Ich habe rund 80 Gaming-Monitore getestet: Nicht einmal 5 bieten ein kleines Gimmick, das mir den Alltag erleichtert

Fast keiner hat es, mir hilft es: Ein Gadget könnte auch eure Monitor-Erfahrung besser machen, wenn ihr regelmäßig mit der Sonne kämpft.

Fernbedienungen sind kein absolutes Muss. Je nach Gaming- und Arbeitsalltag können sie diesen aber erleichtern. (Bildquelle: pexelsrdne) Fernbedienungen sind kein absolutes Muss. Je nach Gaming- und Arbeitsalltag können sie diesen aber erleichtern. (Bildquelle: pexels/rdne)

Wisst ihr, was ich mir von mehr Monitoren wünschen würde: Fernbedienungen. Das klingt auf den ersten Blick seltsam, ist in meinem Fall aber eine echte Komfortfunktion – und je nachdem, wie euer Monitor platziert ist, glaube ich, dass auch ihr davon profitieren könnt.

Denn: Wer regelmäßig das Bild an die Lichtsituation in der Wohnung anpassen muss (oder wie ich dutzende Einstellungen durchprobiert), der lernt so eine kleine Bedienung schnell zu schätzen.

Mir ist dabei schon klar, dass nicht jeder eine Fernbedienung braucht. Mein Appell an die Hersteller ist trotzdem klar: Denkt Menschen wie mich gerne mit und macht aus der Rarität einen Standard.

Zu hell, zu dunkel und andere Dramen

Ich sitze in meinem Homeoffice mit den Fenstern im Rücken. Ihr könnt euch sicherlich schon denken, wo da das Problem ist. Mehrmals täglich muss ich an den Einstellungen herumfummeln. Beim Arbeiten werkle ich meistens im Lesemodus herum. Morgens ist das Bild dabei noch dunkel und mit wenig Kontrast eingestellt.

Gegen Mittag wird es dann hell. Sehr hell. Mit einer gefühlten Macht von 1.000 Sonnen strahlt es vom Himmel herab – direkt in mein Büro auf den Bildschirm. Also stelle ich Helligkeit und Kontrast höher.

Ihr werdet euch jetzt vielleicht denken, dass es ziemlich bescheuert ist, wie ich mich eingerichtet habe, und dass Rollos oder Vorhänge diese Banalitäten ausräumen könnten.

Aber dass mein Arbeitsplatz so aussieht, wie er aussieht, habe ich nicht willkürlich entschieden. Die Fenster im Rücken habe ich aus gutem Grund: Ich bin sehr blendempfindlich und bekomme Kopfschmerzen, wenn ich den ganzen Tag aktiv oder auch nur indirekt und passiv ins Tageslicht schaue. Und im Dunklen arbeiten will ich natürlich auch nicht.

Monitorfernbedienungen kommen mit weit weniger Knöpfen aus, als es bei welchen für Fernseher der Fall ist. (Bildquelle: Karolina Kaboompicspexels) Monitorfernbedienungen kommen mit weit weniger Knöpfen aus, als es bei welchen für Fernseher der Fall ist. (Bildquelle: Karolina Kaboompics/pexels)

Künstliches Licht finde ich im Sommer über Tag hinweg irgendwie deprimierend. Schließlich wird der nächste Winter mit seinem raren Tageslicht noch früh genug kommen. Bis dahin will ich die Sonne nicht aussperren.

Die Blendempfindlichkeit bezieht sich aber nicht nur auf Sonnenlicht, sondern auch auf Monitore. Das heißt, sobald es im Büro wieder etwas dunkler ist, fühle ich mich von meinen Mittagseinstellungen erneut geblendet. Also regle ich wieder herunter.

Bei dem Gaming-Monitor im Wohnzimmer ist es dasselbe, bloß dass ich darauf nicht arbeite, sondern Spiele oder Serien schaue. Auch hier habe ich die Fenster aus besagten Gründen im Rücken und auch noch zwei weitere links von mir, wenn ich auf dem Sofa fläze.

Einmal über den Tisch legen, bitte

Bei den meisten Gaming-Monitoren befinden sich die Bedienelemente auf der Rückseite des Bildschirms, meist unten rechts. Hier wird also einmal mehr deutlich, dass Linkshänder das Nachsehen haben und sich entweder verrenken müssen, um das Einstellungsmenü mit ihrer Führhand erreichen zu können oder aber gegen ihren Kopf arbeiten und die rechte Hand benutzen.

Seltener werden die Tasten und Knöpfe aber auch unterhalb des Displays in der Mitte installiert. Auch das ist meiner Meinung nach keine gute Lösung. Um diese zu erreichen, muss ich meinen Arm einmal komplett drehen, damit die Finger nach oben zeigen.

Je nach Modell wird sogar erstaunlich viel Kraft benötigt. Der Hub wirkt sich dabei auf den Ellenbogen und die Schulter aus. Nicht unbedingt angenehm.

Also liege ich mehrmals täglich auf meinem Schreibtisch, den ausgestreckten Arm verdreht mit dem Ellenbogen auf der Tischplatte, um den Monitor an die ständig wechselnden Lichtverhältnisse anzupassen. Uncool.

Das mag erstmal nicht schlimm klingen, im Alltag nervt es auf Dauer aber ganz schön. Wenn man seinen Monitor zudem auch noch als TV-Ersatz benutzt, ist man noch weiter weg vom Gerät und muss gegebenenfalls sogar aufstehen.

Es könnte so leicht sein

Ich habe bei einigen wenigen Gaming-Monitoren erlebt, wie toll so eine Fernbedienung sein kann. Und mir ist unbegreiflich, warum die Hersteller nicht gewillt sind, dieses kostengünstige Gadget zumindest bei den hochpreisigen Modellen beizulegen.

Von rund 80 Testgeräten hatten gerade einmal fünf eine Fernbedienung. Und einfach nachrüsten klappt bei Bildschirmen ja leider auch nicht.

Ein einzelner Test-Monitor hatte mal eine Art Puck (allerdings kabelgebunden) der auch als Fernbedienung funktionierte. Da konnte ich die Tasten mit verschiedenen Funktionen belegen. Manche Produzenten bieten so etwas auch als zusätzliche Kaufoption beziehungsweise Zubehör an. Aber auch das ist eher selten der Fall.

Es gibt außerdem eine Software, die man auf dem PC installiert und mit der man auch die Monitorfunktionen beeinflussen kann. Da wird dann quasi die Maus in Kombination mit der Software zur Fernbedienung. Meiner Erfahrung nach ist so ein physischer Knöpfedrücker in der Praxis noch einmal komfortabler als eine dedizierte Fernbedienung.

Ideal wäre eine Fernbedienung, über die man sogar drei Voreinstellungen speichern kann: Morgens, Mittags, Abends oder etwas Ähnliches.

Viele Monitore haben auch eine automatische Lichterkennung, was mir aber fast immer trotzdem zu dunkel oder zu hell ist.

Mein Punkt ist: Es könnte so leicht sein. Aber vielleicht ist die Nachfrage nach Fernbedienungen für Gaming-Monitore oder generell PC-Bildschirme einfach nicht hoch genug. Kollege und TV-Experte Maxe hat, wie ihr sehen könnt, schon einige Artikel dazu geschrieben, wie es ist, einen Fernseher als Monitor-Ersatz zu benutzen.

Wie seht ihr das? Macht ihr es wie Maxe und benutzt eueren TV als Monitor? Oder stören euch wechselnde Lichtverhältnisse nicht? Verändert ihr die Einstellungen an eurem Monitor überhaupt oder justiert ihr einmal und dann nie wieder? Wie ist es bei Einstellungen wie Ein- und Ausgängen, Lautstärke und verschiedenen Modi? Benutzt ihr die? Lasst es mich wissen, das ist ein Thema, das mich echt beschäftigt.

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