Rechtsextremismus-Diskussionsthread

Ich finde es immer noch großartig, dass du die Positionierung eines Unternehmens gegen Rassismus mit der Positionierung einer Partei für Rassismus gleichstellst und irgendwie was von „Wir müssen besser sein als das“ faselst. Both-Sides-Bullshit war noch nie so erfrischend.

BTW: Bin ich der einzige, den die infantile Cleverness eines AfD-Kalenders mit Abschiebeflugzeugen abseits der politischen Verkommenheit irgendwie… beeindruckt? Ich meine, was kommt als nächstes? Sammelkarten mit den besten Baseballschlägern?

 

Der mit der grauen Mütze? Dann macht er aber auch irgendwie nen schlechten Job. Das „Interview“ mit dieser Friendenstaube da hätte auch Carsten van Ryssen in schlechter Verkleidung führen können

 

Ich hab es nicht "gleichgestellt", es ist der selbe politisierte Mechanismus, das, und nur das, hab ich kritisiert. Sowas kann man in unpolitischem Kontext schon machen. Aber es existiert noch eine rote Linie.

 

Aber warum kritisierst du den Mechanismus nicht am konkreten, gesellschaftszersetzenden Beispiel der AfD-Propaganda, sondern auf Basis einer Verallgemeinerung, die automatisch eine gesellschaftsfördernde Message wie „Kein Rassismus“ herabzieht? Damit kommt ja zwangsläufig eine qualitative Gleichsetzung.

Ich halte das nicht für sinnvoll. Man kann meines Erachtens die PR von Congstar als zynisch und geldgeil kritisieren, ohne irgendwelche seltsamen Vergleiche und Allgemeinkonstrukte aufzubauen - gerade dann, wenn das einzige Gegenbeispiel zum Unternehmen handfeste Parteiwerbung (!) ist.

 

Weil er sich angesprochen fühlt und das nicht schmeckt. Wusste wieder keiner...

 

Weil es lächerlich ist und nur um die PR geht. 'Wir wollen euch nicht, bitte geht. Aber erst, nachdem ihr uns noch Geld gegeben habt'. Entweder mir ist es ernst und ich räume ein Sonderkündigugnsrecht, oder ich lasse solche Aussagen einfach direkt.

 

Ist doch viel geiler, wenn sich irgendwelche Rechtsextreme getriggert fühlen und sich 1,5 Jahre jeden Monat ärgern, wenn die linksgrünversiffte Congstar Rechnung reinflattert.

 

Finde auch, das ist ein Feature und kein Bug. Gut gemacht.

 

"Braune haben bessere Laune".
Alleine, wenn ich mir diese ganzen hasszerfressenen Würstchen und abgehängten Versager so ansehe, kann ich mir das richtig gut vorstellen.
Was für ein beschissenes Leben die eigentlich führen... Traurig.

 

Wer sagt denn, dass der Post nicht bereits als Sonderkündigungsrecht gilt? Oder Congstar überhaupt darauf besteht wenn jemand aus den Gründen kündigt?

 

Interessant sind immer die Behauptungen, dass die Leute, die gegen Rechts auf die Straße gingen bezahlt würden - von den Grünen.
Das würde mich schon sehr interessieren, ich hab ja als Rentner viel Zeit, aber leider kann ich nirgendwo wen finden, der mir die besagten 60 € zahlen will. Schade eigentlich.

 

Für diese Leute stellt es einfach eine Selbstverständlichkeit dar, dass Geld der einzige Anreiz ist, vom Fliesentisch aufzustehen. Deshalb gibt's in Deutschland auch den Flaschenpfand.

 

Als Nicht-Rentner würde ich bei 69€ die Stunde direkt eine Umschulung zum professionellen Demonstranten machen.

 

Ja, der mit der grauen Mütze. Aber ich glaube, der hat seinen Kameraden da provoziert, damit die Polizei oder ein Ordner einschreitet und er sich wieder in der Opferrolle suhlen kann. "Ich spreche hier von Dialog und Austausch und jetzt wird mir das untersagt. Skandal."

 

Dann steht da aber auch Quatsch bei thueringen24..

 

Ich glaub thueringen24 ist kein qualitätsmedium

 

Ich würde für 69€ die Stunde noch ganz andere Dinge machen...

 

Bäh

 

Inflation, Baby.

 

Dieses Reizwort habe ich absichtlich nicht verwendet, weil da meist das

dahinter steht, und das ist halt völliger Unsinn.

Außerdem, wer ein völlig blutleeres Statement lesen möchte, kann das aktuelle von Webedia nehmen. In der aktuellen Situation gegen "Hass" zu plädieren, dabei aber kein einziges Mal Wörter wie "rechtsextrem" oder "Rassismus" in den Mund zu nehmen, ist schon eine Leistung.

 

Vermutlich weil das Statement generelle Gültigkeit beansprucht und sich gegen Hass und Hetze aus jeder Richtung ausspricht. Gut so.

 

Das Statement gab es in der Form bereits mehrfach. Die aktuelle Bedrohungslage ist aber so klar, dass selbst Opa Heiner und Oma Erna am Wochenende auf Demos rennen. Da kann man auch mal klare Worte finden statt both sides zu spielen und mal wieder den Linksextremismus zu beschwören, den man natürlich nie vergessen darf

 

Finde, es ist schon eine Leistung, einem generellen Statement gegen Hass und Hetze eine Beschwörung des Linksextremismus anzudichten.

 

Wir wissen alle was mit "aus jeder Richtung" gemeint ist, dazu reichts einem beliebigen CDUler in einer Talkshow zuzuhören

 

Vorsicht, solange man nichts genaues über die Verträge weiß. Der Typ auf dem Video hat nur gesagt, die Grünen würden jedem 60 € zahlen, es war aber nicht von Stundenlohn die Rede. Du weißt auch nicht, ob du die Kosten für die Anfahrt selber zahlen musst, und ob du dabei krankenversichert bist, wenn es zu Auseinandersetzungen kommt. Was ist mit Arbeitsmaterial für Protestschilder, und was mit Schlechtwetterzulage. Wird auch gezahlt, wenn man nicht mehr durchgelassen wird, weil schon zu viele Leute da sind?
Wenn du Pech hast, musst du für 60 € quer durch Deutschland fahren und musst stundenlang im Regen stehen und dich abwechselnd von Polizei und Nazis verprügeln lassen.

 

Schnäppchen. Da kann Jochen Schweizer nicht mithalten.

 

Laut Artikel sagt Congstar das

 

So oder so, die Aussage ohne Sonderkündigungsrecht wäre das kein klares Statement, ist ein Strohmann. Klar ist diese Aussage deutlich und klar nimmt man damit in Kauf Kunden zu verlieren oder bestimmte Menschen gar nicht erst zu gewinnen. Dass sich Angesprochene nun echauffieren, dass sie nicht sofort rausdürfen, Doublewin.

 

Das hat mit einem Strohmann überhaupt nichts zu tun. Bei einem Strohmann argumentiert man gegen ein Argument des Gegenübers, dass er so nicht gemacht hat, weil man den eigentlichen Punkt nicht angreifen kann/möchte. Ich kritisiere an der Aktion, dass es eben das typische virtue signaling ist.
Ja, das ist ein klares Statement. Wenn dem ganzen aber keine Taten folgen, ist es nichts wert und auf derselben Stufe wie Stadien in Regenbogenfarben oder Unternehmen, die, nur in den westlichen Ländern, ihr Logo Regenbogefarben machen. Ist gut gemeint.

 

Da würde ich so nicht mitgehen wollen. Durch die Einleitung (dort fällt auch das Wort Rechtsextremismus) und der Verlinkung des Correctiv Artikels wird der Bezug mMn deutlich.

Ich gehe aber insoweit mit, dass ich diesen Fokus auf „Hass und Hetze“ - vermutlich von den US-Social Media Plattformen übernommen - nicht hilfreich finde. Zum einen, weil er in diesem Fall konkret das Problem nicht benennt und immer das Geschmäckle des Both Sidings mit sich bringt. Vor allem aber, weil es impliziert, dass Hass und dessen Ausdruck das Problem wäre. Es kann aber vollkommen angebracht sein, Umstände, Organisationen und Personen zu hassen. Und zugleich muss man beispielsweise auch keine Ausländer hassen, um demokratiefeindlich und rechtsextrem zu sein.

Ich finde, dass sich Webedia auch tatsächlich für den demokratischen Prozess und „hassfreien“ Umgang einsetzt, wie sie im Statement betonen. Es ist imho keine Selbstverständlichkeit, dass ein Gaming Magazin ein Forum für politischen Austausch bereitstellt - natürlich mit Hilfe der freiwilligen Moderatoren. Das hätten sie das auch einfach im Zuge der ganzen Umstrukturierungen abschalten können („auf Kern Themen fokussieren“, „Moderation nicht leistbsr“). Über Moderation kann man sicherlich immer streiten, aber ich denke, dass die Kante nach ganz rechts Außen dann doch einigermaßen klar gezogen wird - auch wenn es mE gelegentlich etwas zu spät geschieht und etliche User mitposten, deren Ansichten und/oder Diskussionsstil ich für äußerst fragwürdig halte. Ich finde, diese Haltung der Gamestar wird auch immer wieder in ihren Inhalten deutlich.

Das sieht man btw auch bei den Trustpilot Bewertungen. Da ist ein erheblicher Teil von Leuten dabei, die sich beklagen, die Gamestar sei zu links oder zu woke und im Forum könne man sich nicht frei äußern.

Kurz: Die Positionierung von der Gamestar ist mE inhaltlich eindeutig, das Statement könnte sprachlich klarer sein, aber es ist nicht nur heiße Luft.

 

Kommunikation ist auch eine Tat, das sollte man nicht völlig kleinreden. Es hat schon so seine Gründe, warum Firmen sich generell nicht soo gerne politisch positionieren, weil sie mit jedem Bekenntnis zu einer Sache sich von denjenigen abgrenzen, die diese Sache ablehnen. Hier in diesem Fall werden sich einige Leute nicht willkommen fühlen und die werden von sich aus schon ein starkes Interesse entwickeln, nicht mehr bei Congstar zu bleiben.
Daher ist das nicht nichts, sondern eine recht klare Aussage. Man kann jetzt natürlich einwerfen, dass das hätte weiter gehen sollen und das hätte ich auch nicht schlecht gefunden. Aber dennoch finde ich die Aktion gut, es ist immerhin ein Statement.

 

Danke

 

Ich finde auch das virtue signaling eine ziemlich hohle Phrase ist, die letztlich Argumentation umgehen soll. Ein klar geäußerte Positionierung hat einen bereits einen Wert. Und wenn kein Monopol vorherrscht, dann besteht da Risiko, dass sowas in erstmal nur Kosten verursacht.

Ja, einige - wohl auch viele Gebannte - verwechseln da irgendwas bei dem Forum hier. Der politische Teil ist hier reine "Großzügigkeit" und eigentlich nur ein permanenter Kosten- und Risikofaktor. Da dann darauf zu hoffen oder gar zu fordern, dass ein Wirtschaftsunternehmen hier die Leute beliebig ihre politischen und angeblich "nur nicht" woken oder nicht so linken Positionen und Agendas raushaun dürfen, ist doch sehr... eigen.

 

Theoretisch könnte man da jetzt natürlich einwerfen, dass die Unternehmen das womöglich durchgerechnet und für sich als profitabel erkannt hätten - aber erstens weiß man das nicht und zweitens kann man das bei nahezu jedem gesellschaftlichen Engagement von Unternehmen sagen und damit jegliche Positionierung kaputtreden. Außer halt in den Fällen, wo es wirklich klar ersichtlich geschäftsschädigend ist - also bspw. wenn sich jetzt eine große deutsche Firma offen für Rassismus und Nationalsozialismus bekennen würde.
Deswegen ist mir das auch zu pauschal. Ich glaube schon, dass Unternehmen nicht immer maximal profitorientiert denken und auch solche Bekenntnisse durchaus mal ohne eine langwierige Kosten-Nutzen-Abrechnung tätigen. Und selbst wenn sie sich davon langfristig Profit versprechen würden, so wäre es für mich noch immer ok - gute Absichten und Profit dürfen auch mal Hand in Hand gehen.

 

In dem Artikelzitat von Xizor steht 69€ die Stunde, die will ich jetzt auch haben.

 

Sind die 69€ steuerfrei?
Ich frage für eine*n Freund*in

 

Da wird ein Shitstorm über die Grünen hereinbrechen, weil sie am Ende nicht zahlen.

 

Dann könnte man ja demonstrieren. Gegen Bezahlung, versteht sich.

 

Ist auch Quatsch und nicht gut recherchiert von der Autorin. Der Interviewer aus dem Video ist hier (links ) zu sehen. Julius Geiler hat den Ausschnitt nur in seinen Tweet eingebunden.