Eure Meinung zu Fair Trade und co?

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von Gelöschter User 239181, 29. Juli 2021.

  1. Einige dürften die Diskussion bzgl. Fair Trade, oder auch Kinderarbeit am Rande mitverfolgt haben, aber wen es interessiert dann hier mal exklusiv als Thread.

    Fair Trade zertifizierte Herstellung von Kaffe zB. würden unter besseren Bedingungen hergestellt und die Bauern die eben mitmachen, würden durch die höheren Preise mehr verdienen. Klingt erstmal gut.

    Was mich überrascht hat, dass es da doch sehr viel Kritik aus allen erdenklichen Richtungen gibt.

    Aber um erstmal unaufgeregt anzufangen:

    Laut Kritikern(unter denen sich auch afrikanische Ökonomen befinden) wären das zB. folgende.

    -FairTrade ist keine non-Profit Organisation und lässt sich Zertifkate gut vergüten
    -ein Großteil des zusätzlichen Geldes(also Aufpreis für Kaffee), würde im Westen bleiben und der Teil der zugeschickt wird, würde in den dortigen Strukturen eher versickern und nur ein sehr geringer Teil des Aufpreises(0,6% wurden genannt), würden tatsächlich bei den Bauern ankommen

    Bleibt nett zueinander. :)
     
  2. Wenn mit Fair Trade die Menschen vor Ort unterstützt werden und sowas wie eine Art Mindestlohn eingeführt wird sowie Kinderarbeit vermieden werden kann bin ich dabei.
    Kommt halt auch irgendwo drauf an, wie viel Geld wirklich vor Ort ankommt und ob nicht der Großteil bei der Organisation hängen bleibt.
    Als ich in Mexiko war hab ich die Armut hautnah mitbekommen, da wurde uns ein Paket frische Bananen wirklich top Qualität für 10 Pesos verkauft und zwar gleich 2 Kilo.
    10 Pesos sind in etwa 50 Cent. Ich weiß nicht wie die Menschen davon leben können, wenn überhaupt.
     
  3. Meine Spendierhosen hab ich nicht jeden Tag an :fs:
    Ne ernsthaft, ich war da so überrascht, dass ich das gezahlt habe und der Verkäufer war auch schon weg.
     
  4. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
    Registriert seit:
    19. Juli 2010
    Beiträge:
    31.852
    Ort:
    St. Ottilien
    Mein RIG:
    CPU:
    stöhnt
    Grafikkarte:
    hält im Winter warm
    Motherboard:
    ist die Mutter allen Übels
    RAM:
    guckt desinteressiert
    Laufwerke:
    laufen ab Werk
    Soundkarte:
    spuckt große Töne
    Gehäuse:
    eines Einsiedlerkrebs
    Maus und Tastatur:
    werden hart geklickt
    Betriebssystem:
    hält den Müll zusammen
    Monitor:
    für die Ganzkörperüberwachung
    Soll es hier jetzt speziell um das Siegel "Fairtrade" von TransFair gehen oder um Fair Trade im allgemeinen? Gibt ja noch mehr Siegel/Organisationen... :hmm:
     
  5. Würde von vorne anfangen, ist das sonst bisschen viel auf einmal.

    Wie du magst. Ist ja ein großes Thema und kannst da die Unterschiede usw. schon ansprechen und welche Aspekte sinnig sind und wo es Probleme gibt.
     
  6. Doppelpost.
     
  7. UrbanForest

    UrbanForest
    Registriert seit:
    14. August 2015
    Beiträge:
    15.805
    Ort:
    42
    Wie so oft: Hängt vom Zertifikat ab. EU-Bio ist auch was anderes als Naturland oder Demeter und irgendein US-Bio (wenns das überhaupt gibt) nochmal was ganz anderes.
    Klar gibts doofe Zertifikate, es gibt aber auch ehrliche Initiativen.
     
    der.Otti gefällt das.
  8. Hab mal ne Reportage drüber gesehen (ist jetzt auch schon ne Weile her) und nicht alle BIO-Siegel bedeuten dasselbe. Viele versprechen einfach nur Mindeststandards wie dass kein Insektenmittel genutzt wird, dass die Ware nicht gewachst wird usw. Und selbst wenn die Betriebe zertifiziert sind, wer garantiert denn dafür, dass die 24/7/365 die Standards einhalten?
     
  9. MuSu nässt sich ein

    MuSu
    Registriert seit:
    29. August 2009
    Beiträge:
    21.471
    Ort:
    H-Town
    Mein RIG:
    CPU:
    I bims, dem ZehBU
    Grafikkarte:
    I bims, dem Graffickkadde
    Motherboard:
    I bims, dem Motorbot
    RAM:
    I bims, dem Rame
    Laufwerke:
    I bims, dem Laufwegger
    Soundkarte:
    I bims, dem Saukadde
    Gehäuse:
    I bims, dem Gedöse
    Maus und Tastatur:
    I bims, dem Schadtsi und Dasdadoor
    Betriebssystem:
    I bims, dem Beschbielsisddem
    Monitor:
    I bims, dem Moddinor
    ist halt nur für den Normalnutzer ohne größeren Aufwand nicht zu ermitteln wann jetzt welches Zertifikat gut ist, sodass man jenes Produkt kaufen kann. Und da sollte man dann ansetzen und Mindeststandards fordern.
    --
    aber allgemein ein guter Hinweis, dass solche Zertifikate von profitorientierten Unternehmen kommen können. Nie drüber nachgedacht ehrlich gesagt :hmm:
     
    der.Otti gefällt das.
  10. UrbanForest

    UrbanForest
    Registriert seit:
    14. August 2015
    Beiträge:
    15.805
    Ort:
    42
    Finde ich ehrlicherweise nicht so schwer. Bei Fair Trade müsste ich jetzt auch erst mal googeln, aber zu Bio gibts ja etliche Quellen, über die man sich informieren kann. Und wenn man da seine Siegel, denen man vertraut hat, ist es mit dem Aufwand ja auch getan. Für mich gilt: Naturland (das am liebsten weil die auch die Vergütung als Kriterium berücksichtigen) und Demeter kaufe ich mit gutem Gewissen, Bioland auch, wobei ich da schade finde, dass die meines Wissens die Vergütung der Bauern nicht berücksichtigen. Der ganze Rest ist erstmal nur "Bio".
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Juli 2021
  11. Stringer Praktizierender Atheist

    Stringer
    Registriert seit:
    3. April 2000
    Beiträge:
    12.463
    Ort:
    127.0.0.1
    Mein RIG:
    CPU:
    AMD Ryzen 7 5800X3D
    Grafikkarte:
    Palit GeForce RTX 4090 GameRock
    Motherboard:
    Gigabyte X570 Aorus Pro
    RAM:
    4 x 16 GB G.Skill RipJaws DDR4-3600
    Laufwerke:
    2 x 2 TB NVMe
    2 x 4 TB SATA SSD
    Soundkarte:
    Onboard
    Gehäuse:
    Coolermaster Cosmos C700M
    Maus und Tastatur:
    HyperX Pulsefire Dart
    HyperX Alloy Origins
    Betriebssystem:
    Windows 11 Pro
    Monitor:
    BenQ EX3501R
    Das ist nun mal so im Raubtier-Kapitalismus:
    Alles wird durch kommerzialisiert und auf Gewinnmaximierung getrimmt, da wird bei (angeblich) fairerem Handel, sozialem Engagement, usw. keine Ausnahme gemacht.

    Auch viele Umweltsiegel sind nur Augenwischerei, da wird z.B. durch das Siegel gar nicht ausgesagt, dass irgend etwas recycelt wird. Sondern nur, dass der Kram theoretisch recycelt werden könnte (wenn sich irgend jemand die Mühe machen würde).

    Wenn ich nun lese das bei manchen Fair Trade-Siegeln nur 0,6% des Aufpreises beim Erzeuger ankommen, dann ist das dort wohl genau so:
    Das Siegel sagt nur aus, dass man faireren Handel betreiben könnte, wenn man denn wollte, aber eigentlich steckt man sich nur den Aufpreis, den die dummen Konsumenten dafür bezahlen, in die eigenen Taschen.

    Also am besten die ganzen Siegel ignorieren und gedankenlos konsumieren, macht offensichtlich so oder so keinen Unterschied.
     
  12. Stringer Praktizierender Atheist

    Stringer
    Registriert seit:
    3. April 2000
    Beiträge:
    12.463
    Ort:
    127.0.0.1
    Mein RIG:
    CPU:
    AMD Ryzen 7 5800X3D
    Grafikkarte:
    Palit GeForce RTX 4090 GameRock
    Motherboard:
    Gigabyte X570 Aorus Pro
    RAM:
    4 x 16 GB G.Skill RipJaws DDR4-3600
    Laufwerke:
    2 x 2 TB NVMe
    2 x 4 TB SATA SSD
    Soundkarte:
    Onboard
    Gehäuse:
    Coolermaster Cosmos C700M
    Maus und Tastatur:
    HyperX Pulsefire Dart
    HyperX Alloy Origins
    Betriebssystem:
    Windows 11 Pro
    Monitor:
    BenQ EX3501R
    Nein, dass wollte ich nicht in Deine Aussage hinein interpretieren.

    Und natürlich kann sich der mündige Verbraucher vorher informieren (und hoffentlich stimmen die Informationen dann auch, denn z.B. bei etlichen der Regenwald-Wiederaufforstungsprojekte scheint das nicht der Fall gewesen zu sein).

    Aber wie viele wirklich mündige Verbraucher gibt es denn tatsächlich?
    Und sind die im Zweifelsfall auch mal zum Konsumverzicht bereit oder kaufen sie den Mist dann doch (wenn vielleicht auch mit ein ganz klein bisschen schlechtem Gewissen)?
     
  13. der.Otti arachnophiler Fant

    der.Otti
    Registriert seit:
    19. Juli 2010
    Beiträge:
    31.852
    Ort:
    St. Ottilien
    Mein RIG:
    CPU:
    stöhnt
    Grafikkarte:
    hält im Winter warm
    Motherboard:
    ist die Mutter allen Übels
    RAM:
    guckt desinteressiert
    Laufwerke:
    laufen ab Werk
    Soundkarte:
    spuckt große Töne
    Gehäuse:
    eines Einsiedlerkrebs
    Maus und Tastatur:
    werden hart geklickt
    Betriebssystem:
    hält den Müll zusammen
    Monitor:
    für die Ganzkörperüberwachung
    Schwer ist es natürlich nicht, im Sinne von "das kann jeder ziemlich leicht oberflächlich nachschauen", aber ich denke, dass sich die wenigsten Leute den Aufwand antun und erst mal bei jedem Logo auf einem Produkt nachsehen, für welche Statuten dieses Siegel stehen soll, ob dieses Logo von einer unabhängigen Organisation oder des Produktherstellers selbst vergeben wird, wie und von wem die zugesicherten Standards für dieses Zertifikat überprüft werden etc.pp.

    Ich hab mich da selbst nie soooo tief mit beschäftigt und überhaupt erst, seit ich vor ein paar Jahren angefangen habe in einem Blumenladen zu arbeiten. Leute wollen gerne Fairtrade-Rosen. Was genau heißt das, vor allem für die Leute, die danach verlangen? "Ähm, ja", sie sind halt "fair", "da hat der Bauer mehr von", vielleicht noch ein "die sind Pestizidfrei". Tja, aber so einfach ist es nicht. "Fair" kann vieles bedeuten, der Bauer oder die Ernter haben da nicht wirklich viel mehr von, sie müssen "nur" nicht unter vollkommen unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Und auch "frei von Pestiziden" bedeutet das Logo auf den Blumen nicht, man hat sich nur dazu verpflichtet, den Einsatz auf ein Mindestmaß zu reduzieren.

    Sprich: bei den Endkunden kommen am Ende nur bunte Bildchen mit Schlagwort(en) auf den Verpackungen an, die einem ein etwas besseres Gewissen versprechen sollen, sei es nun "Bio" oder "Fairtrade" oder sontwas. Was genau "Bio" bei Logo X bedeutet, wie fair gehandelt Kaffee Y nun wirklich ist, das ist kaum ersichtlich und selbst wenn man sich die Mühe macht, noch vor Ort nachzusehen, wer dieses Logo, das einen da gerade vom Tetrapak anglotzt, vergeben hat, ist es oft schwer nachzuvollziehen, wie oft und wie gut die sich selbst auferlegten Statuten wirklich eingehalten werden.

    Dementsprechend:
    Auf gesetzlicher Ebene, mit möglichst offen arbeitenden, unabhängigen Institutionen, die die Einhaltung dieser Standards für so ein Siegel überprüfen.
     
  14. soahC

    soahC
    Registriert seit:
    31. März 2006
    Beiträge:
    3.749
    Gibt es da denn irgendwelche belastbare Zahlen auf die Auswirkungen für die tatsächlichen Erzeuger?
    Edit: Ich habe eben einen recht aktuellen Artikel gelesen. Ich kenne jetzt die Quelle nicht und daher wahrscheinlich etwas mit Vorsicht zu genießen. Aber da werden einige der genannten Kritikpunite angesprochen.

    https://www.foodunfolded.com/article/does-fairtrade-really-work

    Für mich klingt es so, als würden die Farmer im "worst case" nicht von Fairtrade profitieren. Aber verschlechtern in Vergleich zu ohne Fairtrade tut sich nichts.
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Juli 2021
    der.Otti gefällt das.
  15. Hier mal ein Artikel der TAZ dazu:

    "Doch der faire Handel kommt laut Ndongo Syllas den ärmsten Landwirten gar nicht zugute. „Nur besser gestellte Bauern haben die nötigen Kontakte ins Ausland, zu einer Entwicklungshilfeorganisation oder zu staatlichen Stellen, um die Hürden der Zertifizierung und der Etablierung am Markt zu nehmen“, sagte der Wirtschaftsexperte aus dem Senegal dem Magazin Welt-Sichten."

    https://taz.de/Kritik-am-fairen-Handel/!5406369/

    Problem dabei ist, dass man nicht nur ausgerechnet den ärmsten Bauern nicht hilft, sondern diese indirekt abstraft/verurteilt, da deren Ernten dann mit einem schlechten Image behaftet sind und weniger gekauft werden könnten.
     
    TJHC, dmsephiroth und der.Otti gefällt das.
  16. dmsephiroth Drogeriebaron und JRPG-Junkie

    dmsephiroth
    Registriert seit:
    26. März 2014
    Beiträge:
    7.180
    Hab vor ner Weile mal eine Doku über Kakaobauern gesehen. (hab den Namen allerdings vergessen)

    Die Leute erzählten das seitdem die Fairtrade-Leute da waren sich div. Bedingungen verschlechtert hätten wie u.a. medizinische Versorgung und sie auch nicht wirklich mehr verdient hätten. Zudem seien die Vorarbeiter nun noch strenger und würden weniger auf ihre Bedürfnisse eingehen.

    Seitdem glaube ich nicht mehr wirklich das Fairtradeprodukte wirklich so toll für die Armen sind wie es uns oft vorgegaukelt wird.

    Die z.T. viel teureren Fairtrade-Produkte kaufe ich nicht, könnte ich mir auch nicht leisten. (trinke eh keinen Kaffee, aber z.B. Schoki)
     
  17. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
    Registriert seit:
    13. Januar 2005
    Beiträge:
    90.712
    Es gibt zig Standards, manche sind gut, andere sind Greenwashing oder Marketing.

    Auch ein schlechter Standard ist oft aber besser als gar nichts.

    Wir haben das tatsächlich bei unseren Produkten auch - Kunden fragen nach Zertifikat X, das Produkt erfüllt auch die inhaltlichen Anforderungen davon, aber der Hersteller / unser Lieferant will für die Zertifizierung nicht bezahlen, sondern die Leute lieber besser bezahlen. Anstatt dafür zu bezahlen, nachzuweisen, dass man es macht.
     
    der.Otti gefällt das.
  18. soahC

    soahC
    Registriert seit:
    31. März 2006
    Beiträge:
    3.749
    Das wäre ja ein Argument dafür, das Fairtrade Programm noch weiter auszubauen. Die Nachfrage muss ja ausserdem von den Abnehmern kommen. Fairtradeprodukte wie z.B. Kaffee sind ja immernoch die Minderheit. Heißt: Die Nicht-Fairtrade-Erzeuger haben mehr potentielle Abnehmer als die Fairtrade-Erzeuger.
    Der oben verlinkte Artikel spricht zudem von 1% zertifizierter Farmen. 99% sind nicht im Fairtradeprogramm.
    Von daher bin ich nicht überzeugt, ob das wirklich ein reales oder eher ein theoretisches Problem ist.

    Zu dem taz-Artikel: In dem anderen verlinkten Artikel wird eindeutig gesagt, dass die Zertifizierung nur die Firmen brauchen, die das fertige Produkt am Ende verkaufen und das Logo auf die Verpackung drucken wollen.
    Die Farmer selbst tragen "nur" Auditgebühren, die allerdings auch nach Größe des Betriebs und auch nach Standort variieren
     
    Zuletzt bearbeitet: 29. Juli 2021
  19. soahC

    soahC
    Registriert seit:
    31. März 2006
    Beiträge:
    3.749
    Was ist da denn der kausale Zusammenhang?
     
  20. Könnte man denken, aber da wird es dann wieder komplizierter. Würde man das Fairtrade Programm in einem hypothetischen Szenario auf 100% ausbauen, würde halt weiterhin ein Großteil bei den Unternehmen im Westen landen und dann ein Teil bei den im TAZ Artikel angesprochenen Genossenschaften, die es wohl auch nicht so weiter nach unten durchreichen.(englischer Wiki Artikel)

    Aber selbst, wenn der Teil so durchgereicht werden würde, wären das dann wieder Subventionen und die haben viele afrikanische Wirtschaften in ein Abhängigkeitsverhältnis getrieben, da sie stets abhängig vom Westen blieben. Der Preis würde ja nicht am Markt bewertet, sondern durch Subventionen. Shikwati(kenianischer Ökonom) kritisierte deshalb unter anderem die Entwicklungsprogramme, die mehr Schaden anrichten würden, als zu helfen.
    Dazu schrieb Ndongo Syllas in einem SRF Artikel.

    "Sie haben auch Mühe, ihre Produktion zertifizieren zu lassen, weil das zu teuer ist. Ein Beispiel: Produzenten in Guinea-Bissau konnten ihre Produkte nicht zertifizieren lassen, weil ihnen das Geld fehlte für die Busfahrt in die Hauptstadt. Das sind die Realitäten in Afrika."

    Hier noch interessanter Punkt, wobei ich da die ganzen Details noch nicht kenne.

    "Nehmen Sie das Beispiel Schokolade. Die Schweiz, Belgien oder auch Frankreich produzieren Schokolade. Aber sie schotten ihre Märkte so ab, dass die Länder im Süden nur rohen Kakao exportieren können."

    Es wäre also wichtig, dass die Verarbeitung von Schokolade auch direkt in Afrika möglich ist. Ich überlege gerade nur, wie man das durchsetzen könnte.
     
  21. 2Mensch gesperrter Benutzer

    2Mensch
    Registriert seit:
    24. Juli 2019
    Beiträge:
    3.378
    Ort:
    Rabbit hole
    Mein RIG:
    CPU:
    Ryzen 5 5600x
    Grafikkarte:
    Sapphire Pulse Radeon Rx 5700XT
    Motherboard:
    B550 Aorus Pro
    RAM:
    2x8GB G.Skill Ripjaws 3200Mhz
    Und wo hast du das gelesen? :hypno:
    https://www.fairtrade-deutschland.de/fileadmin/DE/mediathek/pdf/fairtrade_factsheet_mythen.pdf
    Guinea-Bissau quietscht seit Jahren an der Grenze zum failed state, ist irgendwie ein seltsames Beispiel. Seit dem Coup (2012?) gibts da hauptsächlich Narcos, Koks und Elend (und wenn mans realisitsch sieht, wars vorher nicht viel besser).
    Also die Fairtrade Unternehmen sind ja nicht ursächlich verantwortlich für nichtexistente Löhne und miserablen Nah/ Fernverkehr...
    Überhaupt nicht, die großen Schokiproduzenten haben viel zu große Lobbymacht.

    Man könnte ja auch mal die europäischen Fangflotten von den afrikanischen Küsten abziehen (ok, dann kommen die Chinesen...), den Import von tiefgefrorenen Fleischabfällen unterbinden (Tönnis weint nun), den Import von Altkleidermüll unterbinden (check mal die Lobby der Amerikanischen "Gebrauchtkleiderhändler"...), den Import von Müll generell (der da eh nur ins Meer gekippt wird).

    Und als finale furioso ziehen wir dann die westlichen Konzerne ab, die die Rohstoffe absaugen. (und stellen fest das die Russen und Chinesen das Vakuum ausfüllen :ugly:)
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juli 2021
  22. Stringer Praktizierender Atheist

    Stringer
    Registriert seit:
    3. April 2000
    Beiträge:
    12.463
    Ort:
    127.0.0.1
    Mein RIG:
    CPU:
    AMD Ryzen 7 5800X3D
    Grafikkarte:
    Palit GeForce RTX 4090 GameRock
    Motherboard:
    Gigabyte X570 Aorus Pro
    RAM:
    4 x 16 GB G.Skill RipJaws DDR4-3600
    Laufwerke:
    2 x 2 TB NVMe
    2 x 4 TB SATA SSD
    Soundkarte:
    Onboard
    Gehäuse:
    Coolermaster Cosmos C700M
    Maus und Tastatur:
    HyperX Pulsefire Dart
    HyperX Alloy Origins
    Betriebssystem:
    Windows 11 Pro
    Monitor:
    BenQ EX3501R
    Im ersten Beitrag dieses Threads. ;)
     
  23. Und ich im Wiki Artikel bzgl Fairtrade. Die Quelle ist ein Zeit Artikel von 2014.

    "Doch das System ist nach Einschätzung von Kritikern enorm ineffizient. Der US-Ökonom Wydick fand in einem Experiment heraus, dass der durchschnittliche US-Kaffeekonsument ganze 50 Cent mehr für eine Tasse Fairtrade-Kaffee ausgeben würde. "Doch selbst im best-case-scenario für Fairtrade, bei niedrigen Weltmarktpreisen, bekam der Kaffee-Bauer gerade einmal einen Drittel-Cent davon ab." "
     
    dmsephiroth und Stringer gefällt das.
  24. 2Mensch gesperrter Benutzer

    2Mensch
    Registriert seit:
    24. Juli 2019
    Beiträge:
    3.378
    Ort:
    Rabbit hole
    Mein RIG:
    CPU:
    Ryzen 5 5600x
    Grafikkarte:
    Sapphire Pulse Radeon Rx 5700XT
    Motherboard:
    B550 Aorus Pro
    RAM:
    2x8GB G.Skill Ripjaws 3200Mhz
    Joar, und das ist halt Quatsch :nixblick:. Die Tasse Kaffee verkauft der Einzelhandel, da hätte der Ökonom drauf kommen können.

    Scheint sich auch ziemlich spezifisch auf Kaffee zu besziehen, werd mal am WE weiterlesen.
     
  25. Manu_der_Weise

    Manu_der_Weise
    Registriert seit:
    26. Januar 2020
    Beiträge:
    12.112
    Mein RIG:
    CPU:
    AMD Ryzen 7 7700X + Arctic Liquid Freeze II 280
    Grafikkarte:
    Asus TUF Gaming GeForce RTX 4070 Ti OC
    Motherboard:
    Asus TUF Gaming X670E-Plus WIFI
    RAM:
    G.Skill Trident Z5 NEO RGB 32GB DDR5-6000 CL30-38-38-96
    Laufwerke:
    Crucial P5 Plus SSD 2TB
    Soundkarte:
    Intern
    Gehäuse:
    Fractal Design Define 7 Black Solid
    Maus und Tastatur:
    Keychron Q6
    Logitech MX Master 3
    Betriebssystem:
    Windows 11
    Monitor:
    Dell P3421W
    Kaffee ist eines meiner Steckenpferde und dort halte ich von Fairtrade wenig. Das gibt dem ganzen einen schönen Anstrich, mehr aber auch nicht. Zudem sind wir in Deutschland in der tollen Situation wirklich guten Kaffee kaufen zu können, bei dem wirklich Geld bei den Produzenten vor Ort ankommt. Es gibt diverse Röstereien die ohne Fairtrade direkt handeln, deutlich besser zahlen (ca. Doppelten Fairtrade-Preis) und die Ernten sogar zinsfrei vorfinanzieren. Zudem schmeckt der Kaffee natürlich meist auch absolut besser. Natürlich muss man sich das leisten können oder zumindest wollen, aber ich behaupte mal für viele wäre das problemlos möglich und ich freue mich das solche Läden auch regen Zuwachs haben.

    Stellvertretend möchte ich mal Quijote-Kaffee in Hamburg oder die Flying Roasters in Berlin nennen. Bei beiden kaufe ich wirklich gerne und sie kommunizieren auch sehr transparent. Vielleicht ist das ja auch eine Anregung für den ein oder anderen, es gibt aber natürlich noch mehr solcher Läden. Hier kann man auch und besonders ohne Fairtrade ein gutes Gewissen „kaufen“.
     
    Olec, 2Mensch und Stringer gefällt das.
  26. Stringer Praktizierender Atheist

    Stringer
    Registriert seit:
    3. April 2000
    Beiträge:
    12.463
    Ort:
    127.0.0.1
    Mein RIG:
    CPU:
    AMD Ryzen 7 5800X3D
    Grafikkarte:
    Palit GeForce RTX 4090 GameRock
    Motherboard:
    Gigabyte X570 Aorus Pro
    RAM:
    4 x 16 GB G.Skill RipJaws DDR4-3600
    Laufwerke:
    2 x 2 TB NVMe
    2 x 4 TB SATA SSD
    Soundkarte:
    Onboard
    Gehäuse:
    Coolermaster Cosmos C700M
    Maus und Tastatur:
    HyperX Pulsefire Dart
    HyperX Alloy Origins
    Betriebssystem:
    Windows 11 Pro
    Monitor:
    BenQ EX3501R
    Ich trinke gerne (aber wenig) Kaffee.
    Und gerade weil ich nur wenig Kaffee trinke (idR eine große Tasse am Tag) darf es auch qualitativ etwas besseres sein.

    Werde mir die von Dir genannten Röstereien mal anschauen. ;)
     
    Manu_der_Weise gefällt das.
  27. Rubilein H/\TS(H!

    Rubilein
    Registriert seit:
    31. August 2004
    Beiträge:
    18.899
    Kenne die genannten Rösterein nicht, kann das aber vom Hören bestätigen. Ein Freund von mir arbeitet in einer kleinen Rösterei und die haben auch nur „Direktvertrieb“ weil Fairtrade eine reiner Marketinggag und viel zu teuer sei.
     
    Manu_der_Weise gefällt das.
  28. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
    Registriert seit:
    7. September 2000
    Beiträge:
    54.255
    Ort:
    79 Wistful Vista
    In dieser Hinsicht gibt es überraschend wenige Unterschiede zu den europäischen Bauern.
     
  29. kpuhkr

    kpuhkr
    Registriert seit:
    29. November 2016
    Beiträge:
    908
    Ist auch wichtig, dass beim Anbau auf die Mondphasen geachtet wird
     
  30. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
    Registriert seit:
    7. September 2000
    Beiträge:
    54.255
    Ort:
    79 Wistful Vista
    Demeter hat so einige sehr skurrile Vorgaben, die mit "esoterisch" schon fast zu freundlich beschrieben sind.
     
  31. Voerschda

    Voerschda
    Registriert seit:
    25. Februar 2009
    Beiträge:
    2.158
    Ort:
    Dortmund
    Demeter wird von mir deswegen konsequent gemieden. Hatte ursprünglich auch gedacht, dass das ein strenges Biolabel ist, aber holy fuck, was da für ein Scheiß dahintersteht. Das unterstütze ich mal so gar nicht.
     
  32. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
    Registriert seit:
    7. September 2000
    Beiträge:
    54.255
    Ort:
    79 Wistful Vista
    Gerade die vergrabenen Tierteile sind so absurd - denn dadurch können und dürfen Demeter-Betriebe ihre Produkte nicht mehr als "vegan" verkaufen.
     
  33. Voerschda

    Voerschda
    Registriert seit:
    25. Februar 2009
    Beiträge:
    2.158
    Ort:
    Dortmund
    Ich hab mich da auch schon gefragt als ich Demeter-Bananen gesehen habe: Muss dann der Bauer aus Ecuador extra Hirschblasen importieren? Und natürlich nicht die Hoden vergessen, um sicher zu gehen :ugly:
     
    Rubilein gefällt das.
  34. PayDay Bürger King

    PayDay
    Registriert seit:
    20. März 2000
    Beiträge:
    14.563
    Ort:
    Itzehoe
    zu jeder komischen regelung gibts auch immer eine merkwürdige vorgeschichte...
     
  35. DarkSora

    DarkSora
    Registriert seit:
    11. November 2014
    Beiträge:
    1.204
    Für mich sind diese Fair Trade Marketing Logos einfach nur da, damit man den Preis um 50% erhöhen kann, damit der Bauer dann 2 Cent mehr erhält und alle Konsumenten denken, sie würden die Welt retten.

    Wer wirklich bewusst konsumieren möchte, der kommt gar nicht davon weg einfach alle Wege jedes einzelnen Produkts, dass er konsumiert, einzelnd nachzuverfolgen und dann zu entscheiden, ob er weiterhin das unterstützen möchte oder nicht.
    Das machen einzelne Personen in Deutschland, aber kein merkbarer Anteil.

    Und selbst wenn man auf gewisse Sachen verzichtet, weil die Arbeiter vor Ort ausgebeutet werden. Werden die dann nicht noch arbeitslos obendrauf, wenn man nichts mehr von denen kauft? Geht es denen dadurch wirklich besser?

    Damit es denen wirklich besser geht, müssten die viel mehr Geld verdienen. Das würde bedeuten, dass bei uns die Vebraucherpreise stark steigen würden und wir wieder viel mehr Anteile unseres EInkommens für Lebensmittel ausgeben müssen. Wollen wir das?
     
  36. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
    Registriert seit:
    11. Februar 2001
    Beiträge:
    99.383
    Du hast als Verbraucher doch keine Chance die ganze Lieferkette zu untersuchen. Grundsätzlich sind solche Siegel daher schon geeignet. Ob Fair Trade da jetzt mehr hilft als schadet, kann ich nicht sagen.
     
  37. garglkark ♥ ♥

    garglkark
    Registriert seit:
    26. August 2000
    Beiträge:
    22.274
    Ort:
    04/99 an NR
    Mein RIG:
    CPU:
    6510
    Grafikkarte:
    MOS 6569/8565
    Motherboard:
    ASSY 326298-01
    RAM:
    64 KB
    Laufwerke:
    VC1541
    Soundkarte:
    MOS Technology SID 6581
    Gehäuse:
    Brotkasten
    Maus und Tastatur:
    Speedlink Competition Pro
    Betriebssystem:
    Commodore Basic V2
    Monitor:
    TV
    ich würde gerne fair-trade und co unterstützen, aber ich traue den labels nur bedingt.
    wenn ich sowas kaufe, dann will ich auch zu 100% wissen, dass mein geld ankommt.

    ich war vor ein paar jahren mal in einem fair-trade-laden und wollte dort was kaufen bzw. auch erstmal gucken, was es dort so gibt.
    ich konnte aber nicht eine sache finden, die mich interessierte.
    hab mir dann ein portemonnaie gekauft, das sah scheiße aus und ist nach kurzer zeit schon kaputgegangen.
     
  38. Olec GIB Technologie!

    Olec
    Registriert seit:
    4. Oktober 2008
    Beiträge:
    15.915
    Mein RIG:
    CPU:
    AMD Ryzen 7 5800X3D @3.40GHz + Thermalright True Spirit 140
    Grafikkarte:
    8GB MSI GeForce GTX 1080 GAMING X 8G Aktiv
    Motherboard:
    MSI X370 GAMING PRO CARBON AMD X370
    RAM:
    2x 16GB Crucial Ballistix Sport LT Dual Rank DDR4-3200
    Laufwerke:
    120GB Samsung 750 Evo 2.5"
    2x 500GB Samsung 850 Evo 2.5"
    LG Electronics BH16NS55
    Soundkarte:
    FiiO E10K Olympus 2 + Beyerdynamic DT 770 PRO 32 Ohm + Antlion Audio modmic V5
    Gehäuse:
    Fractal Design Define R5 + be quiet! Dark Power Pro 11 550W
    Maus und Tastatur:
    Maus: Logitech G402 Hyperion Fury
    Tastatur: Logitech G810 Orion Spectrum

    Flightsticks:
    Rechte Hand: VPC WarBRD Base + VPC Constellation ALPHA-R
    Linke Hand: VPC WarBRD Base + VPC Constellation DELTA
    Betriebssystem:
    Microsoft Windows 10 Pro 64 Bit
    Monitor:
    27" Dell S2716DG schwarz
    Die Abhängigkeiten sind doch nicht fairen Handel sondern das genaue Gegenteil entstanden.
    Ich sehe auch nicht wie ein Kundenwunsch eine Subvention sein soll. Denn abseits von überproportional teuren Siegeln, die nur einen Mindeststandard definieren, sind z.B. solche Entscheidungen wie @Manu_der_Weise sie beim Kaffee trifft ein reiner Marktmechanismus.
    Allerdings herrscht genau da das Problem, denn:

    Wie könnte man auch nur freiwillig wollen, dass der Bauer in Afrika würdiger lebt, wenn man dafür dann nach 5 Jahren nicht mehr den 2000 €- Fernseher kaufen kann, sondern nur den für 1500 €?
    Wir leben in D in einer Welt, wo für alles irgendwelche Proxys existieren und uns so das Leid der anderen nicht betrifft oder wir davon nichts hören müssen, wenn wir es denn nicht wollen. Die Politik und Industrie hält, wenn ich sie entsprechend aussuche, alle das von mir fern, was ich nicht sehen will.
    Eigentlich sind diese Siegel auch nur ein Ausdruck davon, da es für die meisten so schneller geht das Gewissen irgendwie positiv zu füttern.
    Das ist nicht unbedingt schlecht, schließlich würde das teilweise wirklich viel Lebenszeit kosten nur für die Informationsbeschaffung, führt aber auch dazu, dass die Siegel selbst schlechter kontrolliert werden. Wären die Kunden und die Medien hinterher, wären sie sicher effizienter. So bleibt allerdings nur der Staat mit Gesetzen oder Instituten übrig, um die nötige Kontrolle zu schaffen. Ist dann aber auch nicht das effizienteste.

    Was wirklich hilft ist durch Aufklärung und Bildung dafür zu sorgen, dass es den Menschen bewusst ist und wie sie handeln können, wenn sie es ändern wollen. Dann manifestiert sich das in Kundenentscheidungen an die sich die Märkte anpassen müssen.
    Zu der Bildung gehört dann auch Siegel zu hinterfragen. Aufklärung und Bildung könnte der Staat am ehesten mitleisten.
     
    Manu_der_Weise gefällt das.
  39. Olec GIB Technologie!

    Olec
    Registriert seit:
    4. Oktober 2008
    Beiträge:
    15.915
    Mein RIG:
    CPU:
    AMD Ryzen 7 5800X3D @3.40GHz + Thermalright True Spirit 140
    Grafikkarte:
    8GB MSI GeForce GTX 1080 GAMING X 8G Aktiv
    Motherboard:
    MSI X370 GAMING PRO CARBON AMD X370
    RAM:
    2x 16GB Crucial Ballistix Sport LT Dual Rank DDR4-3200
    Laufwerke:
    120GB Samsung 750 Evo 2.5"
    2x 500GB Samsung 850 Evo 2.5"
    LG Electronics BH16NS55
    Soundkarte:
    FiiO E10K Olympus 2 + Beyerdynamic DT 770 PRO 32 Ohm + Antlion Audio modmic V5
    Gehäuse:
    Fractal Design Define R5 + be quiet! Dark Power Pro 11 550W
    Maus und Tastatur:
    Maus: Logitech G402 Hyperion Fury
    Tastatur: Logitech G810 Orion Spectrum

    Flightsticks:
    Rechte Hand: VPC WarBRD Base + VPC Constellation ALPHA-R
    Linke Hand: VPC WarBRD Base + VPC Constellation DELTA
    Betriebssystem:
    Microsoft Windows 10 Pro 64 Bit
    Monitor:
    27" Dell S2716DG schwarz
    Um @Manus Beispiel zu folgen:

    Eigentlich wollte ich dafür einen eigenen Thread aufmachen, aber da das Angebot derzeit sehr überschaubar ist, packe ich es einfach mal hier rein.

    Thema: Faire (und/ oder nachhaltige) IT-Hardware.
    Bisher kenne ich nur drei Firmen, die da etwas anbieten. Fairphone und Shiftphone als Anbieter möglichst fairer Smartphones, wobei ich da keine Erfahrungen mit habe, weil sie bei meinem letzten Smartphonekauf dann doch den kürzeren gezogen haben und NagerIT.

    Bei NagerIT gibt es nur Computermäuse zu kaufen, aber das Projekt ist dahingehend interessant, weil es zeigt, wie unglaublich schwierig es ist die Lieferketten nachzuvollziehen und sie dann auch noch zu beeinflussen trotz des recht simplen Produktes.
    Ich war vor kurzem dann auch mal so frei und habe eine bestellt, bzw. habe ich einen Bausatz bestellt, denn das ist auch möglich und besonders hipp. :frieden: Wem ein bisschen Rumgelöte Spaß macht, dem kann ich das nur empfehlen. Man kann dann auch direkt mal nachvollziehen was die 3 € Unterschied in der Produktion tatsächlich bedeuten. Wer will kann ja die Zeit nehmen. Und ja, ich habe damit einem Behinderten die Arbeit weggenommen. :topmodel:

    Die Maus selbst ist erstmal - wer hätte es gedacht - recht teuer im Verhältnis zu unfaireren Produkten gleicher Leistungsklasse. Das Ding ist recht solide in der Hand und fühlt sich durch den verwendeten Kunststoff wertiger an. Als Spielermaus dürfte sie den meisten wohl kaum passen, speziell nicht, wenn man kompetitiv unterwegs ist. Maximal 3 Tasten sind etwas wenig und die LED ist eine grüne, was auf ich glaube transparenten Oberflächen Probleme macht. Man kann allerdings auch mit roter LED bestellen, nur nicht den Bausatz. :bse:
    Für den Shooterprofi ist wahrscheinlich auch der Sensor mit zu wenig Auflösung und Hz ausgestattet. Als Büromaus ist sie aber wie die meisten Mäuse ausreichend, auch wenn ich persönlich zwei weitere Tasten vermisse. Alte oder viele Indie-Spiele (Jagged Alliance 2, Theme Hospital, Z, FTL, ...) kann ich damit ohne Probleme zocken... ich mein, einige habe ich mit Kugelmäusen durchgezockt. So schlecht kann auch eine faire Maus nicht sein. :topmodel:
    Die linke Taste klickt bei mir angenehm, die recht etwas laut. Bei letzterem weiß ich allerdings nicht ob es an meinen Bastelkünsten liegt, weil ich ein wenig bled bin oder ob das gewollt ist. Was defintiv an meinen Bastelkünsten liegt ist, dass das Mausrad in einem bestimmten Winkelbereich von vielleicht 20° beim Drücken der MMT nicht eigenständig zurückspringt. Hab den Drehgeber wohl nicht ganz grade aufgelötet. :uff:

    Aber: Beide Probleme kann ich mit Basteln lösen, was bei der Maus eine kleine Hemmschwelle hat, denn erstens habe ich sie sowieso selbst zusammengebastelt, zweitens gibt es die Ersatzteile bei NagerIT und drittens liegen die technischen Unterlagen wie Schaltplan etc. vor, wodurch man nicht mal auf die Ersatzteile von NagerIT angewiesen ist.


    Kennt ihr weitere faire und/oder nachhaltige IT-Hardware?
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. August 2021
    Raincoat und Manu_der_Weise gefällt das.
  40. Ich weiß, das klingt so logisch auf den ersten Blick, aber weil der Preis aber durch Emotion/Sympathien entstanden ist und nicht durch den Marktmechanismus, dass man es brauchen würde und es eben der beste Anbieter ist, handelt es sich um eine Fehlallokation. (Ressourcenallokation) Im Grunde genommen kann man gar nicht von Kundenwunsch reden.

    Aber auch die innerafrikanischen Märkte werden durch Spenden und Entwicklungshilfen wohl stark gestört, wie mehrere Wirtschaftswissenschaftler dort beklagen, dass es wohl das beste wäre der Westen würde sich komplett raushalten.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 5. August 2021
Top