive Creations einbinden sowie unter Umständen von weiteren Tests absehen.

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Langbogenschützen? Am D-Day? Richtig: Das Echtzeit-Strategiespiel Ancestors Legacy erinnert schon im Intro zur ersten Kampagne frappierend an Weltkriegs-Spiele wie Company of Heroes, spielt aber im Mittelalter. Und so ist der der 6. Juni auch nicht 1944 angesiedelt, sondern im Jahr 793, statt der Normandie greifen wir die Angelsachsen an.

Wiener Krater: Beim Showdown in der von Ottokar II. besetzten Donaumetropole setzen wir auch ein Katapult ein. Wiener Krater: Beim Showdown in der von Ottokar II. besetzten Donaumetropole setzen wir auch ein Katapult ein.

Eigentlich wollten wir hier ja nur das tun, was Wikinger hauptberuflich so machen: plündern, brandschatzen, weiterziehen. Doch blöderweise sind die Dörfer so gar nicht wehrlos, denn England erlebt gerade einen Bürgerkrieg, es wimmelt nur so von Soldaten, Befestigungen und Heerlagern. Doch die Wikinger-Kampagne ist nur der Auftakt von derzeit sechs Feldzügen à fünf Missionen, die wir auch auf deutscher, slawischer und angelsächsischer Seite spielen.

Zeitlich erstreckt sich Ancestors Legacy dabei vom besagtem 793 bis ins 13. Jahrhundert. Zeit genug also, um brachiale Schlachten, Schleichmissionen und raffinierte Manöver zu inszenieren. Und das macht das Spiel richtig gut!

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Ritter: 20, Mob: 0

Die große, große Stärke von Ancestors Legacy sind die Nahkämpfe. Das Spiel bringt den physischen Druck, mit dem die Kämpfer aufeinanderprallen, wahnsinnig gut rüber. Wenn axtschwingende Wikinger-Berserker in ein Schützenrudel stürmen, spürt ihr vor dem Monitor förmlich, was für eine Naturgewalt sich dann entlädt. Denn die Angreifer treiben die Bogenschützen vor sich her, und obwohl letztere längst zum Kurzschwert gewechselt haben, sind sie gegen die aggressiven Krieger chancenlos.

Under pressure: Unsere normannischen Schildträger prallen auf leichte angelsächsische Infanterie. Under pressure: Unsere normannischen Schildträger prallen auf leichte angelsächsische Infanterie.

Sobald dann noch ein Trupp Schildträger-Infanterie mit Schilden ins Getümmel kracht, spürt man die Wucht noch stärker. Zumal die Animationen nicht synchron ablaufen, jeder Soldat scheint seinen eigenen Bewegungsablauf zu haben und duelliert sich glaubwürdig mit seinem Kontrahent. Angreifer treten auch mal einen Gegner von sich weg und setzen mit der Waffe nach. Man muss schon genau hinschauen, um sich wiederholende oder parallele Animationen zu entdecken.

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Bei solchen Kämpfen brauchen wir keine Gesundheitsbalken zu studieren, wir sehen mit einem Blick, wer gerade die Überhand hat. Starre Gefechte wie in fast jedem anderen Echtzeit-Strategiespiel, bei denen die Beteiligten auf der Stelle bleiben und stumpf aufeinander einschlagen, gibt es in Ancestors Legacy höchstens bei gleich starken Beteiligten.

Einen richtigen Wow-Moment hatten wir im Test, als wir das erste Mal deutsche Ritter gegen leichte Infanterie eingesetzt haben: Mit 15 der Mittelalter-Tanks preschen wir im vollen Galopp in zwei Bürgerwehr-Mobs, die schon beim Aufprall zu Boden gehen. Den Rest erledigen die Lanzen unserer Ritter. Wer mag, kann sich das Geschehen übrigens auch in der Schulterperspektive per Action-Kamera anschauen, um die Animationen so richtig zu genießen - dann aber keine Befehle mehr erteilen.

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