Grafikkartenpreise vor zwölf Jahren und heute: Wie viel besser war es früher wirklich?

Zur Vorstellung der RTX-4000-Grafikkarten von Nvidia gab es viele Beschwerden über die Preise. Unser Blick in die Vergangenheit zeigt, wie stark die Kosten tatsächlich gestiegen sind.

Wenn es um die Preise von Grafikkarten geht, haben wir schwierige Jahre hinter uns. Im Falle der RTX-3000-Generation sorgten lange Zeit Faktoren wie die Chip-Knappheit und der Mining-Hype beziehungsweise eine sehr starke Nachfrage bei geringem Angebot für extreme Kosten weit jenseits der UVP. Die neue RTX-4000-Generation erscheint nun in Zeiten weltweiter Inflation, auch bedingt durch die Folgen des Ukraine-Konflikts.

Wie genau die Preise für GPUs zustande kommen und ob sie gerechtfertigt sind, soll aber nicht Thema dieses Artikels sein. Stattdessen werfen wir einen neutralen Blick auf die Fakten in Form der Preisentwicklung bei Nvidia. Das gilt einerseits für beliebten GPUs der X80/XX80-Reihe und andererseits für die Top-Modelle wie die neue RTX 4090 (hier geht direkt es zu unserem Test der RTX 4090).

Einen ähnlichen Blick auf die Entwicklung von früher bis heute in Sachen Leistungsaufnahme haben wir im Artikel Watt-Wahnsinn bei neuen Grafikkarten: Wie schlimm ist es mittlerweile wirklich? geworfen. Wenn ihr wissen wollt, wie ihr auch bei GPUs mit hohem Energieverbrauch Strom sparen könnt und was es beim Aufbau eines Balkon-Kraftwerks zu beachten gilt, hört gerne unseren passenden Podcast:

Link zum Podcast-Inhalt

Preisentwicklung von GTX 480 bis RTX 4080

Zunächst schauen wir uns die Kosten für Nvidias Grafikkarten der X80/XX80-Modelle seit der GTX 480 an. Die Angaben beziehen sich jeweils auf den Preis, den wir zum Release in unserem eigenen Test genannt haben. Im Falle der noch nicht erschienenen RTX-4080-Modelle nennen wir Nvidias offizielle UVP. Sie folgen im November 2022 der RTX 4090.

Wie in der Grafik unten gut zu erkennen ist, waren die Kosten von der GTX 480 aus dem Jahr 2010 bis zur GTX 980 aus dem Jahr 2014 recht stabil. Erst die GTX 1080 von 2016 überschreitet die Grenze von 700 Euro, während die neuen RTX-4080-Modelle mit Kosten jenseits der 1.000-Euro-Marke in einer ganz anderen Liga spielen.

Eine Sonderstellung nimmt außerdem die Angabe von 700 Euro für die RTX 3080 ein. Neu ist sie für diesen Preis bis zum heutigen Tag praktisch nicht zu bekommen, außerdem lagen ihre Kosten lange Zeit weit höher. Im Zuge der eingangs angesprochenen Grafikkarten-Krise hat die RTX 3080 seit ihrem Release im Jahr 2020 bisher die meiste Zeit über klar mehr als 1.000 Euro gekostet.

Was ist mit der Inflation? Unter Berücksichtigung der Inflation wären alte Grafikkarten aus heutiger Sicht ein gutes Stück teurer, an den Grundverhältnissen ändert aber auch die Inflation nicht viel. Zur Vereinfachung haben wir sie daher in den folgenden Angaben nicht mit einkalkuliert.

Preisentwicklung der Top-Modelle

Nicht wirklich besser sieht es für die Geforce-Top-Modelle aus. Dabei klammern wir die inzwischen nicht mehr produzierten Titan-Grafikarten aus, die zuletzt auch ohne das Geforce-Branding erschienen sind.

Die erste Ti-Grafikkarte in Form der Geforce GTX 780 Ti von 2013 war mit 650 Euro aus heutiger Sicht fast noch günstig zu haben. Seitdem sind die Preise stetig und drastisch angestiegen. Schon die RTX 2080 Ti war mit 1.199 Euro wahrlich kein Schnäppchen, aber die RTX 4090 erreicht mit Kosten von etwa 2.000 Euro erneut ganz andere Sphären.

Die erst sehr spät im Verlauf der RTX-3000-Generation erschienene RTX 3090 Ti lag zum Release im März 2022 mit einem offiziellen Preis von 2.249 Euro zwar nochmal darüber. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Verfügbarkeits- und Preissituation aber längst noch nicht so beruhigt wie heute. Aktuell verkauft Nvidia die eigene Founders Edition der RTX 3090 Ti sogar nur für 1.329 Euro, dieses Angebot ist aber ohne genaue Angabe zeitlich begrenzt.

Höher, teurer, weiter

Neben den Preisen hat sich auch die Technik rasant weiterentwickelt, von extremer theoretischer Leistung (GTX 480: 1,3 Teraflops, RTX 4080 16 GB: 48,7 Teraflops) über Features wie die Beschleunigung von Raytracing-Berechnungen mit dedizierter Hardware bis hin zu Extras wie DLSS.

Ob das Gesamtpaket von neuen Grafikkarten wie der Geforce RTX 4090 die sehr hohen Preise genug für einen Kauf rechtfertigt, muss aber letztlich jeder für sich entscheiden.

Solltet ihr euch dafür entscheiden, zum heutigen Release der Geforce RTX 4090 entweder Nvidias Founders Edition oder eines der ebenfalls ab heute erhältlichen Customs-Designs zu kaufen, findet ihr im ersten der beiden folgenden Artikel alle allgemeinen Infos dazu und im zweiten Artikel unserer Deal-Redaktion passenden Links zu Shop-Angeboten:

Wie beurteilt ihr die Preisentwicklung von Gaming-Grafikkarten beziehungsweise von Nvidias Geforce-Modellen? Ein völliges Unding, kein Problem oder etwas dazwischen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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