Hersteller von E-Bikes wollen nicht, dass ihr eure Elektrofahrräder selbst repariert

Es steht die Frage im Raum: Ist das noch ein Fahrrad oder schon ein Elektrofahrzeug?

Geht es nach den Herstellern, sollen wir nicht mehr selbst Hand an unsere Elektrofahrräder legen dürfen. (Bild: Stockphoto-graLubo Ivanko - adobe.stock.com) Geht es nach den Herstellern, sollen wir nicht mehr selbst Hand an unsere Elektrofahrräder legen dürfen. (Bild: Stockphoto-gra/Lubo Ivanko - adobe.stock.com)

Ein Recht auf Reparatur strebt die EU an, um Elektroschrott zu vermindern und die Umwelt zu entlasten. Damit soll nicht nur klargestellt werden, dass Konsumentinnen und Konsument ein Recht darauf haben, dass ihre Geräte repariert werden, sondern auch die Möglichkeit erhalten, es selbst zu tun.

Was bei Handy, Computern oder Waschmaschinen womöglich mit ein wenig Geschick, den richtigen Ersatzteilen und einem YouTube-Tutorial getan ist, stellt sich bei einer Art elektronischer Geräte als ganz schön knifflig heraus: Elektrofahrräder.

Selbstreparatur versus Werkstatt

Bild: Maryana - adobe.stock.com Bild: Maryana - adobe.stock.com

Seinen Drahtesel wieder in Schuss zu bringen, das ist gar nicht so schwer. Das richtige Werkzeug vorausgesetzt, schafft das in der Regel jeder.

Warum ist das Reparieren von Elektrofahrrädern ein Problem? In E-Bikes und Pedelecs stecken ein Motor und ein Akku. Das setzt eine gewisse Grundkenntnis für Technik voraus und kann für unbedarfte Laien sogar gefährlich werden.

Ein weiteres Problem sind die Kosten durch Werkstätten. Gebt ihr euer Elektrofahrrad stattdessen in eine Werkstatt, kann das ganz schön teuer werden. Schließlich ist das nicht mehr nur ein Zweirad, sondern eigentlich ein motorisiertes Fahrzeug.

Wir haben zwei Anbieter von Elektrofahrrädern gegeneinander antreten lassen. Wer bietet den besseren Service?

Warum sich Hersteller gegen das Recht auf Reparatur stemmen

Der Grund ist simpel: Es liegt am Lithium-Ionen-Akku. Vom falschen Umgang über Umweltschäden durch nicht sachgemäßes Recycling bis hin zu falscher und schädlicher Verwendung kann bei einer Selbstreparatur alles passieren.

Eine große Menge Lithium wurde erst neulich in Australien entdeckt.

Für die Hersteller ist klar, dass es sich bei ihren Geräten nicht um Fahrräder mit Elektronik handelt, sondern um motorisierte Elektrofahrzeuge - und das führen sie als Argument gegen ein solches Verbraucherrecht ins Feld, so Xataka.

Ohne geschultes Personal und die richtigen Werkzeuge könnten Besitzer schnell viel Schaden anrichten, sagen die Hersteller. Am Ende müssen die Fabrikanten womöglich ausbaden, wenn Mensch oder Umwelt zu Schaden kommen.

Der erste Elektrofahrrad-Hersteller hat mittlerweile Insolvenz angemeldet.

Es muss ein Mittelweg gefunden werden

Weder sollen E-Bike- und Pedelec-Besitzer auf weiter Flur allein gelassen werden, noch für horrende Kosten aufkommen müssen. Schließlich würden Hersteller für eine Reparatur ein entsprechendes Entgelt verlangen.

Xataka führt an, dass der Verbraucherschutz hier einen Mittelweg vorschlagen soll. Weder sollen Elektrofahrrad-Fans auf ihren reparaturbedürftigen Geräten sitzen bleiben, noch exorbitante Werkstattrechnungen zahlen müssen.

Zeitgleich soll auch das Recht auf Reparatur eingehalten werden.

Eine alternative Technik zu elektronischen Fahrrädern, die den Markt nachhaltig verändern könnte, gibt es bereits.

Selbstreparatur gegen horrende Werkstattrechnung, elektrisches Fahrrad gegen motorisiertes Elektrofahrzeug: In Sachen Reparatur ist die Welt der Elektrofahrräder ganz schön verzwickt. Wie seht ihr das? Sollte jeder ausnahmslos das Recht haben, alles selbst reparieren zu dürfen? Oder gibt es für euch eine Grenze? Schreibt es in die Kommentare.

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