SARS-CoV-19 und andere Infektionskrankheiten

Die natürlich total vergleichbar ist, in Deutschland zehntausende Tote (mit Potential auf Millionen...) und einen beispielslosen Wirtschaftseinbruch verursacht hat und nicht nur ein paar ressentimentgetriebene Leute völlig hat durchdrehen lassen, weil ihnen "die Ausländer" "Jobs und Frauen wegnehmen".

 

- minimalistisches Lockdownchen
- entscheidung es der EU zu überlassen wegen Impfstoff was auf Merkel zurück zu führen ist soweit ich das jetzt richtig im kopf hab
- inkompetenz in der Politik

 

Dumm nur das sowas außerhalb der Bild-Blase nie diskutiert wurde

edit: Es gab um 8:30 sogar ein Dementi von Paul Ziemiak

 

Ja, bitte. Fester und Härter! Ich steh drauf! Lock me up Baby.

 

Der Punkt ist eher der, dass man sich hätte so auf den Herbst vorbereiten sollen, damit wir jetzt in einer milderen Situation wären. Dabei sehe ich aber immer noch wenig, wie man die jetzigen Debatten hätte vermeiden können. B117 wäre auch so gekommen, die Gefahr von explodierenden Zahlen wäre auch so immer gegeben und wir hätten auch so keine wirklich sicheren Umgebungen. Wir hätten evtl. ein geringeres Niveau - was sehr, sehr gut wäre, aber halt nicht die jetzigen Diskussionen verhindert hätte. Die hätten wir sehr wahrscheinlich auch exakt in der Form, wie wir sie jetzt führen.

 

Die Diskussionen sind aber doch auch nicht das Problem, sondern volle Krankenhäuser und ~900 Todesfälle pro Tag. Die Diskussion steht in der Kritik, weil sie diese Situation noch verschärft.

 

Laufen hält gesund. Mein Opa ist seinerseits fast bis nach Moskau gelaufen und 85 geworden. scnr

Nach meiner Erinnerung verdrehst du das. Viele hatten ein Problem, dass Tattoostudios anders behandelt wurden und hätten gerne liebe zusätzlich die Friseure geschlossen. Also genau das Gegenteil - mehr Restriktionen. (Abgesehen davon hat fast niemand oder niemand hier "Zeter und Mordio geschrien".)

 

Damals war die Argumentation "bringt nix, kommen trotzdem", jetzt sollen Grenzkontrollen aber was bringen. Weil der Virus sich ja an solche hält.

 

Ich will auch nicht die Diskussion verdammen oder als eigentliches Problem darstellen, nur habe ich den Eindruck, dass einige Menschen die Idee haben, man hätte mit etwas besserer Vorbereitung jetzt eine viel bessere Perspektive haben können. Das sehe ich nur mit Abstrichen; selbst mit nur halbvollen Intensivstationen wäre die Perspektive aktuell nicht extrem viel besser, weil wir da in einem exponentiellen Wachstum auch nicht viel Luft nach oben hätten. Das wäre natürlich immer noch eine viel bessere Situation, das will ich gar nicht bestreiten, nur würden wir das in dem Moment so nicht wahrnehmen. So wenig, wie wir aktuell wahrnehmen, dass es auch viel schlimmer aussehen könnte.

Im Wesentlichen will ich damit glaube ich nur sagen, dass wir einfach immer nur im Jetzt schauen können, was wir sinnvollerweise in den nächsten kommenden Wochen tun sollten. Hadern mit der Vergangenheit oder gar Schuldzuweisungen sehe ich da nicht als hilfreich. Wir wissen halt nicht, was in einer alternativen Situation gewesen wäre. Evtl. wären wir nun viel schlimmer dran, weil wir in einer alternativen Welt aufgrund einer besseren Situation über Weihnachten und Silvester stark gelockert hätten, was danach eine immense Infektionsdynamik von B117 befeuert hätte, so dass jeglicher Vorsprung zur jetzigen Situation innerhalb von zwei Tagen aufgebraucht wäre - wer weiß.

Wird denn wirklich so wenig kontrolliert? Ich bekomme davon daheim halt überhaupt nichts mit, deswegen fehlt mir da jeder Einblick momentan.
Was ich mir evtl. wünschen würde: Ein paar Anklagen hinsichtlich fahrlässiger oder vorsätzlicher Körperverletzung (oder gar Mord), wenn Leute mit mutmaßlicher Infektion unnötige Kontakte eingegangen sind. Das Strafrecht gibt das ja locker her (siehe die Raserprozesse) und das könnte eine starke Signalwirkung haben. Nebeneffekt: Das würde auch Präzedenzfälle für andere Erkrankungen schaffen, wie bspw. die Grippe.

 

Der hatte ja auch Pervitin... eh, evtl wär das ein Ansatz (#scnr)

 

Ich habe zwei B2C-Verträge (einen als Ausfallsicherung) seit Jahren und es hat sich noch kein ISP beschwert, dass ich selbständig bin und zwei Leute damit täglich ca. 10h arbeiten

 

Welche Maßnahmen hätte es denn im Sommer gebraucht, damit wir jetzt eine signifikant bessere Situation hätten? Also konkrete Maßnahmen?

 

Insgesamt sehe ich da auch nicht die Killermaßnahmen; man hätte die Abläufe in bestimmten Bereichen (Schulen) besser gestalten können, so dass nun ein entspannteres Arbeiten möglich wäre (auch wenn das vermutlich weit entfernt von "gut" wäre). Evtl. hätte man auch darauf wirken können, dass mehr HO verbreitet wäre - das hätte auch nochmal helfen können.
Aber ich sehe nicht, wie man die jetzige Dynamik halbwegs sicher hätte verhindern können - da reicht es ja nicht aus, nur die zwei Bereiche zu betrachten, da gehört ja noch viel mehr dazu.

 

Wir hätten Lösungen für November haben können, konkrete Ideen über Szenarien und dann greifende Aktionen. Zu den Schulen hätte man mehr Klarheit schaffen können, sich politisch darauf vorbereiten können, wenn man sie doch schließen muss. Stattdessen hat man selbst als die Zahlen hochgingen aufgrund fehlender Pläne/Maßnahmenbereitschaft noch geschlafen und verschoben und ist dann als es noch schlimmer wurde überhaupt erst in die Maßnahmendiskussion eingestiegen. Das heißt natürlich nicht, dass man anders zwangsläufig für jede Situation gerüstet gewesen wäre, das aber kann auch nicht Rechtfertigung sein einfach so wenig zu tun. Sehr wohl aber hätte man Ansätze gehabt und Leitlinien, die dann auch für alle verbindlich gewesen wären. Dann hätten sich Diskussionen mit Verweis auf die abgestimmten Grenzpunkte für Schritt X auch ganz schnell abwürgen lassen. Dass man z.B. heute noch von Woche zu Woche diskutiert, was in den Schulen richtig ist, ist eines der ganz großen Versäumnisse des vergangenen Sommers, in dem man sich aus einer ruhigen Situation dazu schlicht nicht unterhalten festlegen wollte.

 

Und Fußball... und und und. Witzig wird es, wenn die ganzen Fußballer jede Woche einen schicken neuen Haarschnitt haben. Ehrenmänner.

 

Vor allem muss man sich Maßnahmen überlegen, die man extrem kurzfristig und schnell eskalieren kann. Als hier in der Gegend die Zahlen Anfang November oder so hochgingen (erst reißen Solingen+Remscheid die 50, dann konnte man gut sehen wie es sich in alle Richtungen ausbreitete) wurde gefühlt erstmal 3 Wochen nichts gemacht. Dabei weiß doch jedes Kind (?), dass die heutigen Zahlen ungefähr die Lage vor 8-10 Tagen wiederspiegeln und man sofort reagieren muss. Sowas nervt mich.

Zu der neuen Variante B117 hab ich jetzt auch schon von mehreren Stellen gehört, dass der in Irland vor allem durch das Verhalten der Leute so extrem durchgeschlagen hat und nicht, weil der superkrass³ ansteckender ist als der "normale" Virus. Ich denke auch, es ist illusional, zu versuchen die neue Mutation an der Verbreitung zu hindern. Man muss nur jetzt die Zahlen runterkriegen und bei einem neuen Anstieg schnell und effizient reagieren (mit lokalen Maßnahmen bis hin zu Betriebsschließungen, Ausgangssperren, Besuchsverbote in Heimen ---> statt es wieder auszusitzen, bis es überall hochgeht).

 

Da auch noch ein paar Gedanken dazu: Wir könnten zur Umschreibung der aktuellen Situation auch die Sprache mit Push- und Pullfaktoren bemühen. Pullfaktoren sind bei einem Lockdown bspw. geöffnete Innenstädte, Restaurants, usw., während Pushfaktoren alles das sind, was das Daheim- und Unter-Sich-Bleiben unangenehm machen. So blöd das dann klingt, ein schlechtes Unterhaltungsangebot stellt in dem Sinne auch ein Pushfaktor dar - hätten wir jetzt bspw. eine Fußball-WM, dann könnte die Bereitschaft daheim vor dem Fernseher zu bleiben tatsächlich signifikant höher sein. Eine Handball-WM kommt da sicherlich nicht ran, aber die Unterhaltungsbranche als Ganzes (dazu gehört natürlich der Spitzensport) würde ich in dem Sinne mittlerweile sogar als "systemrelevant" bezeichnen.

Im Sommer wussten wir aber gar nicht, wie wir die Situationen bewerten sollen. Da war eine Inzidenz von 50 schon super schlimm - aktuell erscheint diese wie eine wohlige Verheißung. Wo hätten wir also die Grenze für einen Totallockdown hinlegen sollen? Bei 50, 100, 200, 500? Wie hätten wir uns darauf sinnvoll einigen können, ohne dass es nach den ersten zwei Wochen des Totallockdowns zu einer Diskussion gekommen wäre, dass das doch übertrieben war und man jetzt doch besser wieder lockern sollte? Dann hätten wir ab einer Inzidenz von 100 alles zugemacht, dann Anfang Dezember bei einer Inzidenz von 35 wieder viel auf und wären nun bei einer Inzidenz von 200. So als denkbares Alternativszenario. Und wie man mit B117 umgehen sollte sagen solche Vorgaben auch nicht. Ich glaube, dass wir über den Winter die Vorgaben mehrfach geändert hätten und dann würden wir nun darüber diskutieren, dass man sich diese Vorgaben doch gleich hätte sparen können.

 

Sind ja auch anstrengende Zeiten

https://www.youtube.com/watch?v=nb0j66EVfbI

 

Letzteres find ich auch nicht gut, aber den Menschen jetzt auchnoch das letzte bisschen Unterhaltung nehmen ist auch kein Lösung. Vor allem, weil die Hygienekonzepte ja scheinbar ziemlich gut funktionieren und es keine größeren Ausbrüche gibt (Dresden hat aktuell wieder einen, is aber der erste seit einiger Zeit)

 

Die aktuellen Diskussionen in der Politik sehe ich auch schon als eine Vorbereitung auf so einen Lockdown hier, ehrlich gesagt. Das könnte uns hinsichtlich der Impfungen auch tatsächlich Zeit geben, da weit genug voranzuschreiten, damit wenigstens die Risikopatienten nach einem Monat durch sind. Und dann könnte man den vollständigen Lockdown auch wieder langsam lockern.

 

Der größte "Scheiß Alarmisten, Corona ist harmlos und wird völlig aufgebauscht"-Schreier in meinem Bekanntenkreis (ich kenn den halt, nicht, dass ich das wollte) ist Anfang des Monats positiv getestet worden und liegt seit 10 Tagen auf der Intensivstation und wird beatmet.

Wäre spannend zu wissen, was der jetzt sagt...

 

Die Situation ist so kompliziert, das ich nicht sehe wie das realistisch aussehen könnte. Man muss ja nicht nur die unendlich vielen möglichen Kombinationen aus Inzidenz, Toten, Krankenhausbelastung, Impfstatus, ... betrachten, sondern auch unvorhersehbare Ereignisse wie jetzt die neuen Mutanten. Hätte man in viele Bereichen besser sein können? Vermutlich ja. Hätte das die grundsätzliche Situation jetzt geändert? Vermutlich nein.

 

Ich sehe im Wesentlichen nur zwei Lösungen, wie man so eine Pandemie gut durchrockt: Den Scheiß möglichst früh killen und dann extrem kontrollieren, dass der nicht wieder reinkommt (China, Taiwan, Neuseeland, usw.) oder eine detaillierte digitale Überwachung aller Kontakte (was ja auch vermutlich in China gemacht wird). Je mehr Freiheiten man während jeder Phase einer Pandemie gewähren will, desto schwieriger wird die Kontrolle.

 

Ich würde allerdings nicht behaupten das Frankreich und Spanien jetzt bedeutend besser dastehen als Deutschland. https://de.statista.com/statistik/d...oronavirus-in-deutschland-frankreich-spanien/
Die Verläufe sind unterschiedlich, aber letztlich lässt sich daraus imho nicht ableiten das der eine oder der andere Lockdown die Situation in der Gesamtbetrachtung signifikant verbessert hätte.

 

https://www.auswaertiges-amt.de/de/quarantaene-einreise/2371468#content_3

Und speziell für "Variantengebiete" gibt es auch keine Ausnahmen von der Testpflicht für Transitreisen.

 

Und leider ist keine der beiden für Deutschland in meinen Augen realistisch anwendbar.

 

Nee, das war nicht die Argumentation aber gut.

Ich finde es witzig, dass es zu einem Großteil die Leute sind, die damals nach Grenzschließungen und drakonischen Maßnahmen geschrien haben, die jetzt in einer Situation, in der weltweit die Hütte brennt, die pandemische Lage anzweifeln (teilweise sogar nachdem sie selber wochenlang auf der Intensiv lagen) und Maßnahmen verurteilen.

Mehr Beweis, dass bei denen im Kopf irgendwas massiv falsch verkabelt ist, braucht man eigentlich nicht.

 

Die Grenze gab es schon, die lag bei 30/50. Und selbst wenn das genau so wie du gerade beschreibst gekommen wäre, ständen wir möglicherweise heute besser da, als wir es gerade tun.
Dass man nicht sicher weiß, was wie kommt, ist keine Rechtfertigung dafür sich nicht damit auseinanderzusetzen. So aber lief der Sommer und das sieht man an all den Diskussionen, die seit November laufen. Allein die unsägliche Schuldiskussion... Da wird sich benommen als hätten wir Corona seit einem Monat.

 

Es wird eben immer laut geschrien, dass nicht gemacht wird. Dann heißt es etwas leiser das man ja etwas anderes machen müsste. Spätestens wenn es dann daran geht konkrete Vorschläge zu machen, wird entweder nur noch geflüstert oder es geht wieder zum Anfang zurück.

 

Nicht nur.

 

Nicht falsch verstehen. Ich bin ein großer Fußball bzw. Sportfan.. aber die Fußballer nerven mich momentan aweng.

 

Das ist ein Arbeits Meeting und keine Feier!
Dann ist ja alles ok, weiter machen.

 

@Theo-Litt hat konkrete Vorschläge gemacht.Ich sehe nur nicht den Nutzen dieser Radikallösung der die Kosten rechtfertigen würde.

 

Sehe ich auch so. Für das Ausrotten hätte man eine europäische Lösung gebraucht, inklusive geschlossener Außengrenzen. Wenn da jeder Einzelstaat macht, was er gerade meint, dann kann das insgesamt nichts geben, weil die Dynamiken von Land zu Land immer leicht unterschiedlich sind und sich über den Grenzverkehr immer wieder ankicken.
Digitale Lösungen hätten echt gut helfen können, auch weil die sehr datensparsam hätten betrieben werden können (siehe Warnapp). Aber das braucht halt eine große Bereitschaft in der Bevölkerung und die gibt es nicht unbedingt.

Möglicherweise, aber garantiert ist das auch nicht. Ich glaube auch nicht, dass man sich nicht damit auseinandergesetzt hat. Die Schuldiskussionen zeigen das doch auch exemplarisch: Hier gibt es so viele Interessen, dass wir selbst unter einem hohen äußeren Druck keine stringent-konsistenten Lösungen schnell umsetzen. Ohne äußeren Druck passiert da dann üblicherweise noch viel weniger, weil dann niemand extrem daran interessiert ist, schnell einen möglichst guten Kompromiss zu finden. Da will dann halt jeder seine Ansicht durchbringen.
Das ist so ein bissel der Fluch der liberalen Demokratie, wo es keine etablierten Protokolle für eine bestimmte Ausnahmesituation gibt. Da muss man immer Kompromisse finden und das ist mitunter ziemlich schwierig. Bei konkreten Inzidenzgrenzen wäre das ebenso gewesen, zumal dann sich auch Wissenschaftler zu Wort gemeldet hätten, dass man doch eher auf die Dynamik schauen sollte, als auf die starren Zahlen: Steigen die Inzidenzwerte rasant an, dann ist das auch schon vor einem gewissen Grenzwert problematisch. Steigen sie nur extrem langsam an, dann ist auch eine geringe Überschreitung des Grenzwertes unproblematisch.

Natürlich. Generell müssen Maßnahmen in einer liberalen Demokratie auch immer von der Bevölkerung getragen werden. Wir haben da nicht so viele Spielräume, wie bspw. autokratische Regime: Die können Maßnahmen zur Not auch gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen. Im Gegensatz dazu muss man hierzulande aufpassen, dass man die Bevölkerung mitnimmt und das geht nur über Kommunikation und Diskussion, was aber halt nicht sonderlich schnell ist und in einer Pandemie zwangsläufig Menschenleben kostet.

 

"Hier stehen Möbel also sind wir ein Möbelhaus". Ministerpräsidenten in NRW hassen diesen Trick

 

Die deutsche Politik appelliert sich gerade in Ekstase.
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/livestreams-113.html

 

Das ist wahr, aber ich halte es für wichtig, daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen und eben nicht noch einmal die Dynamik zu unterschätzen, weil man sich eine bessere Situation, die aktuell noch nicht möglich ist, "erträumt". Mir war ab spätestens Oktober einfach zu viel Wunschdenken in den ganzen Diskussionen - gerade weil Deutschland aufgrund seiner alten Bevölkerung eben besonders empflindlich ist und anderen Ländern mitnichten "überlegen".

 

Lobbys

 

Mir kann doch keiner sagen, dass fast drei Viertel nicht an die Echsenmenschen glauben!

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