Seite 2: Smartes Bosch Heizkörperthermostat 2 vs. Fritz DECT 302: Welches lohnt sich mehr?

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Design der digitalen Heizkörperthermostate

Zwei Heizkörperthermostate, unterschiedliche Optik: Das Bosch Heizkörperthermostat 2 ist mehr oder weniger schlicht und kommt mit einem ansprechenden LED Display, wohingegen das Fritz DECT 302 aussieht, als wäre es vor 15 Jahren in der Zeit stecken geblieben. Aber dafür zeigt das E-Paper-Display des Fritz DECT 302 mehr Information an, wie beispielsweise den Heizverlauf der letzten 24 Stunden. Diese Funktion fehlt bei Bosch, aber dafür gibt es nette optische Features. 

Größentechnisch tut sich bei den beiden Heizkörperthermostaten nicht sonderlich viel:

  • Bosch Heizkörperthermostat 2: 87 x 51 x 51 mm
  • AVM Fritz DECT 302: 93 x 51 x 51 mm

Damit sind beide leider immer noch recht klobig und schwieriger in kleinen Ecken anzubringen, was euch zu akrobatischen Kunststücken anspornt. Bei diesem Problem liegt das Fritz DECT 302 aber ein wenig vorne: Das Display kann via App in 90°-Schritten gedreht werden – je nachdem, wie euer Regler ausgerichtet ist. Trotz des altertümlich aussehenden E-Paper Displays ist eine Lesbarkeit auch bei starkem Sonneneinfall gegeben. Das ist dem Heizkörperthermostat aber nicht vorbehalten, auch bei Bosch seht ihr zu jeder Tagesform über die Hintergrundbeleuchtung des LED-Displays die Temperatur in euren Räumen.

Optisch wirkt das Bosch Heizkörperthermostat 2 moderner und fügt sich besser in die Smart Home Umgebung ein - der Leuchtring ist dabei ein Pluspunkt. Optisch wirkt das Bosch Heizkörperthermostat 2 moderner und fügt sich besser in die Smart Home Umgebung ein - der Leuchtring ist dabei ein Pluspunkt.

Bei der manuellen Bedienung stehen euch bei dem Fritz DECT 302 Heizkörperthermostat auch mehr Tasten als bei Bosch zur Verfügung – vier an der Zahl (Plus, Minus, Frostschutz und Boostfunktion). Dadurch ist eine schnelle Absenkung der Temperatur und ein Aufheizen möglich – nicht nur das, theoretisch benötigt ihr fast keine App! Ihr könnt nämlich alles einstellen, was auch in der App möglich ist: Temperaturregelung in 0,5-°C-Schritten, Drehung des Displays, Temperaturverlauf der letzten 24 Stunden anzeigen und das Wochenprogramm manuell verwalten.

Bei Bosch im Gegensatz gibt es nur zwei Tasten: Plus und Minus zur Regelung der Temperatur. Aber, es gibt auch einen optischen Vorteil, wodurch ihr auch aus weiter Entfernung den Heizstatus erkennt: ein rundum-sichtbarer Leuchtring. Die farbige Veränderung teilt euch die ausgeführten Aktionen mit: Eine rote LED steht für das Aufheizen und eine Wohlfühltemperatur, leuchtet der Ring blau, so ist eine Absenktemperatur eingestellt.

Funktionsumfang

Bosch arbeitet allerdings etwas feiner bei der Temperaturregelung: Das Ventil wird selten zu 100% geöffnet und die Heizung langsam hoch und heruntergefahren. So wird versucht die Temperatur zu halten, indem die Heizung auch bei Erreichen der Temperatur leicht aufgedreht bleibt. Es gibt also kein konstantes auf und zu.

Bosch Heizkörperthermostat 2AVM Fritz! DECT 302
FrostschutzJaJa
VerkalkungsschutzJaJa
Fenster-Offen-ErkennungJa (standardmäßig deaktiviert)Ja
KindersicherungJaJa
Mehrere HeizpläneJa (sechs am Tag)Ja (bis zu 8 Schaltpunkte pro Tag)
BatteriewarnungJaJa
AusfallwarnungJaJa
Integration in AutomationenJaJa (Nur mit DECT)
GeofencingNeinJa

Auch, wenn beide Systeme theoretisch eine Fenster-Offen-Erkennung bereits im Heizkörperthermostat integriert haben, funktioniert das bei Bosch nur in Verbindung mit externen Sensoren wirklich gut. So ist dieser Skill in der App auch vom Hersteller deaktiviert, bis ihr es selbst einschaltet oder mit Sensoren koppelt – die sind aber bei den Starter Kits und Bundles ohnehin enthalten. Der Grund dafür ist, dass die Abwärme vom Heizkörper die Messung stört. Außerdem wird allein von den Thermostaten das offene Fenster erst nach einigen Minuten bei stärkerem Wärmeaustausch bemerkt, wodurch Stoßlüften nicht erkannt wird. Also bräuchtet ihr zur Nutzung Sensoren für alle Fenster und Türen, um das volle Potenzial zu entfalten und selbst gekippte Fenster zu erkennen. Auch ein zusätzliches smartes Raumthermostat kann Abhilfe schaffen, um die gemessene Temperatur an die kleinen Minions weiterzugeben.

Derartige Fenstersensoren finden wir im Portfolio von Fritz leider nicht – hier soll die Fenster-Offen-Erkennung des Heizkörperthermostats mit drei Empfindlichkeitsstufen ausreichen. Das funktioniert natürlich nicht zu 100% und ist sehr standortabhängig. Wurde ein offenes Fenster aber erkannt, könnt ihr sogar die Zeitdauer einstellen, wie lange das Ventil geschlossen bleiben soll.

Des Weiteren unterscheiden sich die Funktionen der beiden Heizkörperthermostate kaum voneinander – ein Feature gibt es bei Fritz aber zusätzlich: Geofencing. Damit erkennt eure Smart Home Zentrale, wann ihr das Haus verlasst und regelt die Heizung für euch herunter und erhitzt sie, wenn ihr euch auf dem Heimweg befindet (alles via GPS). Eine manuelle Steuerung von unterwegs ist ebenfalls möglich.

Reichweite und Kompatibilität

Welche Systeme sind mit Bosch kompatibel?

Amazon Alexa, Google Assistant, HomeKit – ein großes Inventar an smarten Systemen sind kompatibel. Aufgrund der Funksprache Zigbee 3.0, als auch der Partnerschaft zwischen Bosch und Signify, lassen sich sogar die Lampen von Philips Hue über die Bosch App steuern. Auch die Homematic IP Heizkörperthermostate harmonieren mit denen von Bosch und können in das System integriert werden.

Praktisch: Besitzt ihr daheim noch die alten Bosch Heizkörperthermostate müsst ihr diese nicht austauschen, sie sind mit den neuen kompatibel. Auf der Hersteller Seite von Bosch gibt es eine Übersicht zu allen kompatiblen Produkten.

Neben den smarten Lösungen zur Erweiterung des Smart Homes ist auch wichtig zu wissen, welche Ventile kompatibel sind. Bei den Heizkörperthermostaten sind im Lieferumfang einige Adapter vorhanden: Danfoss RA, Danfoss RAV und Danfoss RAVL. Zu allen Ventiltypen findet ihr auch auf der Bosch Seite eine PDF mit Abbildungen. Dort wird erklärt, für welche Ventile ihr einen Adapter benötigt und für welche nicht.

Die Reichweite in der euer Smart Home Controller mit den Heizkörperthermostaten kommuniziert beträgt etwa 30 Meter innerhalb eines Gebäudes oder 100 Meter außerhalb. Das hängt aber auch von der Beschaffenheit eurer Umgebung ab: Stahlbetondecken oder auch Fußbodenheizungen können das Funksignal verschlechtern. Aber keine Sorge, es gibt Repeater um die Reichweite zu erhöhen. Daher ist es mit dem Bosch System eher möglich, ein großes Haus abzudecken. Insgesamt lassen sich bis zu 100 Geräte mit dem Bosch Smart Home Controller verbinden.

Welche Systeme sind mit AVM Fritz DECT 302 kompatibel?

Bei den Fritz Heizkörperthermostaten mangelt es ordentlich an Kompatibilität: Sprachassistenten wie den Google Assistant oder Amazon Alexa funktionieren nur mit der Anwendung FB Smart Home (Drittanbieter).

Welche Heizkörperthermostate sind mit Fritzbox kompatibel? Die Vorgängermodelle Fritz DECT 300 und 301 könnt ihr mit dem neuen Fritz DECT 302 koppeln und verwenden. Ebenso das dazugehörige Raumthermostat Fritz DECT 440 für eine exaktere Messung der Temperatur. Der wohl größte Nachteil bei den AVM Fritz! DECT 302 Heizkörperthermostaten: Das System ist nur mit Geräten kompatibel, die den Funkstand DECT-ULE/HAN-FUN besitzen. So können beispielsweise Komponenten der Telekom oder der Firma Rademacher verbunden werden. Auf der AVM Seite findet ihr alle kompatiblem Geräte.

Dafür sollte es aber keine Heizung geben, auf die ihr das Heizkörperthermostat nicht anbringen könnt: Es gibt eine Menge Adapter (Danfoss) für eure Heizkörper und das Standardventil M30x,1,5 ist mit folgenden Heizkörpern kompatibel:

  • Heimeier
  • Junkers
  • MNG
  • Braukmann
  • Oventrop neu
  • Honeywell
  • Landys+Gyr.

Wie viele DECT 302 an Fritzbox anschließen? Maximal könnt ihr 12 Heizkörperthermostate anbringen und mit eurer Fritzbox verbinden. Je nach Gebäudestruktur ist eine Reichweite von 40 m möglich, es gibt aber zusätzlich auch DECT-Repeater zur Erweiterung.

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Fazit

Letztendlich kommt es bei der Entscheidung darauf an, ob ihr bereits eine Fritzbox besitzt oder nicht. Ist dies nicht der Fall, würde ich definitiv zu den Bosch Heizkörperthermostaten 2 greifen, statt zu den AVM Fritz! DECT 302, da einfach eine höhere Kompatibilität zu anderen Smart Home Geräten gegeben ist. Allein auf den DECT Standard begrenzt zu sein, schließt viele praktische smarte Gadgets aus. Da Bosch mit Zigbee 3.0 eine verbreitetere Sprache spricht, stehen euch gleich mehrere Türen offen. Ebenso sieht es mit bereits bestehenden Smart Home Systemen aus, Bosch funktioniert mit Apple Homekit, verschiedenen Sprachassisstenten und kann nachträglich integriert werden. Natürlich hat AVM den Vorteil, dass Geofencing möglich ist und ein paar Features dazukommen – ich denke aber, dass man darüber hinweg sehen kann. Ein großer Pluspunkt für beide Systeme: Sie benötigen keine Cloudanbindung und auch bei einem Internetausfall ist die Bedienung gegeben. Bosch hat dazu sogar einen umfangreichen Beitrag, wie der Smart Home Controller beim Internetausfall arbeitet. Aber auch auch der Preis spielt eine tragende Rolle: Die Thermostate von Fritz DECT sind eine Schüppe teurer und bieten nicht so viele Features wie andere Heizkörperthermostate in der gleichen Preisspanne.

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