Die Riesenroboter Arcee, Bumblebee und Optimus Prime poltern aktuell durch den Kinofilm »Transformers: Aufstieg der Bestien«. Soweit die Fiktion. Eine Forschungsgruppe aus der Schweiz indes tüftelt gewissermaßen an einem echten Super-Roboter.
Mori3
heißt der Transformer, wer wirklich echt ist – und der die NASA bald auf dem Mars unterstützten könnte (via Digitaltrends und Heise ).
Menschen auf dem Mars: Die Luft- und Raumfahrtbehörde der USA (kurz: NASA
) plant für die 2030er Jahre einen ersten, bemannten Flug zum Mars (siehe mars.nasa.gov). Damit der Flug gelingt, sind technische Neuerungen gefragt. Eine solche Neuheit wurde jüngst von einem Team aus Wissenschaftlern von der renommierten Schweizer Universität EPFL
entwickelt.
Mori3 nennt sich also diese neue Neuheit. Es handelt sich um einen Roboter, der unterschiedlichste Formen und Größen annehmen kann – und der dadurch besonders vielseitig einsetzbar sein soll. Seht und staunt im nachfolgenden Video:
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Was macht Mori3 besonders?
Mori3 setzt sich aus unterschiedlichen Modulen zusammen. Laut Wissenschaftler ist jedes dieser Module als eigenständiger Roboter zu begreifen, mitsamt eigener Stromversorgung, eigenen Motoren und zahlreicher Sensoren.
Dabei kann sich jedes der Module entlang eines Untergrunds fortbewegen. Zudem kann jede der dreieckigen Kanten seine Länge verändern. Im Zusammenspiel sollen die Module, so schreiben es die Wissenschaftler, »viele verschiedene Aufgaben erledigen können«.
Anders gesagt: Mori3 ist extrem wandelbar – vom vergleichsweise flachen 3D-Dreieck zu einer Vielzahl von anderen 3D-Objekten kann sich der Roboter in allerhand Formen, nun ja, transformieren.
Zum Hintergrund der Forschungseinrichtung
Die »Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne« (im Original: »École polytechnique fédérale de Lausanne«) ist eine naturwissenschaftliche Hochschule in der Schweiz. Genauer wurde Mori3 vom »Labor für rekonfigurierbare Robotik« gebaut (im Original: »Reconfigurable Robotics«).
Eine der federführenden Wissenschaftlerinnen und Leiterin des Labors ist die in diesem Artikel zitierte Jamie Paik; ihre Doktorarbeit schrieb Paik über die Gliedmaßen menschenartiger Roboter.
Jamie Paik, Postdoktorandin im Mikrorobotik-Labor an der Harvard-Universität und einer der entscheidenden Köpfe hinter Mori3, beschreibt die Erfindung mit folgenden Worten:
»Es ist unser Ziel, einen modularen, Origami-artigen Roboter zu erschaffen. Ein Roboter, der je nach Umgebung und Aufgabe nach Belieben zusammen- und auseinanderbaubar ist.«
Wie funktioniert Mori3?
Wie oben erwähnt, setzt sich der Roboter aus mehreren, dreieckigen Modulen zusammen. Diese Dreiecke werden kombiniert, um Polygone unterschiedlicher Größe zu erzeugen. Den Begriff Polygone kennt ihr bestimmt schon aus der 3D-Grafik von Spielen, eben weil sich daraus Objekte unterschiedlicher Art erstellen lassen.
Ein solches Polygon ist eine Fläche, die drei oder mehr Ecken haben kann. In seiner einfachsten Form ist das Polygon also ein flaches Dreieck. Indem Mori3 diese Dreiecke oder Module verschiedengestaltig zusammensetzt, entstehen unterschiedlichste Formen für mannigfaltige Anwendungsbereiche.
Übrigens: Nicht nur die US-amerikanische NASA bereitet sich auf eine etwaige Mission to Mars vor; auch die europäische ESA (»European Space Agency«) entwickelt Geräte für den Flug zum roten Himmelskörper. Für die Landung dort gibt es teils besondere Ansätze, wie dieser Artikel beweist:
Wie ist Mori 3 einsetzbar?
Schwer zugängliche Umgebungen sind auf einer Weltraumexpedition zu erkunden. Speziell hierfür ist der Einsatz von Mori 3 angedacht. Auch dann, wenn nicht genau planbar ist, welche Aufgabe einem Roboter bei seinem Auftrag bevorsteht, soll Mori3 das Werkzeug der Wahl sein.
Anders formuliert: Dieser neuartige Roboter dürfte weniger für spezifische Aufgabe zum Einsatz kommen, sondern versteht sich eher als platzsparendes Allzweckwerkzeug. Für den Anfang kann sich das verantwortliche Forscher-Team jedoch vorstellen, dass Mori3 etwa bei Reparaturen der Verkleidung eines Spaceshuttles Verwendung findet.
Im Gegensatz zu Saug- und Wischrobotern hat Mori3 also nicht den einen, klar bestimmbaren Einsatzzweck.
Weitergeklickt: Die Ergebnisse rund um die Entwicklung des Roboters wurden kürzlich im wissenschaftlichen Fachmagazin »Nature« veröffentlicht. Der Titel der Veröffentlichung lautet »Morphologische Flexibilität in Robotersystemen durch physikalisches Polygon Meshing«. Sicher nichts für die kurze Lektüre in der Mittagspause, aber grundsätzlich aus unserer Sicht sehr spannend.
Findet ihr, die bemannte Erkundung des Weltraums ist ein Projekt, welches die Menschheit vorantreiben sollte? Oder gibt es nach eurem Dafürhalten bessere Wege, um unsere begrenzten Ressourcen zu verwenden? Machen euch innovative Roboter auf Weltraumfahrt neugierig? Schreibt uns dazu gerne in die Kommentare!
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