Wenn es Leben auf dem Mars gab, sind wir jetzt wohl am perfekten Ort, um es zu finden

Dank eines Radars erstellen Forscher eine unterirdische Karte des Mars. Damit wandeln sie auf den Spuren von Wasser und eventuell sogar biologischem Leben.

So könnt ihr euch laut der NASA die Landung des Rovers vorstellen. Mit einem Skycrane wurde der Rover 2021 auf der Marsoberfläche abgesetzt und führt seitdem wissenschaftliche Missionen aus. (Symbolbild; Quelle: NASA) So könnt ihr euch laut der NASA die Landung des Rovers vorstellen. Mit einem Skycrane wurde der Rover 2021 auf der Marsoberfläche abgesetzt und führt seitdem wissenschaftliche Missionen aus. (Symbolbild; Quelle: NASA)

Der Mars, unser roter Nachbar, war schon seit jeher der Ort vieler Spekulationen, ob es Leben in den Weiten des Alls gibt. Aktuell flitzt der Rover namens Perseverance über die Marsoberfläche und sucht mithilfe eines Radars nach organischen Spuren und Wasser.

Einer wissenschaftlichen Studie vom 26. Januar 2024 zufolge könnte sich der Rover an einer perfekten Stelle befinden, die früher vielleicht Leben enthalten hat. Dazu gleich mehr.

Einen genauen Blick unter die Mars-Haut soll Klarheit schaffen

So sieht der NASA-Rover übrigens aus der Nähe aus. Der Arm enthält verschiedene Kamera-Systeme. Insgesamt 7 verschiedene Messgeräte liefern Wissenschaftlern jede Menge Daten. Sogar ein Radar - genannt RIMFAX - ist am Hinterteil des Rovers verbaut:

Der Rover steckt voller technischer Analysegeräte, Kameras und wissenschaftlicher Experimente. Das Radar ist wohl eines der wichtigsten Geräte. (Quelle: NASA, YouTube-Video) Der Rover steckt voller technischer Analysegeräte, Kameras und wissenschaftlicher Experimente. Das Radar ist wohl eines der wichtigsten Geräte. (Quelle: NASA, YouTube-Video)

Ziemlich kurios: Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum ein Mars-Rover so ein Radar am Hintern verbaut hat und wie das auf der Suche nach Wasser helfen soll.

Grundsätzlich suchen die Wissenschaftler Wasserquellen oder ehemalige Wasserquellen des Mars, um (eventuelle) biologische Spuren nachweisen zu können und geeignete Orte für menschliche Missionen zu finden. Zumindest erhöht eine wasserreiche Umgebung die Voraussetzungen dafür erheblich.

Deshalb wurde vorab der Jezero-Krater ausgewählt, in dem Forscher einen ausgetrockneten See vermuten. Wie unwirtlich und felsig die Marsoberfläche in diesem Krater ist, seht ihr auf diesem Bild. Kaum zu glauben, dass es hier einmal Wasser gegeben haben soll:

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Laut der Studie befindet sich Percy (Spitzname des Rovers) aber an einem perfekten Ort, um Spuren dieses Sees und potenziell Leben nachzuweisen - auch wenn einen das Foto vermeintlich andere Schlüsse ziehen lässt.

Der Trick: Eindeutige Beweise dafür liegen nämlich nicht auf, sondern unter der Oberfläche.

Hier kommt dann auch das spezielle Boden-Radar RIMFAX ins Spiel. Dieses wurde extra für die Perseverance-Mission entwickelt und 2021 auf den Mars geschossen. Das Radar kann die Gesteinsschichten durchdringen und so eine Art Untergrundkarte erstellen.

Das Radar: Das RIMFAX ist in der Lage, Wasser, Eis und salzhaltige Lösungen in einer Tiefe von mehr als 10 Metern unter der staubigen Oberfläche aufzuspüren. Außerdem kartiert es den Boden und seine Gesteinsschichten bis zu einer Tiefe von 20 Metern.

Spuren eines Delta-Systems und Kratersees

In der Studie heißt es, dass der Rover im westlichen Delta des Jezero-Kraters kontinuierlich Untergrundfotos geschossen hat. Darauf erkennen die Wissenschaftler eine deutliche Diskontinuität in der Struktur der unterirdischen Schichten.

Vereinfacht ausgedrückt weisen diese unterirdischen Schichten und Strukturen daraufhin, dass in Teilen des Kraters mit hoher Wahrscheinlichkeit ein See existiert hat. Der Boden hat augenscheinlich mehrere dafür typische Erosionsphasen durchlaufen.

Im Laufe der Zeit änderte sich der Wasserstand und formte eine Art Flussdelta. All dies führte zu einer sehr charakteristischen Ablagerungsstruktur, welche dank des Radars sichtbar wurde.

Alternative Erklärung: Theoretisch könnten auch vulkanische Aktivitäten dafür verantwortlich sein, dass sich der Krater mit Sediment und Gesteinsablagerungen füllte.

Allerdings halten die Forscher die Hypothese des Sees für wahrscheinlicher – zumindest stützen die neugewonnenen Bilder diese Annahme. Laut dem Magazin Sciencealert scheinen diese Ablagerungsstrukturen irdischen Seen zu ähneln.

Nicht nur Radarbilder: Alle Interessierten können sich in diesem kurzen Clip auch Bilder der Percy-Kamera ansehen, welche die Marsoberfläche zeigen. Ansonsten lest ihr im nächsten Absatz weiter, warum entnommene Mars-Proben einen wissenschaftlichen Meilenstein bedeuten könnten:

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Eingesammelte Gesteinsproben können Klarheit schaffen

Der Rover Percy kartiert aber nicht nur die oberen Schichten – er nimmt auch immer wieder Proben aus dem Untergrund und bohrt sich physisch in den Mars.

▶ Ziemlich verrückt: Diese Bohrproben packt der Rover in Röhrenbehälter und hinterlässt sie auf der Marsoberfläche. Diese Tubes sollen dann in einem nächsten Schritt eingesammelt und zur Erde transferiert werden.

Leben auf dem Mars? Die Gesteins- und Staubproben weisen Anzeichen für organische Verbindungen auf. Die Instrumente des Rovers können aber nicht bestimmen, ob sie biologischer oder geologischer Natur sind.

Damit die Forscher dieses offene Fragezeichen klären können, ist eine neue Mission geplant. Die Behälter sollen dann zurück zur Erde geschossen werden, um sie hier genauer zu untersuchen.

Das wird laut der NASA aber frühestens 2031 passieren. Bis dahin heißt es also abwarten!

Für alle Interessierten: Dieses Video zeigt euch den Missionsumfang des Percy-Rovers in einem 3-minütigen Video der NASA. Ansonsten könnt ihr im nächsten Abschnitt noch ein paar Fakten rund um den Rover lesen:

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Die Mars-Mission: 3 Fakten, die ihr vielleicht noch nicht kanntet

Das RIMFAX-Radar ist eines von 7 Instrumenten, mit dem der Perseverance-Rover ausgestattet ist. Daneben besitzt der Rover noch ein Röntgenspektrometer, eine eigene Wetterstation und ein Experiment namens Moxie.

Besonders spannend: Moxie ist ein Gerät, welches die Herstellung von Sauerstoff aus der Kohlendioxidatmosphäre des Mars ermöglicht. Das Gerät soll dabei testen, inwiefern hier künftige, bemannte Missionen unterstützt werden können.

Mars-Helikopter: Neben dem Rover landete auch die Ingenuity. Das ist ein kleiner Helikopter, der dank der Atmosphäre des Mars drei Jahre lang flog. Es ist das erste Fluggerät der Menschheit auf einem fremden Planeten.

Gar nicht so klein: Rover Perseverance ist so groß wie ein Kleinwagen. Trotz seiner Länge von 3 Metern und seiner Breite von 2,7 Metern wiegt er dabei nur rund 1.000 Kilogramm. Über den felsigen und sandigen Marsboden schiebt er sich dank seiner 6 Räder aus Titan.

Was denkt ihr über diese Rover-Mission und den Radar, welcher die Geheimnisse des Marsbodens lüftet? Denkt ihr, dass es früher einmal Kraterseen auf dem Mars gab? Wie wahrscheinlich ist es, dass wir organische Spuren auf dem Mars finden? Schreibt eure Gedanken und Ideen gerne in die Kommentare und tauscht euch aus, was ihr Mars-Missionen wie diese denkt.

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