Haute cuisine - geht ihr ins Sternerestaurant?

Als jemand, der schon zweimal in Sternen-Restaurants (1 x 18 Punkte, 1 x 19 Punkte & Luxushotel, Michelin-Sterne weiss ich gerade nicht mehr) gearbeitet hat, gehe ich immer mal wieder gerne in solchen essen. Und ich könnte euch Geschichten erzählen, hehe.

Es ist ein Gesamterlebnis, welches sich vom "normalen" Restaurantbesuch eigentlich abhebt. Aber man muss sich auch darauf einlassen können

 

Schon ein paar mal. Das ist halt schon einfach ein Gesamtergebnis.

 

Seit ich weiss, dass die Küchen in Sternenrestaurants von Ratten geschmissen werden, nicht mehr.

@FainMcConner

 

Darf ich fragen als was?

 

Ja, und trotzdem werden wir total diskriminiert. Wir kochen die tollsten Sachen, aber wehe das Gesundheitsamt kommt. Dann heißt es wieder husch husch in den Gully.

 

Ist bei mir ähnlich wie mit Kunst (in Form von Bildern, Portraits, Skulpturen und sowas): Ich bin Banause. Ich checks nicht, es gibt mir nix, der Wert ist für mich ab einem bestimmten Level nicht mehr greifbar. Daher nein.

Inzwischen kann ich immerhin "gute" von "schlechten" Restaurants unterscheiden, aber auch das war ein hartes Learning.

 

Kammerjäger

 

Bisher 2x. Einmal haben wir mit der Arbeit ein gutes Jahr gefeiert und uns was gegönnt und das war bis heute das beste Essen was ich bisher hatte und ein herausragendes Erlebnis. Das zweite mal war mit meiner Frau um etwas zu feiern (OX in Darmstadt). Letzteres hat uns für den stolzen Preis leider relativ unbeeindruckt hinterlassen, die Hälfte der Gerichte war vom Geschmack jetzt nichts besonderes.

Von daher aktuell erstmal nichts weiteres geplant.

 

Eher in die, die unter der Grenze rumkrebsen. Schlaue Gerichte, Menüfolgen mit Sinn, kleine Karten und guter Service - das machen wir so ca. 4x im Jahr.

Da ist auch mal ein Stern dabei, aber den riesigen Unterschied zu den vergleichbaren ohne Stern sehe ich jetzt nicht.

 

Die Stimmen decken sich insgesamt mit denen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Entweder man findet Haute cuisine gut (und kann es sich leisten), oder man kann nichts damit anfangen.

Ich plane zu nächsten großen „Event“ einmal 2 oder 3 Sterne zu testen, um vermutlich festzustellen, dass es mir nichts bringt und dann dafür deutlich zu teuer ist.

 

"Gesamterlebnis" ... Warum taucht dieses ungewoenhliche Wort hier dauernd auf ?

 

Wie meinen?

 

Nicht bewusst, ausschließen kann ich es aber auch nicht. Falls ich Essen gehe ist das aber meist spontan und in der Umgebung gibt es kein Sternerestaurant.

 

Frage mich das auch oft. Kriegt man da auch auf dem Klo den Arsch abgewischt und beim Essen unter dem Tisch einen geblasen?

 

Andersrum: Am Tisch den Arsch abgewischt und auf Klo einen geblasen.

Ne, es ist die Atmosphäre/Deko/Ausstattung im Restaurant, gehobener Service, das gemeinsame Entdecken von Geschmacksvariationen, kaum Fluktuation bei den Gästen (es gibt halt einen Zeitpunkt, wann alle kommen), alle halbwegs schick gemacht. Ein bisschen wie ein Theaterabend.

 

Ja, schon ab und zu, also so 1mal im Jahr. In der Regel fremdinitiiert.

 

Ich glaube, das muss man a) dann schon einmal selber erleben, aber b) natürlich etwas dafür übrig haben.

Ich freue mich zB wirklich immer über kunstvoll zubereitete Teller, das Ambiente und auch Service, der sich sicherlich vom normalen Restaurant unterscheidet.

 

Kommt darauf an, finde ich. Bisher haben wir einmal auf 2-Sterne-Niveau gegessen, das war schon ein Highlight. War ein umgebautes Pfarrhaus in der vorderpfälzer Provinz, wo man in Omas Wohnzimmer empfangen wurde und dort die Amuse-Gueule gereicht bekommen hat, inklusive Dampfnudel-Rezept von der Oma (nach der die gereichte Dampfnudel auch gebacken wurde); anschließend ging es über die Kammer, in der die ihre Dashis und ihren Kombucha fermentiert und ihren Schinken haben trocknen lassen (und wo es dann natürlich auch einen Zwischengang gab und da waren nur meine Freundin, ich und einer der Köche), in das eigentliche Restaurant, wo es dann weitere 12 Gänge gab und das super abgestimmt auf absolut spektakulärem Niveau. Das war von dem Aufwand, der für den Gast betrieben wurde nochmal eine Spur höher und von den Kompositionen nochmal ausgefeilter und passender - den Abend werde ich echt noch lange in Erinnerung behalten. Das macht für mich dann das höhere Niveau auch aus - nicht einfach nur teurere Speisen, sondern mehr Interaktion, mehr roter Faden.

Weil Essen immer mehr ist als nur Nahrungsaufnahme. Wenn man die besten Speisen der Welt wie in einem McDonalds servieren würde, dann würde das auch bei Weitem nicht so toll sein - die Umstände beeinflussen den Geschmack ganz erheblich. Wenn die Atmosphäre mies, der Service unfreundlich und man selbst dadurch extrem genervt ist, dann reißt es ein super-tolles Steak auch nicht mehr raus - der Abend ist dann gelaufen. Umgekehrt werden tolle Speisen durch einen herausragenden Service, eine schöne und passende Atmosphäre und tollen Getränken nochmal viel besser. Deswegen ist es schon angemessen, hier von einem Gesamterlebnis zu reden.

 

Weil es fuer jeden was anderes beschreibt!

Die einen koennen es sich nur einmal Leisten, die anderen koennen rum probieren.

 

Hab ich gelegentlich, aber mag es nicht besonders. Lieber bodenständige Restaurants.

 

Ich denke mir immer: das eine schließt das andere ja auch überhaupt nicht aus.
Ich esse auch gerne „Junk Food“ von McD oder Döner. Aber Sterneküche ist einfach für mich zusätzlich zur „Triebefriedigung“ Hunger soviel mehr. In unserem „Heimatrestaurant“ werde ich auch immer picke packe satt ^^

 

Ich mag Restaurants generell nicht, also: Nein.

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So sehe ich das auch. Für mich ist das auch primär keine Distinktion (auch wenn sich das bei praktisch keiner Tätigkeit zu 100% ausschließen lässt), sondern einfach eine andere Form zu essen - da geht es mehr um Entdeckung, Genuss, Vielfalt, Kreativität. Ein Schnitzel mit Pommes schmeckt mir auch meist, aber das ist halt einfach "lecker", mehr nicht. Da habe ich mehr oder minder ein- und denselben Geschmack, da entdecke ich nichts, daran werde ich mich in einem Jahr nicht mehr groß erinnern. Bei haute cuisine hat man meist so viel mehr an Geschmäckern und Kreativität - da ist es nicht selten, dass man an einem Abend hundert verschiedene Zutaten hat, die man alle rausschmeckt und von denen man vorher dachte "Ne, brauche ich jetzt echt nicht". Eines meiner Highlights: Lachsforellen-Tartar mit frischem Koriander. Ganz simpel und richtig geil, aber das hätte ich vorher nicht mit der Kneifzange angefasst, weil ich eigentlich nicht so der Fischfan bin.
Und das macht mir einfach richtig Spaß - neue Dinge zu entdecken, die ich selbst nicht machen würde oder könnte.

 

Ich mag daran auch einfach, dass es eine spezielle Form des Genusses ist, so sehr ich auch einfache Küche mag. Mir war das trotz aller kleinen Portionen etwa bis dato auch nie zu wenig, weil ich es ganz anders als in normalen Restaurants esse.

 

Weil stellenweise der besondere Service hervorgehoben wurde: Ich fände es merkwürdig, wenn mir der Mitarbeiter die Klamotten abnehmen oder sonstwie den Arsch nachtragen würde, blos weil ich mehr Geld bezahle. Gibt auch genügend Menschen, die dann die Servicekräfte wie den Arsch behandeln deswegen. So sehe ich mich halt nicht, ich bin nix besseres und ich will auch nicht so behandelt werden. Vielleicht kann ich auch deshalb nix mit solchen Restaurants anfangen. Natürlich gibt´s auch genügend Leute, die in "normalen" Lokalen, die Mitarbeiter wie Dreck behandeln.

 

naja, das mit Klamotten abnehmen und in eine Separate Garderobe bringen ist halt auch Optik und Sicherheit
So haengt das ganze nicht ueber der Rueckenlehne vom Stuhl oder Belegt einen Sitzplatz und sieht besser aus als am Garderobenstaender neben der Tuer...

 

Eher in interessante, exotische Restaurants oder street food mit ordentlichen Preis/Leistung Verhältnis - dafür aber sehr oft. Ich möchte für das Essen bezahlen - und nicht für die location.

In Summe vermutlich pro Monat deutlich mehr als das oben genannte.

 

Das darf man sich auch nicht pauschal zu steif vorstellen. Meiner Erfahrung nach war das bisher immer auf Augenhöhe - die waren also nicht irgendwie unterwürfig, sondern kumpelhaft und nahmen sich viel Zeit. Da konnte man bei jedem Gang mit den Leuten reden und auch mal fünf Minuten zwischendurch mit dem Sommelier fachsimpeln. Das wird es auch in vielen anderen Restaurants geben, aber in der gehobenen Küche ist das vermutlich deutlich eher eingepreist, während viele andere Restaurants zur Stoßzeit gar nicht die Kapazität dafür haben können.

Deswegen: Der klassische, unterwürfige Diener, der dem höhergestellten Gast jeden Wunsch von den Augen abliest wird es auch geben, aber je nach Anspruch des Restaurants trifft man auch deutlich eher auf deutlich lockerere Leute, die sich definitiv nicht unterwürfig geben.

 

War bisher einige Male zu Besuch in Restaurants mit Stern.

Der allererste ist schon einige Jahre her und das Lokal war damals noch eher auf herzhafte Speisen ausgelegt.
Relativ große Portionen und viel Butter, Sahne und andere fette Geschmacksträger.
Speisen waren sehr gut, allerdings am Ende war ich nach 3 Gängen so richtig voll. Würde ich so nicht mehr machen.

Das Ambiente fand ich gelungen, etwas rustikal eingerichtet, freundliche Gastgeber, die einem auf Augenhöhe begegnet sind.
Kein hochgestochenes anbiedern mit Stock im Arsch.

Kurze Zeit später hat in einer kleinen Ortschaft ein neues Lokal eröffnet, das mittlerweile seit einigen Jahren auch mit einem Stern ausgezeichnet ist.
Dort war ich dann öfter, da die Küche hier anfangs richtig was geboten hat, zudem hat mir die Abgeschiedenheit der Location sehr zugesagt.
Total weg vom Schuss, schöne Terrasse und am Wochenende absolute Ruhe, wenn man draußen einen Tisch hatte. Das war ein richtiges Highlight.
Sie haben dann immer wieder mal experimentiert im den Gerichten, einiges fand ich richtig gut, anderes dann wieder weniger, aber ist Geschmackssache.
Mittlerweile haben sie die Örtlichkeit gewechselt in die Innenstadt, das ruhige Ambiente ist nun weg. Außerdem haben sie seit 3 Jahren kaum mehr Abwechslung auf der Karte und die Preise steigen bei jeder neuen Karte saftig an.
Und trotzdem halten sie irgendwie den Stern. Diese Auszeichnung ist wohl nicht mehr viel wert. Zumindest bei den Restaurants, die mit einem Stern ausgezeichnet werden.
Der einst bodenständige Betreiber ist obendrein mittlerweile ziemlich abgehoben und mehr mit Profilierungspostings auf Facebook beschäftigt, als sich um seine Menüs zu kümmern.
Und wenns in einer 30.000 € Kleinstadt einen Porsche-Shuttleservice fürs Restaurant braucht, könnte man glatt meinen, man hat es hier mittlerweile auf Neureiche Poser als Zielgruppe abgesehen.

War seitdem auch nicht wieder dort. Mir geht das Gepose dermaßen auf die Nüsse, daß ich mittlerweile nur noch über dieses Lokal lachen kann.

Was zählt, ist auf'm Platz. Und im Falle eines Sternelokals in der Küche bzw. auf dem Teller. Wenn Porsche vor der Tür wichtiger sind, zeigt das nur, daß man von was ablenken will.

Gibt aber noch einige andere Sternehäuser in der Umgebung, die noch auf meiner Liste stehen. Leider spielen die Finanzen grad nicht so mit.

 

Z.B.. in das Tabibito, seit vielen Jahren der beste Sushi-Joint in Berlin.

 

Der Youtuber Sturmwaffel war bei Haus Stemberg und hatte das gleiche Menü was wir da dieses Jahr auch hatten. Das Video gibt einem auf jeden Fall einen guten Eindruck. Und der Stemberg ist sehr bodenständig. Was aber immer ist: jeder Gang wird erklärt und bisher hatte ich bei Sternerestaurants nie hochnäsige Bedienung oder so, war immer sehr nett.

https://youtu.be/RdMUwzG5u9A?si=LmAUI8bf8tPwu1nS

 

Habe ich noch nie erlebt. Natürlich ist der Service in der Regel sehr (für mich manchmal schon unangenehm) höflich, aber bislang nie war er bislang aufdringlich geschweige denn hat hofiert.

 

Ich habe eine einstellige Zahl von Restaurantbesuchen dieser Kategorie hinter mir. Ich kann das Erlebnis dahinter grundsätzlich nachvollziehen.
Das mit den kleinen Portionen wird immer als Gag gebracht, aber ich hatte tatsächlich einmal 10 Gänge - da ist selbst ein Fresssack wie ich für kleine Portionen dankbar. Jede einzelne war ein Genuss, und obwohl man insgesamt durchaus satt wird ist die ganze Angelegenheit aber einfach nicht dafür gedacht, sich die Plautze vollzuhauen.

Es ist mir trotzdem insgesamt zu teuer und wird für mich immer eine Ausnahmen bleiben.

 

Ja gut, wenns ne Garderobe gibt, kann ich aber halt auch selbst meine Jacke dort abgeben.

 

Meine Eltern haben mich vor Jahren mal in ein Restaurant mit einem Stern hier in der Region mitgenommen. Der Chef kam selbst an den Tisch, und sah mich extrem abfällig an als ich erwähnte, dass es auf der Karte ja gar nichts vegetarisches gäbe. Er hat mir dann natürlich extra etwas kredenzt, aber dieses bornierte und abfällige Verhalten war schon echt unangenehm. Von daher meide ich Sternerestaurants. Aber ich gehe sowieso selten essen.

 

Da geh ich bald auch mal hin. Aber erst ins jemenitische Restaurant, nicht weit davon entfernt.

 

Also Haute Cuisine haben meine Frau und ich noch nicht ausprobiert. Ich stell mir das aber auch viel zu steif vor. Schon ein normaler Restaurantbesuch kommt doch nicht an die gute eigene Couch heran.
Dabei schön die Lieblingsserie schauen. Einfach unerreicht
Ich nehm auch an man geht ohne Kinder in die noblen Restaurants oder? Wenn die dann anfangen zu schreien etc. würde das bestimmt die Atmosphäre stören.

 

Kommt ganz drauf an wie alt sie sind. Kleinkind vllt noch nicht. aber Schulkinder habe ich schon häufiger gesehen.
Ich glaube, wenn ich K1 mitnehmen würde, würde sie nichts mehr anderes essen wollen

 

Ich war als Kind und Jugendlicher häufiger in Sternerestaurants, mein Vater hatte da Bock drauf.

I.d.R. affiger Mist, brauche ich nicht, insb. wenn es elitäres Gehabe und Abgrenzung umfasst.