Deutschland - Politik- und Wahlsammelthread (Nächste Wahl: Landtagswahl SN/TH am 01.09.2024)

I know, politische bubbles sind nie wirklich ne gute Sache, aber ich weiss schon, warum ich mich in meiner grünen bubble wohl fühle...

 

Positiv gesprochen: die zweitgrößte Gruppe ist die AfD, und aktuell ist meine größte - weil durchaus realistisch - Hoffnung, dass Sarah es gelingt die AfD zu spalten und damit zu schwächen. Gerade im Osten könnte das durchaus gelingen.

 

„Quasi“. Hätte es ein Entscheid mit dem Folgen (Kosten, Gesellschaft, Sozialsystem etc.) der Wiedervereinigung gegeben, dann würde die DDR heute wahrscheinlich als russisches Staatsgebiet gelten.

 

Vor den Kosten wurde gewarnt. Wurde ignoriert.

Ein Jahr später kam dann, wir sind betrogen worden.

 

Und ich dachte es liegt an der Autoformatierung von meinem Browser, aber das Bild ist wirklich so klein

 

Netto sind die Kosten der Einheit gar nicht so einfach zu beziffern. Der Markt für Westdeutschland war gesättigt, die Ex-DDR und der Ostblock insgesamt haben neue Nachfrage generiert und viele der vermeintlich dorthin geflossenen Milliarden kamen direkt wieder als Umsätze für die Westunternehmen zurück. Zu einem guten Teil war das ein Förderprogramm für die westdeutsche Wirtschaft.

 

oder man screenshottet kurz die Sendung:

 

Ich hoffe mal einfach, dass das bloß Rumgetrolle ist, oder?

 

AfD und Linke überraschen nicht und auch bei der SPD gibt es ja so einige seltsame Nischenflügelgestalten wie Mützenich und Co.
Aber der hohe Wert der FDP-Wähler verwundert da doch etwas. Gibt es da überhaupt politische Gemeinsamkeiten?

 

Spätestens seit der Wahl in Bayern ( 30% Rechtspopulisten mit teils entschieden kackbraunem Einschlag ) und eigentlich auch schon der Corona-Zeit mit den ganzen Spinnern aus BaWü sollte doch eigentlich klar sein, dass es kein spezifisch ostdeutsches Problem gibt. Es geht auch nicht um reale ökonomische Verhältnisse, gerade der steinreiche Südwesten fliegt ja auseinander.

Was die vereinigten Deutschen zur Panik und teils irren Reaktionen bringt, ist der Transformationsdruck. Das Wachkoma der Merkel-Ära ist vorbei - Das kommt jetzt auch im Westen an. Das Land muss sich verändern und das löst irgendwie eine schizophrene Reaktion aus, insb. gegenüber der Regierung. Die soll alle Probleme möglichst gestern lösen, aber es darf dabei keinesfalls irgendwelche Veränderungen geben. Punkt 2 >>>> Punkt 1. Da muss man sich doch auch nicht wundern, wenn nix vorangeht. Beides unter einen Hut zu bringen, ist einfach nicht möglich.

Der Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschen ist dabei nur, dass die Ossis diese Erfahrung in den 90ern schon mal gemacht haben und sich außer ihnen niemand daran erinnert. Das spielt(e) in der bundesdeutschen Debatte nie eine Rolle und Interviews, Bücher usw. mit dieser recht einfachen Einsicht werden gnadenlos niedergemacht bzw. einfach ignoriert.

Ein Ausweg aus dieser Zwickmühle ist für mich auch nicht offensichtlich. Etwas mehr Ehrlichkeit von Seiten der Politik und bessere Moderation wenigstens der seriösen Medien wären vielleicht ein Startpunkt.

 

Oder man kennt unser Grundgesetz nicht, die Wiedervereinigung war Bestandteil unseres Grundgesetzes und ohne dessen Änderung (was man damals niemals hinbekommen hätte und schon gar nicht zeitnah) war die Wiedervereinigung grundsätzlich alternativlos.

Nur die Umsetzung hätte man halt sehr viel besser realisieren müssen, denn tatsächlich war vieles nur eine versteckte Subvention der westdeutschen Wirtschaft durch den Steuerzahler.

Auch die derzeit viel zitierten Bundeszuschüsse aus Steuermitteln in die gesetzliche Rentenversicherung sind eigentlich immer noch Altlasten aus der Wiedervereinigung.

Die Zuschüsse entsprechen in der Höhe fast (nicht ganz!) den Kosten für die Rentenansprüche aus DDR-Zeiten und sind als Kosten der Wiedervereinigung ohnehin von allen Steuerzahlern zu tragen und nicht nur von den Beitragszahlern der gesetzlichen Rentenversicherung!

Der Rest sind zu einem beträchtlichen Teil sog. "Beitragsfremde Leistungen" und als solche ebenfalls von allen Steuerzahlern zu tragen.

 

Ich würde das noch um eine Bildungsoffensive ergänzen und andere Schwerpunkte in der Bildung. Muss jeder Schüler der Sekundarstufe 1 in diesem Land noch logarithmische Gleichungen lösen können, die er eh niemals in seinem Leben anwendet, oder sollten wir uns angesichts Gesellschaftlicher Spannungen und Spaltungen eher um Dinge wie Social-Media-Kompetenz kümmern, damit man nicht wie diverse Boomer auf Fakenews und Desinformation
hereinfällt?

 

Zumal die ganze Idee von "haben noch nie eingezahlt" halt bei einem Umlagesystem einfach Quatsch ist. Gerade weil man Leute versorgen wollten/musste, die "noch nie eingezahlt haben", wurde das Umlagesystem eingeführt und nach dem Krieg beibehalten.

Ja, hoffentlich zumindest.

 

Nein.

Bin nicht sicher, ob das viel bringen würde. Sind die überdurchschnittlich gebildeten und erfolgreichen Teile wirklich der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält ? Den Eindruck habe ich als jemand mit entsprechendem Abschluss und ordentlichem Vermögen eher nicht.

In meiner peer group sind dann doch eher eine ganze Menge Arschlöcher, die begeistert nach unten treten und dabei ignorieren, dass sie von oben gepeitscht werden.

 

Nein.

 

Die aktuelle Umfrage inkl. BSW aus Sachsen zeigt, dass sich dort die FDP mit BSW in der Umfrage fast halbiert. Im Osten sind die FDP-Wähler oft relativ krawallig unterwegs, daher wundert mich das nicht wirklich.

 

https://www.deutsche-rentenversiche.../2023/230908-bundesmittel-bundeszuschuss.html

 

SPD mit Kurs aus dem Landtag.

 

Da hast du mich missverstanden. Oder wolltest du @blurps zitieren?

Mein Nein bezog sich darauf, dass Schüler unbedingt logarithmische Gleichungen lösen können sollen. Wird bei einigen schlicht nicht gehen, etwa bei mir, auch wenn ich keine explizit diagnostizierte Diskalkulie habe.

Dennoch hatte ich massive Probleme mit Mathe am Gymnasium. Und als es dann hieß (in Bayern), dass wir als erster Jahrgang Mathe im Abitur nehmen müssten, konnte ich mich halt vom Abi verabschieden - die Kombi Deutsch/Englisch wäre problemlos machbar gewesen, aber nein, es musste ja Mathe dabeisein.

 

Wo genau ist da jetzt der Unterschied zu Lindner und insb. Q ?

 

Das sind beides Einzelpersonen, ich beziehe mich auf Teile der dortigen Wählergruppen und habe zusammengefasst beschrieben, warum sie für eine Partei wie BSW empfänglich wären.

In Sachsen kommt dazu, dass die FDP dort auch ohne BSW schon unter 5% ist, was dek Absprung nochmal erleichtert. Wobei ja die Umfrage im Grunde keine Wählerwanderung zeigt. Dass die FDP zu der Umfrage ohne BSW 1,5% verliert, heißt nicht, dass diese direkt zu BSW wandern.

Wäre ich sächsischer FDP-Wähler, würde mir die Existenz von BSW nochmal einen extra Ruck geben, eine Partei zu wählen, die auch über 5% kommt, um dem etwas entgegen zu setzen.

 

Sorry, wollte tatsächlich @blurps zitieren.

 

Ich hatte auf dem Gymnasium auch Probleme mit Mathe (zumindest als es dann mit den leicht schwierigeren Dingen wie Binomen, Integralrechnung, usw. los ging).

Abitur habe ich dann auch keines gemacht, meine leibliche Mutter ist recht früh verstorben und das hat mich damals ziemlich aus der Bahn geworfen, so dass meine schulischen Leistungen darunter litten.

Als junger Erwachsener habe ich dann während meiner BW-Zeit das Abi nachgeholt und erstaunlicher Weise fiel mir Mathematik dann relativ leicht.

 

Das ist natürlich erstmal unschön, und wenn es Dyskalkulie war, die aber nicht diagnostiziert wurde, tut mir das wirklich leid. Aber Gleichungen, in denen auch mal Logarithmen vorkommen, sind schon Grundwerkzeuge. Zumal wir hier von Sek-1-Stoff reden, nicht vom Abi.

 

Und was ist mit denen die nicht schreiben können und auf einmal Deutsch im Abi als Pflicht haben

 

Und was hat das Ganze noch mit Politik zu tun?

 

Bildungspolitik ist ja Politik.

 

Erklärt vielleicht warum ist, wie es ist. Die Politik fühlt sich nicht zuständig irgendwas zu verbessern

 

Und AfD kaum schwächer?
Hätte eigentlich gedacht, dass die ordentlich Federn lassen und hinter der CDU landen.
Wären in diesem Szenario überhaupt noch realistische Koalitionen ohne AfD möglich?

 

Schwarz-Rot-Grün unter Tolerierung von BSW.

 

BSW klingt wie ein Zusammenschluss aus Bayern und Württemberg.

 

Geht auch ohne Bayern: Baden-Schwaben-Württemberg.

 

Naja, als Legastheniker gibt's da afaik Erleichterungen.

Aber wäre schon komisch, wenn die (überwiegende) Muttersprache gar nicht im Abi vorkäme.

 

Mal was anderes:

Im Bericht aus Berlin hieß es heute, laut einer Umfrage wollten im Falle eines Angriffs auf Deutschland:

--- 32 Prozent ihr Leben weiterführen wie bisher,
--- 24 Prozent das Land verlassen und
--- 5 Prozent würden sich freiwillig melden.

Ich konnte nicht anders, als gerade ob der ersten Zahl ungläubig aufzulachen. Als ob das noch möglich wäre, wenn das ansatzweise so liefe wie Russlands Angriff auf die Ukraine.

 

Naja, kommt stark auf die Art des Konfliktes an. Da ich kein gutes Soldatenmaterial wäre, wäre mein bester Beitrag wohl tatsächlich, bei meinem Arbeitgeber dabei mit zu helfen, unsere Produktionen in den Kriegsdienst zu stellen. Bedeutet am Ende eben, meinem Job unter veränderten Bedingungen weiter zu führen.

Auch in der Ukraine läuft ja die Wirtschaft irgendwie weiter.

 

Jetzt Land verlassen? Oder weiterleben wie bisher? Letzteres ist wahrscheinlich wirklich unmöglich, gegeben wie klein Deutschland ist. (Es würde schönerweise natürlich auffallen, dass Russland durch Polen marschiert bevor sie Deutschland angreifen können.)
Aber raus aus dem Land? So lange es gehen würde: Ja, würde ich machen. Unwahrscheinlich wäre es nicht, dass es ging, wenn die T5-Bescheinigung das Papier wert ist, auf der sie steht. Heißt ja nicht umsonst "dauerhaft wehrdienstunfähig." und "Sie unterliegen nicht der Wehrüberwachung".
Wenn halbwegs normales bzw sicheres Leben in D möglich wäre, würde ich aber auch in Erwägung ziehen, in der Rüstungsindustrie in der Entwicklung anzuheuern.

 

Ja, meinte jetzt hauptsächlich die 32 Prozent für "weiterleben wie bisher".

Naja, T5 hab ich auch, dazu reichte denen damals eine Kopie meines (damals noch befristeten) Schwerbehindertenausweises.

Nur, von welchem Geld sollte ich (oder viele, viele andere) das Land verlassen können? Und wohin?

 

Dazu muss es aber doch erkannt und/oder diagniostiziert werden.
So komisch finde ich das nun irgendwie nicht. Wer keinen geraden Satz heraus bekommt, kann sich sein Abi in die Haare schmieren. Genauso wie der, der nicht rechnen kann. Also sind ielleicht beide gar nicht für den Abschluss geeignet
XYZ kann ich nicht, daher braucht man das nicht, ist halt immer irgendwie müßig.

 

Also mein erstes Ziel wäre das UK. Habe da Freunde, bei denen ich die erste Zeit unterkommen könnte, nen Abschluss von da, und es ist ne Insel.
(Auch wenn das nach dem aktuellen Punktesystem nicht ausreichen würde, wenn man keinen Job hat...aber in so einer Situation wäre so viel kaputt, dass Typen wie ich da mit ein bisschen Glück durch rutschen würden...hoffe ich)