In diesem Jahr folgt voraussichtlich der Nachfolger der Apple Watch Ultra 2. Wie schlägt sich die Samsung Uhr gegenüber der aktuellen Apple Watch-Generation? (Bild: d1sk - Adobe Stock)

Ultra ist das neue Pro, zumindest in Bezug auf Smartwatches: Samsung zieht begrifflich mit Apple gleich und bringt seine erste Galaxy Watch Ultra auf den Markt.

Der südkoreanische Hersteller erntet zunächst Kritik, denn die Smartwatch orientiert sich an Apples Pendant. Aber wo genau liegen die Unterschiede der beiden Ultra-Smartwatches?

Eine detaillierte Vergleichstabelle befindet sich am Ende des Artikels.

Anmerkung: Dies ist ein Vergleich (kein Test) der beiden Uhren, die sich über einen längeren Zeitraum in unserem Besitz befanden beziehungsweise befinden. Wir berücksichtigen verschiedene Faktoren und versuchen, dabei so objektiv wie möglich zu sein.

Doch letztlich hat jede Person individuelle Ansprüche an eine Smartwatch und gewichtet dementsprechend einzelne Punkte höher oder niedriger.

Beide Uhren haben ihre eigenen Stärken und Zielgruppen, sind aber insgesamt sehr gute Smartwatches, um es vorwegzunehmen.

Preisvergleich der beiden Smartwatches

Sowohl die Apple Watch Ultra 2 als auch die Galaxy Watch Ultra sind teure Smartwatches. Die Uhr von Samsung kommt jedoch mit einem etwas günstigeren Preisschild auf den Markt:

Galaxy Watch Ultra: 699 Euro (UVP)
Apple Watch Ultra 2: 899 Euro (UVP)

Immerhin hat Apple den Preis für die zweite Generation gesenkt. Die erste Generation kostete stolze 1.000 Euro.

Das Design

Wie beim Preis sind sich die beiden Uhren auch beim Design ähnlicher, als es auf den ersten Blick scheint. Beide teuren Smartwatches sind absolut nicht für schmale Handgelenke gemacht, das wird schon beim Auspacken der Uhren deutlich.

Während die Apple Watch Ultra 49 Millimeter misst, kommt die Galaxy Watch Ultra auf 47 Millimeter. Obwohl das Display der Samsung-Uhr auf dem Papier kleiner ist, wirkt die Uhr aufgrund ihrer massiven, kantigen Form vergleichsweise klobiger.

Trotz des Formfaktors haben beide Modelle einen Vorteil: Sie wirken nicht nur hochwertig, sondern auch äußerst robust.

Galaxy Watch Ultra Apple Watch Ultra

Obwohl das runde Display der Galaxy Watch Ultra kleiner ist, fällt die Uhr insgesamt klobiger aus. Wer genau hinschaut, erkennt bei beiden Herstellern Ähnlichkeiten beim Armband.

Wie sieht es mit dem Schutz vor Wasser und Staub aus? Sehr gut! Sowohl Apple als auch Samsung bieten mit ihren Smartwatches einen IP68-Schutz sowie einen Wasserschutz von 10 ATM.

Ein Wermutstropfen bei der Galaxy Watch Ultra ist die Wahl des Armbandverschlusses. Der neue Mechanismus ist ausschließlich auf spezielle Armbänder für die Uhr beschränkt, was bedeutet, dass ältere Armbänder oder die der Watch 7 nicht verwendet werden können.

Anders bei der Apple Watch Ultra: Hier lassen sich Armbänder der Vorgängermodelle mit 42, 44 oder 45 Millimetern an der Smartwatch befestigen.

Wie steht es um den Action Button?

Der Action- oder Schnellbutton befindet sich auch bei der Samsung-Uhr auf der rechten Seite, ist orange eingefärbt und trägt Wünsche in die Liste für zukünftige Updates ein. Wieso?

Mit dem Button kann eine bestimmte Aktion auf der Uhr ausgelöst werden, wie zum Beispiel das Starten oder Stoppen eines Workouts.

Obwohl es in den Einstellungen die Option gibt, die Aktion durch doppeltes (statt einfaches) Tippen auszulösen, kann immer nur eine Funktion auf den Button gelegt werden, was schade ist.

Galaxy Watch Ultra Galaxy Watch Ultra

Der Action Button ist für beide Modelle nützlich, lässt aber noch Potenzial offen.

Im Gegensatz zur Apple Watch Ultra löst das Drehen des Rädchens keine Scroll-Funktion aus – eine Entscheidung, die wir nicht nachvollziehen können. Zum Scrollen steht aber eine digitale Lünette zur Verfügung.

Bei der Apple Watch Ultra 2 hingegen kann man durch Drehen der Krone durch das Menü scrollen. Beim Action Button ist allerdings auch nur eine Aktion auswählbar.

Wie gut sind die beiden Displays?

Ob beim Joggen oder Wandern in der prallen Sonne: Mit beiden Smartwatches lassen sich alle wichtigen Messwerte jederzeit auf dem Display ablesen. Dafür sorgen nicht nur die gestochen scharfen Displays, sondern auch deren Helligkeitswerte.

Laut den beiden Tech-Riesen erreichen beide Modelle einen Spitzenwert von 3.000 Nits.

Galaxy Watch Ultra Apple Watch Ultra

Beide Smartwatche-Displays sind bei direkter Sonneneinstrahlung noch sehr gut ablesbar.

Wie gut sind die Displays geschützt? Beide Hersteller setzen auf den aktuellen Standard: Sapphire Crystal. Auf dem Display der Apple Watch Ultra 2 konnten wir nach rund drei Monaten nur Mikrokratzer feststellen.

Wie sich die Glasschicht der Galaxy Watch Ultra schlägt, muss die Zeit zeigen. Einen Sturz auf harten Betonboden würden wir keiner der beiden Uhren zumuten.

Galaxy Watch Ultra vs. Apple Watch Ultra: Die Performance

Samsung hat mit der siebten Generation nachgelegt. Der Exynos W1000 Chip ist effizienter und soll dreimal schneller sein als der Chip der letzten Generation – und das spürt man.

Alles reagiert sofort, egal ob man scrollt, eine App öffnet, das Zifferblatt wechselt oder durch das Menü navigiert. Die Galaxy Watch Ultra ist sehr schnell und schließt damit die Lücke zur Apple Watch, die seit Jahren eine sehr gute Performance bietet.

Im direkten Vergleich gibt es kaum Unterschiede.

One UI Watch 6 vs. watchOS 11

Die Galaxy Watch Ultra kommt ab Werk mit One UI Watch 6 auf Basis von Wear OS 5 auf den Markt, das optisch nur wenige Anpassungen vornimmt, unter der Haube aber Effizienzsteigerungen sowie ein neues Zifferblattformat verspricht.

Das neue Format ermöglicht Drittanbietern mehr Flexibilität und damit zusätzliche Möglichkeiten zur Individualisierung.

Die wohl größte Neuerung unter Watch OS 6 ist aber Galaxy AI. Mittels KI wird aus den Fitness- und Schlafdaten ein »Energiewert« ermittelt, der die tägliche Leistungsfähigkeit widerspiegelt.

Der Energiewert wird aus den Daten des Vortages berechnet. Neben der Zahl wird angezeigt, um wieviel sich der Wert verbessert oder verschlechtert hat.

Eine Art Coaching gibt zudem Tipps, welche Maßnahmen helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, etwa mehr Bewegung, mehr Schlaf oder Ruhepausen.

Die Tipps sind zudem mit Informationen über den möglichen Einfluss der Aktivität auf eure Gesundheit verknüpft.

Die Apple Watch Ultra basiert auf watchOS 10, das im vergangenen Jahr ein größeres Redesign erfahren hat. Die Änderungen sind jedoch nicht so gravierend, dass sich alte Nutzer umstellen müssten. Neu hinzugekommen sind etwa die Widgets.

Der Hersteller aus Cupertino plant noch keine KI-Funktionen für seine Smartwatch. Apple Intelligence soll zunächst auf iPhone, iPad und Mac beschränkt bleiben.

Updates: Samsung verspricht für seine Uhr vier Jahre One UI- beziehungsweise Wear OS-Updates. Apple macht keine genauen Angaben, wie lange seine Uhren mit Updates versorgt werden, aber es sind mindestens ebenso viele Jahre.
Kompatibilität: Beide Smartwatches sind letztlich nur mit Android (mindestens Version 11) respektive iOS (mindestens iOS 17) kompatibel. Die Galaxy Watch Ultra ist zwar mit allen Android-Smartphones kompatibel, manche Funktionen werden aber nur in Verbindung mit einem Galaxy-Smartphone freigeschaltet (EKG und Blutdruckmessung).

Galaxy Watch Ultra vs. Apple Watch Ultra 2: Fitnessdaten

Die Smartwatches von Samsung bieten eine breite Palette an Gesundheits- und Schlafdaten. Mit der siebten Generation fügt der Hersteller auch eine von der FDA zugelassene Schlafapnoe-Überwachung hinzu.

Ein verbesserter Sensor und ein überarbeiteter KI-Algorithmus sollen genauere Daten während des Schlafs liefern. In unseren bisherigen Tests schwanken die Ergebnisse jedoch.

Die Daten in der Samsung Health-App werden sehr übersichtlich zusammengefasst, mit vielen Erklärungen. Die Health-App von Apple ist ähnlich gut aufgebaut.

Während an einem Tag die Schlafenszeit ziemlich genau erkannt wurde, lag die Uhr ein paar Tage später ziemlich daneben.

Generell misst die Galaxy Watch Ultra viele Daten während des Schlafs:

Schlafphasen
Blutsauerstoff
Schnarchen
Hauttemperatur
Puls
Atmungsfrequenz
Herzratenvariabilität

Der YouTube-Kanal Quantified Scientist beschäftigt sich ausführlich mit der Auswertung der Messdaten. Rob bescheinigt sowohl der Galaxy Watch 7 als auch der Ultra eine höhere Messgenauigkeit als den Vorgängermodellen.

Bei den Fitnessdaten bietet die Samsung-Uhr die gewohnten Funktionen, die dank des neuen BioActive-Sensors genauer sind. Für Radfahrer besitzt die Smartwatch zudem neue Metriken zur Messung der maximalen durchschnittlichen Leistung (FTP).

Ähnlich fortschrittliche Gesundheitsfunktionen gibt es bei der Apple Watch Ultra 2. Wie im Falle des Konkurrenten misst die Uhr eine breite Palette von Metriken, um Rückschlüsse auf den Schlaf zu ziehen. Im Gegensatz zum Modell von Samsung bietet die Uhr von Apple jedoch kein Schlafapnoe-Monitoring.

Dafür überzeugt die Apple Watch mit einer sehr genauen Messung der Herz- und Pulsdaten, wie im oben verlinkten Video zu sehen ist.

Geht ihr in eurer Freizeit tauchen, eignet sich die Apple Watch Ultra 2 als idealer Begleiter. Für die Oceanic+-App müsst ihr allerdings monatlich eine Gebühr zahlen.

Auch beim Tauchen und Wandern hat die Apple Watch die Nase vorn. Beide Uhren sind bis 10 ATM wasserdicht, die Apple Watch Ultra ist jedoch zusätzlich EN13319-zertifiziert und verfügt über einen integrierten Tiefenmesser sowie einen Wassertemperatursensor.

Mit der kostenpflichtigen Oceanic+ App wird die Smartwatch endgültig zum Tauchcomputer.

Wanderer in den USA werden sich zudem über die Unterstützung von topografischen Karten freuen. Immerhin unterstützt die Samsung-Uhr nativ Karten im GPX-Format.

Beide Smartwatches bieten eine Trackback-Funktion und im Notfall eine SOS-Sirene, um auf sich aufmerksam zu machen.

Die Akkulaufzeit

Obwohl der Akku der Apple Watch Ultra mit 542 mAh kleiner ist als der 590 mAh Akku der Galaxy Watch Ultra, erreicht die Apple Smartwatch in unserem bisherigen Test eine längere Laufzeit.

Mit der Galaxy Watch Ultra erreichen wir bei durchgehender Überwachung von Schlaf und Aktivitäten eine Laufzeit von rund zwei Tagen und 12 Stunden.
Bei der Apple Watch Ultra 2 sind es etwas mehr als drei Tage.

Klar ist, dass die Laufzeit mit der Nutzung der Smartwatches einhergeht. Wir haben bei beiden Smartwatches jeweils LTE aktiviert und das Display immer eingeschaltet (Always on). Auch die Nutzung von GPS war dauerhaft aktiv.

Verzichtet man auf diese Funktionen, zieren beide Uhren länger das Handgelenk, ohne an die Steckdose zu müssen.

Darüber hinaus bieten beide Smartwatches einen Energiesparmodus, um Funktionen, die den Akku belasten, abzuschalten und die Akkulaufzeit zu verlängern.

Galaxy Watch Ultra vs. Apple Watch Ultra: Die Specs im Vergleich

Specs	Galaxy Watch Ultra	Apple Watch Ultra 2
Prozessor	Exynos W1000 (5 Kerne, 3nm)	Apple S9 SiP
Display	47 Millimeter (1,5 Zoll) 480 x 480 AMOLED Sapphire Crystal 3.000 Nits (Peak)	39 Millimeter (1,9 Zoll) 502 x 410 LTPO-OLED Sapphire Crystal 3.000 Nits (Peak)
Gewicht	60,5 Gramm	61,4 Gramm
Abmessungen	47,4 x 47,4 x 12,1 Millimeter	49 x 44 x 14.4 Millimeter
Sensoren	Samsung BioActive Sensor (Optischer Biosignalsensor + Elektrisches Herzsignal + Bioelektrische Impedanzanalyse) Temperatur-Sensor Beschleunigungsmesser Barometer Gyro-Sensor Geomagnetischer Sensor Licht-Sensor	Elektrischer Herzsensor und EKG-App Optischer Herzsensor der dritten Generation Benachrichtigung über hohe und niedrige Herzfrequenz Benachrichtigungen bei unregelmäßigem Rhythmus Schlafphasen Temperatur-Messung Tiefenmesser Genauigkeit und App Sensor für die Wassertemperatur Kompass mit Wegpunkten und Backtrack Ständig aktiver Höhenmesser Hoch-g-Beschleunigungsmesser Gyroskop mit hohem Dynamikbereich Umgebungslichtsensor
Konnektivität	LTE Bluetooth 5.3 Wi-Fi 2.4+5GHz NFC GPS (L1+L5)	LTE Bluetooth 5.3 Wi-Fi 4 (802.11n) NFC GPS (L1+L5)
Akku	590 mAh	542 mAh
Speicher	32 GByte	32 GByte
Wasser- und Staubschutz	IP68 10 ATM	IP68 10 ATM EN13319
Material	Titan	Titan
Farben	Weiß, Grau, Schwarz	Natural
Software	One UI Watch 6 (Wear OS 5)	watchOS 10
Kompatibilität	mindestens Android 11	mindestens iOS 17
Preis	699 Euro (UVP)	899 Euro (UVP)

Fazit

Der direkte Vergleich der beiden Smartwatches lässt außer Acht, dass in der Regel die Trägerinnen und Träger der Uhren das herstellereigene Okösystem bevorzugen und im seltenen Fall auch das Smartphone wegen der anderen Uhr austauschen werden.

Für sich genommen sind beide Smartwatches jedoch hervorragende Uhren mit zahlreichen Gesundheits-, Schlaf- und Sportfunktionen auf sehr hohem Niveau. Besonders erfreulich ist die sehr gute Performance der Galaxy Watch Ultra im direkten Vergleich zu ihren Vorgängermodellen.

Beide Uhren wirken mit ihrem etwas klobigen Design äußerst robust, sind wasserdicht, sehr gut verarbeitet und wollen zu jedem Abenteuer mitgenommen werden. Für schmalere Handgelenke sind aber beide Smartwatches nicht konzipiert.

Wer eine reine Sportuhr mit möglichst langer Akkulaufzeit sucht, findet bei der Konkurrenz möglicherweise ein attraktiveres Gesamtpaket.

Wie immer hängt die Wahl der Smartwatch auch bei den beiden Ultra-Modellen von den eigenen Vorlieben ab.


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