Nach jahrzehntelanger PC-Erfahrung: Wenn ich sie nicht schon hätte, würde ich am Prime Day drei Produkte besonders im Auge behalten

Nils geht an Prime Day & Co. privat nur sehr selten auf Schnäppchen-Jagd, Empfehlungen hat er für euch aber trotzdem parat. (Bild: stock.adobe.com - Midnight Studio)

Es gibt jede Menge gute Hardware. Bestimmte Komponenten stechen aber meiner Erfahrung nach aus der Masse heraus, wenn es darum geht, euren PC-Alltag zu verbessern.

Zum Prime Day lohnt es sich am 16. und 17. Juli genau bei diesen Produkten ganz besonders, nach guten Angeboten zu suchen, falls ihr solche Sales-Gelegenheiten gerne wahrnehmt und Kunde bei Amazon Prime seid.

Das Beste daran: Alles, was ich euch in diesem Artikel empfehle, könnt ihr potenziell jahrelang nutzen und Freude daran haben. Jetzt heißt es nur noch, die Daumen zu drücken, dass es auch passende Angebote geben wird. Aber die Chancen dafür stehen meiner Einschätzung nach durchaus gut.

Nils Raettig

@nraettig

Nils ist mit seinem Einstieg im Jahr 2013 der dienstälteste Mitarbeiter im GameStar-Tech-Team, begonnen hat seine Arbeit als Tech-Redakteur aber nochmal drei Jahre früher bei der altehrwürdigen PC Praxis. Mit PC-Technik setzt er sich sogar schon seit Kindheitstagen auseinander, da sein Vater bereits früh den ersten 286er ins Haus geholt hat. Besonders viel Freude bereitet es ihm, möglichst schnelle, kompakte und dennoch leise Rechner zu bauen, seitdem er Vater von Zwillingen ist, kommt er privat aber nur noch selten dazu.

Empfehlung #1: Ein neuer Bildschirm

Egal, ob ihr am PC arbeitet oder spielt: Ihr schaut dabei die ganze Zeit auf den Bildschirm. Umso mehr lohnt es sich meiner Meinung nach, ein großes Augenmerk daraufzulegen.

▶ Was einen neuen Bildschirm besonders wichtig machen kann

• Direkteres Eingabegefühl: Wenn ihr noch keinen Bildschirm mit dreistelliger Bildwiederholrate besitzt, werdet ihr es schnell lieben lernen und nie wieder zurück wollen, glaubt mir!
• Größere Bildfläche: Ich bin ein großer Fan des besonders breiten 32:9-Formats, sowohl beim Arbeiten als auch beim Spielen. So viel Bildfläche ohne störende Ränder ist einfach immer noch jeden Tag ein Hingucker für mich.
• Bessere Bildqualität: Bei PC-Monitoren tut sich in letzter Zeit viel, weil Techniken wie OLED und Mini-LED immer mehr Einzug halten. Das ermöglicht gleichzeitig häufiger gutes HDR, das einen großen Unterschied ausmachen kann.

▶ Welchen Monitor ich benutze

Ich selbst verwende seit Jahren den XG43VQ von Asus im 32:9-Format mit bis zu 120 Hertz (siehe auch den folgenden Link). Dieses Modell kann man zwar nicht mehr kaufen, aber inzwischen gibt es ohnehin deutlich bessere Alternativen mit höherer Auflösung und besseren Panel-Techniken.

Warum ein neuer Monitor mein wichtigster Kauf der letzten Jahre war

von Nils Raettig

▶ Welche 32:9-Modelle ich euch zum Prime Day besonders empfehle

Alle drei folgenden Bildschirme setzen auf mein geliebtes 32:9-Format. Gemeinsam ist ihnen außerdem die hohe Auflösung von 5120x1440 und 49 Zoll, was für eine gute Pixeldichte sorgt.

Wichtiger Hinweis: Achtet darauf, dass ihr einen schnellen PC braucht, um die insgesamt 7,3 Millionen Pixel flüssig darstellen zu können. In 4K mit etwa 8,3 Millionen Pixeln ist der Anspruch zwar noch etwas höher, in modernen Titeln mit Raytracing fordert die hohe Auflösung aber viel Leistung.

Die beste Bildqualität bekommt ihr bei den Modellen von Samsung und Gigabyte mit OLED-Panel, ich persönlich bin aber auch mit meinem Asus-Monitor mit VA-Panel durchaus noch zufrieden.

Samsung Odyssey G93SC (49 Zoll, 5120x1440 / 32:9-Format, OLED-Panel, 240 Hertz)

• Typischer Bestpreis: ca. 1.000 Euro (zum Preisvergleich bei Geizhals)
• Neben Amazon u.a. gelistet bei Cool Blue, JB-Computer und Galaxus

Gigabyte Aorus CO49DQ (49 Zoll, 5120x1440 / 32:9-Format, OLED-Panel, 144 Hertz)

• Typischer Bestpreis: ca. 1.000 Euro (zum Preisvergleich bei Geizhals)
• Neben Amazon u.a. gelistet bei Caseking, Computer Universe und Cyberport

Asus XG49WCR (49 Zoll, 5120x1440 / 32:9-Format, VA-Panel, 165 Hertz)

• Typischer Bestpreis: ca. 900 Euro (zum Preisvergleich bei Geizhals)
• Neben Amazon u.a. gelistet bei Alza, Computer Universe und Notebooksbilliger

Samsung Odyssey OLED G93SC

OLED-Gaming-Monitor mit 49 Zoll Bildschirmdiagonale, 1800R Krümmung, einer Auflösung von 5120x1440 und 240 Hertz Bildwiederholrate.

1539 €993,72 €

zu Amazon

GIGABYTE AORUS CO49DQ

Vergleichbare Eigenschaften wie das Modell von Samsung, mit Ausnahme der (immer noch sehr schnellen) Bildwiederholrate von 144 Hertz.

1079 €

zu Amazon

ASUS ROG Strix XG49WCR

Auch das ASUS-Modell hat 49 Zoll, eine Auflösung von 5120x1440 Pixeln und eine hohe Bildwiederholrate (165 Hertz). Statt OLED gibt es hier aber ein VA-Panel.

1162,70 €899,90 €

zu Amazon

Empfehlung #2: Eine neue Tastatur

Ich habe besonders teure Tastaturen zugegebenermaßen jahrelang belächelt. Inzwischen weiß ich aber aus eigener Erfahrung, was für ein Gamechanger sie sein können. Das gilt vor allem dann, wenn ihr auch mit eurem PC arbeitet beziehungsweise viel daran schreibt.

▶ Was eine neue Tastatur besonders wichtig machen kann

• Besseres Tippgefühl: Ich kann nicht oft genug betonen, wie unglaublich gut sich eine Tastatur mit stabilem, schwerem Gehäuse, durchdachtem Aufbau und guten mechanischen Schaltern beim Tippen anfühlen kann.
• Optimierte Ergonomie: Es ist eine Überlegung wert, auf ein kompakteres Modell ohne Nummernblock zu setzen. Ich persönlich empfinde es vor allem beim Spielen als klar angenehmer, dass meine beiden Hände jetzt näher zusammenliegen als zuvor.
• Hohe Anpassbarkeit: Von besonderen Kabeln über schöne Tastenkappen bis hin zu austauschbaren Schaltern - es kann sehr viel Freude machen, die Tastatur individuell zu gestalten. Aber seid gewarnt: Es kostet auch viel Geld.

▶ Welche Tastatur ich benutze

Ich bin seit einiger Zeit mit der GMMK Pro von Glorious Gaming überglücklich. Die oben bereits angerissenen Gründe dafür schildere ich euch im unten verlinkten Artikel genauer. Bedenkt allerdings, dass der Preis hier allein je nach Ausstattung stark variieren kann.

Macht nicht den gleichen Fehler wie ich und unterschätzt, welchen gewaltigen Unterschied eine neue Tastatur machen kann

von Nils Raettig

Bei Amazon war eine bereits zusammengebaute Version beim Prime Day im letzten Juli auf 250 Euro reduziert, aktuell liegt sie (noch) bei 299 Euro.

Könnt ihr aber auf Extras wie die Handballenauflage und das spezielle Kabel verzichten, bietet der Einzelkauf der nötigen Komponenten im Shop von Glorious Sparpotenzial.

▶ Welche Modelle ich euch zum Prime Day besonders empfehle

Die GMMK Pro nutze ich wie beschrieben aktuell zum Tippen und bin damit äußerst zufrieden, daher bekommt sie eine klare Empfehlung von mir.

Das Keychron-Modell bietet ähnliche Eigenschaften und einen vergleichbaren Aufbau. Achtet hier aber darauf, dass es im Amazon-Shop im ANSI-Layout mit schmaler Enter-Taste gelistet ist. Im Keychron-Shop findet ihr dagegen auch die Variante mit ISO-Layout und größerer Enter-Taste.

Glorious Gaming GMMK Pro

• Typischer Bestpreis: fertig zusammengebaut ab ca. 300 Euro (zum Preisvergleich bei Geizhals)
• Neben Amazon u.a. gelistet bei Caseking, Galaxus und Jacob Elektronik

Keychron Q1 Pro

• Typischer Bestpreis: fertig zusammengebaut ab ca. 290 Euro (zum Preisvergleich bei Geizhals)
• Neben Amazon gelistet im Keychron-Shop

Glorious Gaming GMMK PRO

Hochwertige mechanische Gaming-Tastatur inklusive Handballenablage im 75%-Layout (ohne Nummernblock) und mit austauschbaren Switches.

349,99 €299,24 €

zu Amazon

Keychron Q1 Pro
Tastatur

Die Tastatur von Keychron setzt ebenfalls auf hochwertige, stabile Materialien, austauschbare Switches und das 75%-Layout (ohne Nummernblock).

289,94 €

zu Amazon

Empfehlung #3: Eine große SSD

Diese Empfehlung hat zugegebenermaßen deutlich weniger Einfluss auf euren PC-Alltag als Nummer #1 und #2, aber ich spreche sie dennoch klar aus. Einerseits, weil es zu Sales-Aktionen wie dem Prime Day oft gute Angebote gibt. Andererseits, weil mich kaum etwas mehr nervt als eine überfüllte SSD.

▶ Was eine neue SSD besonders wichtig machen kann

• Mehr Speicherplatz: Es ist offensichtlich, aber in Zeiten immer größer werdender Spiele dennoch nicht zu unterschätzen. Kommt, so wie in meinem Fall außerdem das ein oder andere Projekt im Bereich der Videobearbeitung hinzu, geht der Speicherplatz schnell zur Neige.
• Schnellere Datenraten: Kein allzu wichtiger Faktor, zumal Spiele (noch) trotz DirectStorage nur relativ wenig von besonders schnellen SSDs haben. Da flotte PCI-Express-Modelle aber gerne mal nicht viel teurer sind als klassische SATA-SSDs, schadet der Griff dazu nicht.
• Weniger Kabel im PC: Noch ein Vorteil der PCI-Express-SSDs, die es oft im M.2-Format gibt: Da sie kompakt sind und direkt in den passenden Slot auf dem Mainboard kommen, wird der PC aufgeräumter.

▶ Welche SSD ich benutze

Für meine Testsysteme setze ich aktuell unter anderem auf die WD Black SN850X mit 4,0 TByte und PCI Express 4.0. Wie das unten zu sehende Video beispielhaft zeigt, bieten Modelle mit dem schnellsten Standard PCI Express 5.0 in der Praxis selbst gegenüber SATA-SSDs oft nur geringe Vorteile.

0:58 PlayStation 5 vs. High-End-PC mit PCI-Express-SSD vs. normaler PC mit SATA-SSD: Wer ist in Ratchet and Clank am schnellsten?

Grundsätzlich gilt, dass sich SSDs mit gleicher Schnittstelle unabhängig vom Hersteller in der Praxis relativ wenig nehmen. Ich würde euch daher vor allem empfehlen, auf die gewünschte Speichermenge und den Preis zu achten und ein PCI-Express-Modell zu nehmen.

Stellt außerdem sicher, dass euer Mainboard einen passenden Steckplatz bietet. Vor allem die neueren Standards PCIe 4.0 und PCIe 5.0 werden nur von ausreichend aktueller Hardware unterstützt werden.

▶ Welche Modelle ich euch zum Prime Day besonders empfehle

Da SSDs mit PCI Express 4.0 meist kaum teurer sind als mit PCI Express 3.0, empfehle ich solche Modelle, zumal der Standard abwärtskompatibel ist.

Ihr habt in der (Spiele-)Praxis aber kaum Nachteile, wenn ihr eine SSD mit PCIe 3.0 oder SATA verwendet. Daher ist es alternativ durchaus legitim, noch zu solchen Modellen zu greifen, um deutlich mehr Speicherplatz zu bekommen.

WD Black SN850X (4,0 TByte, M.2, PCIe 4.0)

• Typischer Bestpreis: ca. 290 Euro (zum Preisvergleich bei Geizhals)
• Neben Amazon u.a. gelistet bei Computer Universe, Cyberport und Mindfactory

Lexar NM790 (4,0 TByte, M.2, PCIe 4.0)

• Typischer Bestpreis: ca. 250 Euro (zum Preisvergleich bei Geizhals)
• Neben Amazon u.a. gelistet bei Alternate, Galaxus und Mindfactory.

Kingston NV2 (2,0 TByte, M.2, PCIe 4.0)

• Typischer Bestpreis: ca. 110 Euro (zum Preisvergleich bei Geizhals)
• Neben Amazon u.a. gelistet bei Computer Universe, Mindfactory und Reichelt

WD_BLACK SN850X 4TB

Gaming-SSD mit PCIe Gen4 und Geschwindigeiten von 7.300 MB/s lesend und 6.600 MB/s schreibend.

399,99 €256,40 €

zu Amazon

Lexar NM790 4TB

Auch ausgestattet mit PCIe Gen4 und schafft 7.400 MB/s lesend und 6.500 MB/s schreibend.

259,90 €

zu Amazon

Kingston NV2 2TB

Eine kleinere, aber dafür auch günstigere SSD mit 2TB, PCIe Gen4 und 3.500 MB/s beim Lesen.

110,75 €

zu Amazon

Wichtige Tipps zum Schluss

Verlasst euch nicht darauf, dass ein Angebot zum Prime Day auch wirklich ein guter Deal ist.

Eine hilfreiche Anlaufstelle, um das zu überprüfen, sind Preisvergleiche wie das hier bewusst stets verlinkte Portal Geizhals. Außerdem speziell für Amazon sehr empfehlenswert: das Tool Keepa. In den folgenden beiden Artikeln erfahrt ihr jeweils mehr darüber:

» Prime Day: Welches Angebot ist wirklich gut? Mit einem kostenlosen Tool könnt ihr es herausfinden
» Prime Day: Wie ihr echte Schnäppchen einfach von Scheinangeboten unterscheiden könnt

Ich drücke euch abschließend die Daumen, dass ihr das ein oder andere Schnäppchen beim Prime Day macht, vielleicht ja auch in einer der Produktkategorien, um die es in diesem Artikel geht.

In den Kommentaren könnt ihr gerne andere Empfehlungen für Hardware aussprechen, die euch den PC-Alltag besonders versüßt hat – oder uns wissen lassen, wenn ihr von solchen Sales-Aktionen wenig haltet.