Was lest ihr momentan?

Hab ich auch vor vielen Jahren gelesen und geliebt. Hab neulich beim stöbern entdeckt, dass der Autor ja ebenfalls ein neues vielversprechendes Werk rausgebracht hat, das ich mir unbedingt mal zulegen muss

 

Ich habe heute Arno Schmidts KAFF auch Mare Crisium beendet.
Nach vielen, vielen Wochen...



Ein 46-jähriger Lohnbuchhalter (Karl) macht mit seiner Freundin (Hertha), einer Designerin, einen Automobilausflug: mit der Isetta von Nordhorn nach Giffendorf in der Lüneburger Heide. Dort bewirtet sie Tante Heete, die lebensfrohe, aber etwas vereinsamte Witwe.

Der Roman spielt, wie der Titel andeutet, auf zwei Handlungsebenen, die auch im Druck voneinander unterschieden werden, aber auf vielfältige Weise miteinander verschränkt sind, und in zwei Zeiten: einmal im Oktober 1959 in dem „Kaff“ Giffendorf in der Lüneburger Heide, zum anderen 1980 auf dem Mond.

Ich liebe Arno Schmidt, aber das hat sich wirklich gezogen. Es war nicht uninteressant, aber es lag auch wirklich vieles an der Prosa.
Hier z.B. eine Szene - Karl und Hertha haben eine Kirche besucht, sitzen in der Isetta und beobachten ein ankommendes Brautpaar:

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Und hier sieht man, wie er zwei Handlungsebenen in zwei Spalten aufteilt, so geht es über das ganze Buch.
Links: Die "Realität" 1959 und rechte Spalte die Geschichte, die Karl nebenbei immer Hertha erzählt, auf dem Mond:

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War super spannend, aber ich bin auch echt froh, damit jetzt durch zu sein.

 

Das sieht nach richtig harter Arbeit aus! Ich fand schon die ersten Zeilen auf dem ersten Bild direkt anstrengend zu lesen, da hätte ich garantiert ziemlich schnell kapituliert. Alle Achtung, dass du das durchgehalten hast!

 

Gerade gar keine Ahnung was ich lesen soll. Mehrere Bücher angefangen, aber keines hat mich motiviert.

 

Also der erste "The Expanse"-Band zieht sich wirklich wie Kaugummi. Alles nicht schlecht geschrieben etc., aber auch wirklich anstrengend.
Mal gucken, ob ich das noch weiter verfolgen nach dem Durchlesen.
Danach kommt auf jeden Fall der neue "Skyward"-Roman von Sanderson. Der erste war klasse, und den konnte man zügig durchlesen. Auch, weil es eher ein Jugendroman ist

 

In welche Richtung soll es denn grob gehen, oder was würdest du ausschließen?

 

Danke, aber das ist gerade eher ein Motivationstief. Ich habe genug Bücher hier liegen und einige auf meiner "Wunschliste", an Quantität mangelt es also nicht. Ich muss nur das richtige Buch aus dem Haufen finden, anfangen, mich richtig motivieren und dann passt es auch wieder.

 

Und das um die 340 Seiten. Aber was soll ich zu den über 1300 DIN A3 (!!!) Seiten sagen, die 3-spaltig mit Zettels Traum mal in Angriff genommen werden?
Wenn ich mir das leiste.

 

Einen Blick auf sowas werfen würde ich durchaus auch mal, einfach weil es so verrückt klingt und so anders ist, aber tatsächlich lesen? Das stell ich mir extrem zermürbend vor. Da muss man glaub ich auch ein bisschen Literatur der Literatur wegen lieben und nicht bloß unterhaltsame Geschichten suchen.
Falls du es dir mal leistest, bitte ich um einen Erfahrungsbericht und exemplarische Fotos

 

Das ist eher so eine Lebensaufgabe. Ich weiß nicht, ob es da noch das GSPB gibt, wenn ich überhaupt damit anfange.

 

Das GSPB wird uns noch alle überdauern Wenn ich bedenke, dass heute User aktiv sind, die noch gar nicht geboren waren, als ich mich hier registriert hab

 

“The Pinboard is all that is or was or ever will be. Our feeblest contemplations of the Pinboard stir us -- there is a tingling in the spine, a catch in the voice, a faint sensation, as if a distant memory, of falling from a height. We know we are approaching the greatest of mysteries.”

 

Good lord. Ich mag ja Ken Bruens etwas artistischen Style, aber das.. Da kommt man doch nie in den Lesefluss? Ich mag es gerade, wenn ich ein Buch nicht aus der Hand legen kann - bei sowas wäre ich jede verdammte Sekunde dazu bereit Was hält einen bei sowas? War die "Story" zumindest bannend, oder geht es da allein um den künstlerischen Ausdruck des Autors?

 

Und so geht es halt über 340 Seiten.
Die "beiden" Geschichten (sehr häufig mit Parallelen) waren schon spannend, sonst hätte ich es nie geschafft. Aber ich musste halt immer so nach 20-40 Seiten aufhören, da es doch schon sehr viel Konzentration bedarf, und die habe ich aktuell nach Feierabend nicht mehr. Ich habe daher das Buch die letzten Tage vor der Arbeit gelesen, meist so im Zeitraum von 5-6 Uhr.

 

@Cas !

 

Ich habe heute Richard Adams Lockes Neueste Berichte vom Cap der guten Hoffnung über Sir John Herschel's höchst merkwürdige, astronomische Entdeckungen, den Mond und seine Bewohner betreffend gelesen (Untertitel: Nebst kurzer Übersicht einiger neu entdeckter und beobachteter Doppelsterne und Nebenflecken) (Unteruntertitel: Mit einem Essay von Edgar Allan Poe)



Sensation im All! 1835 versetzt die Tageszeitung New York Sun die Welt in Aufruhr: Der Wissenschaftler Sir John Frederick Herschel hat mit einem gigantischen Teleskop menschliches Leben auf dem Mond entdeckt. Endlich ist bewiesen: Wir sind nicht allein im Universum.
Der Sun bescheren die Artikel einen sprunghaften Anstieg ihrer Auflage, Übersetzungen erscheinen in mehreren Sprachen und eine Vereinigung rühriger Philanthropen macht bereits Pläne zur Missionierung der Mondmenschen, als der Mondschwindel endlich auffliegt. Was blieb, war die größte und skurrilste Zeitungsente der Geschichte und ein Text von poetischer Schönheit, wie ihn Wissenschaft noch nie hervorgebracht hat. Die vorliegende Ausgabe folgt getreu der 1836 in Hamburg auf Deutsch erschienenen Buchausgabe. Sie wird ergänzt um einen Essay von Edgar Allan Poe, der dem Autor, Richard Adams Locke, vorwarf, bei der Niederschrift dieser »höchstmerkwürdigen astrologischen Beobachtungen«, von ihm abgeschrieben zu haben.

Das Original ist von 1835. Übersetzt ins Deutsche wurde es 1836.

Wie komme ich darauf? Nun, Arno Schmidt erwähnt in KAFF auch Mare Crisium Folgendes:

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Zuhause, in Nordhorn übrijens unbedingt nochma den > Mondulk < schickn lassn. Und Hertha vorlesen : Richard Adams Locke NEUESTE BERICHTE ; Hamburg 1836

Also habe ich danach gesucht und ... es gefunden.

Und da es um den Mond geht, schließt sich auch wieder der Kreis zu Mare Crisium:

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Das Ganze war damals also eine Zeitungsente! 1835.
The Great Moon Hoax, der Mondschwindel: https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Moon_Hoax

Wenn man das so liest, kann man dem gar keinen Glauben schenken.
Am Interessantesten fand ich aber noch Poes Kommentar, der 13 oder 14 Jahre nach der Publikation erschien.

 

Ich muss ja ganz ehrlich gestehen, dass ich die meisten Titel, die du hier postest, selber nicht lesen würde, aber deine Ausführungen sind immer sehr interessant

 

Es ist nie verkehrt den eigenen Horizont zu erweitern.

 

Von so Extremwerken wie den beiden letzten von dir gelesenen abgesehen, könnte es vermutlich wirklich nicht schaden, sich mal etwas "anderes" zu Gemüte zu führen

 

Ich lese gerade was ganz "Normales". Das habe ich auch dringend gebraucht. Man wird schon leicht meschugge im Kopf.

 

Die schmutzigen Hände von Satre. Ab und zu ein Drama ist sehr erfrischend, da läuft alles so auf Zack.

 

Ich habe jetzt die Ketzer des Wüstenplaneten (Teil 5/6) beendet. Naja, irgendwie war es wieder nur gut. Die Verbindungen zu den ersten Teilen bestehen nur noch lose. Zeitlich ist man mittlerweile so weit entfernt, dass es irgendwie schwer für mich ist die Faszination des ersten Teils aufrecht zu erhalten. Die Ordensburg des Wüstenplaneten werde ich jetzt auf 2020 schieben.

Aktuell lese ich Submarino von Jonas T Bengtsson. Das liest sich wunderbar und ist doch bedrückend. Habe gut ein Drittel hinter mir. Mal sehen welcche Abgründe sich da noch auftun.

 

Der erste Dune Teil ist meiner Meinung nach eines der besten Sci-Fi Bücher. Vor allem wie die Welt beschrieben wird: grandios. Der zweite Teil war auch noch gut und einfach notwendig für die Handlung. Aber den dritten Teil hatte ich dann schon bei der Hälfte abgebrochen. War nicht schlecht, hatte sich aber so sehr geschleppt. Schade eigentlich. Bin mal gespannt wie die neuen Filme werden.

 

Ich fand ja den Vierten Teil auch wieder ganz gut. Aber der Erste ist mit Abstand der Beste, da stimme ich voll zu.

Auf die Serie über die Bene Geserit bin auch sehr gespannt. Da hat Villeneuve ja auch seine Finger im Spiel.

Wo ich schon von Spiel schreibe. Da könnte es auch mal wieder etwas neues geben.

 

Spiele sollen doch kommen. Ist bald wie eine Kampagne: Filme, Serien, neuveröffentlichtes Brettspiel, Spiele etc
Mal schauen was davon zu gebrauchen sein wird.

 

Funcom? Stimmt, das habe ich schon wieder verdrängt. na ich hoffe mal das Beste.

 

Plus zwei weitere Spiele. Zu denen finde ich aber keine genauen Infos.

 

Geht euch das eigentlich auch komplett gegen den Strich, wenn ihr nach neuem Lesematerial stöbert und gefühlt bei jedem zweiten Buch "Ein neuer Fall für Inspektor Soundso", "Kommissar Mustermann ermittelt" oder "Ein Vorname Nachname Roman" oder ähnliches steht?
Am häufigsten sieht man das bei Krimis, die mich nicht besonders interessieren, aber auch bei Thrillern kommt das nicht selten vor. Selbst wenn mich die Geschichte an sich anspricht, ist das für mich direkt ein Grund, das Teil nicht zu kaufen.

 

Ja klar. Ich will ja nicht bei Band 7 von 23 einsteigen. Heutzutage meide ich so etwas.

Ich habe die Geschichte hier glaube ich schon mal erzählt: Mir fiel 2003 ein Krimi von Michael Connelly in die Hände (ehemaliger Polizeireporter der LA Times und dann Schriftsteller).
Fand ich richtig gut. Ich bekam dann aber mit, dass das Buch rund um den Polizeibeamten Hieronymus Bosch schon das sechste oder siebente ist.
Also "musste" ich anschließend alle Bücher davor und alle Bücher danach lesen (in chronologischer Reihenfolge).
War ne tolle Zeit.

 

Nachdem ich erstmal mit dem Abenteuerspielbuch "Das Höllenhaus" aufgegeben habe, da das Buch echt bockschwer ist, habe ich mich an "Die Höhlen der Schneehexe" gewagt.

Gut gefallen hat mir, dass man nicht nur im Dungeon rumrennt sondern später auch etwas in der Welt unterwegs ist und einige Orte erwähnt werden oder auch kurz vorbeiläuft die in den anderen Büchern der Reihe erwähnt werden. Hat mir persönlich gut gefallen.
Das Buch selbst ist ganz ok aber leider nicht allzu spannend.

 

Am schlimmsten ist der englische Kindle-Store, da hast du jetzt an die Buchtitel ständig solche ellenlangen Anhängsel wie "a gripping psychological thriller", als müsste man schon im Titel klarmachen was man da kauft da der Store so zugeschissen ist dass sonst niemand mehr was verkauft ²

 

Das ist es noch nicht mal, was mich daran so stört. Ich finde es einfach komplett überflüssig, wenn es sich bei den Büchern nicht um eine zusammenhängende Geschichte handelt, bei der sich die Charaktere mit der Handlung zusammen und dazu passend weiterentwickeln. Sind die Titel unabhängig voneinander und nur der Protagonist ist der selbe, dann ist alles, was sich mit diesem beschäftigt, aber nicht wirklich mit der akuten Story zu tun hat, für mich unnötiger Ballast.
Es kommt ja noch dazu, dass das dann meist Ermittler mit einem inzwischen obligatorischen Dachschaden sind, die sich immer mal wieder mit dem Ex-Partner oder sonstwem rumplagen. Wen interessiert das?!

 

Ich habe heute The Rum Diary von Hunter S. Thompson beendet.



Der lange verloren geglaubte erste Roman von Hunter S. Thompson erzählt die höchst aktuelle Geschichte vom Ende der Unschuld Amerikas. Im Winter 1959 fliegt der dreißigjährige Amerikaner Paul Kemp nach Puerto Rico, um dort eine Stelle als Reporter anzutreten. Es folgt eine wilde Reise voll Sonne, Sex, Rum – und der Ahnung vom bald drohenden Untergang.

Darauf gestoßen durch @HypNo5 https://www.gamestar.de/xenforo/threads/was-lest-ihr-momentan.450364/page-52#post-19078895
Natürlich kenne und liebe ich den Film Fear and Loathing in Las Vegas aber ich wusste bis dato nicht, dass das eine Buchverfilmung ist, vom selben Author.
Die Verfilmung Rum Diary kenne ich auch noch nicht, werde das aber nachholen.

Zum Buch selbst: Äh. Sehr flüssig zu lesen. Viele kurze, simple Sätze. Es passiert Schlag auf Schlag was. Die Zeit rennt nur so. ABER:
Es passiert nicht wirklich was.

Ich beziehe mich auf Hypnos Punkte:
viel Alkohol - ja, die saufen ständig, aber nie hat man das Gefühl, dass die mal im Delirium wandeln würden
Blut - na ja, so gut wie keines
nackte Frauen - Sexszenen werden in zwei kurzen Sätzen abgehandelt/angedeutet, nicht der Rede wert
Schweiß - das ja... definitiv vorhanden

Meine Erwartungen waren zu hoch. Ein gutes Buch, aber es hat mich nicht mitgerissen.
Dann lieber Henry Millers Opus Pistorum.

 

Ich mag solche mäandernend Bücher, in denen wenig passiert. Wesentlich besser als gut empfand ich es auch nicht, aber eben sehr entspannend und atmosphärisch. Mcih sprechen einfach diese Themen von Nicht-Angekommensein, Unsicherheit etc an. Von Miller habe ich bisher leider noch nichts gelesen. Schon manche Bücher in der Hand gehabt, aber die Motivation noch nicht gefunden.

Zu Fear and Loathing: Der Charakter von Johnny Depp soll Thompson höchstpersönlich sein. Denke an die Szene, bei der er in der Wüste vom Cop angehalten wird.

 

Paul Kemp war sicher zum Teil auch autobiographisch.
Vielleicht schaffst du mal ein Im Wendekreis des Krebses (Opus Pistorum in abgeschwächt) oder Opus Pistorum, der nimmt kein Blatt vor den Mund.

Entspannend und atmosphärisch... ja, war es... aber er beschreibt ja eigentlich nichts. Es gibt immer nur Handlung, Handlung, Handlung. Innerhalb einer halben Seite vergeht auch ein halber Tag und er ist zig Kilometer gereist/geflogen/gefahren, ohne das es beschrieben wird.
Ganz selten verfällt er mal für eine halbe Seite in Selbstanalyse oder Analyse von Sala oder Analyse von Yeamon.. (schade, dass der im Film total raus fliegt und daher Chenault anders verbaut wird). Viel zu wenig wenn du mich fragst. Der Kerl (P. Kemp) lebt einfach in den Tag hinein und macht und macht und macht.. ohne jetzt cool, draufgängerisch, selbstzerstörerisch zu wirken. Oder scheiternd, traurig, einsam. Ich finde ihn ziemlich blass. Vieles ödet ihn an und dabei ist er selbst doch ein ganz schön graues Mäuschen.

 

Hmm. Darauf kann ich jetzt nicht wirklich eine passsende Antwort formulieren. Mir hat es so gefallen wie es war, auch wenn noch die extra Ebene Qualität fehlte, die mir das Buch in die Erinnerung gebrannt hätte. Man muss aber auch beachten, dass er das Buch mit 22 geschrieben hat, es von seiner Seite eigentlich nie veröffentlicht wurde und Thompson Journalist war (daher vielleicht wenig Beschreibungen). Was ich nicht wusste - siehe Wikipedia - dass das Buch dank Johnny Depp veröffentlicht wurde.

 

what? 9 jahre danach...

 

Naja, das Datum ist nur der Platzhalter bei Amazon und wurde - soweit ich das sehe - nie von Rothfuss formuliert oder bestätigt. Insofern würde ich mit einer Veröffentlichung im kommenden Jahr eher nicht rechnen - leider. Lese aktuell wieder "The Wise Man's Fear" und bin wieder total begeistert von der Geschichte.

 

Habe vor die Solarian Saga von Thariot zu lesen....
Habe bis jetzt viel gutes gehört.