Ich weiß nichts von dir, aber hier sind 5.000 Dollar, um mir einen Rechner zu bauen: YouTube-Versuch zeigt PC-Fehler, der vielen passiert

Linus Sebastian vom Tech-Kanal Linus Tech Tips wagt einen Versuch, den sich längst nicht jeder leisten könnte.

Spoiler: Der Versuch von Linus geht größtenteils nicht nach hinten los, auch wenn der von ihm beauftragte PC-Bauer einen bekannten Stolperstein übersieht. (Bild: Linus Tech Tips, stock.adobe.com - Avector) Spoiler: Der Versuch von Linus geht größtenteils nicht nach hinten los, auch wenn der von ihm beauftragte PC-Bauer einen bekannten Stolperstein übersieht. (Bild: Linus Tech Tips, stock.adobe.com - Avector)

Es gibt wohl nicht viele Menschen, die beim Besuch eines Einkaufszentrums in Taiwan einfach in einen x-beliebigen PC-Shop spazieren würden, von dem sie nichts wissen, um knapp 4.800 Euro für einen neuen Rechner zu bezahlen.

Ist man dagegen wie Linus Sebastian einer der größten (Tech-)YouTuber der Welt, kann man sich das problemlos leisten.

Bei der Geschichte dahinter handelt es sich letztlich um eine Anekdote. Sie hat aber nicht nur unser Interesse geweckt: Fast sechs Millionen Views auf YouTube sprechen eine deutliche Sprache.

Dabei begegnet Linus auch einem typischen PC-Fehler, der vielen passiert, worüber ihr am Ende des Artikels mehr erfahrt.

Das Video zu seinem ungewöhnlichen PC-Kauf folgt auf dem Fuße. Wollt ihr dagegen eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse inklusive der Hardware des PCs,  lest einfach nach dem eingebetteten Video weiter.

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Was steckt in dem 5.000-Dollar-PC?

Welche Hardware Linus bekommen hat, zeigt die folgende Übersicht. Die Angaben zu den Kosten beziehen sich auf übliche Mindestpreise in deutschen Shops.

Eine Ausnahme sind die Bykski-Komponenten für die Wasserkühlung. Sie sind hierzulande selten zu finden, die Preisangaben beziehen sich daher auf den Shop des Herstellers selbst.

Komponenteverbautes Produktca. Preis
ProzessorAMD Ryzen 9 7950X3D550 Euro
GrafikkarteMSI Geforce RTX 4090 Gaming X Trio1.860 Euro
Arbeitsspeicher2 x 32 GByte DDR5-4800 Adata XPG Lancer RGB240 Euro
MainboardMSI MPG X670E Carbon Wifi450 Euro
SSDs2 x 2 TByte Predator SSD GM7 M.2400 Euro
NetzteilSeasonic Vertex PX 1.200 Watt270 Euro
GehäusePhanteks NV5100 Euro
CPU-KühlerBykski CPU-RAY-ON-M130 Euro
GPU-KühlerBykski Kühlblock und Backplate150 Euro
WasserkühlungBykski CP-S5PB-X Pumpe / 180 mm PMMA Rervoir190 Euro
Gesamtkosten4.340 Euro

Ist der Preis fair? Wenn man bedenkt, dass hier noch weitere Kosten wie für den Radiator und für die enthaltene Windows-Lizenz hinzukommen, ist das in unseren Augen ein absolut fairer Preis. Zumal der Zusammenbau professionell erfolgt ist und der Service auf hohem Niveau liegt.

Wie genau ist der Auftrag im Einkaufszentrum zustande gekommen? Im Prinzip hat Linus gesagt: Hier ist mein Geld, baue mir damit in drei Tagen einen flotten PC.

  • Er gibt zur groben Einordnung neben dem Budget von ca. 4.800 Euro nur an, flüssig in 4K spielen zu wollen, dass er bereits einen Monitor besitzt und dass er etwas will, das richtig cool aussieht.
  • Seine Identität verrät er nicht, im Gegenteil: Er verhält sich sogar so, als hätte er keine Ahnung von PCs, indem er beispielsweise sagt: Wie funktioniert das? Ich weiß nicht, welche Komponenten ich will.
  • Neben dem Aussehen betont Linus noch eines: Der PC soll richtig, richtig schnell sein. Letztlich schickt der Mitarbeiter des Shops Linus eine Liste mit der Hardware und dem Preis, Linus bezahlt mit seiner Kreditkarte und holt den Rechner drei Tage später fertig zusammengebaut ab.

Aufgrund der Bekanntheit von Linus ist es zwar gut möglich, dass der PC-Mitarbeiter ihn erkannt hat (Linus Tech Tips hat fast 16 Millionen Abonnenten bei YouTube). Falls dem so ist, lässt er das aber zumindest in den Szenen aus dem Video nicht durchblicken.

Wenn ihr übrigens sehen wollt, wie man einen kompletten PC in 30 Minuten statt in drei Tagen zusammenbaut, legen wir euch das folgende Video von FYNG Tech ans Herz:

PC-Schnellbau-Meister: Wie Nils euren Gaming-Rechner baute und dabei Leib und Leben riskierte Video starten 36:36 PC-Schnellbau-Meister: Wie Nils euren Gaming-Rechner baute und dabei Leib und Leben riskierte

Stimmt das Endergebnis?

In großen Teile ja, der Tech-Experte Linus Sebastian zeigt sich aus nachvollziehbaren Gründen begeistert von dem PC und dem Drumherum seiner Bestellung:

  • Tadelloser Zusammenbau: Der PC sieht nicht nur sehr aufgeräumt aus, sondern es wurde auch auf (nicht so leicht realisierbare) Details wie parallel zur Gehäusewand verlaufende Rohre der Wasserkühlung geachtet.
  • Top-Hardware: Wie in der Liste oben bereits zu sehen, kommt fast nur das Beste vom Besten zum Einsatz. Das ist bei dem Preis zwar auch zu erwarten, aber trotzdem keine Selbstverständlichkeit für einen Komplett-PC.
  • Keine Bloatware: Der fertige Rechner ist weitgehend frei von störender Software, die man nicht braucht, auch wenn Linus es etwas kritisch sieht, dass Google Chrome als Browser vorinstalliert wurde.
  • Sehr guter Service: Von der persönlichen Beratung über den Kontakt danach bis hin zum per Nebensatz auf drei bis vier Jahre ausgedehnten Support bei Problemen fühlt sich Linus bei dem PC-Shop sehr gut aufgehoben.

Hinzu kommen weitere i-Tüpfelchen. So wurde zum Beispiel die originale (Luft-)Kühlkonstruktion der Grafikkarte fein säuberlich wieder zusammengesetzt. Sie gehört gleichzeitig samt Originalkarton zum Lieferumfang, in dem sich auch alles andere an Zubehör befindet, das Linus bezahlt hat.

Ein grober und ein kleiner Schnitzer trüben das Gesamtbild

Völlig frei von Problemen ist der PC letztlich nicht, mit einem durchaus größeren Ärgernis:

  • Der Arbeitsspeicher läuft zu langsam. Als Linus den Takt im BIOS entsprechend hochschraubt, gibt es Boot-Probleme. Letztlich bekommt er ihn nur zum Laufen, indem er zwei RAM-Riegel entfernt. Eine Notlösung auf die Schnelle, die die Speichermenge von 64 auf 32 GByte reduziert.
  • Auf der zweiten SSD ist keine Partition vorhanden. Das bedeutet gleichzeitig, dass sie nicht im Explorer auftaucht. Das lässt sich zwar schnell und leicht ändern, aber wer sich mit PCs nicht so gut auskennt, wird die zweite SSD möglicherweise vergeblich in Windows suchen (oder nie finden).

Es sollte einem PC-Shop zwar nicht passieren, dass der RAM mit einer unnötig niedrigen Taktrate läuft. Dabei handelt es sich aber um einen Fehler, der schnell passieren kann. Was es damit genau auf sich hat und wie ihr es verhindert, erfahrt ihr hier:

Ebenfalls erwähnenswert: Sparpotenzial ist bei dem Rechner vorhanden, ohne dass er für das Gaming schlechter geworden wäre. Das gilt zum Beispiel für die CPU, für das Mainboard und für das Netzteil. Wir kennen aber eine Person, die das nicht im Geringsten stören dürfte.

Gemeint ist der glückliche Gewinner des PCs, der am Ende des Videos zu sehen ist. Denn Linus schenkt ihn der ersten Person, die ihn in Taiwan auf der Straße erkennt.

Typisch berühmter Tech-YouTuber eben.

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