Erneut Enttäuschung bei sündhaft teuren Grafikkarten: Berichte über defekte GPUs trotz Vorsichtsmaßnahmen

Zwei aktuelle Beiträge auf Reddit sorgen dafür, dass sich die Geschichte wiederholt.

In Foren gibt es teils erneut schlechte Nachrichten in Bezug auf Nvidias RTX 4090, trotz Adapter-Einsatz. In Foren gibt es teils erneut schlechte Nachrichten in Bezug auf Nvidias RTX 4090, trotz Adapter-Einsatz.

Ungefähr ein Jahr ist es her, dass die damals frisch erschienene schnellste (und teuerste) Gaming-Grafikkarte der Welt in Form der Geforce RTX 4090 für negative Schlagzeilen gesorgt hat. Zwei neue Forenbeiträge bei Reddit mit insgesamt über 1.400 Kommentaren wecken unschöne Erinnerungen daran.

Wo liegt das Problem? Schwierigkeiten mit der Stromversorgung der RTX 4090 können zu durchgeschmorten Anschlüssen und damit zu defekten Grafikkarten führen. Dieses seltene Phänomen tritt primär dann auf, wenn Kabel nicht ganz eingerastet sind und/oder (zu) stark gebogen werden.

Mit Blick auf die große Menge verkaufter RTX-4090-Modelle, die aktuell circa 1.600 Euro kostet, ist die Zahl der bekannten Fälle sehr gering. Das Risiko scheint also nicht groß zu sein. Sehr ärgerlich ist es aber dennoch, wenn es dazu kommt.

In den beiden frischen Fällen geben die Besitzer an, dass ihre GPUs trotz Berücksichtigung der Risikofaktoren Schaden genommen haben. Im einem Fall sei die RTX 4090 ohne Fehler des Nutzers kaputt gegangen. Im anderen Fall kam zur Vorbeugung zusätzlich ein Adapter zum Einsatz.

Er stammt vom bekannten Anbieter CableMods und soll, wie im Bild unten zu sehen, durch einen um 90 Grad angepassten Anschlusswinkel des Stromkabels vom Netzteil dabei helfen, das Kabel in möglichst geringen Maßen zu biegen. Es gibt ihn auch in einer weiteren Variante mit 180-Grad-Winkel.

Die Grafikkarte aus dem ersten Fall war ein Jahr lang in Benutzung, bevor es zu dem Defekt gekommen ist. Die zweite GPU lief erst seit drei Monaten, wobei der Adapter laut Reddit-Beitrag seit zwei Monaten im Einsatz ist.

Wie geht es jetzt weiter?

Die neuen Fälle dürften für eine Verunsicherung von Besitzern einer RTX 4090 sorgen, auch wenn sich schwer sagen lässt, inwieweit es hier tatsächlich nicht zu Anwenderfehlern wie nicht ganz fest sitzenden Kabeln gekommen ist. Denkbar ist auch, dass die Kabel sich mit der Zeit unbemerkt etwas gelöst haben.

Wir empfehlen euch grundsätzlich, zu überprüfen, dass alle Anschlüsse korrekt eingerastet sind und dass das Stromkabel in möglichst geringen Maß gebogen wird. Auch ein regelmäßiger Blick auf eure GPU und den Stromanschluss im Inneren des PCs kann ratsam sein.

Ein neuer Stecker soll in Zukunft Abhilfe schaffen

Von außen betrachtet wird der neue Anschluss so aussehen wie die hier abgebildete 12VHPWR-Verbindung. Von außen betrachtet wird der neue Anschluss so aussehen wie die hier abgebildete 12VHPWR-Verbindung.

Mit Blick auf die sehr seltenen, aber doch immer wieder auftretenden Probleme wurde der fragliche 12VHPWR-Anschluss inzwischen überarbeitet. Sein Nachfolger trägt die nicht weniger sperrige Bezeichnung 12V-2x6.

Es bleibt beim bekannten Design, aber mit Anpassungen im Inneren. So liegen jetzt unter anderem die so genannten Sense-Pins tiefer in der Buchse. Löst sich das Stromkabel ungewollt und geht der Kontakt damit verloren, schaltet sich die Grafikkarte dadurch früher ab, was potenzielle Schäden verhindern soll.

Der neue Stecker ist gleichzeitig Teil der Spezifikationen vom kommenden Netzteil-Standard ATX 3.1, der auch mit Blick auf das Testen der Anschlüsse vor ihrem Praxiseinsatz beim Kunden umfassendere Vorgaben gibt (via Computerbase).

Das Problem dabei: Es ist unklar, wann welche Grafikkarten genau von dem neuen 12V-2x6-Anschluss profitieren werden.

Nvidia hat seine eigenen Founders Editions zwar bereits vor einigen Monaten mit angepassten Strombuchsen ausgestattet, aber auch hier handelt es sich noch nicht um den neuen Standard.

Wir kontaktieren GPU-Hersteller wie Asus, MSI und Gigabyte, um mehr darüber in Erfahrung zu bringen, wann welche angepassten Strombuchsen es in Endprodukte schaffen. Vorerst werden die meisten Grafikkarten im Handel aber weiterhin mit den alten Anschlüssen ausgestattet sein.

Wie denkt ihr über die neuen Fälle defekter RTX-4090-Modelle? Muss es sich doch um vermeidbare Anwenderfehler handeln? Oder hätte es bei einer derart teuren Grafikkarte niemals zu solchen Problemen kommen dürften? Schreibt eure Meinung dazu gerne in die Kommentare!

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