U-Boote sind eine verborgene Absicherung für die USA, aber China könnte sie wohl bald entdecken - mit Blasen

U-Boote sind schwer zu finden. Eine neue, chinesische Entdeckung soll es aber deutlich leichter machen - selbst, wenn man sich währenddessen an Land befindet.

Atom-U-Boote wie die Ohio-Klasse verraten sich offenbar durch kleine Blasen. (Quelle: military.com) Atom-U-Boote wie die Ohio-Klasse verraten sich offenbar durch kleine Blasen. (Quelle: military.com)

Kaum eine Waffe ist abschreckender, als ein mit Atomwaffen ausgestattetes U-Boot. Im Falle eines Angriffes dienen sie als Vergeltungsschlag - und sollen so verhindern, dass es überhaupt zum Äußersten kommt. Dafür essenziell: die genaue Lage des U-Boots muss geheim bleiben.

Um das sicherzustellen, investieren Großmächte wie die USA oder China stark - etwa in die neuen U-Boote der Columbia-Klasse (USA) oder des Typ 095 (China). Wirklich belegbare Informationen zu solchen SSBNs (Ship Submersible Ballistic Nuclear) sind rar. Das Wall Street Journal etwa geht aber davon aus, dass die USA hier technisch noch immer die Nase vorn haben.

Diesen Vorsprung verkürzen könnte jedoch schon bald eine Entdeckung chinesischer Forscher. Der Schuldige: kleine Blubberblasen im Wasser.

Blasen sollen die Position von U-Booten verraten

Die Entdeckung stammt von Forscherin Zou Shengnan und ihrem Team am Fujian Institute, wie erst das Chinese Journal of Ship Research und später die South China Morning Post berichtet.

Demnach entstehen bei der Forbewegung des U-Bootes unter Wasser nicht vermeidbare kleine Blasen, die nach einiger Zeit aufgrund des Wasserdrucks platzen. Hier setzt die Entdeckung an.

Denn wie Shengnans Team entdeckte, sorgt das Platzen der Blasen für elektromagnetische Signale, vor allem am Bug, am Heck und am hinteren Teil des Rumpfes. Die Signale besitzen dabei eine Frequenz von 34,19 bis 49,94 Hertz und legen im Wasser wie auch später an der Oberfläche weite Strecken zurück. Schon jetzt sollen diese Frequenzbereiche deshalb von U-Booten zur Kommunikation verwendet werden.

In einer Höhe von rund 60 Kilometern werden die Signale dann reflektiert und zur Erdoberfläche zurückgesendet - dort lassen sie sich dann wahrnehmen, wodurch die Position des U-Bootes ermittelt werden kann.

Hürden auf dem Weg zum Einsatz

Bisher sind die Entdeckungen der chinesischen Forscher rein theoretischer Natur. In einer Machbarkeits-Simulation am Computer hat sich die Technologie bereits bewiesen - in der Realität gibt es aber noch eine Reihe von Problemen, die behoben werden müssen.

Das größte: Die Signale sind anfällig für Störungen. Sowohl natürlich auftretende als auch von Menschen gemachte elektromagnetische Signale können für eine Verfälschung der Ergebnisse sorgen - etwa die oben bereits erwähnte Kommunikation. Hier braucht es Wege, die Signatur des U-Bootes von anderen Signalen zu unterscheiden.

Ein langsames U-Boot lässt sich zudem weniger gut wahrnehmen, stillstehende U-Boote wohl gar nicht.

Und zuletzt ist zu erwarten, dass die Nationen hinter den U-Booten Gegenmaßnahmen für die Ortung per elektromagnetischem Signal entwickeln - auch wenn aktuelle U-Boote wohl noch nicht vor der bislang theoretischen Ortung geschützt sind.

Dennoch: Der emeritierte Professor Roger Bradbury vom ANU College of Asia and the Pacific erwartet, dass aufgrund dieser und ähnlicher Entwicklungen U-Boote bereits bis etwa 2050 ihre Möglichkeiten zur effektiven Tarnung nicht mehr aufrechterhalten können - was sie seiner Meinung nach nutzlos machen würde.

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Was meint ihr? Macht euch eine solche Entdeckung Angst? Oder ist eurer Meinung nach jede Entwicklung ein guter Schritt, wenn sie Waffen wie diese bald obsolet macht? Könnt ihr euch noch weitere Einsatzzwecke für die Blubber-Entdeckung vorstellen? Und glaubt ihr an einen baldigen Einsatz in der Praxis? Schreibt es uns in die Kommentare!

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