Die wütenden Reaktionen aus den USA auf Huaweis neuen Laptop mit Intel-Prozessor zeigen bereits Wirkung

Es gibt Neuigkeiten aus dem Weißen Haus zu der Vergabe von Sonderlizenzen beim Verkauf von US-Chips an Huawei.

Aktuelle Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China betreffen unter anderem Chip-Gigant Intel. Aktuelle Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China betreffen unter anderem Chip-Gigant Intel.

Ein Sprecher des US-Handelsministeriums hat bekannt gegeben, dass bestimmte Lizenzen für den Export an den großen chinesischen Hersteller Huawei zurückgezogen wurden.

Das Fortbestehen solcher Lizenzen hatte im Vorfeld teils für verärgerte Reaktionen von US-Politikern gesorgt.

Wer genau ist davon betroffen? Die Aussagen des Handelsministeriums gegenüber CNBC werden in diesem Punkt nicht konkret.

Aber sowohl Reuters als auch Bloomberg benennen die naheliegenden großen US-Firmen Intel und Qualcomm als die Hauptbetroffenen (via Computerbase).

  • Ein weiterer Bericht von Bloomberg (hinter einer Paywall) gibt an, dass Intel im Zuge des neuen Exportverbots die Umsatzerwartungen für das zweite Quartal bereits etwas nach unten korrigiert hat.
  • Qualcomm sagte schon in einer Börsenmitteilung Anfang des Monats, dass man damit rechne, in naher Zukunft vom Ausbleiben neuer Lizenzen für den Verkauf an Huawei finanziell betroffen zu sein.
  • Teilweise fängt Huawei die grundsätzlich schon seit 2019 andauernden Handelsbeschränkungen seitens der USA durch Chips aus chinesischer Herstellung ab. Noch ist das aber auf den Smartphone-Bereich beschränkt (Huawei Mate 60 Pro mit SMIC-Chip).

Huawei zeigt im Trailer, wie robust die Handys der Mate-60-Serie sein sollen Video starten 0:58 Huawei zeigt im Trailer, wie robust die Handys der Mate-60-Serie sein sollen

Was war vermutlich der Stein des Anstoßes?

Sowohl Intel als auch Qualcomm hatten bislang besondere Ausnahmelizenzen, die es ihnen trotz scharfer US-Handelsrestriktionen gegenüber Huawei erlaubten, weiter Chips nach China zu verkaufen.

  • Als vor wenigen Wochen ein neues Huawei-Notebook mit Intel-CPU vorgestellt wurde, sind in den USA neue Diskussionen über diese Lizenzen entstanden (wir berichteten).
  • Inzwischen hat Huawei das Gerät in Dubai auch für den weltweiten Markt vorgestellt. Einen Release-Termin und Preisangaben für den deutschen Markt gibt es noch nicht.

Wie lautet die Begründung der USA? Der Sprecher des US-Handelsministeriums erklärt das Zurückziehen der Lizenzen mit den folgenden Worten:

Wir prüfen ständig, wie unsere Kontrollen unsere nationalen Sicherheits- und außenpolitischen Interessen am besten schützen können und berücksichtigen dabei ein sich ständig veränderndes Bedrohungsumfeld und eine sich verändernde technologische Landschaft [...]. Als Teil dieses Prozesses widerrufen wir [...] manchmal Exportlizenzen.

Wie geht es jetzt weiter?

  • Wir gehen davon aus, dass die jüngsten Entwicklungen nur zukünftige Huawei-Notebooks betreffen werden und nicht bereits finalisierte und vorgestellte Geräte wie das neue Matebook X Pro. Offizielle Aussagen dazu gibt es aber bislang nicht.
  • Sollten die Sonderlizenzen dauerhaft und vollständig entzogen worden sein, muss Huawei für neue Produkte inklusive Notebooks wohl fortan auf Intel-CPUs (und Chips von anderen US-Herstellern) verzichten, was eine große Einschränkung bedeuten würde.

Was ist der aktuelle Stand bei Huawei-Notebooks in Deutschland? Das Preisvergleichsportal Geizhals listet aktuell insgesamt 35 Huawei-Notebooks, von denen 20 sofort lieferbar sind.

Nur drei dieser Geräte nutzen einen AMD-Prozessor, alle anderen setzen auf Intel-CPUs.

Zum Vergleich: HP und Lenovo kommen jeweils auf über 1.500 gelistete Produkte, Acer und Asus auf 970 beziehungsweise knapp 640.

Zwei Drittel dieser Geräte verwenden einen Prozessor von Intel.

zu den Kommentaren (4)

Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.