In diesem Zustand kann die Windows-Version von Diablo Immortal PC-Spieler nicht mit Blizzard versöhnen

Die offene Beta von Diablo Immortal ist auf dem PC gestartet. Wir haben uns die Technik näher angeschaut und sind dabei über so manches Ärgernis gestolpert.

Wir haben mit unterschiedlich schneller Hardware überprüft, wie gut Diablo Immortal auf dem PC läuft. Wir haben mit unterschiedlich schneller Hardware überprüft, wie gut Diablo Immortal auf dem PC läuft.

Nach dem etwas verfrühten und alles andere als reibungslosen Release von Diablo Immortal für Android und iOS ist mittlerweile auch der Startschuss für die offene Beta auf dem PC gefallen. Allerdings läuft auch auf dieser Plattform längst nicht alles rund, wie unser Technik-Check zeigt.

Alle Infos zu der spielerischen Qualität, dem Bezahlmodell und mehr Details zu der Steuerung auf dem PC, auch im Vergleich zu Smartphones und Tablets, findet ihr in unserem ausführlichen Test zu dem Spiel:

Aller Anfang ist schwer

Bereits der Start des Spiels kann mit kleineren Stolpersteinen aufwarten. Das bislang stets auftauchende Ankündigungsfenster ohne jeden Inhalt aus dem folgenden Screenshot könnte man schon dazu zählen. Es ist durchaus bemerkenswert, dass das auch Stunden nach Release noch niemand gefixt hat.

Wichtige Ankündigung Eine so bedeutsame Ankündigung sollte man nicht verpassen, daher zeigt Diablo Immortal sie uns nach jedem Start des Spiels an.

Grafikmenü Weder im Grafik- noch im Anzeige-Menü können wir die Auflösung des Spiels festlegen.

Nerviger sind dagegen die sporadischen Abstürze des Clients auf mehreren Testsystemen beim Versuch, das Spiel per Mausklick zu starten. Der danach zwingend nötige Neustart hat zwar stets geholfen, störend ist das Problem aber dennoch.

Einstellungen können wir erst dann vornehmen, wenn die Spielwelt geladen wurden, was an sich kein großes Ärgernis darstellt. Weniger schön ist dagegen, dass wir die Auflösung nicht im Spiel selbst festlegen können. Das Spielen in 4K ist außerdem gar nicht wirklich möglich, die maximale Render-Auflösung liegt bei Full HD, worauf wir in den folgenden Benchmarks nochmal zurückkommen.

Diablo Immortal: Systemanforderungen im Benchmark-Check

Um zu überprüfen, wie hoch der Hardware-Anspruch von Diablo Immortal ist, haben wir mit drei unterschiedlich starken Systemen Benchmarks durchgeführt:

  • PC #1: Ein für das Spiel absurd schneller PC mit RTX 3080, Core i9 10900K und 16 GByte RAM
  • PC #2: Ein Rechner mit den empfohlenen Systemvoraussetzungen (RX 470, Core i5, 8 GB RAM)
  • PC #3: Ein sehr langsamer PC mit in der CPU integrierter GPU (Vega 11, Ryzen 5 3400G, 8 GB RAM)

Diablo Immortal: Offene PC-Beta
Maximale Details

  • 1920x1080
Geforce RTX 3080 Core i9 10900K, 16 GByte RAM
463
Radeon RX 470 Core i5 8600K, 8 GByte RAM
179
Vega 11 Ryzen 3 3400G, 8 GByte RAM
24
  • 0
  • 94
  • 188
  • 282
  • 376
  • 470

In unserer Benchmark-Sequenz wird die Leistung der RTX 3080 durch die CPU limitiert. In anderen Szenen ist das nicht der Fall, dann können die FPS noch höher im Bereich von 700 bis 800 FPS liegen. Aber auch die in die Jahre gekommene Hardware des zweiten PCs kommt bei maximalen Details in Full HD auf fast 180 FPS und liefert eine reibungslose Performance ab.

Der langsamste PC tut sich dagegen wenig überraschend schwer damit, in Full HD spielbare Bildraten zu erreichen. Senken wir die Detailstufe auf Mittel, kommen wir immerhin auf 34 statt auf 24 FPS. Ebenfalls eine mögliche Gegenmaßnahme: Das Wechseln zur HD-Auflösung von 1280x720. In maximalen Details erreichen wir dann 41 FPS, in mittleren Details 56 FPS. Für den Wechsel der Auflösung müsst ihr sie in den Windows-Einstellungen entsprechend festlegen, da Diablo Immortal selbst keine passende Option besitzt.

Es ist zwar auf diesem Weg auch möglich, das Spiel in 4K zu starten. Wirklich gerendert wird es in dieser Auflösung aber nicht. Das zeigt sich sowohl an der im Vergleich zu Full HD in viel zu geringem Maß sinkenden Performance als auch an einer eher unschärfer statt besser werdenden Bildqualität.

Maximale Qualität Niedrige Qualität Maximale Qualität Niedrige Qualität

Mit niedrigen Details sorgen vor allem die Unterschiede bei den Schattenwürfen für eine schlechtere Optik.

Apropos Bildqualität: Die Grafik reißt wie im obigen Vergleich zwischen maximalen und minimalten Details zu sehen erwartungsgemäß keine Bäume aus, sie erfüllt aber ihren Zweck und fällt in Anbetracht der Mobile-Herkunft zumindest ordentlich aus.

Die Performance kann Probleme machen

Wirklich rund läuft Diablo Immortal mit so langsamer Hardware wie im dritten PC nicht, was auch deutlich flottere Komponenten betreffen kann. So kommt es beim Spielen mit einer klar schnelleren GTX 1050 Ti trotz durchschnittlicher FPS im niedrigen dreistelligen Bereich reproduzierbar zu einem ständigen Stocken wie Frametimes unten zeigen.

Das Problem tritt sowohl mit AMD- als auch mit Intel-CPU sowie gleichermaßen mit einer GTX-970-Grafikkarte auf. Die Bilder auf 60 FPS zu limitieren verbessert das Spielgefühl in diesem Fall erheblich, dennoch sollte Blizzard die Schwierigkeiten mit einem Update beheben.

Frametimes geben an, wie lange die Berechnung jedes einzelnen Bildes in Millisekunden dauert. Wie in diesem Fall sollten sie möglichst nie aussehen, da die regelmäßigen starken Ausreißer nach oben zu einem ruckeligen Spielgefühl führen. Frametimes geben an, wie lange die Berechnung jedes einzelnen Bildes in Millisekunden dauert. Wie in diesem Fall sollten sie möglichst nie aussehen, da die regelmäßigen starken Ausreißer nach oben zu einem ruckeligen Spielgefühl führen.

Die Tücken der Mobile-Herkunft

Zu den oben genannten Schwierigkeiten kommen zwei Aspekte hinzu, die mit der primären Entwicklung für Smartphones zusammenhängen dürften und von denen sich nur einer wirklich lösen lässt.

So ist das aus Action-Rollenspielen gewohnte Wechseln der Ausrüstung im passenden Menü per Drag-and-Drop über das Gedrückthalten der linken Maustaste nicht möglich. Auch ein optionaler Vergleich mit der angelegten Ausrüstung beim Bewegen des Mauszeigers über die Ausrüstung könnte praktisch sein.

Kaum Änderungen sind dagegen an der ziemlich nahen und nicht anpassbaren Zoom-Stufe zu erwarten. Sie ist genau wie der Aufbau der Welt klar auf das Spielen per Smartphone oder Tablet ausgelegt, wirkt für unseren Geschmack auf einem großen PC-Bildschirm aber zu nahe. Auf weitere Probleme mit der Steuerung und dem UI gehen wir im Test zu Diablo Immortal näher ein.

Auch wenn es sich noch um eine Beta-Version handelt, weist die PC-Version des neuen Blizzard-Titels unseren Eindrücken nach zu urteilen damit zu viele störende Mängel auf, um ein wirklich rundes Spielerlebnis zu ermöglichen.

Habt ihr Diablo Immortal bereits auf dem PC ausprobieren können? Falls ja, welchen Eindruck haben, Technik, Performance und Steuerung des Spiels bei euch hinterlassen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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