Der legendäre Scotch-Thread [außerdem: Whiskey, Bourbon, japan. Single Malt]

Zum Glück kaufe ich nicht in den Preisbereichen in denen ich mich vor Fälschungen fürchten muss
Aber ich kenne das Problem aus dem Fotografie-Bereich wo es inzwischen vermutlich mehr falsche Leicas als echte gibt


Etwas erfreulicheres - ich hab mal wieder ein paar Whisky-Sorten probiert über die Feiertage:

1. Säntis Snow White IX (Link)
   Wirklich sehr süß und beerig - muss man Bock drauf haben, aber ist bei den schweizer Winter-Editionen ja immer so
   
   
2. Jura Sherry Cask Finish Winter Edition (Link)
   Bisschen jung und eindimensional, aber das Sherry-Finish rettet es für mich
   
   
3. Jura Journey (Link)
   Solider NAS-Scotch zum guten Preis - was für Einsteiger oder wenn es mehr um Quantität geht auf einer Feier, weniger für den gepflegten Dram am Abend.

 

Heute probiert, gefällt mir sehr. Könnte gerne noch etwas rauchiger sein, aber vor allem der Abgang ist sehr lecker und lang anhaltend.

Für den Preis spitze.

 

Ahoi zusammen, ich suche für einen guten Kumpel ein Geburtstagsgeschenk und da würde sich bei ihm Whisky sehr gut anbieten. Problem: Er kennt schon ziemlich viel, daher würde ich jetzt ungern mit den Klassikern wie Bowmore, Talisker, Laphroiag und Co. ankommen. Geschmacklich mag er es gerne rauchig - einer seiner Alltags-Favoriten ist der Laphroiag Quarter Cask. Hat evtl. jemand eine gute, evtl. sogar ausgefallene Idee für einen Whisky bis etwa 80€?

 

Macallan 12?
Wenn er es noch nicht kennt.

 

Den dürfte er vermutlich kennen - das macht es ja auch so ein bissel schwierig, dass die üblichen Pfade hier sehr ausgetreten sind.

 

ja und leider ist Whiskey halt ein echt teures "hobby"
Japanischer Whiskey soll auch sehr gut sein da gibt's auch ein paar für um die 80 euro.
Mal was anderes.

 

Hm, die Distiller's Reserve von Yamazaki wäre evtl. etwas. Ansonsten ist der Yamazaki leider völlig absurd teuer geworden - vor einigen Jährchen habe ich mir mal (auf Empfehlung von jemandem hier im Thread) den 18yo geholt davon. Toller Whisky, aber mittlerweile leider nicht mehr so ganz erschwinglich.

 

Wenn er Laphroiag Quarter Cask sehr gerne mag, evtl. Laphroiag PX Cask?
Der Beschreibung nach sollte das ein Quarter Cask sein, der nochmal zusätzlich in Sherryfässern nachgereift wurde. Preislich für etwas über 70 Euro zu bekommen.

 

Ich wollte vor ein paar Jahren ein shot Macallan 25 an einer Bar mir kaufen $500 oder so wenn zwei Jahre davor mein Vater eine ganze Flasche für $1000 bekommen hat

 

Ist auch eine Idee - aber da wäre ich mir aktuell auch nicht sicher genug, ob der den nicht auch schon kennt. Mir fehlt da dann auch der Überblick, was es abseits der üblichen Pfade evtl. noch so geben könnte. Evtl. irgendwas von einem unabhängigen Abfüller?

 

Unabhängiger Abfüller wäre mir auch dazu eingefallen, da kommen, teilweise, ganz andere Ergebnisse raus, als der gleiche Spirit in der Originalabfüllung bieten kann. Oder vielleicht mal schauen, das man an Rohbrand kommt. Ich hatte mal die Gelegenheit, Rohbrand von Glenmorangie und Ardbeg auf einem Tasting zu testen. War bisher ein einmaliges Erlebnis, und sehr interessant, so unterschiedlich waren die beiden nämlich nicht. Wenn der Ardbeg keinen Rauch hätte, hätte man die direkt verwechseln können. Des Weiteren, gibt ja exotische Fasslagerungen, Stout, Kastanie, Tokajer, vielleicht ist das auch was.
Ach ja, gefälscht habe ich wohl noch nichts gehabt, Korkschmecker auch noch nicht, hatte das schon mal jemand? Ich hatte mal einen Loch Lomond 10, der schmeckte als ob er im Gummifass lagerte, ein Eindruck, der sich bestätigte, als ich mir mal einen in einer Hotelbar bestellt habe. Genau der gleiche Geschmack/Aroma. Also war es kein Korkschmecker. Der 18 Jährige Loch Lomond war dann aber wieder sehr ok. Nicht super, aber was machen 8 Jahre im Fass aus, das der Whisky solch eine Metamorphose durchmacht?

 

Am Wochende war das erste Mal seit zwei Jahren wieder das "Whisky Festival Radebeul" und meiner einer war natürlich vor Ort um den Horizont zu erweitern

Vorab:
Es lief als 1G (alle nur mit aktuellem Test) und in den Innenräumen mit Maske recht gut organisiert ab.
Dank dem guten Wetter wollten die meisten eh raus in die Sonne

Zu den von mir verkosteten Spirituosen:

Hellinger 42 in den Sorten Port + Sherry + Rauch
Solide Sache, sind wohl selbst abgefüllte Benrinnes oder Benriach Fässer soweit ich es mitbekommen habe.
Wird dann erst so richtig spannend, wenn die eigene Produktion kommt in ein paar Jahren ... wird aber sicher nicht günstig.

Kavalan - Selected Wine Cask Matured (40th King Car Group Anniversary)
Der vermutlich teuerste, den ich mir bisher gegönnt habe (850€ die Flasche und 7€ für die 1cl Probe)
Da kann man schon mal 10min die Nase dran halten, im Aroma durchaus komplex und für Fassstärke sehr sanft im Geschmack ... ich würd mir keine Flasche kaufen wollen, aber die 14€ für 2cl waren keine schlechte Investition

Mackmyra Limousin
Die Cognac-Note kommt durch, aber wesentlich dezenter als z.B. beim Säntis Snow White VIII.
Gefällt mir aber trotzdem gut

Caol Ila 25yo
Der Rauch ist zwar präsent, aber gut eingebunden und hat eine gewisse Süße ... mag ich sehr gern

Mackmyra Kreatör Gin
Mit 47% ein ordentlicher Antritt, sehr starkes Zitrus-Aroma und angenehmer Kräuter-Note ... wird mein nächster Gin, wenn der Roku leer ist.

Dos Maderas PX 5+5 Triple Aged Rum
Überraschend starke Vanille-Note und angenehme (= nicht zu starke) Süße.



Ein paar weitere Sorten habe ich nur gerochen (u.a. 2 Ocotmore-Ausgaben), daher lass ich die weg - will ja auch nicht zu viel Quatsch erzählen

 

Ich war im Februar auf einem Tasting. Muss aber sagen dass mir die Menge an Alkohol einfach schon etwas zu viel war, um es abschließend noch als Genuss zu betiteln, deshalb werde ich das wohl nicht wiederholen.

 

Bei sowas muss man mit der Zeit/Menge echt vorsichtig sein, sonst ist das letzte Drittel eher Arbeit und wenig hilfreich.
Die Proben bei mir waren alle 2cl oder weniger und das im Verlauf von gut 5 Stunden (dazwischen gabs reichlich H2O und auch was zu essen).

 

Das stört mich beim Tasting auch. Ich versuche mich bei den ersten, günstigen Tropfen zurückzuhalten. Wenn die älteren, besseren Tropfen zum Schluss kommen, hat man vorher schon 150-200ml Whisky getrunken. Da fällt die Aufnahmefähigkeit doch ziemlich stark ab.
Wir hatten hier an der Müritz Tastings, die gingen über 5 oder 6 Stunden, Schifffahrt mit bei, Essen, da gab es auch immer 10 Proben. Die, vermeintlich, Besten zum Schluss.

 

Also zumindest laut Referenten waren die nich nach Wertigkeit geordnet. War wohl auch so. Wobei das eh unglücklich war, weil das Thema die DACH Region war und da machen viele, die vorher Liköre etc gemacht haben und so haben die meisten auch geschmeckt - nicht so mein Fall.

Ansonsten gibt das ca drei Stunden mit zwei Verköstigungen dazwischen und Wasser am Tisch. Aber das letzte Drittel und die Nacht war halt nicht mehr so angenehm...

 

Gibt es bei Whisytastings keine Spucknäpfe? Um genau das zu vermeiden, dass der Alkohol irgendwann die Sinne beim Tasting trübt, spucken Verkoster normalerweise einen Teil (oder auch sehr oft einfach alles) aus.

 

Ne, wurde alles gsuffn

 

Hm. Ok, habe ich bei Weinproben bisher auch immer gemacht, aber für die Zukunft habe ich mir auch vorgenommen die schlechteren auch nicht wegzutrinken (außer, der Rausch ist das Ziel).

 

Sortiert wird üblicherweise nach Intensität, also vom jungen Milden hin zum Rauchigen in Fasstärke - wobei die Preise ja mit Alter/Komplexität/... durchaus manchmal skalieren

Bei den geführten Tastings die ich mitgemacht habe, war es nie nötig, da die anders liefen.
Wenn man in ca. 1 Stunde auf 3 Proben kommt (oder bei Blind/Vergleichs-Tastings 2x 3 halbe Proben) ist da nicht viel weg zu schütten.

 

Der Post bekommt sicher das @Helli Seal of Approval

 

Deswegen testet der hiesige Profi ja auch immer über mehrere Tage hinweg, in unterschiedlichen Reihenfolgen

 

Ja. Jahrelang. Jeden Abend.

 

Manchmal ist man schon ganz froh, wenn man das schlimmste Zeug nicht schlucken muss.

Absolut! Insbesondere bei Wein muss man ja schauen, wie der sich über die Tage (Stunden, Minuten, Sekunden) entwickelt. Kann man bei Whisky bestimmt auch als Ausrede verwenden...

 

Wir haben jetzt endlich einen Winzer im Freundeskreis

 

Die wenigsten Whisky-Tastings dürften so weit unten im Regal beginnen

 

Das fehlt mir definitiv auch noch. Falls der gute Spätburgunder macht, dann nehme ich auch gerne Empfehlungen an.

 

So einen Whisky hatte ich noch nicht.

 

Du hast noch nie Jacky pur getrunken?

 

Natürlich hab ich das. Aber man ist über die Jahre auch abgehärtet.

 

Wir reden hier von Whisk(e)y, nicht von Plörre

 

Es gibt Dinge, an die kann man sich einfach nicht gewöhnen.

Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen wird dieser Fensterreiniger landläufig dazugezählt.

 

Da meine Freundin aus medizinischen Gründen aktuell keinen Alkohol trinken darf, mal die Frage: hat schon mal jemand diesen alkoholfreien Gin ausprobiert..?

 

Dazu fällt mir jetzt keine Beleidigung ein, aber, anyway, gute und schnelle Besserung an deine Freundin.

 

Im „Longdrink“ mit viel anderen Sachen mit drin geht das, wenn man denn unbedingt etwas haben möchte, was halbwegs nach Gin schmeckt

 

Hallo,

hat mir wer eine gute Whiskey Empfehlung bis 50 EUR? Nicht rauchig: höchstens ein Hauch wie beim Highland Park 12.
Am besten so was Richtung Nikka from the Barrel oder Tomatin 14 Port Wood?

Danke für die Infos!

 

Bis 50€ gibts extrem viel was deiner Beschreibung entsprechen würde - kannst du es noch etwas mehr eingrenzen?

Wenn Sherry gewünscht: Glendronach 12yo
Wenns ein Bourbon werden soll: Woodford Reserve Double Oaked
Ein Exot mit Portwein: Kavalan Concertmaster Port Cask
Verschiedene schottische 12yo-Abfüllungen: Glenmorangie Lasanta, Glenfarclas 12, Glenrothes 12, ...

 

Der Glendronach 12 Jahre liest sich schon gut.