iPhones ohne Google: Apples eigene Suchmaschine könnte weiter sein, als ihr dachtet

Apple besitzt eigentlich alle Tools, um eine eigene Suchmaschine zu starten. Hält Apple der Milliarden-Dollar-Deal mit Google zurück?

Apple und die Suchmaschine: Wann drängt der Konzern auf den Markt? (Quelle: Foto von Laurenz Heymann, Unsplash+) Apple und die Suchmaschine: Wann drängt der Konzern auf den Markt? (Quelle: Foto von Laurenz Heymann, Unsplash+)

Google, Bing und Yahoo. Diese drei Suchmaschinen teilen sich fast 100% des gesamten Marktes der Suchmaschinen. Tech-Gigant Apple verdient zwar an Googles Suchmaschine mit, brachte aber bisher keine eigene auf den Markt.

Zumindest noch nicht.

Das ist der Milliarden-Dollar-Deal zwischen Apple und Google

Um zu verstehen, warum Apple aktuell noch keine eigene Suchmaschine veröffentlicht hat, muss man sein Geschäft mit Google betrachten. Apple leitet aktuell seine Kunden auf Google weiter.

Im Gegenzug dafür bekommt Apple anteilig Geld aus den Suchanzeigen. Richtig viel Geld. Laut Bloomberg könnte dieser Deal Apple in den letzten Jahren 8 Milliarden Dollar eingebracht haben.

Doch mit einer eigenen Suchmaschine müsste Apple sich nicht mehr nur mit Anteilen zufriedengeben. Falls Apple Anzeigen zu Google-Preisen verkaufen könnte, würde es laut Bloomberg damit so viel verdienen wie mit der Apple-Watch.

Könnte Apple denn eine eigene Suchmaschine bauen?

Apples technischer Stand bei Suchmaschinen

Apple arbeitet seit Jahren an eigenen Suchtechnologien. In ihrem App Store, in Maps, in Apple TV und den News kommt sie bereits zum Einsatz.

Ein weiterer Hinweis auf den Stand der Technik bietet Spotlight, das Nutzern hilft, Dinge auf dem iPhone zu finden. Hier werden seit einigen OS-Versionen Websucherergebnisse hinzugefügt – eine Webintegration, die eine Suchmaschine voraussetzt.

Dabei wurden Nutzer in der Vergangenheit wahlweise auf Bing oder Google verwiesen. Falls Apple hier eine eigene Suchmaschine einsetzen könnte, wäre das natürlich ein plausibles Geschäftsmodell.

Falls Apple Erfolg haben sollte, könnt es Gewinne in Höhe seiner Apple-Watch-Sparte generieren (Quelle: Foto von Luke Chesser auf Unsplash) Falls Apple Erfolg haben sollte, könnt es Gewinne in Höhe seiner Apple-Watch-Sparte generieren (Quelle: Foto von Luke Chesser auf Unsplash)

Bloomberg hat außerdem herausgefunden, dass John Giannandrea – ein ehemaliger Google-Manager – mit einem großen Entwicklerteam an einer Suchtechnologie der zweiten Generation arbeitet.

Sie läuft unter dem Namen Pegasus. Apple besitzt also das nötige Wissen über Suchtechnologie und entwickelt diese mit Nachdruck weiter. Doch nicht nur das: Apple hat sich mit dem Apple-Bot schon vor ein paar Jahren an die Entwicklung eines Webcrawlers gemacht.

Die Grundlagen sind also vorhanden, auch wenn sie nicht mit der Funktionsreichweite von Google vergleichbar sind. Eine weitere Technologie könnte Apple allerdings einen Vorteil verschaffen.

Künstliche Intelligenz. 2019 erwarb Apple Laserlike, eine KI-basierte Suchmaschine von ehemaligen Google-Mitarbeitern. Google setzt hier auf eine KI namens Bard.

Falls Apple hier einen technologischen Vorsprung schaffen könnte, wäre es eine Möglichkeit, Google auszubooten.

Und Werbung? Apple betreibt Werbung im großen Stil. Der Konzern erreicht seine Kunden bei Apple News, der Aktien- oder Wetter-App und versorgt sie mit Anzeigen. Apple könnte also nahtlos ansetzen – auch im größeren Stil.

Warum gibt es also noch keine eigene Apple-Suchmaschine?

Apple arbeitet unter Hochdruck an der Optimierung seiner Suchtechnologie (Foto von Sung Jin Cho auf Unsplash) Apple arbeitet unter Hochdruck an der Optimierung seiner Suchtechnologie (Foto von Sung Jin Cho auf Unsplash)

Glaubt man den Aussagen von Eddy Cue – in seiner Funktion Senior Vice President of Services bei Apple - dann ist der Google-Deal aktuell noch attraktiv genug, um keine eigene Suchmaschine zu entwickeln.

Diese Aussage könnte aber auch einfach dem Schutz von Google dienen, um den ausgehandelten Deal nicht zu gefährden. Sollte in den USA ein Verstoß gegen das Kartellrecht bei Google festgestellt werden, würde der Deal platzen.

Die Folge: Apple verliert Milliarden Dollar aus dem Google-Deal.

Im direkten Vergleich bietet Apple bereits viele Zusatzleistungen, welche Google so stark gemacht haben. Sie entwickeln eigene Chips, betreiben einen eigenen App-Store, verkaufen Musik, bieten Video- und Spieledienste an und machen sogar Maps Konkurrenz.

Dazu kommt das bereits vorhandene Wissen über Suchtechnologien, Advertising, Webcrawling und KIs.

Die Basis ist also vorhanden. Trotz Aussagen von Eddy Cue könnte also eine eigene Suchmaschine näher sein als gedacht. Selbst wenn Apple diesen Weg nicht einschlagen würde: das technologische Druckmittel auf den Google-Deal steigt.

Was denkt ihr? Könnte Apple eine Suchmaschine auf den Markt bringen, die Google ernsthafte Konkurrenz machen könnte? Apple lebt von seinem Markenimage. Die Chance, dass viele Menschen diese Suchmaschine aus Prinzip nutzen würden, wäre also dementsprechend hoch. Doch reicht das aus? Würdet ihr eine Apple-Suchmaschine nutzen? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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