Der Hype und die Enttäuschung

Von Sir8Davren · 4. Dezember 2008 · Aktualisiert am 1. Oktober 2010 ·
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  1. Erstaunlich, wie schnell sich die Gesinnung bezüglich eines Spiels ändern kann. Da müssen nur Worte wie DRM, SecuRom und Installationsbeschränkung kommen und bevor das Spiel überhaupt rausgekommen ist, gibt es bei Amazon schon die ersten Ein-Sterne-Bewertungen mit Überschriften wie „Nicht kaufen!!!“ oder „Die Ehrlichen sind immer die Dummen!“. Belustigend ist jedoch die Tatsache, dass wenn erst einmal ein Spiel durch hohes Aufsehen in Zeitschriften und Internetseiten ihren Hype bekommen, man nur das Beste darüber hört und es werden schon zig Vorbestellungen gemacht.

    Danach sind aber die Beschwerden groß: Jeder, der sich ein wenig mit Computerspielen auskennt, weiß, wie viele Synonyme es für schlecht umgesetzte oder verbuggte Spiele gibt: Gothic 3, Stalker: Clear Sky oder seit dem 3. Dezember GTA 4. Alle waren große Hoffnungsträger und wurden in der Presse hoch gelobt. Doch wie viel stand dann de facto dahinter? Gerade durch Zeitdruck, wenn es gerade aufs Weihnachtsgeschäft losgeht, muss das Spiel natürlich noch released werden. Haufenweiße Bugs sind da natürlich vorprogrammiert.

    Aber wieso lernt man nicht aus solchen Erfahrungen? Wieso verlässt man sich nur auf rein objektive Tests in Zeitschriftenoder Internetseiten oder mangelhaften Kundenrezessionen? Wieso wartet man nicht ab, bis das Spiel released wurde? So würden einige Fehlkäufe vermieden werden. In Foren etlicher Spieleseiten – inklusive Game Star – beschweren sich hunderte von Spieler über den schlechten Support und die Abstürze von GTA IV. Außerdem kann man bei der Abstimmung, wie GTA IV auf den PCs laufen würde, entnehmen, dass rund 81% der Befragten gar nicht erst das Spiel starten könnten, da es schon davor abstürzt. Eine krasses Ergebnis: Bei knapp 3800 Befragten läuft bei nur 730 das Spiel und bei nur 120 „perfekt“ (Stand: 4.Dezember 2008, 00:30 Uhr).

    Aber woran liegt das, dass das Spiel so rauskommt? Ist das vielleicht ein weiterer Kopierschutz, der uns Rockstar Games noch verheimlicht? Oder ist das gerade eine Folge des übereifrigen Kopierschutz, der aus DRM und 2 Accounts besteht? Viele schrieben sogar, dass über Nacht die Frame-Rate des Spiels um einiges besser wurde, da an DRM wohl etwas geändert wurde. Oder ist das nur ein Märchen?
    Fest steht aber, dass der Hype von GTA IV tatsächlich gewaltig war bzw. immer noch ist. Gerade jetzt wird über das Spiel noch mehr geschrieben (Wenn man gedankt wie es anfing – Gerüchteküche über eine vermeintliche Pc-Umsetzung bis hin zum Release) und diskutiert.
    Aber was bringt der Schutz dem Spiel wirklich? Gegen die Raubkopierer? Wie Pc Games (Link) berichtete, kursieren schon heute Cracks in Tauschbörsen, die DRM außer Gefecht setzt. Das Fatale ist: Gecrackt ist das wohl bei weiten Komfortabler als das Original!
    Werden wir ehrlichen Spieler nicht gerade dazu angestiftet, die Spiele illegal zu besorgen? Wenn man sieht, dass bei 80% der Fälle das Spiel gar nicht erst startet, will man bestimmt nicht das Risiko eingehen und es an der Originalversion ausprobieren!
    Nein! Das ist nicht die Lösung. Gerade aus dem Grund existiert ja DRM. Die Entwickler versuchen sich mit allen Mitteln zu schützen. Jedoch gehen sie den falschen Weg ein und schaufeln sich so selbst ihr eigenes Grab.

    Fest steht, dass GTA IV nicht unrechtmäßig hoch gelobt wurde. Die Konsolenfasssungen waren überaus erfolgreich und erzielten auch hohe Veraufszahlen. Das wird bei der PC-Version auch so sein, wenn Rockstar mit einem Patch die Probleme mit den ATI-Grafikkarten und der Performance in den Griff bekommt.
    Dann geht es auch mit den Amazon-Wertungen wieder hoch.

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