Arrow Lake: Intels kommende CPUs könnten auf ein Feature verzichten, dass es seit 15 Jahren gibt

Laut einem neuen Gerücht kommt Intels nächste CPU-Generation Arrow Lake ohne Hyperthreading.

Im vergangenen Oktober hat Intel mit dem Raptor-Lake-Refresh die jüngsten Prozessoren des Hauses vorgestellt. In der Zwischenzeit kamen mit Meteor Lake auch neue Mobil-CPUs auf den Markt, doch jetzt richtet sich der Blick auf die kommende Generation, die unter dem Codenamen »Arrow Lake« geführt wird.

Allzu viel bekannt ist über die für die zweite Jahreshälfte 2024 geplante CPU-Generation bisher nicht; einzig die LP-Kerne (»Low Power«) im neuen Chiplet-Design gelten als bestätigt.

Nun macht aber ein neues Gerücht die Runde, wonach Intel in Arrow Lake auf ein Feature verzichten wird, das uns seit 2009 begleitet: Hyper-Threading (via Heise). Was von den Ultra-CPUs generell zu erwarten ist, erfahrt ihr im folgenden Ausblick:

Woher die Gerüchte stammen

Auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X veröffentlichte der Leaker YuuKi_AnS eine Präsentationsfolie, die vermeintlich einen Prozessor der Arrow-Lake-Serie beschreiben soll.

Der Tweet wurde mittlerweile gelöscht, doch das Portal Videocardz stellt entsprechende Screenshots bereit, auf die wir uns hier beziehen.

So soll die namentlich nicht genannte Arrow-Lake-CPU neben 16 Effizienz-Kernen über 8 Performance-Kerne verfügen, die wiederum 8 Threads aufweisen. Genau hier liegt die Krux der Geschichte, denn normalerweise wird die Anzahl an Threads bei den P-Kernen durch Intels Hyperthreading (HTT) verdoppelt.

Zudem findet sich auf der Folie ein Hinweis, wonach die beschriebene CPU einen »Hardware-Defekt« aufweist, weswegen die genannten Performance-Kerne komplett deaktiviert wurden.

Entsprechend machen nun Gerüchte die Runde, wonach Intel bei Arrow Lake komplett auf das Hyperthreading-Feature verzichtet, das im September 2009 mit dem Core i5-750 aus der Nehalem-Generation zum Massenmarkt gebracht wurde.

Anmerkung am Rande: Wenn man es ganz genau nimmt, war der Pentium 4 mit 3,06 GHz (Northwood) im Jahr 2002 der erste Prozessor mit dem auch als SMT (»Simultaneous Multithreading«) bekannten Feature, es konnte sich zum damaligen Zeitpunkt aber nicht wirklich durchsetzen.

Insgesamt würde die im Leak namentlich nicht genannte Arrow-Lake-CPU also über 24 Kerne sowie 24 Threads verfügen. Unklar ist, ob es bei der Aufteilung »8+16+1« einer der eingangs erwähnten LP-Kerne oder die integrierte Grafikeinheit gemeint ist.

Sollte Intel bei der kommenden Generation auf Hyperthreading verzichten, wäre dies insbesondere im Hinblick auf die Multithread-Leistung ein potenziell relevanter Verlust. Es gibt durchaus Anwendungen, die von den zusätzlichen Threads stark profitieren können.

Mit Hyperthreading können die Recheneinheiten in den Kernen, also die ALUs (»arithmetic logic unit«) und FPUs (»floating point unit«), die sich beispielsweise beim Warten auf den Cache gewissermaßen im Leerlauf befinden, besser ausgelastet werden.

Das Plus an Performance ist etwa in Rendering-Anwendungen zu sehen; Spiele hingegen können mit Hyperthreading in der Regel nur wenig anfangen oder verlieren bei aktiviertem SMT sogar an Leistung.

Als Ersatz für Hyperthreading sind die sogenannten »Rentable Units« geplant: Hierbei wird ein Thread auf mehrere Kerne aufgeteilt und je nach Komplexität entweder zum P- oder E-Kern »geschickt«.

Idealerweise werden die Prozesse hier nahezu zeitgleich beendet, sodass ein die entsprechenden Tasks schneller als bisher abgearbeitet werden können. Allerdings sieht es nicht danach aus, als ob Arrow Lake die Rentable Units auf dem Kasten hat.

Ob Hyperthreading bei kommenden Intel-CPUs aber tatsächlich ersatzlos gestrichen wird, bleibt abzuwarten.

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