Bei einer Bluetooth-Verbindung werden die meisten von euch vielleicht an Kopfhörer denken, die sich mit dem wenige Meter entfernt liegenden Handy verbinden. Offenbar kann der Standard aber noch eine ganze Menge mehr.
Am 29. April 2024 teilte das Raumfahrtunternehmen Hubble Network mit, dass man ein Bluetooth-Signal über eine Entfernung von 600 km an einen Satelliten geschickt habe. Die Rede ist vom Raumfahrtunternehmen Hubble Network, die mit einem einfachen 3,5-mm-Bluetooth-Chip ins All funkten.
Warum ist das wichtig? Satelliten sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Vergangenes Jahr kreisten mehr als 7.500 davon unseren Planeten.
Das Problem moderner Satellitennetzwerke beschreibt Hubble Network selbst ganz gut in einem FAQ zur Bekanntmachung:
Sie haben Probleme mit der Abdeckung abgelegener Gebiete, verbrauchen zu viel Strom und sind zu teuer, um auf globaler Ebene effektiv zu funktionieren.
Lösen wollen sie das Problem eben mit Bluetooth. Denn:
- Die Bluetooth-Verbindung verbraucht laut Hubble 20-mal weniger Strom bei den Endgeräten auf der Erde.
- Die Betriebskosten sollen dort zudem 50 mal niedriger als mit herkömmlichen Mobilfunkverbindungen sein.
Sinnvoller Einsatz der Technologie: Wie oben erwähnt, soll die Technologie vor allem abgeschiedene Orte mit dem globalen Netzwerk verbinden. Laut der Firma sollen folgende Branchen besonders davon profitieren:
- Landwirtschaft
- Militärische Kommunikation
- Container- und Paket-Tracking.
- Notfall-Verfolgung von älteren Menschen oder Kindern per Sensor
Hubble Network arbeitet laut eigenen Angaben mit Firmen von Verbrauchergeräten, dem Bauwesen, der Infrastruktur und Logistikbranche zusammen.
Bluetooth ins All: Wie ist das möglich?
Die genauen Details behält Hubble Network natürlich für sich. Allerdings hat das Unternehmen unter anderem zwei Entwicklungen veröffentlicht, die in direkter Verbindung zu der Bluetooth-Technologie zu stehen scheinen, wie TechCrunch berichtet.
Da wäre zum einen eine Software, die auf handelsüblichen Bluetooth-Chips installiert werden kann und die die Kommunikation über sehr große Reichweiten bei geringem Energiebedarf ermöglichen soll.
Zudem hat man ein Patent für eine Antenne eingereicht. Die soll von dem Satelliten aus gestartet werden können und funktioniert wie eine Lupe, die das Signal vergrößert und so die Kommunikation mit dem Satelliten erst realisierbar macht.
Skepsis im Voraus und offene Fragen
Die Skepsis des Projekts war laut dem Blogbeitrag des Hubble Network anfänglich groß. Denn während das Unternehmen einerseits 20 Millionen US-Dollar in einer Serie-A-Finanzierung einfahren konnte, gab es auf der anderen Seite viele Gegenstimmen, die eine Bluetooth-Verbindung ins All für nicht praktikabel hielten.
Auch jetzt ist noch unklar, wie praxisnah die von Hubble Network erreichte Bluetooth-Verbindung ins All ist. Denn genauere Details über Stabilität, Kosten und technische Anforderungen bleibt das Unternehmen in seinem Blogbeitrag schuldig.
Ob sich die Verbindung wirklich so problemlos von allen Orten der Erde herstellen lässt, wird also erst die Zukunft zeigen.
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