Statt Kindle Unlimited: Dank einer App lese ich mehr Bücher als je zuvor und zahle so wenig wie noch nie

Leseratte Rae hatte jahrelang ein Abo von Kindle Unlimited. Bis sie Libby entdeckt und sich verliebt hat.

Meine Alternative für den Kindle kostet mich gerade einmal 10 Euro im Jahr. Meine Alternative für den Kindle kostet mich gerade einmal 10 Euro im Jahr.

Lesen kann ein verdammt teures Hobby sein. Daher sind Angebote wie Amazons Netflix für Bücher aka Kindle Unlimited so ein verführerisches Angebot für alle, die nicht zwangsläufig physische Bücher horten wollen wie ein Drache sein Gold.

Obwohl ich selbst ein solcher Drache bin und physische Bücher liebe, ist meine Sammlung an E-Books trotzdem im mittleren vierstelligen Bereich. Ein Abo von Kindle Unlimited schien also der nächste logische Schritt meines Bücherwahns. Knapp 12 Euro für unbegrenztes Bücher-Leihen? Ein No-Brainer.

Doch dann kam Libby, das mich nicht nur Amazons Leihservice den Rücken hat kehren lassen, sondern mich in den letzten Monaten hunderte Euros hat sparen lassen - für nur 10 Euro im Jahr.

Rae Grimm
Rae Grimm

Weil Rae als Kind keinen Game Boy haben durfte, hat sie sich an ihren Eltern gerächt, indem sie Chefredakteurin von GamePro.de geworden ist. 2022 hat sie dann den Sprung in die übergreifende Chefredaktion von Webedia Gaming gemacht, wo sie nun endlich auch mehr über PC-Spiele philosophieren darf, mit denen sie stattdessen aufgewachsen ist. Wenn sie nicht gerade fragwürdig viele Stunden in fragwürdig viele verschiedene Online-Shooter steckt, liest sie am liebsten Bücher, baut Lego oder versucht, ihren Heim-Dschungel am Leben zu halten. Sie trinkt zu viel Kaffee, weiß mehr über Batman als eine einzelne Person über Batman wissen sollte und kennt noch immer alle Cheats für Doom 2 von 1994. Mittlerweile besitzt sie einen Game Boy.

Libby - der Traum aller Leseratten 

Was ist eigentlich Libby? Kurz gesagt ist Libby eine kostenlose App für Smartphones, Tablets oder Browser, mit der ihr auf Bibliotheken der ganzen Welt zugreifen könnt - vorausgesetzt ihr besitzt einen Bibliotheksausweis.

Neben Neuerscheinungen und beliebten Büchern finde ich auf der Startseite auch zufällige Titel und Filterfunktionen. Neben Neuerscheinungen und beliebten Büchern finde ich auf der Startseite auch zufällige Titel und Filterfunktionen.

Solltet ihr keinen Ausweis haben, keine Sorge! Ihr könnt entweder einen bereits bestehenden registrieren oder in der App gucken, welche Bücherei in eurer Nähe vertreten ist, um euch dort anzumelden. Innerhalb weniger Minuten habt ihr dann Zugriff auf das komplette digitale Inventar eurer örtlichen Bibliothek.

Folgende Inhalte könnt ihr über Libby ausleihen:

  • E-Books
  • Hörbücher
  • Zeitschriften
  • Comics
  • Manga

Mehr als eine Karte

Pendelnde Leseratten mit mehreren Wohnorten können mehrfach profitieren, es gibt nämlich keine Beschränkung für Karten, die ihr hinterlegen könnt. Mit mehr als einer Karte könnt ihr nicht nur gleichzeitig mehr Bücher ausleihen und vormerken, ihr könnt außerdem auf eine viel größere Auswahl zurückgreifen und gegebenenfalls sogar Wartezeiten verkürzen.

Da ich in Berlin lebe, kostet mich mein Bibliotheksausweis 10 Euro im Jahr und ich kann auf alle Bibliotheken der Stadt zurückgreifen. 

Ich kann gleichzeitig bis zu 20 Medien ausleihen und fünf vormerken für den Fall, dass sie gerade nicht verfügbar sind. Denn auch digitale Bibliotheken haben nur eine eingeschränkte Anzahl an Lizenzen pro Titel, die dann - wie ihre physischen Vertreter - zeitlich begrenzt sind:

  • Bücher / Comics / Manga: 21 Tage
  • Hörbücher: 14 Tage
  • Zeitschriften: 7 Tage (+ Möglichkeit, ein kostenloses Abo einzurichten)

Wenn ihr Glück habt, ist ein Titel, auf den ihr wartet, im Lucky-Day-Angebot: Das heißt, jemand hat gerade einen begehrten Inhalt zurückgegeben und ihr könnt ihn euch sofort schnappen, dann allerdings nur sieben Tage behalten, ohne die Möglichkeit, die Ausleihe zu verlängern. Das geht allgemein nur, sollte niemand sonst auf etwas warten.

Kindle Unlimited war gestern

Ja, anders als Kindle Unlimited kommt Libby mit den Einschränkungen einer physischen Bibliothek daher. Nicht jedes Buch ist in unbegrenzter Anzahl verfügbar und ich kann sie nicht so lange behalten, wie ich möchte - auch nicht, wenn sie aus dem Angebot entfernt wurden.

Auch bietet mit Libby nicht die Auswahl an Indie- oder Self-Publishing-Books, die ich von Amazon gewohnt bin und die Wartezeiten können mitunter wirklich nerven. Zum Beispiel, wenn ich auf den nächsten Teil einer spannenden Reihe warte und Libby mich hilfreich informiert, dass ich ihn in mehreren Monaten bekomme (Libby, ich muss JETZT wissen, wie es mit One Dark Window weiter geht, nicht erst in sieben Wochen!)

In den Vormerkungen sehe ich, wann meine Wunschbücher voraussichtlich bei mir landen. In den Vormerkungen sehe ich, wann meine Wunschbücher voraussichtlich bei mir landen.

Dafür habe ich eine größere Auswahl an Neuerscheinungen und Bestsellern im Angebot, gerade wenn ein Titel via BookTok große Wellen schlägt. Und die Auswahl an Hörbüchern ist ein absoluter Traum, da Kindle Unlimited mit dem Amazon eigenen und separat abonnierbaren Service Audible das Audio-Rampenlicht teilt.

Auch preislich geht der Sieg klar an Libby: 10 Euro im Jahr versus 11,75 Euro im Monat (141 Euro/Jahr) - plus 9,99 Euro/Monat für Audible, sollte ich mehr auf die Ohren wollen, als Unlimited zu bieten hat.

Für mich stellt sich die Frage gar nicht erst.

Libby und ich

Hat Libby meine Lesekosten auf nur 10 Euro pro Jahr gesenkt, anstatt mich [zensierte Zahl vergleichbar mit einer Niere auf dem Schwarzmarkt] zu kosten? Schön wär's. Bücherläden sind noch immer magische Orte für mich und auch die von Mary gelobte Buchbox Illumicrate trudelt monatlich bei mir ein.

Allerdings kann ich sagen, dass ich nicht nur durch mein gekündigtes Kindle Unlimited-Abo 141 Euro mehr im Jahr gespart habe (damit meine ich natürlich, dass sie in andere Bücher investiert werden ...), sondern allgemein weniger häufig zuschlage, wenn ich einen Sale auf Amazon sehe. Und ja, auch Buchläden verlasse ich nun zumindest mit ein oder zwei Büchern weniger als zuvor. Meistens.

Das Beste ist aber, dass ich dank Libby kontinuierlich meinen Horizont erweitere und neue Dinge ausprobiere. Erst dank dieser App habe ich Hörbücher für mich entdeckt (die man übrigens hervorragend neben dem Spielen hören kann! Aber dazu ein andermal mehr) und tauche in Genre ein, die ich sonst vielleicht links liegen gelassen hätte.

Mein Genre-Horizont hat sich dank Libby noch einmal erweitert. Mein Genre-Horizont hat sich dank Libby noch einmal erweitert.

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Die Lese-App hat mein Leben bereichert, wie selten eine App zuvor. Und das Beste ist: Ich unterstütze damit sogar noch lokale Bibliotheken, die ich jetzt auch analog wieder als dritten Ort für mich entdecke.

Dank Libby habe ich dieses Jahr bereits über 100 Bücher gelesen/gehört, neue Genre erkundet und in den kuratierten Listen auf der Startseite der App Entdeckungen gemacht, die völlig unerwartet zu meinen All-Time-Favorites gewandert sind. 

Solltet ihr gerne lesen (ohne euch in den finanziellen Ruin zu treiben), kann ich euch Libby wirklich ans Herz legen. Und falls ihr den direkten Vergleich zu Kindle Unlimited wollt, dann könnt ihr Amazons Angebot zu fast jedem Prime Day für drei Monate kostenlos testen.

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