Sie rufen an, ihr antwortet und sie legen auf: So funktioniert »Robocalling« – eine der nervigsten Praktiken von Telefonspammern

»Robocalling« gehören zu den nervigsten Spam-Anrufen. Wie ihr sie erkennt und euch davor schützt.

Beim »Robocalling« rufen euch keine Menschen an. (Bild: Generiert mit Adobe Firefly) Beim »Robocalling« rufen euch keine Menschen an. (Bild: Generiert mit Adobe Firefly)

Wenn ihr schon einmal einen Anruf von einer unbekannten Nummer erhalten habt, bei dem der Anrufer nach dem Annehmen des Gesprächs direkt aufgelegt hat, könnte das ein sogenannter Robocall gewesen sein. 

Solche Anrufe sind nicht nur nervig. Es besteht auch die Gefahr, auf einen Betrug hereinzufallen. Wir erklären euch, was hinter der Masche steckt und wie ihr euch davor schützt. 

Was ist Robocalling?

Robocalls sind Anrufe, die maschinell durchgeführt werden und nicht von Menschen. Oftmals wird nach dem Annehmen des Gesprächs direkt aufgelegt oder euch wird eine aufgenommene Nachricht abgespielt. 

Welchem Zweck dienen sie? Robocalls können zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt werden.

  • Werbung: Unternehmen können sie einsetzen, um Produkte oder Dienste telefonisch zu bewerben. In Deutschland sind solche Werbeanrufe inzwischen verboten. 
  • Betrugsversuche: Betrüger können dank Robocalling eine große Anzahl an potenziellen Opfern erreichen. Meistens wird eine aufgezeichnete Nachricht abgespielt, die zu einer Handlung auffordert. 
  • Überprüfen, ob die Nummer in Verwendung ist: Das ist womöglich einer der nervigsten Verwendungszwecke von Robocalls. Unternehmen oder Betrüger können so bestätigen, ob eine Nummer in Verwendung ist oder nicht. Dafür reicht es, nur den Anruf abzunehmen. Deswegen werden solche Anrufe oft direkt nach dem Abnehmen beendet. 

Spam-Anrufer, die mit Robocalling überprüfen wollen, ob eure Nummer in Verwendung ist, sind besonders nervig. Nicht selten erhaltet ihr im Anschluss unzählige Anrufe von verschiedenen Nummern. Das Blockieren einzelner Nummern hilft dann nicht mehr. 

Bei einigen Robocalls ist es möglich, dass die Anrufer euren Namen oder eure Adresse nennen. Das ist dann der Fall, wenn sie an eure Handynummer über ein Datenleck gekommen sind, bei dem auch andere Daten in den Umlauf geraten sind.

So können Betrüger Unwissende leichter einschüchtern und zu Handlungen überreden. 

Unterschied zu anderen unerwünschten Anrufen: 

  • Menschliche Spam-Anrufe: Es gibt natürlich auch Spam-Anrufe, die von Menschen und nicht von Maschinen durchgeführt werden. Diese können von Händlern oder anderen Organisationen stammen. Es ist sogar möglich, dass ihr diesen eine Erlaubnis dafür erteilt habt, ohne dass es euch bewusst war. 
  • Ping-Anrufe: Bei einem Ping-Anruf wird eure Nummer lediglich angeklingelt. Das Ziel der Betrüger ist es, dass ihr sie zurückruft. Oft kosten solche Anrufe wertvolles Geld pro Minute oder es wird ein anderer Betrugsversuch unternommen. 
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So schützt ihr euch dagegen

Wenn ihr einen unerwarteten Anruf von einer unbekannten Nummer erhaltet, kann es Sinn ergeben, ihn nicht direkt anzunehmen.

1. Sucht im Internet nach der Nummer

Sollte es sich bei dem Anrufer um eine bekannte Spam-Nummer handeln, werdet ihr mit einer Google-Suche schnell herausfinden, ob auch andere Personen belästigt worden sind.

Sollte es sich um die Nummer von einem Unternehmen handeln, findet ihr es so ebenfalls schnell heraus. Android-Handys bekommen dafür bald eine nützliche Funktion, die in die Telefon-App integriert wird. 

2. Spamfilter einschalten

Android: Die Telefon-App bei den meisten Android-Handys bietet einen integrierten Spamfilter, den ihr wie unten beschrieben einschalten könnt. Alternativ ladet ihr euch die Google Telefon-App vom Play Store herunter.

  1. Öffnet die (Google-)Telefon-App. 
  2. Tippt oben rechts auf das Dreipunkt-Menu.
  3. Tippt auf »Einstellungen«.
  4. Tippt auf »Anrufer-ID und Spam«.
  5. Aktiviert »Spam-Anrufe herausfiltern«. 

iOS: In iOS ist kein Anruf-Spam-Filter integriert. Stattdessen müsst ihr euch eine App herunterladen, die diese Funktion nachrüstet.

Ein gutes Beispiel hierfür ist »Truecaller«. Installiert die App und erteilt ihr die Berechtigung, Anrufe zu identifizieren und blockieren zu können. Wie das geht, wird euch beim Einrichtungsvorgang erklärt. 

Links die Truecaller-App für iOS. Rechts der Spamfilter in der Telefon-App von Android. Links die Truecaller-App für iOS. Rechts der Spamfilter in der Telefon-App von Android.

3. Unbekannte Nummer blockieren

Solltet ihr einen dieser Robocalls angenommen haben, kann es sich lohnen, temporär alle unbekannten Nummern zu blockieren. So habt ihr erst einmal Ruhe und die Betrüger werden bemerken, dass sie euch nicht erreichen können und die Anrufe sein lassen.

Android:

  1. Öffnet die Telefon-App und tippt oben rechts auf das Dreipunkt-Menü.
  2. Tippt auf »Blockierte Nummern«. 
  3. Legt den Schalter neben »Unbekannt: Anrufe von nicht identifizierten Anrufern blockieren« um.

iOS: 

  1. Öffnet eure Einstellungen-App und tippt auf »Telefon«.
  2. Tippt auf »Unbekannte Anrufer stumm«.
  3. Legt den Schalter neben »Unbekannte Anrufer stumm« um. 

Beachtet jedoch, dass dies nur als temporäre Lösung gedacht sein sollte, da ihr sonst Anrufe von unbekannten Nummern verpassen könntet, die potenziell wichtig sind. Dazu gehören zum Beispiel Anrufe von Banken, Unternehmen oder Verwandten, die ihr nicht in der Kontaktliste habt. 

4. Sorgsamer Umgang mit den eigenen Daten

Damit eure Nummer erst gar nicht in die Hände von Betrügern gerät, solltet ihr allgemein vorsichtig mit der Weitergabe eurer Daten sein.

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Es kann etwa vorkommen, dass ihr bei der Anmeldung bei einem Dienst einwilligt, dass euch Unternehmen für Werbe- oder andere Zwecke telefonisch kontaktieren dürfen.

Lest euch also Datenschutzbestimmungen genau durch, wenn ihr private Daten angeben müsst. 

Hattet ihr schon einmal mit solchen Spam-Anrufen zu tun? Was genau ist passiert und wie seid ihr dagegen vorgegangen? Schreibt uns eure Erfahrungen zu dem Thema in die Kommentare!

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