Corsair TC500 LUXE im Test: Der neue Gaming-Stuhl bietet zwei Komfort-Features, die ich nie mehr missen möchte

Die größte Stärke des Corsair TC500 LUXE könnte gleichzeitig seine größte Schwäche sein.

Klar, das Wort »Gaming« auf diversen Möbeln wird oft verwendet, um das Produkt der passenden Zielgruppe möglichst schmackhaft zu machen.

Doch beim Corsair TC500 trifft es – zumindest bei mir – genau ins Schwarze. Denn der neue Gaming-Stuhl sorgt mit seinen verstellbaren Armlehnen für eine optimale Sitzposition beim Spielen, vor allem mit einem Controller in der Hand.

Darüber hinaus bietet der schicke Stuhl noch eine weitere Funktion, die ich nicht mehr missen möchte: die integrierte Lendenstütze. Ich weiß, ich komme spät zur Party und viele Gaming- und Bürostühle bieten diese Komfortfunktion bereits an, doch das schmälert meine Begeisterung nicht.

Mein Eindruck von den beiden Funktionen und dem Stuhl ist zum Teil sehr subjektiv. Was für mich gilt, muss nicht zwangsläufig für euch zutreffen, was besonders bei den Armlehnen der Fall sein kann. Warum, das klärt der folgende Test.

Corsair TC500 LUXE

Der Corsair TC500 LUXE ist mitunter eine Frage der Körpergröße und des Körperbaus. Mit einer Größe von 1,84 Meter und einem Gewicht von 84 Kilogramm sitzt man auf dem Gaming-Stuhl dank der breiten und bequemen Sitzfläche, der in fünf Richtungen verstellbaren Armlehnen und des hervorragenden Kopfkissens auch nach über zwei Wochen noch wunderbar. Die Armlehnen können allerdings für schmalere Personen zum Problem werden, da sie sehr weit auseinander stehen. Außerdem ist der Stuhl mit maximal 120 Kilogramm belastbar. Das ist angesichts des Preises von 550 Euro (UVP) schade.

• Integrierte Lendenstütze
• Großzügige und bequeme Sitzfläche
• Sehr angenehmer Stoffbezug
• Hochwertige Verarbeitung
• Magnetisches Kopfkissen
• Flexible und gemütliche Armlehnen ...

• ... die für schmalere Personen potenziell zum Problem werden
• Traglast von maximal 120 Kilogramm
• Keine Synchromechanik
• Darf gerne günstiger werden

Corsair TC500: Verstellbare Armlehne und Lendenstütze

Kommen wir gleich zur Sache: Die integrierte Lendenstütze im Stuhl ist für mich die Art von Funktion, von der ich vorher nicht wusste, dass ich sie brauche.

Mit zwei Rädchen am Sitz kann ich die Stütze mit wenigen Handgriffen an meine Sitzposition anpassen. Bisher habe ich mich mit einem zusätzlichen Sitzkissen begnügt (mein jetziger Stuhl hat keine Lendenstütze), das bei der Konkurrenz teils im Lieferumfang enthalten ist.

Bei einer integrierten Lordosenstütze sehe ich für mich drei entscheidende Vorteile:

• Ich nutze die gesamte Sitzfläche des Stuhls (kein Sitzkissen mehr), was zur Ergonomie und der Gemütlichkeit beiträgt.
• Durch die verstellbare Stütze und Rückenlehne kann ich den Stuhl so optimieren, dass ich aufrecht sitze.
• Bei meinem alten Stuhl musste ich das Sitzkissen immer neu aufrichten. Auf dem Stuhl von Corsair ist dagegen nicht mehr nötig.

Kommen wir nun zu den verstellbaren Armlehnen: Sie runden für mich den Komfort des TC500 LUXE ab. Warum?

Ich kann sie so einstellen, dass meine Arme optimal auf der Armlehne aufliegen. Das ist besonders gut, wenn ich einen Controller in die Hand nehme, denn dann ändert sich meine Körperhaltung.

Bisher hatte ich das Problem, dass meine Ellenbogen immer an der Kante der Armlehnen oder des Tisches aufliegen mussten, was auf Dauer unbequem wurde und manchmal sogar weh tat.

Die Polsterung der Armlehnen gibt ausreichend nach, damit die Ellenbogen auch nach längeren Sitzungen nicht schmerzen.

Wenn ich mich mit dem Stuhl nach hinten lehne, liegen meine Arme weiterhin optimal auf, so dass einem gemütlichen Abend vor dem PC nichts mehr im Wege steht.

Die Rückenlehne lässt sich übrigens zwischen 90 und 160 Grad neigen. Man kann sich also buchstäblich auf den Stuhl legen, auch wenn sich das in der Praxis eher selten wirklich anbieten dürfte.

Die Armlehnen lassen sich zudem in fünf Richtungen verstellen. Je nach Körpergröße sorgen diese allerdings für Probleme, wie im unteren Abschnitt beschrieben.

Hinweis zur Ergonomie: Je öfter die Position im Sitzen geändert wird, desto gesünder für den gesamten Körper. Noch besser: Euch steht ein höhenverstellbarer Schreibtisch zur Verfügung und ihr könnt vom Sitzen zeitweilig ins Stehen übergehen.

Generell gilt das bewährte Prinzip, den Stuhl korrekt auf eure Körpergröße einzustellen, um Nacken- und Rückenbeschwerden zu vermeiden:

• Beide Füße sollten flach nebeneinander auf dem Boden stehen. Ober- und Unterschenkel bilden einen Winkel von etwa 90 Grad.
• Die Rückenlehne so einstellen, dass der Rücken wirksam gestützt wird. Der Rücken soll im Lendenbereich an der Rückenlehne anliegen.
• Lendenwirbel (unterer Rücken) sollten unbedingt gestützt werden 
• Armlehnen so einstellen, dass sie sich auf gleicher Höhe mit der Tischplatte befinden. Ober- und Unterarme sollten einen rechten Winkel bilden.

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Das gefällt mir außerdem am Corsair TC500 LUXE

Die Montage: Meinem Paket lag versehentlich keine Anleitung bei, was mich am Aufbau aber nicht hinderte. Zumindest dachte ich, es gibt keine Beschreibung.

Auf dem Karton befinden sich QR-Codes, die zur digitalen Version führen. Das spart Papier und ist ebenso nützlich wie lobenswert! Generell ist die Montage relativ selbsterklärend und in 24 Minuten und 33 Sekunden (nach dem Auspacken) stand das Teil vor meinem Schreibtisch. Ja, ich habe die Zeit gestoppt.

Obwohl ich den Aufbau alleine durchgeführt habe, empfehle ich euch, zwei helfende Hände hinzuzuziehen. Vor allem das Befestigen der Rückenlehne am Sitz geht dann viel leichter.

Die Qualität: Der Stuhl wirkt auf mich sehr stabil und insgesamt hochwertig. Die Polsterung fühlt sich sehr gut an, ist bequem und vom »Härtegrad« auf der Sitzfläche genau richtig: nicht zu weich, aber auch nicht zu hart, um auf Dauer unbequem zu sein.

Auch die Nähte sind sauber verarbeitet. Abstehende Fäden sind bis jetzt nicht zu sehen.

Corsair beschreibt das Material zudem als »leicht zu reinigen«, was ich bisher weder widerlegen noch bestätigen kann. Das muss vor allem der Langzeittest zeigen.

Insgesamt macht der ganze Stuhl einen sehr stabilen Eindruck. Nichts knarrt, quietscht oder wackelt auffällig. Corsair bescheinigt dem Gaming-Stuhl eine maximale Belastbarkeit von 120 Kilogramm, was angesichts der großen Sitzfläche mehr hätte sein dürfen.

Das Nackenkissen: Die Position des bequemen Nackenkissens kann ich mittels Magnet am Stuhl optimal auf meine Körpergröße (1,84 Meter) einstellen. Das Kissen hält gefühlt niet- und nagelfest am Gaming-Stuhl, ohne zu verrutschen oder gar herunterzufallen.

Wenn ich mich mit dem Stuhl zurücklehne, liegt mein Kopf immer noch perfekt auf dem Kissen. Ich kann gar nicht genug betonen, wie sehr eine scheinbare Kleinigkeit wie ein Kissen das Gesamtgefühl aufwertet.

Die Sitzfläche: Die Sitzfläche ist sehr großzügig und bietet im Vergleich zu vielen anderen Stühlen viel Platz. Wenn man zum Beispiel im Schneidersitz sitzen möchte, ist das kein Problem.

In Kombination mit der hervorragenden Polsterung macht es richtig Spaß, sich auf dem Stuhl niederzulassen.

(Potenzielle) Stolpersteine beim Corsair TC500 LUXE

Die Armlehnen: Was für mich der größte Pluspunkt des Corsair-Stuhls ist, kann für andere mit schmalerem Körperbau das K.O.-Kriterium schlechthin sein, denn die Armlehnen sind sehr weit auseinander und ab Werk in der untersten Position vormontiert.

Das heißt: Man kann sie optional nur noch weiter von sich weg verstellen.

Zur Probe habe ich meine Partnerin auf dem Stuhl Platz nehmen lassen. Mit einer Körpergröße von 1,63 Meter bescheinigt sie dem TC500 zwar eine hervorragende Sitzqualität und freut sich über die große Sitzfläche, sieht aber gerade am Schreibtisch das Problem mit den Armlehnen.

Hier hilft der in viele Richtungen verstellbare »Omniflex«-Mechanismus nur begrenzt. Arbeiten oder Spielen ohne ergonomische Armlehnen kommt wohl für wenige in Frage. Wer sich angesprochen fühlt, sollte möglichst Probesitzen.

Es sei denn, ihr sucht genau einen solchen Stuhl, auf dem ihr euch besonders breit machen könnt und dessen Armlehnen sich weit von euch weg schieben lassen.

So habt ihr etwa die Möglichkeit ganz nah am Schreibtisch zu sitzen.

Fehlende Synchronmechanik: Bei der Synchronmechanik von Büro- oder Spielstühlen bewegen sich Rückenlehne und Sitzfläche synchron zueinander. Das heißt, wenn man sich zurücklehnt, neigt sich die Rückenlehne und gleichzeitig kippt die Sitzfläche leicht nach vorn.

Ein solches Feature hätte ich mir für den TC500 von Corsair gewünscht, denn die Mechanik unterstützt potenziell das ergonomische Sitzen, indem sie meinen Rücken bei vielen Bewegungen optimal abstützt.

Seid ihr auf der Suche nach einem Stuhl mit eben genau dieser Funktion, steht der Corsair wahrscheinlich nicht (mehr) auf der Liste.

Solltet ihr den Corsair TC500 LUXE kaufen?

Der Corsair TC500 LUXE lohnt sich für euch, wenn:

• Ihr am liebsten am PC mit Controller spielt und eure Arme – dank verstellbarer Lehnen – optimal aufliegen sollen.
• Ihr etwa eine Statur wie ich (1,84 Meter, 84 Kilogramm) habt. Die Armlehnen, die Sitzfläche und das Kopfkissen spielen dann ihre Stärken wunderbar aus.
• Ihr einen Stuhl mit einer möglichst breiten Sitzfläche sucht.
• Ihr einen sauber verarbeiteten Stoffbezug anderen Bezügen wie Kunstleder vorzieht.

Mögliche Alternativen zum Corsair TC500 LUXE

Secretlab bewegt sich mit seinem TITAN Evo in der gleichen Preisklasse und buhlt mit ähnlichen Features um eure Gunst: breite Sitzfläche, individuell einstellbare Lordosenstütze sowie ein perfektes Kissen. 4D-Armlehnen sind ebenfalls mit an Bord.

Der Hivar Skylar ist zwar rund 100 Euro teurer als der Stuhl von Corsair, hat aber eine Synchronmechanik, eine höhenverstellbare Rückenlehne, 4D-Armlehnen sowie eine dicke Polsterung. Einzig das nicht ganz so gemütliche Kopfkissen steht laut Kollege Maxe einem Spieleabend potenziell im Weg.

Der Razer Inskur V2 ist mit einem aktuellen Preis von 450 Euro günstiger als der TC 500 LUXE von Corsair und überzeugt Kollegin Nele mit einer breiten Sitzfläche, Verstellbarkeit und Lendenwirbelstütze. Außerdem ist der Stuhl für Personen ab einer Körpergröße von 1,60 Meter bestens geeignet.

Eine weitere Alternative ist der Recaro Aer. Für 424 Euro bekommt ihr eine Synchromechanik sowie 4D-Armlehnen. Optional könnt ihr gegen Aufpreis auf weitere Extras wie eine bessere Synchromechanik sowie 5D-Armlehnen umsteigen. Bestellt ihr über die Website des Herstellers, erhaltet ihr außerdem fünf Jahre Garantie.

Mit 550 Euro (UVP) schickt Corsair keinen günstigen Stuhl ins Rennen, der aber mit sinnvollen und komfortablen Features aufwartet.

An der Verarbeitungsqualität hat der Hersteller nicht gespart und zumindest bei meiner Statur (1,84 Meter, 84 Kilogramm) sorgt der Gaming-Stuhl nach über zwei Wochen und mindestens acht Stunden täglich für ein sehr gutes Gefühl.

Es gibt jedoch günstigere Modelle mit vergleichbarer Funktionalität. Zu einem niedrigeren Preis wäre der Stuhl von Corsair in meinen Augen deutlich attraktiver.