Beschissene Arbeitsangebote, Bewerbungsgespräche und dergleichen II

Gut, ich habe mich mit technischem Doktorgrad in zwei Vorstellungsgespräche im ÖD gesetzt und wäre ohne Anzug mit Krawatte (aber mit Fahrradhelm ) völlig underdressed gewesen.

Für deine Situation bin ich auch bei Jeans und Hemd.

 

Das dürfte dann aber eher die Ausnahme statt die Regel sein. Für meine jetzige Stelle im ÖD hatte ich nen Sakko ohne Schlips an, dazu eine Jeans. War aber auch nur per Videocall.
Aber auch so hätte ich mehr nicht angezogen. Die anderen waren weniger förmlich gekleidet und insgesamt sehr entspannt. ÖD kann ja viel heißen, selbst bei "technisch/wissenschaftlich".

 

Auch im Bewerbungsgespräch gilt: Sicherheit geht vor

 

Könnt ihr mal aufhören dauernd Schlips zu sagen?!

 

Ok Leute bitte sagt Krawatte @ancalagon fühlt sich sonst auf den Schlips getreten

 

So ist es richtig

 

Das Ding heißt ja eigentlich Pimmelzeiger.

 

Dei Mudda heißt ja eigentlich…

 

Echt mal. Bei Schlips denke ich immer an Unterwäsche.
Was tragt ihr zu Bewerbungsgesprächen? Schlips oder Boxershorts?

 

Hauptsache Krawatte und keine Fliege.

 

Langbinder !

 

Stimmt sonst kann man Fliege zum Ausgehen auch vergessen. Es gibt ja nix schlimmeres als Ausgeh-Outfits die nach Business aussehen...

 

Hose, Hemd, Sakko! Nix Unterwäsche!

 

Baumeln lassen!

 

Wer lang hat lässt lang hängen!

 

Mittlerweile gehe ich zu Vorstellungsgesprächen in Jeans und Hemd. Anzug verstaubt im Schrank und die Krawatte natürlich auch.

 

Zwar Paywall, aber der entscheidende Teil ist lesbar: Thema Tarifkampf im Einzelhandel, Streik vor einem REWE Lager..

Hä? Fake-Betriebsräte kennt man ja, aber bei einem Tanker wie REWE? Oder liegt das am EZH?

https://m.faz.net/aktuell/rhein-mai...streiken-19573974.html?fav_ressort=rhein-main

 

Betriebsräte werden ja von der Belegschaft gewählt.

 

Ohne die Begründung des BR zu kennen, würde ich da nicht einfach von "Fake-Betriebsrat" sprechen. Es mag sein, dass sein Handeln nachvollziehbare Sachgründe hat.

 

Fun fact, mir hat ne Bekannte gerade erst (glaube gestern, ich hör das nie sofort ab) ne Sprachnachricht geschickt, wie happy sie mit REWE als Arbeitgeber ist. Im Oktober hätte es 5,1% "freiwillige Vorweganhebung" gegeben, weil es keine Einigung mit verdi gab, und jetzt gebe es nochmal 4,9%, dafür allerdings keine Bonus-/ Inflationszahlungen.

 

10% dauerhaft ist schon nicht so schlecht und im Gegensatz zu den Inflationszahlungen geben die auch Rentenpunkte, oder ist deine Bekannte nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt?

 

Doch ganz normal nach Groß- und Außenhandelstarif. Teilzeit halt, aber das ändert ja nix daran. Vielleicht hat sie aber auch was falsch verstanden (durchaus denkbar ), zumindest verdi sprach hier hier https://nrw.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++4f67b268-bae7-11ee-adea-d1d18a3e00ed wohl noch von nem Angebot von zusätzlichen 2,9%, nicht 4,9%. Damals allerdings noch + Prämie, so.. don't know.

Fand es eigentzlich nur witzig, dass ich mir das gerade angehört hab, während ich den Post las.^^

 

Hat zufällig jemand den Fachwirt für Büro- und Projektorganisation?

 

Mein Chef hat mich von morgen bis Freitag auf eine Messe beordert. Arsch teuer, ziemlich unnötig, ich habe kaum Termine und keine Lust auf Rahmenveranstaltungen.. außerdem fliegen wir alle gemeinsam hin und zurück, obwohl ich erst mal 150km zum Flughafen anreisen muss.

Mir ist jetzt schon kotzübel Nicht wegen des Flugs als solches (auch wenn ich es nicht mag), sondern so insgesamt..

 

Klingt echt nervig. Halte durch und motze abends hier bei uns herum. Das hilft.

 

Hatte gestern Deutschland in a Nutshell:

Ein Gremium aus 16 Leuten wird einberufen um zu entscheiden ob drei Kameras zur Objektüberwachung eingeschaltet werden dürfen, aber der gleiche Laden hat komplett verpeilt, dass eine Kollegin in Rente geht und man sich ja eigentlich um eine Übergabe kümmern müsste, auf einmal war die Kollegin weg.

 

Und sind die 16.Gremiumsmitglieder darauf gekommen, dass es reicht, deutlich sichtbare Hinweisschilder am Eingang des Gebäudes/Geländes anzubringen, um Kameras zur Überwachung rechtssicher einzusetzen?

Oder waren sie durch den plötzlichen und nicht vorhersehbaren Wegfall der Kollegin so geschockt, dass sie die Entscheidung vertagt haben und jetzt erstmal ein Gutachten erstellen lassen?

 

10% mehr für welchen Zeitraum? Das ist doch eigentlich die entscheidende Frage. Jedes Jahr 10% wäre überragend, aber wenn das nur alle 4 Jahre kommt, sinkt der Reallohn trotzdem.

 

https://www.reddit.com/r/arbeitsleben/comments/1be3ltp/reaktion_auf_gehalt_unangemessen/

So kanns auch gehen

 

Overdressed.

Jedenfalls wenn ich mich mit der 2. Bewerberin vergleiche, im Gespräch gegenüber saßen die Herren mit Krawatte und Anzug. Also kommt's drauf an wo man hingeht.

 

Solche Gehaltserhöhungen sind allerdings auch außergewöhnlich.

 

Man kann sich schon wirklich dämlich anstellen

 

Das ist wirklich forsch. Ich habe immer zwei bis drei Jahre gewartet, bis ich wieder ankam. Und auf gute Rahmenbedingungen.

 

Oh man, kann man auch ins Fettnäpfchen treten. Glaube als Chef hätte ich keinen Bock mehr auf so einen MA.

Habe das Gefühl, dass Menschen zur Überschätzung ihres Werts neigen wenn sie zu schnell befördert werden. Ich glaube psychogologisch machen schnelle Karriere/Gehaltssprünge was mit einem Menschen. Ist ja bei Fußballern auch nicht anders, allerdings wird der Effekt dort mit dem sehr jungen Alter noch weiter verstärkt?

 

So, jetzt muss ich meinem Ärger Mal Luft machen. Meine Frau ist auch schon völlig genervt von den Thema.

Seit Anfang des Jahres fällt mein Vorgesetzter aus und das wird auch noch bis Ende des Jahres so bleiben. Seit Anfang des Jahres stemmen wir als Team (<5 Personen) also deutlich mehr Arbeit mit teils deutlich mehr Verantwortung für die Gesamtproduktion. Bekommen tuen wir dafür absolut nichts, nicht Mal mündliche Wertschätzung, geschweige denn zusätzliches Geld.

Jetzt ist es aber auch so, dass Teile des Teams dieses Jahr aus verschiedenen Gründen noch länger fehlen werden. Alle diese Gründe sind im Management lange bekannt und somit planbar. Passiert ist aber, ihr ahnt es vielleicht schon, absolut nichts, um die weiteren Abwesenheiten irgendwie aufzufangen und die Aufgaben zu verteilen. Jetzt mussten wir als Team (!) ein Meeting einberufen, um mit den Management abzusprechen, wie wir die Aufgaben dann nun über das Jahr verteilen sollen.

Die Wichtigkeit des Meetings wurde durchs Management dadurch unterstrichen, dass einer von zwei Leuten gute 20 Minuten zu spät kam. Bevor wir auch nur einen Punkt unserer Meeting Vorbereitung vorstellen konnten, kamen vom bereits anwesenden Manager zwei Aussagen:

1. "Seht die Abwesenheit des Vorgesetzten doch auch als Chance, euch für höhere Aufgaben zu profilieren." Fun Fact: es gibt keine Stellen, für die man "sich empfehlen" könnte.

2. "Ist an den lange geplanten Abwesenheiten noch was zu machen?!" Das es dabei teilweise um medizinische Anliegen und Elternzeit geht, Mal völlig außen vor.

Ich muss ehrlich sagen, da war das Meeting für mich bereits gelaufen. In der ganzen Zeit, die wir als Team die Arbeit bereits stemmen, hat sich nicht einer aus dem Management auch nur bei uns gemeldet, um zu fragen, wie es läuft, zu fragen, ob und wie wir die Zusatzaufgaben verteilen können, wie wir durch andere Abteilungen entlastet werden können oder auch zu bedanken, dass wir den Laden gerade am laufen halten. Keinerlei Sichtbarkeit, keinerlei Wertschätzung, nur immer immer mehr Aufgaben mit Deadlines ala "Warum war das gestern noch nicht fertig?!" und Aussagen Ala "fangt die Mehrarbeit mit persönlichem Engagement ab".

Durch die ganze Geschichte arbeite ich deutlich mehr und auch in deutlich verantwortungsvollen Gebieten für die Gesamtproduktion. Da ich auf Vertrauensarbeit angestellt bin, bekomme ich dafür gerade absolut nichts. Aus Loyalität meinem Vorgesetzten gegenüber schenke ich der Firma aktuell viel Geld. Das mag für eine begrenzte Zeit (ca. 3 Monate) ja okay sein, aber ein ganzes Jahr Mehrarbeit ohne Kompensation? Daran werden sich in 3 Jahren nur noch meine Frau und meine Kinder erinnern.

Demnächst steht nun mein Jahresgespräch an und ich möchte nun zwei Dinge fordern:

1. Umstellung meines Vertrages auf Gleitzeit mit der Möglichkeit Überstunden anzusammeln und abzufeiern oder auszubezahlen. Alle anderen in meinem Team haben diese Option und ich finde, dass meine Mehrarbeit sich auch für mich lohnen sollte. Das schließt die mich auch explizit Gleitzeittage ein, an denen ich Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Ich denke aber nicht, dass die GF hier zustimmen wird. "Es läuft doch auch so"

2. Anpassung meines Gehalts entsprechend der anspruchsvolleren und verantwortungsvolleren Aufgaben, die ich aktuell bekleide. Ich weiß, dass ich meinen Vorgesetzten nicht komplett ersetzen kann, aber viele der Aufgaben mache ich trotzdem. Hier hat mir das Management ja eigentlich eine Steilvorlage gegeben, als man uns riet, die Situation als Chance zur Profilierung zu sehen. Auch wenn die GF es nicht sieht, tue ich das bereits seit Anfang des Jahres.
Ich glaube auch hier wird man sich querstellen, denn "Es läuft ja auch so!"

Ich bin gerade maßlos von dieser Situation frustriert. Dummerweise werde ich schnell emotional und aufbrausend, wenn ich eine Ungerechtigkeit sehe, egal, ob sie real oder teilweise nur gefühlt ist. Dabei ist es egal, ob es mich oder jemand anderen betrifft. Außerdem halse ich mir Verantwortung auf, die eigentlich im Management liegt (Planung für Abwesenheiten, Priorisierung von Aufgaben).

Die ganze Situation zeigt meiner Ansicht nach eine eklatante Schwäche bzw. Vernachlässigung der Aufgaben des Managements. Entweder die Situation wird gesehen und ignoriert => Mitarbeiterführung und Motivation eine glatte 6 oder die Situation wird nicht gesehen => glattes versäumen der Aufgaben des Managements. Ich weiß nicht, welche Option mir da lieber wäre.
Zusätzlich bekommt man auch noch Druck, dass man mit der eigenen Arbeit ja nicht nur den eigenen Arbeitsplatz sichert, sondern auch den der Kollegen. Heißt für mich übersetzt, dass wir gefälligst froh sein sollen, dass wir einen Arbeitsplatz haben und mit persönlichem Engagement das Missmanagement ausgleichen sollen. Wenn man dieses Missverhältnis anspricht, erntet man von den Kollegen dann auch noch Unverständnis. Arbeitgeberhöhrigkeit at its best

Ich denke nun, dass ich eigentlich in einer Situation bin, in der die Firma mich mehr braucht als ich sie. Nur, wenn die GF nicht auf, wie ich finde, faire Argumente eingeht, habe ich keinerlei Handhabe. Sie können es einfach aussitzen. Ich habe dann zwei Möglichkeiten:

1. Maximaler Dienst nach Vertrag. Wenn meine vertragliche Wochenarbeitszeit voll ist, lasse ich den Stift fallen. Das wird zu massiven Verzögerungen in der Produktion führen, die entweder durch meine Kollegen aufgefangen wird (was ich nicht will) oder zu einem Anruf der GF bei mir, bei dem ich den Hörer ungefähr zwei Meter von meinem Kopf weg halten muss (was ich auf nicht will)

2. Ich setze ihnen die Pistole auf die Brust und drohe mit Kündigung. Zwar habe ich aktuell keinen neuen Job in Aussicht, bin aber durch eine Erbschaft finanziell Recht gut abgesichert (nein, zum Privatier reicht es lange nicht ). Dann habe ich zwar mehr Zeit für meine Familie, aber mir wurde es bestimmt schnell langweilig.

Erstmal danke fürs Zuhören/Lesen meines teilweise unstrukturierten Rants. Ich weiß wirklich nicht mehr wohin mit meinem Unmut und meiner Frustration.

Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?

Edith: Autokorrektur und Struktur ()

 

Option 2 macht nur Sinn, wenn Du das durchziehen willst. Prinzipiell folgt auf 'ne Kündigungsdrohung ja oft ein "Reisende soll man nicht aufhalten", zumal dort, wo Wertschätzung der Mitarbeiter ohnehin eher nicht gelebt wird. Wenn Du also eigentlich bleiben willst: Ganz sachlich und strukturiert auflisten, welche Aufgaben aktuell durch Dich erledigt werden, die nicht zu Deinem originären Aufgabengebiet gehören und nicht durch Dein Regelgehalt abgegolten sind, den zeitlichen Umfang/ Mehraufwand möglichst beziffern und ggf. schätzen, und ganz konkrete Vorschläge machen, wie man das zeitlich befristet lösen kann. Monetäre Zulage bis Jahresende wäre wahrscheinlich der einfachste Weg, eine komplette Umstellung auf Gleitzeit wäre ja schon 'ne erhebliche Vertragsänderung und auch schwer nur zeitlich befristet (rechtssicher für den AG) umsetzbar. Weitere Alternativen je nach Struktur bei euch Interimsstellenbesetzung, Streichung anderer Deiner Aufgaben, wenn ausdrücklich Du die Vorgesetztenfunktion derzeit erfüllen musst usw. Gib ihnen (wer soll da überhaupt konkret tätig werden?) mehrere Möglichkeiten, aus denen sie eine wählen sollen, unterstrichen durch die klare - belegbare - Aussage, dass es so eben nicht mehr läuft. Eskalieren (Überlastungsanzeige, Betriebsrat etc pp.) kannst Du ja später immer noch. Ich würde aber gar nicht das Jahresgespräch abwarten, sondern euer fehlgeschlagenes Gespräch zum Anlass nehmen, die Situation zeitnah zu ändern.

 

Leider nicht ungewöhnlich. Erwarte niemals Dank von Deinem AG, oder Loyalität, es wäre reiner Zufall wenn es das mal gibt und das Management kann jederzeit wechseln. Der Job muss sich immer tragen über Verhältnis Gehalt vs Stresslevel/Zeiteinsatz. Tut es das über einen längeren Zeitraum nicht, muss man sich leider auf dem Markt umsehen, auf Verbesserung hoffen ist idR naiv (bei Dir aber denkbar da Vorgesetzter ggf wiederkommt).

Ich würde so gut wie nie mit Kündigung drohen. Man droht nicht mit Kündigung, man kündigt.

Man kann aber die Kündigungsgefahr durchaus ungesagt sehr unterschwellig andeuten, aber das muss man sehr taktisch und indirekt machen, es darf auf keinem Fall als vorsätzliche Drohung ankommen. Also besser lassen, wenn man da kein sehr gutes Fingerspitzengefühl hat. Ich zB gebe mich meinem AG gegenüber immer als leistungsorientiert, kompetitiv und flexibel, das zeigt denen schon dass immer ein Wechselkrisiko besteht. Alles nur Show von mir, ich will eigentlich nur die Kohle, sonst interessiert mich nichts mehr, zu lange im Job. Bin auch nicht mehr flexibel, ich fake das nur. Das geht natürlich nicht, wenn man nur Dienst nach Vorschrift macht.

Ich sehe also zwei Möglichkeiten:
1. In Ruhe ernsthaft auf dem Markt umsehen und ggf. wechseln. Einsatz moderat veringern.
2. Dienst nach Vorschrift unter Inkaufnahme der Risiken (Karrierechancen uU veringert, könnte einen auf Abschussliste bringen). Auch hier würde ich mich auf dem Markt umsehen, allein schon um zu evaluieren, wie schnell man etwas anderes finden würde.

Vom AG würde ich grds. nichts erwarten. Auf den AG ist idR kein Verlass.

 

Neues suchen, Vertrag aushandeln, kündigen, keine Pistole.