Sky Stream Box im Test: Es fehlt nicht viel zur ultimativen Streaming-Box

Die Sky Stream Box macht vieles richtig, aber ganz ohne Tadel ist sie nicht.

Die Hardware-Geschichte von Sky ist lang: Angefangen beim Premiere-Decoder aus den 90ern über Sky Q war der Hersteller nie um Hardware verlegen. Nun folgt die Sky Stream Box, eine Streaming-Box, die der Konkurrenz von Apple und Amazon Beine machen soll.

Ist die Sky Stream Box eine echte Alternative? Ja, das ist sie. Ein starkes 4K-Bild und das weitestgehend flüssiges Betriebssystem setzen das Gerät spielend vor den beliebten Fire-TV-Stick von Amazon.

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Ohne Sky-Abo bekommt ihr die Box nicht und ein paar Kinderkrankheiten trüben das Vergnügen (die aber in Zukunft behoben werden könnten).

Sky Stream Box

Die Sky Stream Box macht vieles richtig: Sie ist handlich, schnell eingestöpselt und genauso schnell eingerichtet – wie man es von einer Streaming-Box erwartet.

Besonders das Betriebssystem verdient Lob. Es stockt selten, bietet mit einem üblichen Kachel-Look ein gewohntes Bild und stellt Content an erste Stelle. Die Sprachsteuerung ist ausgesprochen flott und das Playlist-Feature bietet als übergeordnete Watchlist für alle Streaming-Dienste und Live-TV einen echten Mehrwert – würde sie denn mit allen Anbieter funktionieren.

Die Bildqualität in UHD und interpoliertem Full HD ist sehr gut, allerdings bekommt man immer wieder Inhalte von Streamern angezeigt, für die man kein Abo hat. Mehr Anpassungsmöglichkeiten wären toll. Auch fehlen kleinere Anbieter.

Erwähnt sei: Die Sky Stream Box bekommt ihr nur in Verbindung mit einem Sky-Abo.

• Sehr gute Bildqualität
• Dolby Vision und Dolby Atmos
• Flüssiges Betriebssystem
• Sprachsteuerung astrein
• Einfaches Plug-and-Play
• Starkes Komplettpaket

• Playlist-Funktion nicht mit allen Anbietern kompatibel
• Empfehlungen von nicht-abonnierten Streaming-Diensten stören
• Kleine Anbieter wie Crunchyroll fehlen

Zu Sky

Sky Stream Box: Optik und Setup

An der Sky Stream Box ist nicht viel dran – und das ist gut so. Das schwarze Kästchen kommt ohne viel Schnickschnack aus und das spricht für es.

Im Lieferumfang enthalten sind:

• Sky Stream Box
• Fernbedienung (mit beleuchteten Tasten)
• HDMI-Kabel
• Netzteil

Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und kommt mit allen nötigen Knöpfen. Über zwei Buttons werde ich später noch im Detail sprechen, wenn es um das Betriebssystem geht.

Schade ist, dass der an der Box verbaute HDMI-Slot kein CEC unterstützt. Dieser Standard sorgt dafür, dass der Signal, das durch die Fernbedienung ausgelöst wird, an ein angeschlossenes Gerät durchgeschleift wird. Ohne HDMI CEC müsst ihr stets zur Fernbedienung der Sky Stream Box greifen.

So simpel wie die Box selbst ist auch die Einrichtung. Hier erwartet euch nichts Unübliches. Spielt einfach das gewohnte Spiel durch und schon seid ihr in der Übersicht.

Was nicht verwundert: An die Streaming-Box kommt ihr nur in Verbindung mit einem Sky-Abo. Sprich: Entweder kauft ihr die Box zusammen mit einem entsprechenden Tarif, oder bestellt sie einzeln, wenn ihr schon Sky-Kunde seid (was ein wenig umständlich ist, da man sich einen Teil des Kaufpreises über den Kundenservice zurückholen muss). 

Nachstehend findet ihr die Preise laut Webseite. Das günstigste Angebot kostet momentan 15 Euro pro Monat, wenn ihr die Box auf Sky-Webseite bestellt, bekommt ihr das Kästchen aktuell umsonst (ansonsten einmalig 29 Euro). Obacht: Wenn ihr 4K-Auflösung und Dolby Atmos wollt, zahlt ihr 5 Euro im Monat extra.

Nett: Bei den günstigsten beiden Paketen ist ein Netflix-Basisabo enthalten.

Sky Stream Box: Bedienung

Auf den ersten Blick macht die Sky Stream Box das, was sie soll – und unterscheidet sich nicht wesentlich von Apple TV Plus oder einem Amazon Fire TV-Stick. Der Teufel steckt allerdings wie immer im Detail.

Aus dem Stand macht das Betriebssystem einen sehr guten Eindruck. Ruckeln oder Lags sind mir nicht aufgefallen und wie gut das OS arbeitet, wird gleich die Sprachfunktion zeigen.

Gewohnt aufgeräumt und optisch ohne große Schnörkel bekommt ihr, was ihr schon kennt: Kacheln mit Filmen, Serien, Shows und Live-Programm (auch in HD).

Ein Nachteil, der mir sofort aufgefallen ist: Die empfohlenen Inhalte werden nicht gefiltert. Das heißt, man bekommt Disney-Serien und Filme auf Paramount Plus angezeigt, obwohl man die Dienste womöglich nicht abonniert hat.

Es wäre toll, wenn man bestimmte Anbieter ausschließen könnte, denn sonst ist das oft Werbung, die mir persönlich nichts bringt.

Die wichtigsten Apps findet ihr auf der Sky Stream Box, allerdings fehlen dann doch ein paar Nischendienste wie zum Beispiel das von mir geliebte Crunchyroll.

Das ist freilich kein Genickbruch, aber wer nicht (nur) bei den Streaming-Platzhirschen schaut (oder im Falle von Musik: hört), muss zusätzlich zu einem weiteren Gerät greifen.

Bevor ich auf die Bildqualität eingehe, muss ich noch zwei Funktionen hervorheben.

Sprachsteuerung

Ich bin kein Freund von Sprachsteuerung, war ich noch nie. Die Befehle können sehr diffizil sein, manchmal wird man nicht verstanden und zumindest ich habe mich gefühlt schneller händisch zum richtigen Ort navigiert.

Die Sky Stream Box lässt mich diese Einstellung überdenken.

Gerade bei einem so großen Angebot, wie es solche Peripherie bieten kann, hat man schneller den Filmtitel in die Fernbedienung gesprochen. Mich hat überzeugt, wie reibungslos das klappt (in Englisch und Deutsch) und vor allem, wie schnell die Suche vonstattengeht. Aber seht selbst:

0:25 Sky Stream Box: Spracheingabe in der Vorführung

Da ich zum Zeitpunkt des Tests keinen Fire TV-Stick als Vergleich zur Hand hatte, konnte ich kein Vergleichsvideo drehen. Aus Erfahrung und durch die Bestätigung meines Kollegen Nils kann ich aber sagen, dass die Suche auf der Sky Stream Box schneller vonstatten geht, als beim Pendant von Amazon.

Playlist

Über den Plus-Knopf auf der Fernbedienung könnt ihr alles auf eure Playlist nehmen – und ich meine alles. Fallout auf Amazon, ARD für die Tagesschau, Fußball über Sky Sport. Damit stellt ihr euch eine Liste mit den Inhalten aus allen Apps zusammen, die ihr sehen wollt. Eine übergeordnete Watchlist also, super!

Wäre da nicht ein Haken, der das Feature fast obsolet macht.

Die Funktion wird nicht von allen Anbietern unterstützt – zum Beispiel Netflix. Das heißt, je nachdem, wo ihr welche Abos besitzt, führt diese Funktion zu einer unvollständigen Playlist.

Ich hoffe, das Feature wird noch von allen Anbietern angenommen, ansonsten sehe ich nur bedingt Sinn in der eigentlich sehr praktischen übergeordneten Playlist-Funktion.

Sky Stream Box: Bildqualität

Man könnte diesen Punkt auch unter »tut, was es soll« verbuchen, aber die Bildqualität, die aus der Box kommt, ist nicht von schlechten Eltern, vor allem bei 4K-Inhalten.

Ihr müsst 4K/UHD allerdings erst freischalten. Geht zunächst in die Einstellungen (oder sagt »Bildeinstellungen« in die Fernbedienung) und gebt unter »Bild und Ton« bei »Bildschirmauflösung« 2160p an.

Im Vergleich zu Amazons Fire TV Stick 4K, den ich bereits in der Vergangenheit mehr als einmal ausprobiert habe, ist mir die Bildqualität positiv ins Auge gestochen.

House of Dragon versumpft bei düsteren Szenen nicht, und HDR macht eine gute Figur. Das liegt vermutlich auch an der Datenkompression, da Inhalte auf Sky widergegeben auf einer Hardware von Sky besser aufeinanderabgestimmt sind und deshalb knackiger aussehen.

Auch Full-HD-Programme zahlen sich aus. Gerade bei Sport wie Fußball zahlt sich das Upscaling aus. Man erkennt zwar, dass man 1080p und nicht UHD schaut, doch in Bewegung bleiben viele Details erhalten.

Solltet ihr euch die Sky Stream Box kaufen?

Die Sky Stream Box lohnt sich für euch, wenn …

• Ihr ohnehin mit Sky liebäugelt und noch zwei, drei Abos bei großen Streaming-Anbietern habt.
• Ihr ein möglichst simples Plug-and-Play-Erlebnis wollt.
• Ihr eine Streaming-Box sucht, wo ihr fast alles an einem Ort habt, aber nicht auf Apple TV setzen wollt.

Mögliche Alternativen zur Sky Stream Box:

• Apple TV Plus: Die beiden Streaming-Kästchen sind sich recht ähnlich. Es kommt darauf an, welcher Content euch zusagt: Sky mit einem breiteren Angebot und den Sport-Inhalten oder lieber dedizierte Apple-Serien.
• Amazon Fire TV-Stick: Der Go-to-Streaming-Stick funktioniert ohne Amazon-Abo im Gegensatz zu Sky, ist damit günstiger, aber qualitativ der Sky Stream Box unterlegen, vor allem was das Bild betrifft.

Seid ihr Sky-Kunde oder wollt es werden, dann ist der Streaming-Puck ein No-Brainer. Er bietet genügend Vorteile (und nimmt wenig genug Platz weg), so dass sich die Investition lohnt. Man sollte allerdings den Preis im Blick behalten, wenn 4K und Dolby Atmos mehr kosten (was bei anderen Anbietern ja auch der Fall ist).

Mich persönlich interessieren die Sky-Serien nicht allzu sehr und da mir Crunchyroll im Programm fehlt, bleibe ich beim nativen Streamen über meinen TV.

Ich sehe aber sehr wohl die Vorteile der Sky Stream Box, die womöglich in Zukunft noch mehr werden könnten, wenn beispielsweise die übergeordnete Playlist mit allen wichtigen Anbietern funktioniert.