Dune (Villeneuve, 2. Teil ab 1. März 2024 in den Kinos!) [Buchspoiler kennzeichnen!]

Dieses Thema im Forum "Medienforum" wurde erstellt von Core Concept, 14. April 2020.

  1. Nergal_

    Nergal_
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    Wegen Kynes: wenn überhaupt, dann zeigt der Unterschied in Geschlecht und Hautfarbe, wie wenig Einfluss diese Aspekte auf diesen Charakter haben. Ob Kynes ein weißer Typ oder eine dunkelhäutige Frau ist, ist wirklich völlig egal. Die Rolle in der Handlung bleibt exakt dieselbe.
     
  2. Verfremdung ist halt zu kurz gegriffen. Man hat die komplette Kernaussage von Dune verfälscht und buchstäblich vernichtet. Und vergiss nicht den absurden Regen am Ende. Es mag ein guter FIlm sein hat aber eben die Kernaussage nicht verstanden.
     
  3. Leto

    Leto
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    Nun ja, Im Buch ist Kynes jedenfalls ein männlicher Charakter (und noch dazu der Vater von Chani, mal sehen, ob Villeneuve das im nächsten Teil aufgreift), insofern ist das schon eine Änderung von Gewicht, für die eigentlich kein Grund erkennbar ist, ausser den aktuellen politisch/gesellschaftlich/kulturellen Diskussionen um Inklusion von afroamerikanischen Darsteller/Innen in Hollywood. Dafür habe ich durchaus Verständnis, aber _nicht_, wenn es sich um eine Literaturverflmung handelt, bei der das Geschlecht (und/oder ggf. die ethnische Zugehörigkeit) eines Charakters durch die Vorlage vorgegeben ist (oder sein sollte). Gleiches erlebt man als Zuschauer derzeit in der "Foundation"-Serie nach Isaac Asimov. Das muss wirklich nicht sein.
    Warum beschränkt man solche Änderungen nicht auf Geschichten, die nicht auf literarischen Vorlagen basieren? Dann hätte ich damit auch kein Problem. Ob in einem "neuen" Hollywood-Drehbuch eine Figur X schwarz, weiss, asiatisch, hispanisch, weiblich oder männlich ist, können Drehbuchautoren, Regisseure und Produzenten, dann (mehr oder weniger) frei entscheiden.
    Aber literarische Klassiker durch eine solche Änderung in der Verfilmung gewissermassen "umzuschreiben", finde ich weder korrekt noch erstrebenswert.
    Da gefiele mir sogar die "Lösung" politischer Aktivisten besser, die vorgeschlagen haben, "solche" Werke mit einem "Warnhinweis" zu versehen ala:

    "Warnung: Dieses Werk basiert auf einem Buch, das in einer Zeit entstanden ist, in der Führungspositionen überwiegend von Weissen und von Männern eingenommen wurden. Dies spiegelt sich in der Handlung und den Figuren wieder." ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Oktober 2021
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  4. Leto

    Leto
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    Ja, das stimmt schon.
    Die stark komprimierte und auf die Rachegeschichte reduzierte Handlung bietet im wesentlichen den Rahmen für eine in der damaligen Zeit eben so beliebte Space-Opera mit dem heroischen Kampf der Unterdrückten gegen ein böses Imperium. Da blieben viele Aspekte der Vorlage aussen vor, das ist wahr. Aber die gesamte visuelle Gestaltung war meisterhaft, erst recht für die damalige Zeit.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Oktober 2021
  5. HypNo5

    HypNo5
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    @Leto Eine filmische Adaption eines Romans ist aber eben immer nur eine Adaption, die nicht nur im Casting viel Freiraum bietet, sondern auch in der Gestaltung der Geschichte. Es handelt sich hier nicht um eine visuelle 1:1-Umsetzung, sondern eher um eine Interpretation. Transportiert man in diesem Sinne ein literarisches Werk in die Gegenwart, so werden ggfs. Elemente der Handlung oder der Technik angepasst, aber auch im Casting. Ich persönlich sehe überhaupt kein Problem, wenn Kynes jetzt eine Frau ist und bspw. Roland ein schwarzer Typ, solange es in den allgemeinen Rahmen passt. Vor allem ist es in vielen Romanen bereits relativ oder völlig egal, ob das nun eine Frau oder ein Mann ist, sondern man liest aus einer naturalisierten Position aus, als wären das alles weiße Männer. Hätte man nun die Ethnie von Paul verändert, wäre ein elementarer Teil der Botschaft verlorengegangen. Aber bei Kynes ist das in meinen Augen vernachlässigbar und bietet sogar mehr Raum für die Darstellung eines diversen Universums. Ein Warnhinweis am Anfang ist Quatsch, da damit wohl kaum jemand etwas anfangen könnte.
     
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  6. GuraxDax

    GuraxDax
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    Hab ihn jetzt auch gesehn und mir gefällt ebenfalls die Lynch Version besser, weil optisch visionärer, origineller. Insgesamt finde ich aber beide Versionen nicht wirklich gut
     
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  7. Die Beste Version ist halt die Serie. :wahn:
     
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  8. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    Nöööööööö.
     
  9. HypNo5

    HypNo5
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    Es kann eben keine gute Verfilmung rauskommen, wenn man die Vorlage nicht richtig hart rannimmt.

    [​IMG]
     
  10. Nergal_

    Nergal_
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    Ich kann mich nur wiederholen: für mich macht es nicht den geringsten Unterschied. Kynes bei Villeneuve handelt nicht anders als Kynes bei Lynch oder Herbert, und ebenso findet dieser Charakter zum selben Ende. Geschlecht oder Ethnizität sind hier bestenfalls oberflächliche Unterschiede. Ob das nun bei neuen oder alten Werken so gehandhabt wird, macht mir wirklich nichts aus.

    Für solche Disclaimer wäre ich übrigens durchaus zu haben. Besser so, als die Werke zu zensieren oder schlicht nicht mehr aufzulegen.

    Zur Action: irgendwo bin ich ja ein Fan der Schallmodule. Schrieb ich oben schon, die Macht der Stimme spielt in "Dune" eine durchweg wichtige Rolle. Und wenn die Fremen mit dem Namen ihres Anführers in den Kampf ziehen, und das nicht nur metaphorisch, finde ich das schon sehr cool. Andererseits bin ich froh, dass Villeneuve bei den Gefechten buchgetreu geblieben ist. Bei Lynch spielte u.a. auch die Schwierigkeit eine Rolle, die Schildeffekte überzeugend darzustellen. Deshalb sieht man von denen im '84-er-Film so wenig, die Technologie war noch nicht so weit. Oder bzw. wäre es zu teuer gewesen, allzu viele Schilde zu zeigen. Überreste vom Dune-typischen Nahkampf finden sich auch bei Lynch, kommen aber bei Villeneuve viel mehr zum tragen. Heute ist es kein Problem mehr, die Schilde überzeugend darzustellen, also kann man damit auch Massenschlachten gut aussehen lassen. :yes:
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Oktober 2021
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  11. King Animal

    King Animal
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  12. Leto

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    Ja, ich will das nicht "überhöhen", für mich macht diese Änderung den neuen Film nicht schlechter oder besser, es handelt sich um ein zeitgeistiges Phänomen gesellschaftlicher Veränderung, das einem eben auch in anderen Produktionen derzeit gehäuft auffällt, so etwas wird es immer geben, weil Filmproduktionen auch einen Spiegel gesellschaftlicher Realitäten und deren Wandlung darstellen. Man denke etwa an die "Blaxploitation"-Filme der 60er/70er Jahre als "künstlerische" Folge der US-Bürgerrechtsbewegung der 60er/70er Jahre.
    Ich bin niemand, der der Ansicht wäre, eine "Literaturverfilmung" müsste sklavisch an den Buchstaben der Vorlage kleben, selbstverständlich handelt es sich beim Film um ein anderes erzählerisches Medium, das eine Vorlage adaptiert und transformiert und dabei kann es zu den angesprochenen Umgestaltungen kommen, erst recht, wenn die Vorlage älteren Datums ist. Aber trotzdem sollten es in erster Linie "künstlerische" Gründe sein, die so etwas induzieren und legitimieren und nicht ausschliesslich "politisch-ideologische" Motive. Film ist für mich immer noch in erster Linie eine Kunstform und kein politisch-ideologisches Agitationsmedium (wobei das ja nun auch oft genug vorkommt...).

    Wie ich schon oben ausführte, gefällt mir die Idee von dem Schallmodulen im Lynch-Film nun auch noch besser, seit ich den neuen Film gesehen habe, auch wenn sie eine drastische Abweichung vom Buch darstellen. In der Tat, es fügt sich gut in den Kontext der "Stimme" ein, wobei mich diese schon immer ein wenig an StarWars erinnert hat, ala Obi-Wans "Die Macht kann grossen Einfluss haben auf die geistig Schwachen" (aber als Kind wusste ich nicht, dass "Dune" früher entstanden ist) ;)
     

  13. Es ist halt die Frage woraum man wert legt.

    Optisch ist die MiniSerie sehr schlecht gealtert. Gerade manche Szenen mit der Spiceabbaumaschine erinnert es an die Command & Conquer Zwischensequenzen. Aber die Serie hat sehr viel mehr Laufzeit und kann sich dadurch sehr viel mehr Zeit nehmen die Fraktionen, Figuren zu zeigen und ihre Motive zu beleuchten.

    Die Erschöpfheit von Leto was die Ränkelspiele angeht. Die Lebensweise der Fremen mit den Wassersammlern am Tor. Es sind eben ziemlich viele Kleinigkeiten welche die Welt mehr zum Leben erwecken. Ich hab mir heute morgen nochmal Lynch angesehen. Man bekommt halt bei Lynch nichts vom leben außerhalb des Palastes mit. Und auch da gibt es nur recht wenig. Allein das Abendessen gibt dem Planeten soviel Tiefe.

    Und vor allem gefällt mir nicht das bei Lynch Vladimir Harkonnen nur als Perverser dargestellt wird. Diese ekelhafte Krankheit im Gesicht, der Blutstöpsel bei dem Sklaven und der Exzess wo er dessen Blut aufschleckt. Sorry muss nicht sein. Die Perversion wird in der MiniSerie zwar angedeutet aber der Fokus liegt auf seine Intrigen und Strategien.

    Wiegesagt optisch schlecht gealtert und Pacing ist auch nicht optimal. Aber inhaltlich hat es halt eben alles. Man lernt die Kultur der Fremen kennen, die politischen Intrigen, Die Verdächtigungen innerhalb des inneren Zirkels. Die Miniserie ist halt mit Begrenzen Budget aber umsomehr Liebe gemacht. Lynch ist eine lose Adaption die dafür optisch sehr gut aussieht.

    Den neuen Film hab ich noch nicht gesehen und werde es erst wenn er im Streaming verfügbar ist. Schaue gerade wieder die Serie und vermisse nichts. Nur die Effekte könnten manchmal etwas besser sein. :D
     
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  14. Nergal_

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    Wie ich mich erinnere hatte die Miniserie leider ein großes Problem: Paul. :ugly:
     
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  15. Core Concept

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  16. ileus findet einiges fair

    ileus
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  17. HypNo5

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  18. batgilla

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    Sehr gut. Der Djihad* kann kommen.

    *ich hoffe das die NSA-Bots das richtig interpretieren. :ugly:
     
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  19. spike2109

    spike2109
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    Naja, wenn man schlau ist dreht man beide gleichzeitig ab und spart sich Geld und Terminprobleme.
     
  20. Core Concept

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    So schlau war man beim ersten Film nicht und bei der Verkündigung des 2. Teils siehts wieder danach aus.
     
  21. HypNo5

    HypNo5
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    Man war sich bei Dune wohl einfach nicht sicher, ob der Film finanziell erfolgreich genug sein wird (logisch: siehe Blade Runner). Ansonsten wäre es natürlich super gewesen, hätte man direkt zumindest zwei Teile back-to-back gedreht.

    War schön mit dir. :ciao::ugly:

    Und jetzt habe ich mit einem Gefährder kommuniziert. War schön mit mir. :ciao::(
     
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  22. Nergal_

    Nergal_
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  23. Leto

    Leto
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    Ach ja, DAS war übrigens etwas, was mir in dem neuen Film sehr gut gefallen hat: Dass man erstmals in einer Dune-Verfilmung die Maus gesehen hat, die das Universum erschüttern wird - und sie sah richtig überzeugend aus, auch wenn sie wohl nur CGI war..
     
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  24. Nergal_

    Nergal_
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    Ja, und das ohne den Namen zu nennen. So ein Moment wo Kenner der Materie schonmal weise nicken dürfen. :yes:

    Was übrigens eine Sache ist, die mich bei Villeneuve ein wenig gewundert hat:

    Nämlich dass Paul seine neuen Namen erst im zweiten Teil bekommen wird. Keine Erwähnung von Muad'Dib bisher, von Usul ganz zu schweigen.

    Ich würde mir ja wünschen (potentieller Spoiler für Teil 2)

    dass sie mit Jamis' Trauerfeier beginnen. "I was a friend of Jamis..." und so weiter.
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Oktober 2021
  25. Karlheinz

    Karlheinz
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    @Leto: erst mal: super Beitrag, ich kann vielen Punkten mitgehen.

    Das wird von Herbert in den Büchern sehr genau erklärt. Während früherer Terraformingversuche des Imperiums wurden diverse irdische Pflanzen und Tiere nach Dune gebracht.

    Absolute Zustimmung! Artdesign und einige Special Effekts des Lynch Films war grandios - und auch mit bleibendem Einfluss. Der Film war zB. vermutlich Inspiration für das bis heute beliebte Warhammer 40k (--> Start 1987)

    Hier bin ich anderer Meinung - dieses Element (Schwertkampf) ist für die Handlung extrem wichtig und erklärt ua. , warum die Fremen und Saudukar im Dune-Univerum so übermächtig sind. Der Lynch Film ist in dieser Hinsicht etwas absurd. Es gibt die Kampfszene mit dem Energieschild, in dem das System erklärt wird. Danach wird aber den Rest des Films mit Schusswaffen gekämpft und niemand nutzt Schilde? Wtf? Statt dessen muss Lynch Schallwaffen erfinden, um dieses Logikloch zu stopfen (was auch die Frage erklärt, warum diese Ergänzung in dem 1984'er Film wirklich existiert ;)).

    Hier kann ich auch nicht mitgehen - die Darsteller des neuen Films halte ich für durchweg gelungen. Da gab es eher im Lynch-Film einige Fehlbesetzung. Ich mag Patrik Steward, aber in der Rolle von Schwertmeister Gurney war er einfach unpassend.

    Diversivizierung ist aus meiner Sicht in Ordnung, wenn sie nicht erzwungen wird oder die Handlung beeinflusst.

    Die größte Sünde des Lynch - Films ist imo etwas anderes: die völlig falsche Darstellung des Characters Paul. Die gesamte Dune-Saga ist im Prinzip um eine Kernidee aufgebaut:

    "Vertraue keinen charismatischen Anführern, sie könnten deine Erwartungen enttäuschen."

    Der Lynch Film .. nun ja. "Charismatische Anführer sind super, alles wird gut! Make Arrakis great again!" :ugly:

    Dachte man damals, das Publikum braucht unbedingt ein Happy End? Ist die eigentliche Handlung/Moral des Buchs zu komplex und schwer verständlich? Don't know. In jedem Fall hat der 1984'er Film in diesem Punkt die Seele der Dune-Reihe verraten.
     
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  26. Nergal_

    Nergal_
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    Ich meine gelesen zu haben, dass Lynch an einer Adaption von "Dune Messiah" gearbeitet hatte. Nachdem "Dune" aber gefloppt war, wurde daraus natürlich nichts. Da hätte man das Thema wahrscheinlich aufgegriffen.

    Das ist auch eins der Dinge, die mir bei Villeneuve gefallen.
    Dass Paul schon jetzt vorher sieht, welche Konsequenzen sein Rachefeldzug haben wird und er sich gegen diese Zukunft wehrt. An der selben Stelle wie im Roman, wohlgemerkt.
     
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  27. Count Dooku

    Count Dooku
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    Ehrlich gesagt fand ich Josh Brolin in der Rolle auch nicht so besonders. Könnte aber auch daran liegen, dass seine Figur im Film sehr eindimensional ist und seine musikalische Ader nicht dargestellt wird.

    Ich schätze das Problem für mich ist, dass die Vorlage die emotionale Seite der Figuren durch ihre Gedankenwelt dem Leser mitteilt. Gegenüber anderen Personen versuchen die Charaktere diese zu verbergen. Villeneuve spart sich diese Gedankenwelt aus, wodurch die Figuren so kalt und eindimensional wirken.
     
  28. Karlheinz

    Karlheinz
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    Genau. Der wichtige Punkt ist, dass er viele Alternativen der Zukunft sieht - und sich letztendlich bewusst für einen Weg entscheidet. Mit allen Konsequenzen.
     
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  29. Leto

    Leto
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    Ich erkläre mir das, wie gesagt, mit der Einordnung der 84er Verfilmung in die "Post StarWars Ära" der 80er. Ohne StarWars und seinen Erfolg wäre diese Verfilmung gar nicht möglich gewesen, die Gelder wären nie bewilligt worden.
    Das hatte eben auch Folgen für die Umgestaltung des Plots: Da musste auf Biegen und Brechen eine StarWars-artige Storyline rein: Eine Heldenreise eines Jünglings, der seine Begabungen und übernatürlichen Fähigkeiten nutzt, um sich einer "Rebellion" anzuschliessen und ein böses Imperium zu stürzen. Keine Jedi, sondern Bene Gesserit - keine Rebellen, aber zumindest die Fremen, kein Emperor Palpatine, aber zumindest Shaddam IV. Ich kann mir schon vorstellen, was da vor dem geistigen Auge der Produzenten abgelaufen ist: eine Mischung aus StarWars und "Lawrence von Arabien".
    Der Dune-Roman bot diesbezüglich eine interessante Verwendungsvorlage - aber meiner Ansicht nach hätte das auch viel schlimmer kommen können, wie andere verunglückte Werke der Post-StarWars Ära beweisen, denn insgesamt hat Lynch angesichts dieser Prämissen doch noch "relativ" viel vom Original-Dune Quellmaterial in den Film "retten" können. Aber dass Paul hier als unzweifelhafter "Held" gesetzt ist, der das Universum und "sein" Volk retten muss, diese Eindimensionalität war wohl dem damaligen Zeitgeist geschuldet... aber hier hoffe ich auch auf den zweiten Teil der Neuverflmung, der diese moralische Ambiguität besser herausarbeiten könnte.

    [QUOTE=" "Jamis..." und so weiter.[/QUOTE]

    Ich hätte mir ja gewünscht, dass sie wie im Buch (und in der Serie) den Kampf im Lendenschurz absolvieren, auch den Teenie-Girls zuliebe, die Timothee Chalamet anhimmeln und dann mehr Futter für die Augen erhalten hätten, aber dann wäre der Film vielleicht nicht mehr jugendfrei gewesen... ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. Oktober 2021
  30. Leto

    Leto
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    Ich hatte das mit den Schilden in der 84er Version so verstanden, dass die Schilde quasi eine Art VIP-Protection sind, die einfache Soldaten gar ncht haben, sondern nur hochgestellte Persönlichkeiten wie der Herzog und seine Entourage. Genauso wird dieses Thema auch in der aktuellen "Foundation"-Serie behandelt, daher dachte ich, dass das vielleicht ein "bewährtes" Sci-Fi-Konzept aus der Entstehungszeit der Romane (50er/60er Jahre) war.
    Aber wahrscheinlich lag es nur daran, dass die Effekte 1984 einfach zu teuer waren, um sie noch öfter zeigen zu können....
     
  31. Gambit.gdf

    Gambit.gdf
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    Schwertkampf hat weniger mit deren übermacht zu tun sondern das wird auch irgendwo später verglichen die umstände der Ausbildung sowohl Salusa Secundus als auch Arrakis sind Planeten die nich lebensfeindlicher sein können. Wo Überleben zum täglichen Leben gehört. Sicher die können auch mit dolchen umgehen und sich duelieren aber das ist letzlich nur ein nebenprodukt davon.
     
  32. In der Miniserie ist die Maus auch zu sehen.
     
  33. t-6 80plus-zertifiziert

    t-6
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  34. unreal ..hat nun HSDPA :ugly:

    unreal
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    "I am smiling" :ugly:
     
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  35. Helli LI-LA-LAUNELÖWE Moderator

    Helli
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    So ein Kotzbrocken. :ugly:

    Und der 1984er hatte noch Sean Young als Chani. <3
     
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  36. Xizor kann oft nicht so gut mit Bildern

    Xizor
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    Kiel
  37. Nergal_

    Nergal_
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    https://www.youtube.com/watch?v=p-DxG4R8bc4

    :musik:

    Das hab ich wirklich nie verstanden. Hier machen sie eine Miniserie, die sich viel näher am Buch orientieren soll, aber ausgerechnet beim Hauptcharakter machen sie es erstmal komplett anders und machen einen verzogenen Bengel aus ihm? Warum? :ugly:
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. Oktober 2021
  38. Zig-Maen Bat-Buchstabennudelsuppe

    Zig-Maen
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    100% reiner Baumwolle

    Der Track war so geil und ich musste direkt an hun huur-tu denken...

    https://youtu.be/i0djHJBAP3U

    Ein weiteres Detail dieses Films, das ich so sehr liebe. Der Film ist gespickt mit grandiosen Ideen und Umsetzungen, für mich ist der nahezu die perfekte scifi Umsetzung. Bin so froh, das Villeneuve das Go bekommt :)))
     
    Nergal_ und Rafzahn[ne] gefällt das.
  39. Werde ich gesteinigt wenn ich sage das ich den Film sehr fad fand? :ugly:

    Man muss dazu sagen ich hatte mit Dune bisher keinerlei Berührungspunkte und bin nur mit meinem Kollegen rein weil er ein Fan der Bücher ist.

    Das Tempo des Films war.... lahm und trotz des langsamen Tempos hatte ich immer das Gefühl das mir Informationen fehlen.

    Die Einstellungen im Kampf waren ... lahm ,mal wieder.

    Was hängen bleibt ist ein fantastischer Sound.
     
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  40. Nergal_

    Nergal_
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    Nein, aber dein Wasser gehört jetzt dem Forum. :fs:
     
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