Kann ein iPad meinen Laptop inzwischen ersetzen? Mein Fazit nach 30 Tagen mit iPadOS 18

Das neueste Update auf iPadOS 18 bringt nicht die erhoffte All-in-One-Lösung. Tolle Funktionen beschert Apple dennoch.

Ich nehme die Frage gleich vorweg: Nein, das Update auf iPadOS 18 bringt keine wesentlichen Verbesserungen, um den Laptop oder PC endgültig in Rente zu schicken - zumindest nicht für mich.

Dafür gibt es weiterhin die üblichen Stolpersteine des iPad-Betriebssystems:

  • Apps: Die mobilen Apps enthalten nicht alle Funktionen der Desktop-Versionen. Im Falle von Photoshop ist das für mich ein großer Wermutstropfen. Hinzu kommt, dass trotz ausreichendem Arbeitsspeicher die Hintergrund-Apps von iPadOS 18 nicht aktiv bleiben und meistens neu geladen werden.
  • Stage Manager: Das Multitasking-Tool bekommt unter iPadOS 18 nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient. Es bleibt bei den bisherigen Einschränkungen.
  • Dateien: Die Dateiverwaltung auf dem iPad hat sich mit dem neuen Update zwar verbessert (dazu später mehr), kommt aber bei weitem nicht an die eines Mac heran. Eine Finder-ähnliche Dateiverwaltung würde das Betriebssystem deutlich aufwerten.

Dennoch ist das iPad Pro für meine Arbeit die ideale Ergänzung für unterwegs, um Artikel zu schreiben, Notizen zu machen, Ideen dank Freeform auf einer großen Leinwand festzuhalten und vieles mehr. Sogar kleine Videoclips kann ich problemlos auf dem Gerät fertigstellen.

Mit iPadOS 18 kommen »lediglich« willkommene Neuerungen, die das gewohnte Betriebssystem aufwerten.

iPadOS 18: Die neue Tableiste hat viel Potenzial

Mit dem neuesten Update des iPads wird eine Leiste mit verschiedenen Tabs eingeführt, die die Navigation innerhalb der Apps verbessern soll. Außerdem kann die Tableiste – zumindest in Zukunft – angepasst werden, wie Apple angekündigt hat.

Der Vorteil: Ich kann die Leiste (hoffentlich) an meine häufig genutzten Aktionen innerhalb einer App anpassen und trotzdem den gesamten Bildschirm des Tablets ausreizen.

Spätestens zum offiziellen Release im Herbst soll die fertige Version der Tableiste in den Startlöchern stehen.

Patrick Schneider
Patrick Schneider

Seit Juli 2022 ist Patrick Teil des Teams von Gamestar Tech. Seitdem schreibt er seine Artikel zu einem Großteil auf einem iPad. Seinen gesamten Workflow kann er aufgrund bestimmter App-Limitierungen nicht darauf ummünzen, aber dennoch sieht er bei seinem mobilen Begleiter viele Vorteile. Neben Tablets interessiert sich unser Autor außerdem für Smartphones, Wearables und Soulslike-Spiele.

Die Dateien-App bringt mehr Funktionen mit

Vorhin habe ich die Tableiste erwähnt, die vermutlich auch einen Mehrwert in der Dateien-App bietet. Ich hoffe, dass ich die Leiste so anpassen kann, dass ich die wichtigsten Ordner auf einen Blick habe:

  • Downloads
  • Auf meinem iPad
  • iCloud Drive

Mehr Ordner brauche ich auf meinem iPad für die Dateiverwaltung nicht, ganz nach dem Motto »einmal angepasst, nie wieder angefasst«.

Abgesehen von meinen Bedürfnissen gibt es weitere nennenswerte Verbesserungen innerhalb der App. Neben der Möglichkeit, externe Datenträger wie Festplatten, SD-Karten oder USB-Sticks zu formatieren, erhalten wir mehr Kontrolle über den Speicher.

Statt wie bisher darauf zu vertrauen, dass Downloads aus der iCloud auf dem iPad verbleiben, kann dies nun explizit aktiviert werden. Die dafür notwendige Option heißt »Geladene Objekte behalten«.

So ist es bisher mit iPadOS 17: Auf dem iPad gibt es keine Möglichkeit, über die Dateien-App heruntergeladene Inhalte explizit zu behalten, was besonders dann ärgerlich ist, wenn keine aktive Internetverbindung besteht.

Die Notizen-App ist äußerst praktisch

Apple hat die Notizen-App in den letzten Jahren sowohl auf dem Mac als auch auf dem iPhone und iPad stark verbessert.

Mit iPadOS 18 kommen weitere sehr nützliche Funktionen hinzu, die die App deutlich aufwerten:

  • Hervorhebungen: Einzelne Wörter, Zahlen oder ganze Sätze können farblich hervorgehoben werden.
  • Mathematische Aufgaben: Ihr könnt in der App Berechnungen durchführen, was ziemlich akkurat funktioniert.
  • Abschnitte einklappen: In der App können Zwischenüberschriften eingeklappt werden, was die Übersichtlichkeit einer langen Notiz verbessert.

Für die Notizen-App gibt es außerdem noch eine weitere nennenswerte Neuerung, falls ihr einen Apple Pencil besitzt.

Mein Favorit: Smart Script

Ich gebe es zu: Smart Script ist in meinen Augen ein kleines Gimmick für das iPad, aber es funktioniert tatsächlich so präzise, dass ich vorsichtig Apples Lieblingswort in den Mund nehme: Magie.

Was ist Smart Script? Diese Funktion nutzt maschinelles Lernen direkt auf dem Apple Tablet, um eure Handschrift anhand eurer Notizen zu imitieren. Die Magie … ehm … Funktion soll das Gekritzel lesbarer und schöner machen.

Sogar getippte Wörter können in die imitierte Handschrift umgewandelt und neu angeordnet werden. Wie gut das Ganze funktioniert, habe ich im folgenden Video festgehalten:

iPadOS 18: So gut funktioniert Smart Script Video starten 0:27 iPadOS 18: So gut funktioniert Smart Script

In welchen Apps funktioniert Smart Script? Derzeit leider (!) nur in der Notizen-App von Apple. Ich hoffe, dass die Funktion bald auch in andere Apps wie Freeform integriert wird.

Das anpassbare Kontrollzentrum

Natürlich freue ich mich auch über das neue Kontrollzentrum auf dem iPad. Ich kann die Seiten nach meinen Vorlieben konfigurieren, um zum Beispiel Aktionen, die ich häufig benutze, übersichtlich hinzuzufügen.

Aktionen, die ich gar nicht benutze, kann ich wieder entfernen. Was bleibt, ist ein aufgeräumtes Kontrollzentrum auf dem iPad.

Ausblick auf iPadOS 18

Die Neuerungen von iPadOS 18 sind vergleichsweise gering, zumindest wenn man die Funktionen abzieht, die keinen spürbaren Einfluss auf die Arbeit mit dem iPad haben. Zum Beispiel der anpassbare Homescreen, das dynamische Wallpaper, die neuen App-Icons, die Fotos-App und vieles mehr.

Für den Anfang kann ich dem Update dennoch einige Verbesserungen abgewinnen, die Spaß machen und durchaus sinnvoll sind.

Außerdem wird früher oder später Apple Intelligence kommen, das viele Funktionen mitbringt, um auf dem Tablet potenziell produktiver zu werden.

Aber das muss die ferne Zukunft zeigen, denn so schnell werden wir die wohl größte Neuerung nicht ausprobieren können.

Apple iPad 9. Generation<br>(Apple A13 Bionic)
Einsteigerklasse - 10,2 Zoll
Apple iPad 9. Generation
(Apple A13 Bionic)
64 - 256 GB, Spacegrau oder Silber
Apple iPad 10. Generation<br>(Apple A14 Bionic)
Mittelklasse - 10,9 Zoll
Apple iPad 10. Generation
(Apple A14 Bionic)
64 - 256 GB, vier Farben
Apple iPad Air<br>(Apple M1)
Obere Mittelklasse - 10,9 Zoll
Apple iPad Air
(Apple M1)
64 - 256 GB, fünf Farben
Apple iPad Pro 11<br>(Apple M2)
High-End-Tablet - 11 Zoll
Apple iPad Pro 11
(Apple M2)
128 GB - 2 TB, Spacegrau oder Silber
Apple iPad Pro 12,9<br>(Apple M2)
High-End-Tablet - 12,9 Zoll
Apple iPad Pro 12,9
(Apple M2)
128 GB - 2 TB, Spacegrau oder Silber

Mein persönliches Fazit zum iPad im Jahr 2024

Das iPad wird niemals meinen Laptop oder PC ersetzen. Ich lasse hier bewusst ein vages Wort wie »wahrscheinlich« oder »vielleicht« weg, denn Apple hat in einem Interview im Rahmen der WWDC bereits klargestellt, dass ihr Tablet kein Mac-Ersatz ist und ein iPad bleibt.

Ein iPad respektive Tablet, das eine Ergänzung zum herkömmlichen Arbeitsrechner darstellt und bestimmte Arbeitsprozesse abnimmt, aber die Funktionen eines vollwertigen Arbeits-PCs vermissen lässt.

Jobs bei GS Tech Jobs bei GS Tech

Für mich ist und bleibt das iPad meine Ergänzung für unterwegs. Und auf keinem anderen Gerät arbeite ich so gerne wie auf dieser Flunder.

Nun bin ich auf eure Meinung gespannt: Was haltet ihr von iPadOS 18 oder generell vom iPad Pro als Laptop/PC-Ersatz? Besitzt ihr ein iPad? Welche Funktionen gefallen euch besonders gut und welche vermisst ihr noch schmerzlich? Habt ihr eine Alternative zum iPad (Pro), die ihr bedenkenlos weiterempfehlen könnt? Schreibt es gerne unten in die Kommentare!

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