Chameleon ist ein Name, der wohl nur bei denjenigen eine Erinnerung hervorrufen dürfte, die sich 2005 in Tschechien, Slowenien, Polen oder Russland aufhielten und jede neue Spieleveröffentlichung protokollierten. In diesen Ländern erschien der Stealth-Shooter, vielleicht noch in anderen Teilen Osteuropas. So genau lässt es sich heute leider nicht mehr nachvollziehen.
Auch das Entwicklerteam scheint heute vergessen zu sein: Silver Wish Games. Ein Blick in die Credits offenbart jedoch, dass hier einige Personen von Illusion Softworks am Werk waren, die zuvor Mafia entwickelten und später auch den Nachfolger Mafia 2. Tatsächlich sind Illusion Softworks und Silver Wish Games mehr oder weniger dasselbe.
Und noch etwas vereint Mafia und Chameleon: diese ganz besondere Atmosphäre, die dazu geführt hat, dass die Neuveröffentlichung von Mafia als Definitive Edition fast 20 Jahre nach dem Original-Release für Jubelstürme bei Fans von spannenden Geschichten und tollem Weltdesign gesorgt hat.
Aber was ist »Atmosphäre« eigentlich? Wir verwenden den Begriff oft positiv, um Spielwelten mit großer ästhetischer Gestaltungskraft zu beschreiben. Viele Details und zusammenhängende Spielsysteme formen Umgebungen, die nicht mehr künstlich wirken, sondern irgendwie echt, belebt. Es ist ein Qualitätskriterium, womit wir die Konsistenz einer am Computer gestalteten Welt einschätzen. Zusammen mit »Story« bildet »Atmosphäre« eine eigene Bewertungskategorie bei GameStar-Tests.
Und doch ließe sich wohl kaum am Reißbrett definieren, welche Kriterien eine lobenswerte Spielatmosphäre ausmachen muss. Es fühlt sich einfach richtig oder falsch an. In seinen besten Momenten fühlt sich Chameleon sehr richtig an.
Wenn ich als ehemaliger CIA-Spion unbemerkt durch die Straßen von Nordirland, Albanien und später Kuba husche und dabei Straßenhändlern beim Feilschen und Rentnern beim gemütlichen Lesen auf der Parkbank zusehe, dann klicken die Atmosphäre-Zahnräder ineinander.
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