Bei Siemens Gamesa weht ein frischer Wind, nur ist dieser sehr viel stärker als sonst. Stolze 359 Megawattstunden hat die Windturbine SG-14-222 DD an nur einem einzigen Tag produziert. Das sorgt, laut dem deutsch-spanischen Unternehmen, für eine um 25 Prozent höhere AEP
(Annual Energy Production, auf Deutsch jährliche Energieproduktion
) als beim Vorgängermodell.
Um sich diese Menge besser veranschaulichen zu können, geben die Techniker an, dass diese Tagesmenge ausreicht, um ein mittelgroßes Elektroauto 1,8 Millionen Kilometer lang anzutreiben.
Zum Vergleich: Der Äquator der Erde ist etwa 40.000 Kilometer lang. Man könnte also die Erde theoretisch 45 mal umrunden, bevor die Energie aufgebraucht wäre. Selbst die Distanz zum Mond beträgt nur
400.000 Kilometer.
Beeindruckende Technik innen wie außen
Der Koloss hat einen Rotordurchmesser von ganzen 222 Metern und soll für alle denkbaren Windgeschwindigkeiten konzipiert sein. Die Rotorblätter bestehen zudem aus vollständig recyclebarem Material. Die Windturbine wurde speziell für den Einsatz in Offshore-Windparks entworfen.
Der Name liest sich zwar sperrig, ergibt aber durchaus Sinn:
SG
steht für Siemens Gamesa14
beschreibt die Nennleistung in Megawatt222
ist der Durchmesser der RotorblätterDD
steht für Direct Drive. Die Turbine kommt ohne Getriebe und mit weniger beweglichen Teilen aus. Dies soll für weniger Verschleiß bei zugleich mehr Leistung sorgen.
Wenn man das durchrechnet, ergibt eine Leistung von 14 Megawatt eigentlich nur
336 Megawattstunden an einem Tag. Um die Rekordleistung von 359 Megawattstunden zu erreichen, wurde die riesige Windturbine mit einem sogenannten Power Boost
ausgestattet, der die Nennleistung auf 15 Megawatt erhöhen kann.
Damit das funktioniert, muss die Windturbine an einem geeigneten Windstandort stehen. Der nun aufgestellte Rekord wurde an der Nordseeküste im dänischen Østerild unter nahezu idealen Bedingungen erreicht.
Norwegisches Startup verspricht noch mehr Leistung
Das norwegische Unternehmen World Wide Wind
behauptet, bereits eine Windturbine entwickelt zu haben, die bis zu 40 Megawatt erzeugen soll. Sie soll ebenfalls in Offshore-Windanlagen eingesetzt werden und statt einer horizontalen Achse, wie wir sie von den meisten Windturbinen kennen, zwei vertikale Achsen besitzen.
Dabei rotieren zwei übereinander gestapelte Turbinen in entgegengesetzte Richtungen. Laut den Entwicklern ist dieses Design deutlich leistungsfähiger und skalierbarer als herkömmliche Windturbinen. Ob das norwegische Start-Up ihre Vision in die Realität umsetzen kann, werden wir erst frühestens 2029 erfahren.
Siemens Gamesa hingegen plant, den SG-14-222 DD bereits 2024 serienreif zu machen.
Was für viele überraschend klingen mag, ist, dass der größte Anteil der erneuerbaren Energien aktuell in China entsteht. Dort wird nämlich der bis dato größte Windpark der Welt gebaut. Wenn ihr mehr dazu erfahren wollt, dann schaut mal hier rein:
Wie ist eure Meinung zu dem Thema? Würdet ihr den Bau solch effizienter Windturbinen auch hierzulande begrüßen oder stehen auf eurem Wunschzettel ganz andere Arten der Stromerzeugung? Teilt uns euren Standpunkt hierzu gerne in den Kommentaren mit!
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