Vom eigenen Amazon-Paket ausgesperrt: Danke, Mobilfunk-Provider!

Amazon Locked statt Amazon Locker.

Mit gedrosselter Bandbreite kann das Abholen von Paketen aus dem Amazon Locker frustrierend werden. Mit gedrosselter Bandbreite kann das Abholen von Paketen aus dem Amazon Locker frustrierend werden.

Das Wichtigste vorab: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass euch das gleiche Schicksal ereilt wie mich. Auch wenn es im Kern um etwas geht, das sehr viele von euch zumindest indirekt betrifft.

Was ist der Knackpunkt dieser Geschichte? Mein Problem ist durch die Drosselung der mobilen Bandbreite entstanden. Sie greift, wenn euer monatliches Datenvolumen vom Handy aufgebraucht ist.

In der Regel fällt diese Drosselung so stark aus, dass ihr kaum noch mit dem Handy surfen könnt. Darüber habe ich mich an anderer Stelle bereits aufgeregt:

➡️ Es ist eine Frechheit, was sich Telekom, Vodafone & Co. beim mobilen Datenvolumen erlauben

In Kombination mit einer Packstation von Amazon (beziehungsweise einem Amazon Locker) hat das jetzt dazu geführt, dass ich hilflos vor der Abholstation stand und zunächst keine Chance hatte, an mein Paket zu kommen.

Notfallplan für alle Fälle

Ohne Smartphone geht nichts

Ich wusste bis vor Kurzem nicht, dass Amazon eigene Packstationen namens Amazon Locker zur Abholung von Paketen anbietet. Vermutlich auch deshalb, weil es sie bei mir in direkter Nähe nicht gab.

Das hat sich inzwischen geändert. Man braucht im Falle dieses recht neu eingerichteten Lockers zum Abholen von Paketen allerdings zwingend ein Smartphone.

Mit der Amazon App, dem eigenen Account und aktivierter Bluetooth-Funktion lässt sich das gewünschte Fach an der Abholstation im Handumdrehen öffnen. Vorausgesetzt, ihr kommt bis zu der passenden App-Funktion.

Mit gedrosselter Verbindung wird die Navigation durch die Amazon App zum Geduldsspiel. Mit gedrosselter Verbindung wird die Navigation durch die Amazon App zum Geduldsspiel.

Keine Chance in der Amazon App: Ich war kürzlich in München zum Besuch unserer Sommerfeier und habe im Hotel vergessen, mich mit dem WLAN zu verbinden. Deshalb war mein Datenvolumen komplett aufgebraucht.

An eine vernünftige Nutzung der Amazon App ist so nicht mehr zu denken, wie das Bild oben beispielhaft zeigt.

Mit derart niedriger Bandbreite wird es sogar zur Herausforderung, die eigene Konto-Übersicht aufzurufen. Ganz zu schweigen von meinen Bestellungen, den Details zu der besagten Amazon-Locker-Bestellung und dem Assistenten zum Öffnen der Abholstation.

Ein zweites Handy eilt zur Rettung

Nicht mehr an meine gedrosselte Bandbreite denkend stand ich also hilflos vor dem unten zu sehenden Amazon Locker. Ein öffentliches WLAN hat der Standort auch nicht zu bieten.

Damit blieb mir vorerst nur das verzweifelte Hoffen darauf, irgendwann trotz Schnecken-Internets doch noch in der Amazon App bis zur gewünschten Stelle zu kommen. Nach ungefähr zehn Minuten war meine Geduld am Ende.

Bis Juli beziehungsweise bis zur Aufhebung der Drosselung zu warten, war auch keine Option. Schließlich hat man nur drei Werktage Zeit, seine Bestellung im Amazon Locker abzuholen. Also was nun?

Du kommst hier nicht rein - zumindest nicht ohne Handy, funktionierende Amazon App und Bluetooth. Du kommst hier nicht rein - zumindest nicht ohne Handy, funktionierende Amazon App und Bluetooth.

Die spontan erste Lösung, die mir in den Sinn gekommen ist:

  • Mit dem Handy meiner Frau bewaffnet erneut zum Amazon Locker fahren
  • Auf ihrem Smartphone einen mobilen WLAN-Hotspot einrichten
  • Mein eigenes Handy mit diesem Hotspot verbinden und endlich wieder genug Bandbreite haben

Alternativ hätte ich mich auch auf dem Handy meiner Frau in der Amazon-App einloggen können, wie mir dann vor Ort eingefallen ist.

Ebenfalls eine Variante: Daheim vor der Fahrt zum Amazon Locker auf meinem Handy die passende Seite in der App aufrufen und hoffen, dass sie noch aktiv und aufrufbar ist, bis ich dort ankomme.

Solche Ausweichmöglichkeiten wären aber gar nicht erst nötig, wenn die Drosselung des mobilen Internets nicht derart stark wäre, dass man gefühlt fast überhaupt kein Internet mehr hat.

Und die Moral von der Geschicht?

Vertraue deinem gefühlt allgegenwärtigen Internetzugang nicht! Oder anderes gesagt: Ich bin es so gewohnt, das Internet überall und jederzeit nutzen zu können, dass mir erst in Fällen wie diesem wieder bewusst wird, wie abhängig ich mittlerweile davon bin.

Es lässt sich zwar leicht verhindern, dass das eigene mobile Datenvolumen dahin ist. Und wenn es doch mal passiert, dann muss man das eben im Hinterkopf behalten. Das ändert aber nichts daran, dass ich die Drosselung im Fall der Fälle immer noch als zu stark empfinde.

Ich erwarte ja nicht, Youtube-Videos in Full HD mit 60 FPS schauen zu können. Aber zumindest in der Amazon App bis zum Locker-Assistenten kommen sollte doch wohl drin sein.

Jobs bei GS Tech Jobs bei GS Tech

Falls ihr jetzt auf den Mecker-Geschmack gekommen seid, lege ich euch abschließend noch die folgende Kolumne zu meinen WLAN-Erfahrungen mit dem ICE ans Herz. Der Frust muss eben raus!

Seid ihr schon mal in die Bredouille geraten, weil ihr euer mobiles Datenvolumen aufgebraucht habt? Empfindet ihr die starke Drosselung der Mobilfunk-Provider, die danach meist greift als angemessen oder würdet ihr euch zumindest etwas mehr Bandbreite wünschen? Und seid ihr selbst Nutzer der Amazon Locker oder lasst ihr Pakete lieber stets direkt zu euch nach Hause liefern? Schreibt es gerne in die Kommentare!

zu den Kommentaren (37)

Kommentare(34)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.