Der wohl größte Arbeitsspeicher der Welt passt nicht in jedes Gehäuse

Wie groß kann ein RAM-Riegel eigentlich sein? Dieser Frage geht ein bekannter deutscher Youtuber nach und das Ergebnis überrascht selbst uns.

Der wohl größte Arbeitsspeicherriegel der Welt. Rechts daneben liegt ein Standard-Modul des Herstellers G-Skill.(Bildquelle: Youtubeder8auer) Der wohl größte Arbeitsspeicherriegel der Welt. Rechts daneben liegt ein Standard-Modul des Herstellers G-Skill.(Bildquelle: Youtube/der8auer)

Wer schon oft PCs selbst zusammengestellt und auch zusammengebaut hat, weiß, dass die Wahl des Arbeitsspeichers nicht nur von Geschwindigkeit und Kapazität abhängt. Auch die Größe der Module spielt ein wichtige Rolle. So kann es nämlich sein, dass die RAM-Riegel schlicht so groß respektive so hoch ausfallen, dass sie nicht unter den Luftkühler des Prozessors passen.

In der Vergangenheit ist es uns auch immer wieder so ergangen, zum Beispiel mit den Corsair Dominator DDR2-Modulen und ihren legendär hohen Kühlkörpern. Meist konnten wir uns damit behelfen, die Riegel auf den DIMM-Steckplätzen (DIMM steht für Dual In-line Memory Module) umzuordnen – zumindest, wenn wir nicht alle Slots belegt haben. Schlimmstenfalls waren am Ende dann nur drei von vier Slots belegt und nur 6 statt 8 GByte Arbeitsspeicher im Rechner verbaut. Wie viel RAM ihr heutzutage braucht, erfahrt ihr hier:

Arbeitsspeicherriegel mit 128 statt 16 GByte

Die Arbeitsspeicherriegel, die der bekannte deutsche Tech-Youtuber und Extrem-Übertakter Roman der8auer Hartung nun ausgegraben hat, sprengen jedoch den Rahmen. Das größte Module ist so groß, dass sie nicht einmal in jedes Gehäuse passt. So mancher Midi-Tower und vermutlich alle Mini-ITX-Gehäuse dürften dafür zu klein sein. Außerdem brauchen sie so viel Leistung wie eine ganze, wenngleich besonders sparsame Grafikkarte.

Bei den Arbeitsspeicherriegeln handelt es sich allerdings nicht um gewöhnliche Module, die in einem Desktop-Rechner stecken. Die sind von IBM speziell für seine ab 2014 hergstellten Power8-Prozessoren für Server entwickelt worden und hören auf den Namen C-DIMM. Wofür das C steht, ist nicht ganz klar, Roman vermutet allerdings, dass es die Abkürzung von Centaur sein könnte. Centaur wiederum ist der Name eines speziellen Speichercontrollers, also eines Mikrochips, der auf diesen Arbeitsspeicherriegeln sitzt und die einzelnen Speicherbausteine ansteuert.

Weil zu Zeiten von DDR3 und anfänglich auch DDR4 der Arbeitsspeicher auf 16 GByte pro Riegel beschränkt, das aber zu wenig für IBMs Server-Prozessoren war, entschied sich das Unternehmen, eigene Riegel mit viel höherer Kapazität zu entwickeln. Im Falle von DDR3 gab es daher Module mit bis zu 128 GByte, für DDR4 später sogar mit bis zu 256 GByte.

Das bedeutet allerdings, dass auch viel mehr Speicherchips auf einem Modul untergebracht werden mussten. Aufgrund der Begrenzung der DIMM-Steckplätze in der Breite konnten sie nur in die Höhe wachsen. Der größte Arbeitsspeicherriegel ist dabei deutlich höher als eine Hand von Roman breit ist. Das ganze Video könnt ihr euch hier ansehen:

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Leistungsaufnahme so hoch wie von einer sparsamen Grafikkarte

Roman vermutet, dass es sich dabei um den größten Arbeitsspeicherriegel der Welt handelt. Zumindest sei ihm bislang noch nichts Größeres untergekommen. Wir haben ebenfalls noch keinen größeren RAM-Riegel gesehen.

Interessant ist auch die Leistungsaufnahme, die sich grob anhand der Zahl der verbauten Speicherchips und dem Speichercontroller abschätzen lässt. Jeder DDR3-Chip nimmt in der Regel zwischen 0,3 und 0,4 Watt auf, der Controller rund 20 Watt. Bei 152 Speicherchips sind das je nach Last zwischen 65 und 80 Watt - pro Modul wohlgemerkt. Die oben verlinkte Workstation-Grafikkarte mit der Spiele-Power einer RTX 3050 nimmt maximal 75 Watt auf. Eine Power8-CPU unterstützt übrigens bis zu 8 solcher Speichermodule.

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