Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Landtagswahl SN/TH am 01.09.2024)

Da irrst du dich.

Die Partei ist auch auf Demos sehr aktiv und verteilt dort Flyer.

 

Und es ist ja nicht so, dass die FDP nicht auch schon reichlich Klamauk produziert hätte...

 

Wer liest denn Flyer? Ich weiss echt nicht wie man auf so eine Partei reinfallen kann. Deren einziger Inhalt ist doch "Religion ist doff!". Ich mein die Partei ging aus einer Hackfressebuchgruppe hervor

Und was von Ökologie labern aber den Fischfang nicht regulieren wollen? Ich mein ähm.. ja ..

 

Ok, das ist ein Punkt und auch ein Thema, das ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Danke für den Hinweis.

 

Klingt so, als hätten Grüne und FDP ein uneheliches Kind.

 

Genau das, ich mein Lesen Leute eigentlich was die Parteien so fordern

 

Hast du es denn gelesen ?

Das Grundsatzprogramm klingt jedenfalls in fast allen Punkten sehr vernünftig:

https://diehumanisten.de/vision/grundsatzprogramm/

Die Partei soll den Vernehmen nach allerdings schon länger große Probleme mit Übernahme- und Vereinnahmungsversuchen aus rechts angehauchten Kreisen und durch schnöde Trolle haben, beide Gruppen halten meistens eher wenig von Humanismus und Wissenschaft. Vor dieser Herausforderung stehen heutzutage fast alle kleinen Parteien, selbst die Piraten hatten ja schwer mit solchen Leuten zu kämpfen.

 

Viel Blabla und heiße Luft ja. Ich mein die wollen wieder Atommeiler bauen und die alten Laufen lassen (vorerst)

Das Grundsatzprogramm interessiert nen toten, interessant ist was die so fordern. Ein Grundsatzprogramm ist Bullshitbingo

 

Passenderweise haben die auch gerade nen Wahlwerbespot veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=X18gDMeOZ9Q
Den fand ich aber eher durchwachsen insbesondere wegen dem Slogan "No Risk - No Future", siehe den Kommentar dort. Zudem sehr techniklastik.

 

Der Spot dürfte sehr ansprechend für Erstwähler sein.

 

Der erste Teil sieht aus als hätte man zuviel Star Trek Enterprise geguckt

 

Umgang damit und was man machen kann ist im Endeffekt halt das gleiche

 

Wie, davon kann man zu viel kucken?

 

Ich weiß grade nicht was du meinst. Das Unternehmen dort steuern zahlen wo sie Umsatz machen, sehe ich eigentlich als selbstverständlich an.

 

Ist das so? Irgendwie wird da schon seit Jahrzehnten eingeschraubt und nichts passiert, während die multinationalen Konzerne den, von der fdp so geliebten, Mittelstand kaputt machen.

 

Es wird ja noch viel besser. Zunächst ist es das Star Trek: Enterprise Intro, danach ist es der Trailer zu Deus Ex: Human Revolution.

https://www.youtube.com/watch?v=Kq5KWLqUewc

Ab 1:40 ungefähr. Übereinstimmung in Bild, Ton und Wort. Das ist kein Zufall.

Versteht mich nicht falsch, ich finde, der Spot ist sehr gelungen. Aber die Masche ist schon offensichtlich.


Das Parteiprogramm klingt tatsächlich stellenweise interessant. Ich würde mir eine erheblich verstärkte Förderung der Wissenschaft seitens der Politik wünschen.

 

Naja, Kühnert sucht halt Antworten. Das müssen nicht unbedingt die richtigen Antworten sein, aber es sind wenigstens welche, während andere eigentlich nur möglichst nichts ändern wollen, um selber abzusahnen und die Schwarze Null nicht zu gefährden.

Die Probleme sind mittlerweile einfach so groß geworden, dass man sie nicht mehr ignorieren kann.

Ein paar Beispiele:
- Wohnen wird in vielen Regionen unbezahlbar. Wenn sich Doppelverdienerhaushalte nicht einmal mehr ein Reihenhaus in der Vorstadt leisten können (von Keller, Garten und Garage ganz zu schweigen), dann passt einfach etwas nicht. In Großstädten müssen Familien teils 2k Euro und mehr Miete im Monat zahlen. Vermögensaufbau ist so unmöglich.
Die Politik arbeitet da immer nur mit Stellschrauben, die aber wirkungslos sind und die Immoblien nur teurer machen.

- Riesenskandale bleiben fast ohne Konsequenzen, Kritiker dieser Vorgehensweise werden als "hirnverbrannt" (O-Ton Scheuer) abgefrühstückt.

- Zwar ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt gut, die Arbeitsbedingungen sind es aber oft nicht. Unendliche Überstunden, Kettenbefristungen und mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind immer noch Standard - was besonders schlimm ist, weil man mittlerweile zwei Verdiener braucht, um einigermaßen leben zu können.

- von der Rente für die jetztige junge Generation sowie dem Klima reden wir besser gar nicht erst..

Wir entwicklen uns langsam zu einem Land, in dem nur bereits Vermögende ein unbeschwertes Leben führen können - und zwar lächerlich unbeschwert. Der informelle Vertrag, durch Arbeit einen bescheidenen Wohlstand erreichen zu können, ist in vielen Fällen nicht mehr gültig.

 

Nuja, mit konkreten Zielen halten sich gerade bei der Europa-Wahl fast alle Parteien dezent zurück. Aber klar: Ein so umfassendes Programm kann eine Kleinstpartei mit wohl einigen Dutzend Mitgliedern gar nicht richtig ausgestalten. Das schaffen ja nicht mal die ( ehemaligen ) Volksparteien mit ihren gigantischen Parteiapparaten, wobei es bei denen nicht zuletzt am Willen mangelt.

 

Nicht zu vergessen die immer stärkere Flexibilität des Arbeitnehmer. Während Arbeitgeber sich so unflexibel wie möglich geben. Am liebsten wäre esa, wenn der Arbeitnehmer am besten 24 Stunden verfügbar wäre und noch Geld mitbringt.

 

Wobei da Papier natürlich auch geduldig ist - schreiben kann ich viel, aber sobald ich einen Koalitionspartner brauche, kann ich das meiste davon eh knicken.

 

Auf welche Parteien trifft das nicht zu? Aktuell eigentlich nur AfD und Linke.

 

Das ist sowieso klar. Als Oppositionspartei ist es ja auch deutlich leichter, knallhart das Programm zu vertreten. Man kann bzw muss ja nix davon tatsächlich umsetzen.

 

@Faulpelz II
Ich stimme Dir inhaltlich und in der Situationsbeschreibung absolut zu. Auch verstehe ich nicht, dass so viele Leute das nicht sehen oder nicht sehen wollen.

Ich bringe nicht umsonst immer wieder das Beispiel, dass Paare wie wir (beide Akademiker, IT, Vollzeit, überdurchschnittlich verdienend, keine Schulden oder Kinder) vor wenigen Jahrzehnten ein regelrechtes Luxusleben hätten führen können. Damals hätte bloss meine Biografie gereicht, um ein bürgerliches Familienleben zu finanzieren. Heute haben wir 2 Einkommen und sind zwar weit entfernt von arm, aber auch genauso weit entfernt von einem 5er BMW. Da ist doch gehörig was schief gelaufen, in dieser Zeit.

Wenn ich das allerdings erzähle, wird man regelmäßig mit einem aber konfrontiert. Der und der verdient noch weniger, was sollen x und y denn sagen, man würde zuviel Geld verpassen oder die Eltern hätten auch sparen müssen. Alles nur Beruhigungspillen, damit man nichts ändern oder Missstände zugeben muss. So weit bin ich also bei Dir und auch Kühnert. Gerade Kühnert lobte ich häufig, als er extrem wider der GroKo aufgetreten ist.

Wo ich ihm allerdings massiv widerspreche, ist bei seinem letzten Zeit-Interview welches aktuell hohe Wellen schlägt. BMW zu kollektivieren z. B. ist nun wirklich das letzte. gerade Industrieunternehmen wie BMW sind die wenigen Unternehmen, welche ihren Mitarbeitern noch top Gehälter zahlen und top Arbeitskonditionen bieten. IG-Metall-Betriebe aus der Industrie sind so etwas wie die letzten Überbleibsel jener goldenen Zeit der Mittelschicht, welche ich weiter oben skizziert habe. Ausgerechnet diese ins Korn zu nehmen, ist blanker Populismus, welcher keinem nützt. Dass dann auch noch mit Sozialismus zu labeln ist schwer zu toppen.

Wenn der Staat etwas gegen horrende Mieten, Kaufpreise und niedrige Löhne Unternehmen möchte, hat er selbst zahllose Stellschrauben zur Hand. Das beginnt bei horrenden Grunderwerb-/Grundsteuern, hohen Kosten für die Energiewende, hohen Auflagen für Neubauten, geringer Ausweisung von Bauflächen, hohen Lohnnebenkosten und endet bei endlos vielen Konsumsteuern. Alles das trifft die Armen sowie Mittelschicht und sind 100%ige Maßnahmen des Staates. Wenn ein Politiker ersnthaft Interesse daran hat, die Armen sowie Mittelschicht zu stärken, braucht er nur bei sich anfangen. Das geht von heute auf morgen und ganz ohne Kollektivierung, Enteignung oder weitere co2 Steuern, welche dann doch wieder nur für mehr EU, mehr Nato, mehr Bankenrettung, mehr Diäten/Pensionen, mehr Migration oder mehr Entwicklungshilfe draufgehen.

Deswegen bin ich hier absolut bei den Kühnertkritikern. Das, was er fordert, ist blanker Linkspopulismus, der keinem etwas bringt.

 

Hab auf Twitter das ehrlichste Wahlplakat gefunden und schau her; es kommt von der SPD.
https://twitter.com/umrath/status/1123227424752316418

Spoiler

 

Kann jeder hinschreiben was er möchte, ist doch gut

 

Das ist mir schon klar, nur ist die Formulierung etwas unglücklich.

 

Genial.

 

Entweder ein Fehler, dann oder Absicht, dann wäre die SPD beliebig.

 

Man hat den Fehler gemacht, mit voller Absicht zu zeigen, dass man keine Ahnung hat, was man dem Wähler bieten soll.

 

Hey, wir wissen, dass wir nichts wissen. Ich kenne mindestens einen Parteichef, der nicht weiß, dass er nichts weiß.

 

https://m.tagesspiegel.de/politik/k...nwaehler-die-facharbeiterschaft/24304562.html

Die SPD mit der richtigen Antwort aus den Populismus von Kühnert. Wenn man denn weiter reden lässt kommt die SPD bald nur noch auf 15 Prozent.

 

Das letze Mal, als ein SPD'ler mit einem Linken Thema - damals soziale Gerechtigkeit - um die Ecke kam, war die Partei in den Umfragen kurzzeitig bei 30 % und gleichauf mit der Union. Blöd nur, dass das Thema recht schnell wieder fallen gelassen wurde. Die Konsequenz sieht man heute.

 

Meiner Kenntnis nach ist das Thema so unglücklich gefallen, dass es im Wachkoma auf der Intensivstation liegt

 

Das war doch eher der Schulzzug der das Hoch bescherte.

 

Und was hatte der geladen? Genau, dieses Thema. Leider nur für gefühlt einen Tag.

 

Damals waren doch alle nur glücklich, dass Schulz nicht Merkel ist. Es hing das Hoch nur daran, sonst hätte es länger angehalten. Siehe Grüne, deren Hoch thematisch unterlegt ist.

 

Ich weiß, dass du diesem Thema niemals diese Wirkung und Wichtigkeit zugestehen wirst.

Nochmal, weil du es scheinbar wieder überlesen und das Jahr 2017 vergessen hast: Schulz hatte das Thema komplett fallen lassen.

 

Stimmt es eigtl. das BMW vom Journalisten kam und explizit danach gefragt wurde? In 99% der Fälle liest es sich immer so als ob Kühnert von selbst auf BMW gekommen ist

 

Welche Wirkung? Ich zitiere:

Entweder hab ich Recht und es lag dad damalige SPD-Hoch an Schulz, dann war das Thema soziale Gerechtigkeit völlig nebensächlich, oder du hast Recht und das Hoch lag am Thema soziale Gerechtigkeit, dann hielt es aber grade "gefühlt einen Tag". In beiden Fällen wäre fest zu stellen, dass das Thema keinesfalls erstrangig war.