Auch Tausende von euch hat es erwischt: Wer als Kind gerne Disney geschaut hat und längst erwachsen ist, wurde vielleicht Opfer des Mandela-Effekts

Schaut man einen Disney-Film, sieht man vorab das passende Intro mit Logo. Doch die Erinnerung daran kann trügen, wie auch eure Antworten in unserer Umfrage dazu zeigen.

Wer schon etwas länger Disney-Filme schaut, erinnert sich möglicherweise an die Verbindung zu Thomas Gottschalk, die in diesem Artikel indirekt eine wichtige Rolle spielt. (Bild: ZDF - dpa Bildfunk, Disney) Wer schon etwas länger Disney-Filme schaut, erinnert sich möglicherweise an die Verbindung zu Thomas Gottschalk, die in diesem Artikel indirekt eine wichtige Rolle spielt. (Bild: ZDF - dpa Bildfunk, Disney)

Update, 29. Juli: Mittlerweile ist unsere Umfrage zu dem Disney-Intro auf über 8.000 Stimmen angewachsen, vielen Dank für eure rege Teilnahme! Etwas mehr als 4.000 der Stimmen erinnern sich demnach an eine Version des Intros mit der kleinen Fee Tinker Bell, die es möglicherweise nie gegeben hat.

Mehr zu diesem so genannten Mandela-Effekt und unserer Spurensuche danach im Internet erfahrt ihr im Originalartikel unten, falls ihr ihn noch nicht gelesen habt.

Originalartikel, 24. Juli: Zu Beginn habe ich eine kleine Bitte an euch: Legt das Handy oder die Maus beiseite, schließt eure Augen und versucht, euch an das alte Disney-Intro zu erinnern.

Damit meine ich nicht die moderne, dreidimensionale Version mit Feuerwerk, die ungefähr seit 2006 zum Einsatz kommt, sondern die simplere, eher zweidimensionale Variante, die davor verwendet wurde.

Wenn ihr sie kennt, nehmt bitte kurz an der folgenden Umfrage dazu teil:

Das Intro, das es niemals gab?

Die Antwortmöglichkeiten in der Umfrage oben verraten bereits, was der Knackpunkt dieses Artikels ist:

Es geht um die Frage, ob Tinker Bell im Disney-Intro auftaucht oder nicht – und wenn ja, wie genau sie es tut.

Darüber gestolpert bin ich durch einen Artikel von 3djuegos. Demnach meinen anscheinend sehr viele Menschen weltweit, sich an eine Version des Disney-Intros erinnern zu können, die es möglicherweise nie gegeben hat.

  • Ein bekanntes Phänomen: Kollektive Erinnerungen an Dinge, die nicht passiert sind, werden auch als Mandela-Effekt bezeichnet, wie unter anderem das Goethe-Institut schreibt.
  • Warum heißt es Mandela-Effekt? Die Bezeichnung kommt von der Erinnerung vieler Menschen daran, dass Nelson Mandela in Gefangenschaft zu Tode kam, obwohl er erst ungefähr 23 Jahre später in Freiheit starb.

▶ Wenn ihr wissen wollt, welche Lösung des Tinker-Bell-Rätsels ich für mich persönlich gefunden habe und wie Thomas Gottschalk dabei ins Spiel kommt, lest einfach im nächsten Abschnitt weiter.

▶ Interessiert euch dagegen eher der Blick auf das große Ganze, springt direkt zum Artikel-Abschnitt Warum Thomas Gottschalk nicht reicht, der erklärt, wieso die Lage aus internationaler Sicht komplizierter ist.

Wie meine Frau dabei ins Spiel kommt

Ich selbst war durch das Lesen des Artikels über das kollektiv eingebildete Disney-Intro mit Tinker Bell bereits voreingenommen. Deshalb habe ich kurzerhand meine Frau möglichst unverfänglich danach gefragt, wie sie dieses Intro in Erinnerung hat, ohne Tinker Bell zu erwähnen.

Zu meiner Überraschung hat auch sie sofort gesagt, dass Tinker Bell darin zu sehen ist. Wir sind übrigens beide ungefähr 40 Jahre alt.

Warum mich die Antwort meiner Frau überrascht hat: Weil ich nach dem Lesen des Artikels sofort auf digitale Spurensuche gegangen bin, ohne eine Version mit Tinker Bell zu finden. Stattdessen bekam ich wie im folgenden Video haufenweise Varianten des Intros ohne die kleine Fee zu Gesicht:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden.

Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Link zum YouTube-Inhalt

Meine Recherche hat im weiteren Verlauf schnell gezeigt, wie weit verbreitet die Erinnerung an die Fee im Disney-Intro ist: Es gibt massenhaft Videos und Artikel, die sich mit dem möglichen Mandela-Effekt dazu beschäftigen.

Aber warum erinnern sich so viele inklusive meiner Frau an Tinker Bell, wenn sie nie im Disney-Intro aufgetreten zu sein scheint?

Was Thomas Gottschalk damit zu tun hat

Um des Rätsels Lösung zu finden, bin ich weiter auf Spurensuche gegangen. Dabei war ich erst weiterhin auf dem Holzweg, bis mir schließlich eine entscheidende Eingebung kam.

  • Auch VHS führt nicht zum Ziel: Neben allgemeinen Videos zu der Evolution des Disney-Logos, wie oben eingebettet, gibt es bei YouTube viele Aufnahmen, die den Beginn klassischer VHS-Kassetten von Disney zeigen. Doch auch darin habe ich Tinker Bell nie zu Gesicht zu bekommen.
  • Mein geliebter Disney Club: Dann fiel mir ein, dass ich damals gerne samstags den ARD Disney Club geschaut habe. Aber die Ausschnitte daraus, die ich finden konnte, zeigen nur die Moderation mit Kindergästen. Außerdem wurde in der Sendung kürzere Serien statt ganze Filme gezeigt.
  • Aha-Erlebnis Filmparade: Ein YouTube-Vorschlag hat schließlich die in meinem Fall wohl entscheidende Erinnerung zurückgebracht, genauer gesagt geht es um die Disney Filmparade.

Das Intro der Sendung endet damit, dass Tinker Bell auftaucht, ihren Zauberstab schwingt und so das Logo auftauchen lässt. Im folgenden Video seht ihr den Moment ungefähr nach 55 Sekunden:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden.

Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Link zum YouTube-Inhalt

Die Disney Filmparade wurde einige Jahre lang von Thomas Gottschalk moderiert und meine Frau hat sie damals genau wie ich gerne gesehen.

Die oben zu sehende Szene hat sie dann auch beim erneuten Betrachten direkt als das Intro erkannt, das sie vor Augen hatte, als ich sie nach ihrer Erinnerung gefragt habe.

Doch das Intro der deutschen Disney Filmparade ist längst nicht in jedem Fall die erhoffte Erklärung dieses Disney-Mandela-Effekts.

Warum Thomas Gottschalk nicht reicht

Wenn man sich aus internationaler Sicht mit dem Mysterium zu Tinker Bell im Disney-Intro auseinandersetzt, gibt es klare, wiederkehrende Gemeinsamkeiten, die nicht zu meiner persönlichen Erklärung des Mandela-Effekts passen.

  • Die meisten Artikel und Videos, die sich diesem Thema widmen, beziehen sich ganz konkret auf das reguläre Intro bei Disney-Filmen vor blauem Hintergrund und nicht auf andere Disney-Sendungen.
  • Entscheidend ist dabei außerdem, dass Tinker Bell den Bogen und den Punkt auf dem i im Wort Disney mit ihrem Zauberstab zeichnet, statt etwas mit einem Mal herbeizuzaubern, wie es beim Intro der Filmparade der Fall ist.
  • Eine häufig genannte zweite Version der Erinnerung an das vermeintliche Tinker-Bell-Intro gibt gleichzeitig an, dass ihr Zauberstab erst nicht funktioniert und dass sie ihn schütteln muss, bevor sie den Bogen und den i-Punkt zeichnen kann.

Eine empfehlenswerte Zusammenfassung des aktuellen Standes dazu mit vielen Beispielszenen seht ihr im folgenden Beitrag des YouTube-Kanals All Time:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden.

Personenbezogene Daten können an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Link zum YouTube-Inhalt

Eine mögliche Erklärung auf Umwegen?

Wie im Video oben schnell deutlich wird, hat Disney die Version von Tinker Bell, die auch in der deutschen Sendung Disney Filmparade zum Einsatz kommt, durchaus häufiger und international verwendet.

Das ist etwa beim Intro der Disney Masterpiece Collection und der Disney DVD Movie Magic and More der Fall.

Mein Verdacht lautet daher, dass sich die Erinnerung an das klassische Disney-Intro vor blauem Hintergrund bei vielen Menschen mit ihren Erinnerungen an den Beginn weiterer Disney-Formate vermischt hat.


Mehr Kurioses aus dem Entertainment-Bereich: Jurassic Park: Wenn ihr bei 43 Minuten und 12 Sekunden anhaltet und den PC-Bildschirm anschaut, seht ihr einen versteckten Hinweis auf Spielberg

Jobs bei GS Tech Jobs bei GS Tech


Es ist aber auch denkbar, dass es das oben beschriebene Tinker-Bell-Intro durchaus gab – und dass es ihm auf wundersame Weise gelungen ist, sich jeder Form des digitalen Nachlasses zu entziehen.

Lasst mich gerne in den Kommentaren wissen, für welche Option ihr euch bei der einleitenden Umfrage entschieden habt, was eure Erinnerung zu dem Thema Tinker Bell sehen oder nicht sehen sagt und ob ihr schon über andere Mandela-Effekte gestolpert seid, die ihr interessant findet.

zu den Kommentaren (35)

Kommentare(34)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.