Dreame A1 im Test: Toller Mähroboter, aber in meinem Garten kommt er an seine Grenzen

Ich habe den Dreame A1 einen Monat bei mir im Garten getestet. Wie schlägt er sich bei Steigungen und Unebenheiten?

Der Dreame A1 in seiner natürlichen Umgebung. Der Dreame A1 in seiner natürlichen Umgebung.

Ich habe mir ein Stück Zukunft in den Garten geholt: einen Rasenmähroboter. Nach einem Monat im Einsatz erzähle ich euch, warum das Gerät an sich gut ist, aber bei mir und vielleicht auch bei euch im Garten fehl am Platz ist.

Auf der Suche nach einem Mähroboter, der auch mit unebenen Gärten wie meinem klarkommen kann, bin ich auf den Dreame A1 gestoßen. Mir war bei der Suche wichtig, dass ich keine Grenzkabel entlang meines Gartens verlegen muss. Auf diese Technik verzichtet der A1 und setzt auf 3D-Hinderniserkennung und Sensoren, mit denen er sich zurechtfindet.

Allerdings hat mein Garten einige Unebenheiten und Steigungen. Nachdem ich ihn über vier Wochen in meinem Garten beobachten konnte, erfahrt ihr hier, wie das Gerät damit klarkommt.

Transparenzhinweis: Dreame hat mir den A1 für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dreame hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht.

Dreame A1
Dreame A1
Mit dem Dreame A1 erhaltet ihr einen Rasenmähroboter im mittleren Preisbereich, der große Gärten bis 1.000 m² an einem Tag pflegen kann. Das bequeme Erstellen von Karten mit Hilfe der App und dem digitalen Joystick ist kinderleicht und macht sogar Spaß. 
Das Gerät arbeitet erstaunlich leise und umfährt viele Hindernisse. In meinem Garten mit stärkerem Gefälle hatte der A1 aber hin und wieder seine Probleme.
  • Gute Hindernis-Erkennung
  • Arbeitet leise
  • Sauberes Mäh-Ergebnis
  • Einfache Installation ohne Begrenzungsdraht
  • App ist übersichtlich und leicht zu bedienen
  • Coole Optik
  • Zweirad-Antrieb hat Probleme mit engen Kurven
  • Riss im Test meinen Boden auf
  • App schickt manchmal irreführende Benachrichtigungen
  • Ränder teilweise recht breit
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Die Einrichtung ist spielend einfach

Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen Rasenmähroboter zu kaufen, der sollte vor dem Kauf schon eine passende Stelle im Garten für die Ladestation suchen. Das habe ich auch gemacht und mich für ein Plätzchen in der Nähe der Terrasse entschieden.

Mit den mitgelieferten Rasenschrauben befestigte ich die Ladestation einfach in der Erde. Nun noch die Station mit dem mitgelieferten (etwa 9 Meter langem) Ladekabel an das mit Strom versorgte Netzteil anschließen und schon kann es losgehen. Zu Beginn lädt der Dreame A1 erstmal seinen 5-Ah-Akku auf, der bei mir mit etwa 75 Prozent Ladung ankam.

In der Zeit habe ich mir schon mal die App heruntergeladen und folgte dann einfach den Anweisungen, um alles zu verbinden und dem Roboter den Zugriff auf mein WLAN zu erlauben.

Ich habe mich an die Anweisungen gehalten und war innerhalb weniger Minuten startklar. 

Als der Akku voll geladen war, ging es an die Kartenerstellung.

Die Navigation: Zum Navigieren nutzen Rasenmähroboter verschiedene Techniken:

  • Begrenzungskabel: Die Kabel werden in die Erde gebuddelt, einmal außen am Garten entlang und auch um die No-Go-Zonen herum
  • Beacons: Das sind schmale Säulen, die an verschiedenen Stellen im Garten  in den Rasen eingeschraubt werden, um die Roboter überall mit Signal zu versorgen
  • RTK-Antenne: Diese wird so platziert, dass sie freie Sicht in den Himmel hat. Sie kommuniziert mit Satelliten und dem Roboter und gibt ihm dadurch Positions-Signale
  • Der Dreame A1 nutzt die Omnisense-Technologie und verzichtet damit auf Kabel und Antennen. Mit einem LiDAR-3D-Sensor wird der Garten in breiten Winkeln erfasst und dadurch navigiert das Gerät auch um Hindernisse herum.

Mit einem digitalen Joystick auf meinem Smartphone steuerte ich den A1 entlang der Grenzen meines Gartens. Dabei kam ich mir schon ein bisschen blöd vor, denn mein Garten ist mit knapp 600 Quadratmetern recht groß und für die Nachbarn muss der Anblick schon etwas ganz besonderes gewesen sein. So musste ich in langsamer Schrittgeschwindigkeit dann ein paar Minuten hinter dem Elektro-Schaf über den Rasen stiefeln. Aber das war es wert. Denn jetzt weiß der Roboter: Alles, was sich innerhalb dieser Konturen befindet, kann ich mähen.

In meinem Fall musste ich jetzt erstmal eine No-Go-Zone erstellen. Also eine Fläche innerhalb der Grenzen, die der Roboter nicht mähen soll. Ich habe eine Blumenwiese, die ich gern stehen lassen möchte.

Über die App habe ich die entsprechende Funktion ausgewählt, bin mit dem A1 an die Grenze der Sperrfläche gefahren und zeichnete dann die Konturen der Blumenwiese auf. Das funktioniert erstaunlich einfach. Genau wie beim Kartieren der Garten-Konturen fährt man hier mit dem Joystick einfach einmal die Grenzen ab. Hier merkt sich der A1: Alles, was innerhalb dieser Konturen ist, mähe ich nicht. Und das hat jedes Mal problemlos funktioniert.

Wie gut mäht ein Roboter?

Ich gebe zu: Ein bisschen aufgeregt war ich schon. Schließlich ist das mein erster Rasenmähroboter und ich konnte mir noch nicht so ganz vorstellen, wie »gut« das alles in meinem Garten funktioniert. Denn die Herausforderungen bei mir bestehen aus:

  • Engen Passagen zwischen Hochbeet und Hecke
  • Steigungen mit über 29°
  • Untergrund-Änderungen von Platten zu Rasen
  • Kleinen, unreifen Äpfeln, die vom Baum fallen
  • Hohen, dichten Hecken, die das Signal stören könnten
  • Unebenen Flächen

So schaute ich bei der ersten Tour genau hin, habe mich stets in der Nähe aufgehalten und genau beobachtet. Zuerst mähte er die Konturen, danach die innenliegende Fläche.

Beim ersten Mähvorgang empfiehlt sich eine Schnitthöhe von 5 cm, um erstmal alles auf eine Länge zu bringen. Da ich meinen Rasen aber erst kürzlich gemäht hatte, stellte ich die Länge auf 4,5 cm ein. Das funktioniert auf Knopfdruck ganz praktisch in der App. Nach wenigen Minuten weiteren Einstellens konnte ich dann schon die schönen, geraden Bahnen sehen, die der Dreame A1 in meinem Garten zog.

Mit dem Garten hatte das Gerät zunächst keine Probleme. Pro Stunde schafft der Dreame etwa 120 Quadratmeter. Sehr entspannend, dem Roboter beim Mähen zuzusehen, während man auf der Terrasse ein kühles Getränk zu sich nimmt. Kann ich jedem empfehlen. Sogar mein Vater und ein Nachbar kamen dazu, um sich diese »moderne Technik« im Garten anzusehen.

Größere Hindernisse wie ein Fass oder eine Vogeltränke wurden gut erkannt und ohne anzuecken umfahren. Allerdings in einem recht großen Radius, sodass ich selbst nochmal mit einem Kantenschneider nachschneiden musste. Bei Maulwurfshügeln war es eine Fall-zu-Fall-Entscheidung, ob sie zuerst gerammt und dann umfahren wurden, oder, ob sie direkt mit der Kamera erkannt wurden.

In der App kann man die Hinderniserkennung ein- und ausschalten sowie festlegen, ob der Roboter Hindernisse erkennt, wenn sie mindestens 10 cm, 15 cm oder 20 cm hoch sind.

Die Hinderniserkennung würde ich damit als gut einstufen.

Eigentlich war ich wirklich zufrieden mit dem Dreame A1. Doch dann zeigte er seine Schwächen auf meinem Rasen. Laut Hersteller schafft er Steigungen bis zu 24°. Eine Stelle in meinem Garten kommt dieser Grenze mit 23° recht nah und hier hat sich der Roboter festgefahren.

Als er das Gefälle herabfuhr, setzte er vorne auf. Um das zu korrigieren, schmiss er den Rückwärtsgang rein. Obwohl der Rasen komplett trocken war, bekam der A1 zu wenig Grip auf den Hinterradantrieb und riss mit beiden Rädern meinen Rasen auf. Anschließend musste ich das Gerät händisch befreien.

Hier zeigt sich der Nachteil des Zweirad-Antriebs, wenn der Roboter dicht an seinen Grenzen performen soll. Ähnliche Probleme zeigten sich auch bei Hindernissen auf Strecke mit Gefälle. Dort will der A1 ausweichen und das Hindernis umfahren. Schafft es aber auf Gefälle mit 20 Grad nur schwer, eine Kurve zu drehen. Hier drehen die Räder wieder durch.

Test auf gerader Fläche: Um sicherzugehen, dass mein Garten das Problem ist, bin ich mit dem A1 im Schlepptau zu einem anderen Grundstück gefahren und habe ihn dort ein paar Tage getestet. Mit Steigungen von 10 und 15 Grad kommt er besser klar und konnte dort, ohne den Rasen zu schädigen, performen.

Das Zusehen macht auf jeden Fall viel Spaß. Wenn ich samstagmorgens auf der Terrasse sitze und der A1 um 9 Uhr aus seiner Garage fährt und seine Bahnen zieht, dann hat das schon etwas Beruhigendes. Zwischendurch dockt er zum Laden wieder an seiner Station an, mäht dann zu Ende und beendet seine Aufgabe wieder in der Garage. Das klappt sehr gut – die Homebase hat er bei mir im Test immer zuverlässig gefunden.

Was störte, sind die breiten Rasenkanten, die der A1 stehen lässt. Die Hinderniserkennung ist teilweise sehr sensibel und lässt viel Platz.

Einblicke in die Dreame-App

Die App Dreamehome kann ich, bis auf eine Ausnahme, nur lobend zusammenfassen. Es ist kinderleicht, alles einzustellen. Für die verschiedenen Features gibt es kurze Anleitungen, die potenzielle Fragen klären. Sperrzonen einrichten, einen Zeitplan aufstellen, damit der Roboter regelmäßig pro Woche zu gewissen Uhrzeiten mäht, Schnitthöhe anpassen, PIN festlegen: alles in wenigen Schritten zu erreichen.

Was mir nicht gefällt, sind die Falschmeldungen der App. Auch, wenn sie selten sind. So bekam ich mitten im Mähvorgang die Mitteilung, dass die Aufgabe nicht fortgeführt werden kann. Ich dachte mir Hat er sich festgefahren? Ist er eine Treppe runtergeballert? Wird er geklaut?.

So eilte ich in meinen Garten und musste dann zu meiner Überraschung feststellen, dass es gar keine Probleme gab. Der A1 fuhr gerade mitten auf einer Bahn und hatte weder vor noch hinter sich Hindernisse. Die nächsten 30 Minuten mähte er auch ohne Probleme weiter und schloss die gestellte Aufgabe ab.

Einmal stoppte ich das Mähen manuell, um Fotos zu machen und hatte dann vergessen, den Roboter wieder zu starten. Nach 1,5 Stunden bekam ich die Mitteilung, dass die Mäh-Aufgabe jetzt fertig sei. Doch der Roboter stand noch genauso an der Stelle, an der ich ihn abgestellt hatte und machte auch keine Anstalten, wieder zu seiner Basis zu fahren. Die App ging offenbar davon aus, dass er noch mäht.

Wissenswertes zum Test
So habe ich getestet

Für 4 Wochen fuhr der Dreame A1 in meinen Gärten. 3 Wochen bei mir Zuhause, eine Woche auf dem Grundstück eines Freundes. In meinem Garten hatte er etwa 529 Quadratmeter zu mähen, bei meinem Kumpel knappe 270 Quadratmeter. Dabei fuhr er in beiden Szenarien etwa jeden zweiten Tag (Ausnahme bei Regen).

Spezifikationen
  • Maße Roboter: 64 x 43 x 26 Zentimeter
  • Maße Ladestation: 77 x 49 x 30 Zentimeter
  • Gewicht Roboter: 12 kg
  • Gewicht Ladestation:  3,3 kg
  • Begrenzungen: Ohne Kabel und ohne RTK-Station
  • Arbeitsbereich:  Bis 2.000 m²
  • Effizienz: 1.000 m² in 24 Stunden (Standard), 2.000 m² in 24 Stunden (effizient)
  • Schnitthöhe: 3 bis 7 Zentimeter
  • Schnittbreite: 22 Zentimeter
  • Maximale Hangleistung 45 Prozent / 24 Grad
  • Akku: 5 Ah
  • Ladezeit: 65 Minuten
  • Wasserdicht: IPX6
  • Alarmton bei Diebstahl (Wenn der Roboter angehoben wird) - Eine Benachrichtigung erfolgt dann direkt über die App
  • Zum Reinigen einfach mit dem Schlauch abspülen
Preis und Verfügbarkeit

Den Dreame A1 erhaltet ihr zum aktuellen Zeitpunkt für etwa 1.600 € im Angebot bei verschiedenen Händlern.

Für wen lohnt sich der Dreame A1?

Der Dreame A1 ist ein guter Rasenmähroboter für euch, wenn ihr:

  • Einen Garten ohne starke Gefälle über 20 Grad habt
  • Keine Lust auf Begrenzungskabel, RTK-Antennen oder Beacons in eurem Garten habt
  • Eine einfache App-Bedienung wollt

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Mögliche Alternativen zum Dreame A1:

  • Der Navimow i105E für knappe 1.000 Euro, der zur Orientierung auf Antennen setzt
  • Der Ecovacs Goat G1 für ebenfalls knappe 1.000 Euro, für den ihr Beacons im Garten platziert
  • Der Mammotion Luba 2 AWD für knappe 2.200 Euro, der mit seinem Allradantrieb auch auf unebenem Rasen performt (nutzt eine RTK-Antenne)

Mit dem Dreame A1 erhaltet ihr einen guten Rasenmähroboter, der auf das nervige Verlegen von Begrenzungskabeln oder das Anbringen von Antennen gänzlich verzichtet. Das Mähergebnis sieht richtig gut aus. Allerdings braucht ihr einen geeigneten Garten, ohne starke Steigungen.

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