Beschissene Arbeitsangebote, Bewerbungsgespräche und dergleichen II

natürlich. Von verpatzten Vorträgen vor wichtigen Leuten, über eingestellte Mitarbeiter, die die Erwartungen nicht erfüllt haben, bis hin zu Fehlern beim einspielen von Updates, was dazu geführt hat, dass eine ganze Woche Arbeit der Fachabteilung verloren gegangen ist und manuell nachgearbeitet werden musste.

wie heißt es so schön? Wo gehobelt wird, fallen Späne.

meine Erfahrung: offen damit umgehen, zeitnah berichten und nichts verschleiern. Dann werden auch üble Fehler verziehen, wenn die restliche Arbeit passt.

 

Jap, gehe ich mit. Der Lebenslauf und die Grundfaktoren scheinen also zu stimmen, wenn sie Einladungen erhält. Vielleicht mal ein paar Mock Interviews führen? Scheint mir nämlich, dass Sie sich selber nicht gut genug in Interviews darstellen kann und daher dort rausfliegt. Das kann vielerlei Gründe haben, u.A. auch die Sprachkenntnisse, die "live" dann weniger überzeugend sind als auf dem Papier.

Das stimmt übrigens nicht, sondern gilt nur, sofern Du, als Ehegatte, dich mit Auffenthaltsrecht (z.B. Arbeit) im selben EU-Land befindest. Sie könnte also z.B. nicht mit der Auffenthaltserlaubnis in Spanien arbeiten, es sei denn du lebst mit ihr in Spanien (gemäß EU-Freizügigkeit). Ist natürlich nicht relevant, da Sie ja im selben Land arbeiten soll, aber als Hinweis.

 

Ich bin immer sehr gut in meiner Karriere gefahren, wenn ich vor meinen Chefs die Fehler offen zugegeben habe und nie Fingerpointing betrieben habe.

Ganz wichtig ist, dass du niemals sofort andere (schuldige) Namen nennst ohne aktiv danach gefragt zu werden (in den ersten Minuten in der du die Geschichte schilderst). Wenn es primär deine Verantwortung ist, nehme es auf deine Kappe. Erwähne in keinem Nebensatz "aber der XXX hat auch blabla...".
Die (Chefs) werden natürlich genauer fragen, wie es dazu gekommen ist, welche Leute daran beteiligt waren etc, dann kannst du natürlich beteiligte Personen erwähnen. Aber wichtig ist, sag klipp und klar "Ja ist scheiße gelaufen; geht hauptsächlich auf meine Kappe; das sind meine Lehren aus der Situation"

Meine beschissenste Job-Situation in meinem Leben war, dass ich noch am Anfang meiner Trader Karriere knapp netto 47,000 EUR in den Sand gesetzt habe. Ich habe durch einen unachtsamen Fehler falsche Prozente berechnet (bzw. durch das Computerprogramm berechnen lassen, 27% von 100 sind 73 -> ist klar ). Ich war der Hauptverantwortliche (aber es waren auch IT-Entwickler beteiligt) und als mir der Fehler klar geworden ist, musste ich wirklich kotzen (mit Übelkeit) und ich konnte mehrere Tage nicht richtig schlafen (bis es zum Report beim Chef kam).

Ich habe aufgrund eines bescheuerten Fehlers den mehrjährigen Jahreslohn meines Vaters innerhalb weniger Tage bzw. Stunden verloren. Das hat mir irgendwie am meisten zu schaffen gemacht...

 

Tatsächlich noch nie. Klar sind schon Fehler vorgekommen, gerne auch mal mit Produktionsstillstand bei einem Kunden, aber nie etwas was nicht in so ziemlich jedem Projekt vorkommt.

Unsere Projekte sind halt relativ klein und überschaubar. Außerdem sind unsere Kunden allgemein sehr entspannt drauf.

Was natürlich etwas schwerer ist, ist Fehler des eigenen Teams gegenüber einem Kunden zu erklären. Aber auch da wird vieles heißer gekocht als gegessen. Wie @SolemnStatement sagt, wo gehobelt wird fallen Späne.

 

Wahrscheinlich geht es auch darum, wie ich damit umgehe. Selbst meinen Bereichsleiter wird es schon nicht mehr interessieren, mein Teamleiter ein bisschen grummeln und die Projektparteiseite B vielleicht 'ne böse E-Mail schreiben. Licht in Europa bleibt trotzdem an

 

Wenn man sich einmal in die Lage des Topmanagement versetzt, sieht die Welt sowieso ganz anders aus.

Bei uns im Konzern gibt es einen geregelten incidence Prozess. Dort tauchen alle Probleme auf, welche in produktiven Systemen auftreten. Von klein bis groß. jede Woche gibt es ein mittelgroßen bis grossen Vorfall. Also einen Vorfall, der ein zentrales Systeme betrifft, sicherheitsrelevant ist oder oder oder. Dann brennt jedes Mal die Hütte, alle Betroffenen sind hektisch und müssen Stunden schieben. eine Woche später ist es wieder vergessen. Denn dann brennt die nächste Hütte.

mir wäre nicht bekannt, dass irgendeinem der Betroffenen jemals Konsequenzen daraus resultiert wären. Warum auch? Fehler treten auf, sie werden behoben und im Idealfall werden Lektionen für die Zukunft gelernt. Mehr erwartet keiner und mehr geht auch nicht.

 

Nö

 

Neben den anderen Posts: Du bringst das natürlich wieder in Ordnung. Am besten ist es gleich beim Chef auch den Plan zur Behebung des Problems mitbringen.

Fehler passieren, das gehört dazu. Ich zitiere mal meinen früheren Abteilungsleiter, als ich zum Beichten musste: „Wer keine Fehler macht, arbeitet nicht.“

 

Etwas verspätete Antwort
Also, eigentlich bin ich als Planer / Elektrotechnik in einem Handwerksbetrieb eingestellt.
Dazu gehören natürlich auch die von mir genannten Punkte. Und wenn es nur diese wären, wäre ja alles soweit okay.

Ich bin allerdings auch für o.g. Punkte im Bereich Sanitär, Lüftung und Metallverarbeitung zuständig.
Was bei mir allerdings am meisten Zeit frisst: Ausbaden der Böcke unserer Vertriebler und technischen Zeichner.

Nunja, es ist allerdings nun alles erledigt:
Neuer Vertrag ist unterschrieben.
Diese Woche habe ich meinen Chef informiert...der sichtlich angepisst war.
Ein Kollege weiß auch schon Bescheid. Zitat: "Ich habe eigentlich schon im letzten Jahr mit der Entscheidung gerechnet."

Das Schlimmste ist also erstmal überstanden, jetzt kann sich die Vorfreude entwickeln

 

Gratulation und viel Erfolg.

 

Boah, Deutschlandgeschwindigkeit in Konzernen...

"Pilotprojekt" zur Abbildung von ein paar Use-Cases mit KI gestützeten Systeme in dem Bereich Wissensmanagement und Assistentzsystem. Ich produziere da jetzt schon seit 4-5 Monaten Papier für die und anstatt sich jetzt einfach mal Testzugänge für Umme zuzulegen und unkompliziert auszuprobieren, ob das überhaupt fachlich funktioniert und die Anforderungen abbilden kann. Nein man will erstmal bis Ende des Quartals nochmal alles rechtliche klären, bzw. prüfen ob man das überhuapt darf, weil man das Gesetz mal wieder strenger auslegt und denkt man dürfe etwas nicht, was erlaubt ist.

Meine Güte, holt euch ein Testsystem, haut Testdaten rein, spielt rum, dass ist ja echt keine Arbeit und kein rechtliches Risiko...

Das war wieder so eine Woche, bei der ich mich Frage wieviele Beine Deutschland sich eigentlich selbst stellen will. Bei einem anderen Kunde scheitert jetzt die Einführung bzw. der Vertragsschluss mit einer Kommune, weil Deutschland halt mal wieder hier und da Sonderlocken Gesetze macht und es für Finanzbehörden komplett dumm geregelt ist. Da schafft man es jetzt nicht eine schon 20 Jahre alte Brückentechnologie einzuführen.

"Wie machen Sie das den bei anderen Technologien wie z.B. von Microsoft?" - "Microsoft dürfen wir nicht nutzen"

Dieses Land lässt einen echt manchmal verzweifeln.

 

Frage in die Runde: Gibt es Richtwerte für Gehaltsanpassungen bei steigenden Umsätzen?

Konkret - Führungskraft pusht Bereich nach vorne, Umsatz und idealerweise auch Gewinn steigen um sagen wir einmal 50% und es ist nachweisbar, dass das nicht an höherer Gewalt, tollen Entscheidungen eines anderen Bereichs oder dergleichen liegt, sondern an der Leistung der Führungskraft und des Teams. Dass das bei Gehaltsgesprächen nicht schadet ist klar, aber gibt es da irgendwas ala "10% mehr Umsatz werden idr. in 5% mehr Gehalt resultieren" oder so?

Wie gesagt, Führungskraft, nicht dritter Lagerist oder so.

 

Bei uns gibt es so etwas nicht. Wenn man die Firma nach vorne bringt ist bei uns die Antwort: "Gut gemacht! Du hast im Sinne der Firma gehandelt. Direkt mehr Geld gibt es nicht, da du ja genau dafür angestellt bist und froh sein kannst, dass es der Firma gut geht!"



Ist hoffentlich nicht repräsentativ

 

Führungskräfte partizipieren bei uns von höheren Gewinnen. Aber pauschal also egal ob das der Vertriebsleiter ist oder zum Beispiel ich.

 

Wenn man Glück hat gibt es ein Awards Bonus System, welches solche Errungenschaften mit Einmalzahlungen würdigt. Ansonsten ist es eher wie du beschreibst.

Der beste Weg den Erfolg in ein höheres Gehalt umzuwälzen ist dies als Referenz/Achievement im CV zu nennen und sich bei anderen Unternehmen bewerben und dort mit +15-25% einzusteigen

 

Traurig aber wahr...

 

Da kannst du nichts erwarten. Bestenfalls ist das gut, um sichtbarer zu werden, damit du zukünftig mehr Gehalt aushandeln kannst oder für höhere Posten infrage kommst. Das war es aber auch.

 

Das OLG Hamburg hat gegen kununu und andere AG-Bewertungsplattformen geurteilt: Dort hatte eine Firma Zweifel an zwei Bewertungen und verlangte den Klarnamen. Obwohl kununu dem AG einen anonymsierten Gehaltsnachweis* (!) zur Verfügung stellte, reichte das weder dem AG noch dem OLG:

*schon das hätte ich als Bewertender sicherlich nicht einer kununu Plattform zur Verfügung gestellt

Ich weiß ja nicht.. schon sehr komfortabel für mies bewertete Firmen, grundsätzlich erst mal alles anzweifeln zu dürfen und jeden Bewertenden zum Striptease zwingen zu können.

https://www.faz.net/aktuell/karrier...en-nennen-oder-eintrag-loeschen-19524382.html

 

Gibt es schon.. aber halt anders herum: Du verhandelst mit deinem Chef frei eine Jahreszielvereinbarung mit x% mehr Umsatz für y€ Gehaltserhöhung. Dann lieferst du und sahnst ab.

Pro-tipp: Vor der Verhandlung erstmal deinen Bereich n bisschen schlecht rechnen, damit die Hürde niedriger angesetzt wird.

 

Würde ich nicht so sehen. Andersherum ist es ja auch sehr komfortabel für Mitarbeiter, bei denen aus welchen Gründen auch immer grad der Pups quer hängt, ihren AG anonym und mit enormer Reichweite durch den Kakao ziehen zu dürfen.
Wir haben uns einfach zu sehr daran gewöhnt, das Internet als anonymen und weitestgehend rechtsfreien Raum anzusehen.

 

Nur um sicherzugehen: Wenn in meinem Arbeitsvertrag steht "Die Kündigungsfristen richten sich nach dem zugrundeliegenden Tarifvertrag" und im Tarifvertrag steht "Die Kündigungsfristen richten sich nach den gesetzlichen Vorschriften" – dann habe ich tatsächlich nur eine Kündigungsfrist von vier Wochen zum 15. oder zum Ende des Kalendermonats. Korrekt?

Das würde nämlich ggf. ein paar zu treffende Entscheidungen beeinflussen

 

Korrekt.

 

Frau fuhr gestern zwei Stunden mit dem Auto in eine Richtung (insgesamt also vier Stunden) zu einem Bewerbungsgespräch, welches dann wie lange gedauert hat?

Spoiler

10 Minuten

Und das im wichtigsten Krankenhaus-Komplex eines ganzen Bundeslandes. Sie wussten auch dass sie weit weg wohnt und sie hat auch Umzugsbereitschaft mitgeteilt. Teams? Webex? Nö, maximal Telefon.

 

Man müsste das entstanden CO2 mal gefrieren und diesen Klumpen den Leuten, die das zu vetantworten haben dann aufs Auto schmeißen.

 

Ich wurde mal nach HH bestellt (von Mainz aus natürlich), dort wusste der Verantwortliche nix/ hatte es vergessen und keine Zeit, habe dann 1,5 Std. gewartet bis er seinen Call beendet hat, um dann festzustellen, dass der meine Unterlagen vorab nicht mal gelesen hatte

Der Berufseinstieg war schon irgendwie scheiße

 

Das mit der Wartezeit ist einfach nur ein Powermove

 

Fachkräftemangel die 397.: Böhringer Ingelheim (riesiger Pharmaladen hier in der Region, mit 27 Mrd € Umsatz) stellt in der aktuellen Wiwo sein Rezept gehen Fachkräftemangel vor: Führungskräfte in Teilzeit. Zwei MA teilen sich eine Leitungsfunktion.

Coole Idee, um die geht es mir gar nicht. Sondern um diese Wagenburg in Ingelheim. Der Laden hat nämlich einen legendär schlechten Ruf, was den Einstieg anbelangt.. im Grunde ist Böhringer sowas wie die Insel in Fluch der Karibik, und einen Job bekommt nur, wer schon einen Job hat. Von der Horde an Naturwissenschaftlerinnen meiner Frau hat genau eine ein Vorstellungsgespräch dort bekommen. Erfolglos letztendlich. Die anderen wurden wegignoriert oder intern besetzt.

Also, heißer Tipp: lasst die Leute halt auch zu euch kommen, wenn ihr welche sucht

 

Stimmt in der Regel, aber es gibt auch Fälle, da braucht es ein Bauernopfer. Und dann war es das mit Fehler machen. Das betrifft aber idR Führungskräfte und kann einem auch passieren, wenn einen keine Schuld trifft. Habe ich mehrfach bei mir im Konzern so gesehen. Gerade wenn ein Vorstand sich aus der Schusslinie nehmen will.

 

Ist einfach ein HR Trend, nix unternehmensspezifisches. Gibt es jetzt bei ganz vielen Unternehmen - auf dem Papier.

 

Hm, direkt mal Consulting-Unternehmen gründen und die Kollechen besuchen... "Hey, hab da so ein Hiring-Hack für euch!".

 

Eine Freundin hat da vor kurzem als BWLerin angefangen. Keine Kontakte.

 

ich würde ja schon gerne mal die Kennzahlen der HR Abteilungen sehen. Anzahl Stellen, Bewerbungen, Gespräche, etc. Gerade bei Großunternehmen bzw regioanlen Playern..

 

HR hat Kennzahlen? Ich dachte die haben nur bunte Post-It´s?

 

Nimm du ihn, ich hab ihn sicher!

 

Wir haben das auch in einem Kernbereich mit dem wir viel zu tun haben. Es ist so bescheiden, kann man gar nicht in Worte fassen. Nicht nur ein Wichtigtuer sondern 2 und die unterstellten MA machen was sie wollen weil die beiden Dampfplauderer keine gemeinsame Linie finden können.

 

Die Stelle als Geschäftsführer anzunehmen war eine saudumme Entscheidung. Ich komm mit dem Scheiß nicht klar. Nur noch Reports, Outlooks, Market Surveys, Predictions...

 

Kann ich verstehen, mir hat man das auch schonmal angeboten. Sollte für eine Untercompany den Nachfolger von meinem Chef geben. Habe dankend abgelehnt und erlebe jetzt mit wie ein Kollege da einsteigen will weil er denkt das wäre ein sinnvoller Karrierepfad. Ich gebe ihm 6 Monate....

 

Aber auf einem Kanban!!

 

Stell zwei Praktikanten ein und geh Golfen

Was war denn deine Erwartung an den Job, inhaltlich wie daily?