Das erste fliegende Auto ist da - und es bekommt weder eine Zulassung, noch kann es fliegen

Wenn es nach Alef Aeronautics geht, fliegen wir irgendwann über Staus hinweg.

Erheben wir uns mit unseren PKWs bald in die Lüfte? (Bild: Kinwun über adobe.stock) Erheben wir uns mit unseren PKWs bald in die Lüfte? (Bild: Kinwun über adobe.stock)

Schon Ende des 15. Jahrhunderts träumte Leonardo da Vinci vom Fliegen, im 19. Jahrhundert veröffentlichte das Pariser Kaufhaus Au Bon Marché die erste Anzeige eines fliegenden Autos und in den 1920ern versuchte mehr als eine Person, den Flug-Auto-Hybrid zu bauen.

Dieser kollektive Zukunftstraum soll dank Alef Aeronautics wahr werden. Einen ersten Prototypen gibt es bereits. Dieser hat allerdings zwei Probleme.

Weder hat er eine PKW-Zulassung, noch darf er (bis jetzt) fliegen.

Große Träume

Das Alef Model A soll genau das sein, was man sich vor 100 Jahren bereits erträumt hat: Ein Fahrzeug mit Rädern, das einem Auto ähnelt, aber bei Bedarf senkrecht abheben und seine Reise in der Luft fortsetzen kann.

Bild: Alef Aeronautics Bild: Alef Aeronautics

Kürzlich hat die US-amerikanische Federal Aviation Administration (FAA) die Zertifizierung zur Durchführung von Lufttests für das Alef Model A erteilt. Die Worte von Jim Dukhovny, CEO von Alef Aeronautics, dazu waren wie folgt:

Ein kleiner Schritt für Flugzeuge, ein großer Schritt für Autos.

Werden wir also in Bälde das erste fliegende Auto sehen? Nein, denn weder wird das Alef Model A so fliegen, wie wir es uns vorstellen, noch ist es ein echtes Auto (auch, wenn es so aussieht).

Doch die Zeit wird eng. Das Unternehmen versprach nämlich, Ende 2025 ein fliegendes Auto parat zu haben.

Was ist das Alef Model A und was kann es?

Das Grundprinzip haben wir oben beschrieben. Das Vehikel selbst ähnelt eher einem kleinen Raumschiff mit einer zentralen Kapsel mit Platz für zwei Personen. Der Aerodynamik wegen sind alle Formen geschwungen und die Räder verkleidet.

Der Motor selbst ist rein elektrisch; unter dem Rumpf befinden sich acht Propeller, die Start und Landung ermöglichen. Sobald das Vehikel abhebt, dreht sich die Sitzkapsel, damit der Pilot stets nach vorne schaut. Selbstverständlich sind auch Fallschirme an Bord.

In diesem Clip zeigt der Hersteller, wie sie sich das Fliegen mit ihrem Pseudoauto vorstellen:

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Wie hoch und wie weit fliegt das Alef Model A? Über die Höhe hat das Unternehmen keine Auskunft gegeben, aber sehr wohl zur Entfernung. Am Boden soll das Pseudoauto mit einer Ladung 320 Kilometer weit kommen, in der Luft immerhin die Hälfte. 

Vor über 500 Jahren hat bereits Leonardo da Vinci erste Aufzeichnungen zu Fluggeräten gemacht. (Bilder: adobe.stock) Vor über 500 Jahren hat bereits Leonardo da Vinci erste Aufzeichnungen zu Fluggeräten gemacht. (Bilder: adobe.stock)

Hier liegt die Krux

Im Zuge der FAA-Zertifizierung sagte Dukhovny noch das:

Wir freuen uns sehr, diese Zertifizierung von der FAA erhalten zu haben. Dies wird es uns ermöglichen, den Menschen schnelleres und nachhaltigeres Reisen näherzubringen, und so Menschen und Unternehmen jede Woche Zeit zu sparen.

Außerdem ließ Alef Aeronautics verlauten: Das erste fliegende Auto sei hier.

Doch stimmt das?

Nein. Genau genommen stimmt es doppelt nicht. 

Das Alef Model A darf sich lediglich testweise in die Luft erheben. Mit Fliegen hat das noch nichts zu tun.

Das Alef Model A hat auch keine Zulassung als Auto - und wird in seinem derzeitigen Zustand auch keine bekommen. Die einzige Zulassung, die das Pseudoauto bekommt, ist dieselbe, die man in den USA für Golfcarts erhält, und die dürfen nicht schneller als 40 km/h fahren.

Die Zukunft leben dürft ihr immerhin virtuell, zum Beispiel in Cyberpunk 2077 (und die Autos in-game fahren schneller als 40 km/h - versprochen):

Tesla-Investor ist Sponsor

Es gibt allerdings Menschen, die an die Vision von Alef Aeronautics glauben. Reuters berichtete im Oktober 2022, dass ein früher Tesla-Investor beim Alef Model A an Bord ist. Tim Draper, der auch SpaceX sponsert, hat drei Millionen US-Dollar in die Firma gesteckt.

Wenn ihr ebenfalls an das fliegende Auto glaubt, könnt ihr das Alef Model A bereits vorbestellen. Erwartet aber keinen Schnapper, denn der erwartete Preis pro Flieger liegt bei 300.000 US-Dollar. Wer sich sicher einen fliegbaren Untersatz garantieren möchte, zahlt noch mal 1.500 US-Dollar drauf.

Für ihre Flugzeuge benötigte die US-Army während des Kalten Krieges Titan und hat alle Welt glauben lassen, sie bauen Pizzaöfen:

Das fliegende Auto war vor 130 Jahren bereits in aller Munde. Wir kennen die Bilder aus dem letzten Jahrhundert: Laut den Künstler fliegen wir heute nur noch zur Arbeit. Glaubt ihr, dass das Alef Model A eine Zukunft hat? Ist über den Stau hinwegfliegen die Lösung fürs Zuspätkommen auf der Arbeit? Oder beobachten wir hier einen Rohrkrepierer? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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